Greaseweazle, Hilfe!

  • Moin Moin zusammen!


    Ich würde gerne ein paar alte Floppies aus meiner Jugend sichern - und bei der Gelegenheit auch ein paar Amiga-Disketten retten.


    Nach kurzer Recherche bin ich auf den Greaseweazle gestoßen: keirf/greaseweazle: Tools for accessing a floppy drive at the raw flux level


    Kurzum bestellt, Gehäuse gesucht, Diskettenlaufwerke rausgekramt uuuuund: Nada! Im Moment scheitere ich am Sichern der C64-Flopetten. Amiga hab ich noch nicht probiert.


    Hier ein Bild von dem Laufwerk frisch vom Scanner:


    (Hier noch mal in der riesigen Ansicht mit allen Details)


    Ich habe zwei baugleiche Laufwerke, beide wollen nur anstarten wenn man das Index-Signal künstlich vom Greaseqeazle erzeugt. Beim rpm-Test wird das Signal allerdings korrekt erfasst (~360rpm).

    Beide Laufwerke melden beim Auslesen stetig: Giving up: XX sectors missing

    Das andere meldet dass Track 0 nicht gefunden werden kann und der Vorgang abgebrochen wird. < hatte den Programmaufruf falsch, sorry!



    Ergebnis:

    Wenn ich das ausgelesene image in einen Emulator gebe kommt nur Murks heraus. Listing ist hinüber und laden lässt sich erst recht nix :(



    Weiß da jemand Rat? Ich habe gelesen dass man Laufwerke mit einer starken Terminierung vermeiden soll. Das Widerstandnetzwerk am Connector scheint stolze 1kOhm zu haben, steht jedenfalls draufgedruckt. Eine exakte Schaltung von dem Modell habe ich nicht im Netz finden können: YE-DATA YD-380B.


    Jetzt meine doofen Fragen:

    Kennt jemand das Problem? Hat jemand ggf. ein erprobtes Laufwerk oder ein Billiges abzugeben? Würde meine digitalen Jugendsünden gerne retten :D



    PS: Hier soll das Geraffel am Ende rein:


    Liebe Grüße, Danke für's Lesen und allen schon mal ein angenehmes Wochenende!

    __________________
    122365 BYTES FREE

    Edited 2 times, last by jensma ().

  • Moin moin Tom!


    Die beiden Laufwerke sind jeweils YE-DATA YD-380B.

    Ich habe zwei Schaltpläne im Netz gefunden, aber die passen beide nicht zu meiner Revision. Ich will im nächsten Schritt den flippy-mod basteln deswegen hatte ich mich danach umgesehen.

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Ich habe zwei baugleiche Laufwerke, beide wollen nur anstarten wenn man das Index-Signal künstlich vom Greaseqeazle erzeugt. Beim rpm-Test wird das Signal allerdings korrekt erfasst (~360rpm).

    Beide Laufwerke melden beim Auslesen stetig: Giving up: XX sectors missing

    Zuerst einmal startet das Laufwerk auch so. Es erzeugt selber ein Index-Signal. Was du meinst, ist dem Tool zu sagen, dieses Signal vom Laufwerk zu ignorieren und die Geschwindigkeit selbst festzulegen (braucht man beim Lesen *nicht*).

    Zweitens hast du ein HD-Laufwerk mit 96tpi (sprich 80 Zylindern), erkennbar an den 360 UpM.

    Letzteres erfordert unbedingt, dass man dem gw als Parameter "-densel L" mit angibt, damit das Laufwerk die Filter entsprechend von high auf low density umschaltet, sonst kommt i.d.R. nur Bitmüll raus.


    Nachtrag: folgendes hast du wohl bereits berücksichtigt, wenn ich mir die Ausgabe von gw anschaue

    Dann musst du natürlich auch double-stepping angeben, da bei der 1541 mit 48tpi aufgezeichnet wird.

    Und zuletzt, du kannst nicht die Rückseite der Floppy lesen, falls es eine Flippy-Disk ist. Das geht nur mit Floppylaufwerken, die man so einstellen/umbauen kann, dass sie das Indexsignal ignorieren können. Normalerweise wird das Indexloch erwartet, sonst wird das Laufwerk nicht ready, und am Ausgang kommt kein Signal raus.

  • Vielen Dank für die Tipps!


    Toast_r & Scouter3D : Generell würde ich ein gerne ein 40 Track Laufwerk probieren, habe aber leider keins herumliegen. Bevor ich jetzt für $$$ eins heranschaffe wollte ich versuchen ob es nicht auch mit dem YE-Data geht. Das hier stand im Wiki dazu:


    Note that the drive need not be the exact same model as in the system to which the disks belong: a PC 3.5-inch drive can read and write Amiga and ST disks, for example.


    Darüber hinaus steht in der Anleitung ein Beispiel wie man eine beidseitig beschriebene C64 Floppy mit einem 1.2MB-Laufwerk ausliest:


    For instance, if you want to read the flipped side of a C64 floppy disk with a JU-475-4, which is a 96 TPI and 360 RPM drive, you would insert it upside down into your drive and type:



    Daher hatte ich die Hoffnung dass ich die C64-Disks mit meinem 1.2MB-Laufwerk lesen kann :)


    lgp30 : Dankeschön für die Ausführungen! Ich hatte vergessen das Density-Flag zu setzen, genau wie du vermutet hast!




    Image lässt sich problemlos im Emulator laden, jetzt kommt das Flippydisk-Geraffel dran :sunny:

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Generell würde ich ein gerne ein 40 Track Laufwerk probieren

    Das brauchts bei 48tpi-Disks zum Lesen wirklich nicht ;) Auch beim Schreiben nicht unbedingt, hängt von der Güte des 96tpi-Laufwerks ab. Kannst ja probieren, bei bereits formatierten Disketten sie zuerst zu löschen (formatieren ohne Verify bei abgehängter /WRDATA Leitung erzeugt leere Spuren ohne Fluxwechsel).

  • Hab jetzt ein 3.5"-Laufwerk angeklemmt und habe ein kurioses Problem:


    1. Ich nehme eine Originaldiskette, Aufschwung Ost. Das Spiel lädt nicht mehr richtig.

    2. Dann lade ich das Spiel aus dem Netz herunter.

    3. Schreibe das Spiel mit dem Greaseweazle auf die Disk

    4. Stecke die Disk in den Amiga - klappt!


    Dann die Probe rückwärts:


    1. Ich lese die gerade beschriebene Diskette mit dem Weazle aus

    2. Lade das image in WinUAE, startet nicht!


    Doppelte Probe:


    1. Ich schreibe das ausgelesene Image auf die Disk zurück

    2. Spiel startet auch nicht mehr am Amiga


    Weiß jemand woran das liegen könnte? Ich würde gerne ein paar meiner alten Amigadisks auslesen, im Moment scheint nur Schreiben zu klappen.

    Versucht habe ich alle Schritte mit einem anderen 3.5"-Laufwerk von einem anderen Hersteller, es verhält sich exakt gleich.

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Für meine eigenen Notizen, und vielleicht hilft es ja jemanden mal:


    Hab das Laufwerk aus meinem Amiga ausgebaut, genau das gleiche Verhalten.

    Dann habe ich spaßeshalber mal die Kommandozeile statt der GUI verwendet:


    .\gw.exe read aufschwung.adf


    Und hossa, Format etc wurde automatisch erkannt.


    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Logbuch des Captains, Sternzeit...


    Ich hatte heute ein kurioses Problem. Beide Diskettenlaufwerke liefen normal und konnten Disketten zuverlässig auslesen. Wenn ich die in das Gehäuse eingebaut habe kam es immer wieder zu Lesefehlern.


    Das besagte Gehäuse:



    Insbesondere das Laufwerk im unteren Slot hat besonders viele Lesefehler verursacht. Nach ein paar Stunden Haareraufen kam mir dann endlich der Geistesblitz: Entweder das Netzteil am Gehäuseboden strahlt wie Bolle oder die Zuleitung zum Netzschalter an der Gehäusefront stört die Laufwerke.


    Wenn ich das Laufwerk wie im Bild oben lose drauflege ist alles in Ordnung.


    Brr, also muss ich die Stromversorgung wohl irgendwie nach Draußen legen...

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Hast du eine Metallfolie oder -rohr , die du als Abschirmung nutzen könntest?

    Keine schlechte Idee! Denke ein Rohr wäre zu dick, der Platz zwischen unterem Laufwerksschacht und dem Netzteil sind nur einn paar Millimeter.


    Folie klingt allerdings gut, aber da hab ich ein bisschen die Befürchtung das Netzteil zu ersticken :sunny:

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Entweder das Netzteil am Gehäuseboden strahlt wie Bolle

    Wahrscheinlich dieses. Schau mal rein; evtl. sind die Sieb- und Filterelkos nicht mehr die besten. Das Blechgehäuse sollte den Rest eigentlich genug abschirmen. Aber die Störstrahlung kann über die Versorgungsleitungen raus. Vielleicht helfen auch Ferritperlen (hat man bei PC-Netzteilen seit langem ja auch).

  • Immerhin ist das Netzteil ja nicht "offen", sondern hat noch ein Blech-Gehäuse. Ich würde aber auch eher auf Störstrahlung seitens des Netzteils als auf die Zuleitung tippen. Kann man das Netzteil temporär ausbauen aber die Laufwerke ins Gehäuse setzen (zum Testen) ?

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Danke für die Tipps - ich habe ein Netzteil mit 5V und 12V Ausgang, jeweils 2A, in meiner Kiste gefunden. Denke ich werde die Tage einfach das interne Netzteil rausnehmen und das externe benutzen. Ich halte den Thread aktuell :)

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Kleine Updates


    Hab auf Teile aus Fernost gewartet - vergeblich :( Muss ich wohl noch einmal bestellen. Geld ist futsch, das nervt.


    Ich hab das Laufwerk schon mal Flippydisk-Fähig gemacht:


    Die braune Leitung entspricht der blauen Leitung aus der Skizze :)


    Dann habe ich noch Blenden für die Vor- und Rückseite des Gehäuses gedruckt & angemalt:


    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Dann habe ich noch Blenden für die Vor- und Rückseite des Gehäuses gedruckt & angemalt

    Als völliger Noob im 3D Druck finde ich so etwas immer extrem faszinierend.


    Das klingt hier so nebensächlich...


    Ich für meinen Teil wüsste gar nicht, wo ich da anfangen müsste, geschweige denn, könnte ich die 3D Zeichnungen entwerfen, damit so ein Teil lückenlos passt mit all den Nasen, Aussparungen usw.


    Gibt es da Bibliotheken mit tausenden Blenden, Drive trays aller Hersteller, Klemmbausteinen, Teilen von Raumschiffen usw... ?


    Oder muss man das mit Schieblehre, Winkelmesser und Lineal alles ausmessen und dann mit Software nachbauen?


    Fragt sich aus dem stürmischen Halstenbek

    Torkum73

    SunFire v20z, V210, V240, V490, V890

    SGI o2, Apple xServe, IBM xServer 360

    HP DL380p Gen8/Gen9

    Sun w2100x, 1500 Red, SparcStation 4, SparcStation 5, SunRay 1, 2, 3, 3+, 170

    Compaq Presario 4704

  • Oder muss man das mit Schieblehre, Winkelmesser und Lineal alles ausmessen und dann mit Software nachbauen?

    Moin Moin Torkum73!


    Ganu genau das, Lineal und Schiebelehre rausgeholt, Bauteile, Aussparungen etc vermessen, in FreeCAD nachgebaut und einmal durch den Drucker gejagt. Für die Beschriftungen hab ich einfach Text in die Oberflächen vertieft. Dann grob mit Farbe drübergepinselt und den Überschuss abgewischt.

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Ich werde ein Molex-Netzteil für die Stromversorgung benutzen, aber habe keine fertige Buchsen-Lösung zur Panelmontage gefunden. Also musste ich ein bisschen kreativ werden:


    Die Molex-Buchse wird in zwei Hälften eingeschnappt und mit einem "Ring" gesichert.



    Damit die beiden Hälften sich nicht öffnen wird hinten der Ring aufgesteckt:



    Dann noch die Abdeckung drauf (braucht noch Feinschliff ;) :(


    Als nächstes geht es dann im Innenraum weiter, da ist aktuell nur eine Platte montiert:


    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Wirklich saubere, detailierte Arbeit. :respekt:

    Dankeschön :)


    Wieder etwas Blödes für das Logbuch:

    In der Anleitung für den Grease wird mehrmals darauf hingewiesen dass man unbedingt erst den Grease und dann die angeschlossenen Laufwerke einschalten soll. Das wollte ich berücksichtigen. Beim Einschalten der Stromversorgung soll der Grease sofort und die Laufwerke mit Verzögerungsrelais automatisch eingeschaltet werden:


    https://www.youtube.com/watch?v=cHsjB-quac8


    Die roten LEDs auf den Relaisplatinen bedeuten Betrieb, die blauen bedeuten dass die Relais durchschalten... was sie aber nicht machen. Hab dann durch googlen herausgefunden dass die zwar mit 5V schaltbaren Relais beworben werden, tatsächlich aber erst bei 6V schalten. Argh :(

    __________________
    122365 BYTES FREE

  • Wieviel Ampere willst du denn schalten?


  • Ich hab widersprüchliche Angaben zum Verbrauch der Laufwerke gelesen, ich _schätze_ dass ich pi mal Daumen 3A für die 5V und 12V-Schiene brauche. Die Motoren der Laufwerke brauchen anscheinend einen hohen Einschaltstrom.


    Im Moment habe ich testweise einfach mal 12V statt den 5V auf die Relaisplatinen gegeben. Jetzt schalten die ordentlich durch, und die Bauteile müssten das verkraften können (nur beim Relaisspule mache ich mir Sorgen). Ich lasse das im Moment nebenher auf dem Schreibtisch laufen und schaue ob es zu kokeln beginnt ;)

    __________________
    122365 BYTES FREE