A3020 RiscOS3: Formatieren einer neuen CF-Karte mit 512 MB gibt Abbruch

  • Hallo,


    ich will im Acorn A3020 unter RiscOS 3 eine größere CF-Karte verbauen. Habe gelesen daß das Maximum bei 512 MB liegt. Also hab ich mir eine Transcend 512 MB Industrial CF Karte besorgt und diese eingebaut. Vom Prinzip her funktionierts ja recht einfach - ich habe ein paar wesentliche Programme (ZIP Driver, HForm, PCMouse) auf Diskette kopiert und von dort gestartet.


    Aber: Bei "Writing map" gibts einen Abbruch:


    HFORM failed: Disc error 23 at :4/=F1A0000 at line 2055


    Der Error 23 müsste ein Timeout vom IDE Controller sein.


    Irgenteine Idee was man tun kann?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Moin,

    ich habe gestern mit meinem Kumpel den alten Akku aus dem A4000 heraus gelötet und eine andere Lösung neu verbaut.

    In diesem Zusammenhang habe ich die HDD herausgenommen und die SD-Kartenlösung eingebaut die ich vor Jahren von

    ADPL gekauft hatte. Es ist eine 1GB MicroSD in einem Adapter drin.

    Wenn ich den A4000 anschalte bleibt "initializing" lange stehen und dann steht für die Platte ":4".


    Ich kann rein gar nichts damit anfangen. Ich wüsste nicht wie ich "partitionieren" bzw. "formatieren" mit dem was im ROM

    des Archimedes ist machen muss, oder brauche ich eine Bootdiskette mit HDD-Utilities? Wenn ja, wo bekomme ich die her?

    Ich habe rein gar nichts an Software für den A4000.


    Vielleicht hat ja jemand einen Tip für mich, wie ich die SD-Karte einrichten muss.


    Danke Euch

    Doc

  • Du brauchst ein Tool namens !HForm. Das ist der "offizielle" Festplattenformatierer. Mit diesem muß ein Filesystem auf die Platte geschrieben werden. Allerdings klappt das nicht mit allen SD Karten, manche haben sich da zickig.


    Bei RISC OS 3.11/3.19 gilt dann noch, daß die Plattengröße max. 512MB betragen kann, mehr wird vom Filesystem nicht unterstützt.

    Da RISC OS zu der Zeit noch keine Partitionen kannte, ist es möglich, daß Du die FAT32 Partition der SD Karte zunächst auf 512MB verkleinern mußt, am Besten auf einem Win/Linux PC. Es wird dann auch nur die erste Partition verwendet.

    Prinzipiell kann man das auch mit dem !HForm selbst machen, indem man die Platte für RISC iX vorbereitet. Dabei wird dann vorn eine RISC OS Partition angelegt, deren gewünschte Größe in Blocks (Hardware) zu i.a. 512Bytes man angeben muß, und der Rest der Platte für RISC iX freigehalten.


    Was man nicht machen will, gerade bei SD Karten, ist "format" - dort "no" angeben. Das meint nämlich ein LowLevel Format. Es reicht ein "initialize" völlig aus, das schreibt das Filesystem (entspricht einem 'mkfs').


    Die Bedienung ist recht grauselig, aber ausreichend für so ein Tool.


    Es gibt noch ein besonderes Schmankerl. Das Filesystem arbeitet mit Blockgrößen, die man selber festlegen kann. Dabei gilt, das kleinere Blockgrößen dazu führen, daß der Plattenplatz besser genutzt werden kann, weil dann, um's einfach zu sagen, kleine Dateien von z.B. 250Byte Größe nicht 32KByte sondern nur z.B. einen 16KByte großen Block belegen.

    Diese Einstellung dazu heißt "LFAU". Was man dort eingibt ist ein Exponent zu Basis 2, mit dem die gewünschte LFAU-Blockgröße verknüpft ist. Also z.B. "9" bedeutet 2^9 (2 hoch 9). Letztlich geht es dabei um eine maximal verfügbare Zahl von Einträgen in einer MAP, die halt nur vorhanden sind, weshalb man bei größeren Platten dann, um die gesamte Platte verwenden zu können eine größere Blöckgröße benutzen muß.

    Relevant ist das jetzt deshalb, weil man bei 512MByte Platten eigentlich eine LFAU von ich glaube 10 vogegeben bekommt. Wenn man nun aber die Partition auf max. 504Mbyte begrenzt (oder 499MByte), dann kommt man gerade in den Bereich, wo man auch die kleinere LFAU (d.h. 1 weniger) angeben kann, und damit kleine Dateien viel effizienter auf der Platte unterbekommt. Da nun RISC OS mit relativ vielen kleinen Dateien umgeht, Obeys, Sprites, HelpFiles etc, macht das meist relativ viel Sinn auf die 12 MByte zu verzichten und sie durch bessere Verwaltung wieder zu bekommen.


    Info's in der FAQ zu LFAU


    Das !HForm selbst gibt es in verschiedenen Versionen, die sich v.a. in der unterstützen Plattengröße unterscheiden und deren spätere Ausgaben auch auf StrongARM laufen.


    Für den A4000 würde ich empfehlen, zunächst mal das aus dem Originalzubehör zu benutzen, wo es sich auf der App2 ApplikationDisk, zu bekommen bei riscos.com, findet.




    (Und noch als ZusatzInfo: Man muß das mit der per Hand angepaßten LFAU nicht machen. So schlecht ist das FileSystem dann auch wieder nicht. Es benutzt z.B. bereits benutzte Blöcke, in denen noch ausreichend Platz ist, auch für ein zweite Datei, wenn diese da hineinpaßt. Trotz allem bleibt aber das Grundproblem bestehen und ist irgendwie auch auf allen Filesystemen, die es so gibt, nicht wirklich gelöst. Mittlerweile hat es sich quasi nur "rausgemittelt", weil man in Zeiten von Gigbyte-großen Filmdateien und WordDateien mit extremen Overhead da relativ weniger "Verlust" hat. Ich glaube XFS ist das FS, was mit dem Problem am Besten und dynamischsten umgehen kann.)

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

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