Neue alte Tastaturen (Modell M & co)

  • Wie haltet ihr es mit neuen und alten Tastaturen an den alten Rechnern?


    1. Es gibt ja einige Nachbauprojekte von IBM Modell F und M:

    Classic Style F104 Model F Keyboard – Brand New Model F Keyboards

    Unicomp GA LLC: Classic 101 White Buckling Spring USB

    Jemand damit Erfahrungen? Sehr schick aber auch eher hochpreisig (sind sie sicherlich wert).


    2. NOS-Tastaturen: Unbenutzte und/oder verpackte "alte" Tastaturen.

    Mit Glück findet man interessante Tastaturen, häufig aber nur Mittelmaß


    3. Klassische Tastaturen "in Top Zustand" - sind genau das meistens nicht.

    Oder wirklich so ambitionierte Preise, dass sich teils #1 wieder lohnen würde.


    Wie macht ihr das?


    (Ich habe zurzeit einige Modelle aus #2, die aber bissle langweilig sind, meinen diversen Modell M und alten HP-HIL Tastaturen trauere ich etwas nach.)

  • Hallo,

    ich wollte lange eine klassische Tastatur für das tägliche Arbeiten haben. Daher habe ich vor ca. 2 Jahren eine IBM Model M aus dem Jahr 1992 bei Ebay für knapp 100 Euro gekauft. Die benutze ich täglich und habe absolut nichts daran auszusetzen. Sie funktioniert prima an meiner HP-Z-Workstation. Die hat, obwohl auch erst zwei Jahre alt, noch einen PS/2 Anschluss. Ich sehe für mich daher keinen Grund eine neue, nachgebaute zu kaufen.

    Gruß

    Heiko

  • Bei meinen Retro-Rechnern bin ich da relativ schmerzfrei. Ich nutze die zwar regelmäßig, aber ich sitze nicht stundenlang davor, wie vor meinem Arbeitsrechner. Von daher ist mir die Tastatur relativ egal. An meinem XT habe ich sogar eine englische Original-Tastatur, arbeite aber mit dem deutschen Tastaturtreiber. Die Position der deutschen Zeichen kennt man irgendwann blind.


    Bei meinem (privaten) Arbeitsrechner nutze ich inztwischen nur noch eine Tastatur mit ganz flachen Tasten und minimalem Hub (Cherry Stream). Das liegt einfach daran, dass ich häufig auch auf Laptops arbeite, und die haben auch so eine flache Tastatur. Und mein Rechner im Büro ebenfalls. Ich habe keine Lust, mich ständig umzustellen. Letztendlich ist das alles nur Gewohnheit.

  • An alten Rechnern dürfen alte Tastaturen mit kleinen Mängeln arbeiten. Ich improvisiere gerade eine Reparatur einer Victor Sirius 1 Tastatur mit Tesamoll Schaumstoffstreifen,selbstklebend, und den originalen Metallkontaktfolien. Das wird nie wieder die originale Haptik im Vergleich über alle reparierten Tasten erreichen. Aber möglicherweise werde ich alle Tasten so reparieren müssen,weil der originale Schaumstofff nach und nach bei allen wegbröselt. Hatte die Tastatur nun schon 3 mal auseinander und jedes Mal sind wieder neue Tasten völlig disfunktional.

  • An alten Rechnern dürfen alte Tastaturen mit kleinen Mängeln arbeiten. Ich improvisiere gerade eine Reparatur einer Victor Sirius 1 Tastatur mit Tesamoll Schaumstoffstreifen,selbstklebend, und den originalen Metallkontaktfolien. Das wird nie wieder die originale Haptik im Vergleich über alle reparierten Tasten erreichen. Aber möglicherweise werde ich alle Tasten so reparieren müssen,weil der originale Schaumstofff nach und nach bei allen wegbröselt. Hatte die Tastatur nun schon 3 mal auseinander und jedes Mal sind wieder neue Tasten völlig disfunktional.

    Gleich alle neu machen, sonst ärgerst du dich doppelt. Statt Schaumstoff habe ich Moosgummi benutzt, das funktioniert auch hinsichtlich Schreibgefühl erstaunlich gut. Gerade für den Victor kann man aber auch leicht eine moderne Tastatur nehmen, freitz85 und ich haben dazu einen simplen Adapter gebaut (siehe http://www.pocon.at/pic/Victor_Keyboard.zip und https://github.com/freitz85/Victor9000Keyboard).


    Zum eigentlichen Thema: Mir ist bei den historischen Computern primär wichtig, dass ich überhaupt "irgendwie" was eingeben kann. Ideal ist natürlich die jeweilige Originaltastatur, egal in welchem Zustand. Meist lassen sich die Keyboards ohnehin mit überschaubarem Aufwand wieder halbwegs in Stand setzen und reinigen (außer die Tasten sind irgendwie vergossen, wie z.B. beim Osborne 1 oder bei den DEC Keyboards). Sie müssen für mich weder perfekt aussehen, noch (nach heutigen Maßstäben) perfekt funktionieren, man darf das Alter schon noch erkennen.


    Hinsichtlich klassischer IBM Keyboards hatte ich schon mehrfach Glück und konnte sie kostengünstig (<20 EUR) als Beifang bzw. Bestandteil von Angeboten bekommen. Natürlich kann man sie so nicht explizit auf Ebay finden ;-). Technisch hatte ich mit den IBM Keyboards noch nie Probleme bzw. Reparaturbedarf. Eine oberflächliche Reinigung (sanfter Badreiniger, Bürste und Wattestäbchen) war bei mir immer ausreichend:

  • Wenn möglich, hätte ich schon gern, dass an alten Rechnern auch die originalen Tastaturen angeschlossen sind. Wenn das nicht möglich ist, dann muss die Ersatztastatur einfach nur funktionieren. Nachbauten sind m. M. nur notwendig, wenn man den "original Look" haben will. Wenn es nur um das "klicky" Tippgefühl an einem aktuellen Rechner geht, dann würde ich zu einer mechanischen Tastatur mit blauen Schaltern greifen. Die gibt es verschiedensten Ausführungen und Preisregionen.

    Mit IBM Tastaturen hatte ich noch nie technische Probleme. Vor Jahren hatte ich mal welche gekauft, als die noch nicht so gesucht waren. Eine Zeit lang, hatte ich sogar eine IBM Tastatur an meinem aktuelle Rechner. Die Klickgeräusche wurden mir aber irgendwann zu viel. Heute benutze ich eine mechanische Tastatur mit braunen Schaltern. Das fühlt (und hört) sich für mich am besten an.