CPC 464 läßt sich nicht mehr einschalten (nach Postversand)

  • Hallo!


    Bevor mein "neuer" Amstrad CPC 464 von Italien zu mir geschickt wurde, hat er noch perfekt funktioniert. Nun passiert nach dem Einschalten nichts. Keine LED, kein Monitorbild. :traurig:

    • Gibt es typische Fehler die durch Versand auftreten?
    • Gibt es eine Checkliste, wie man Fehler finden kann?
    • Vielleicht gibt es irgendwo einen Schaltplan, damit man weiß, wo man was messen kann/sollte?


    Danke für eure Hile


    Logiker

    Einmal editiert, zuletzt von logiker () aus folgendem Grund: Titel etwas zielführender formuliert

  • Hi,
    ich wüsste nicht, dass es durch den Versand mal Probleme gegeben hätte. Ich habe meinen 6128 Plus aus Frankreich in einer ziemlich armseeligen Verpackung bekommen und trotzdem lief alles auf Anhieb.
    Eine Checkliste und einen Schaltplan kannst du in den Service Manuals finden: http://www.cpcwiki.eu/index.php/Service_Manuals. Funktioniert denn der Monitor? Wenn die LED nicht direkt beim Einschalten aufleuchtet, würde ich am ehesten auf die Stromversorgung tippen...

  • Vielleicht gibt es irgendwo einen Schaltplan, damit man weiß, wo man was messen kann/sollte?


    Schaltpläne findest du hier: http://cpcwiki.eu/index.php/Schematics

    »It is practically impossible to teach good programming to students that have had a prior exposure to BASIC: as potential programmers they are mentally mutilated beyond hope of regeneration.« (Edsger W. Dijkstra)


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  • Zu 99% ist das der Hauptschalter. Du musst diesen ausbauen und die vier gebogenen "Fähnchen" aufbiegen. Dann den Schalter vorsichtig zerlegen und innen den schwarzen Schmodder von den Kontakten kratzen. Das geht mit einem scharfem, kleinen Uhrmacherschraubendreher. Dann biegst du das winzige Umschaltblech mit dem runden Kontakt, fällt meistens raus beim öffnen, einfach etwas nach und baust alles wieder richtig zusammen. Den Schalter mit den Fingern zusammenhalten und vor dem erneuten zusammenbiegen, erst testen. Du wirst sehen das der CPC mit aller Wahrscheinlichkeit wieder funktionieren wird.


    Um den Schaltertest zu verkürzen kannst du den Schalter einfach mal überbrücken und dann solltest Du sofort ein Bild haben.



    Gruß
    Tom / Pentagon

  • @Pentagon: Ich werde deinen Tipp bald ausprobieren! Danke für die super Beschreibung.



    Ja, der Monitor funktioniert. Habe es mit meinem Schneider CPC 464 getestet. Nur der Amstrad CPC 464 will noch nicht.


    Ich melde mich, sobald ich mehr weiß.


    Also, allen Danke für die bisherige Hilfe!

  • Pentagon, genau das war's! Danke!!!
    Durch Überbrücken kriegt er wieder Strom und funktioniert.
    Jetzt geht's an's Reparieren (Reinigen). Hoffentlich mache ich dadurch nicht mehr kaputt.

  • Bericht:
    Nachdem mir Pentagon sehr viel Hoffnung bezüglich der Reparatur gemacht hat, habe ich mich gleich zum defekten Gerät begeben.
    Ich habe den Schalte nach Anleitung ausgebaut. Zu reinigen war allerdings so gut wie nichts. Bis ins Innere des Schalters war kein Dreck vorgedrungen.
    Aufgefallen ist mir aber der schwache Kontakt der Drähte zum Schalter. Beim Einbauen ist einer glatt abgerissen, sprich defekte Lötstelle.
    Nachdem ich keinen Lötkolben besitze, habe ich hier mal mit Klebeband ausgeholfen.
    Am meisten Aufgefallen (und Hauptfehlerursache) ist wohl die "Strombuchse", wo der Strom vom Monitor rein kommt.
    Diese Buchse ist wackelig und durch wackeln des Stromsteckers kann der Strom schon mal an und aus gehen. Abgesehen davon, das es nervig ist einen Wackelkontakt zu haben, meine jetzige Frage:
    Wie schwer und gefährlich ist es, diesen Wackelkontakt in Ordnung zu bekommen? Die Buchse setzt ja schließlich direkt auf dem Motherboard auf.

  • Die Buchse kann ausgelötet werden, dann innen das Kontaktblech nachbiegen und wieder ordentlich fest einlöten. Danach ist die wie neu.


    Alles nur Kleinigkeiten ;)


    Gruß
    Tom / Pentagon

  • Ich glaube, ich muss jetzt anfangen, löten zu lernen. Vorher brauch ich aber noch einen Lötkolben. Reicht da ein 0815-Gerät? Oder muss ich da noch auf etwas besonderes (Temperatur?) aufpassen?


    Danke und beste Grüße


    Martin / Logiker

  • Ich würde mir für 30 Euro einen ERSA Lötkolben leisten, der taugt auch was. 0815 Werkzeug arbeitet auch nur 0815. Sowas braucht man immer wieder mal in unserem Hobby und vielleicht hast Du demnächst viel Spaß beim Löten.


    Gruß
    Tom / Pentagon

  • Hast du einen speziellen Typ im Visier? Wie viel Watt sollten es sein? Je mehr, desto besser?
    Werde heute vielleicht noch bei einem Baumarkt vorbei schauen..


    Gtx, Martin / Logiker

  • Sehe ich das richtig: Auf der Unterseite der Platine muss ich drei Stellen entlöten, die Buchse entnehmen und dann wieder hinein löten?
    Komischerweise muss ich den Strom-Stecker nach unten drücken, damit der Strom fließt. Also eigentlich vom Blech in der Buchse weg.
    Wäre toll, wenn durch das Neu-Anlöten die Resets verschwinden.


    Gruß


    Martin / Logiker

  • Das Blech in der Buchse muss auf jeden Fall nachgebogen werden, dann genügt es einfach die drei Lötpunkte nachzulöten. Dazu frisches Lötzinn in kleinsten Mengen hinzuführen, sonst gibts eine Kalte Lötstelle. Danach sind die Lötstellen wieder fest und glänzend und die Buchse sollte sich nicht mehr bewegen lassen. Ist nicht schwierig, nur Mut. Ansonsten bei Reichelt einen Vergleichstyp der Buchse suchen und eine neue einlöten.


    Gruß
    Tom / Pentagon

  • Also:

    • Die drei Lötstellen lösen / "entlöten"
    • Buchse entfernen
    • Blech zurechtbiegen
    • Buchse wieder hineinlöten


    Sorry für's häufige nachfragen. Aber ich habe heute das erste mal gelötet. Und das nur, weil ich gestern das Kabel vom Ein-Aus-Schalter gekappt habe....


    Gruß,


    Martin / Logiker

  • Ich habe es schlussendlich ohne Herauslösen der Strombuchse geschafft.
    Nach genauem Beterachten der Rückseite des Motherboards und gleichuzeitige Ruckeln der Strombuchse hatte ich eine Löt-Bruchstelle entdeckt. Folglich musste nur diese gelötet werden.
    Die Bilder zeigen die Bruchstelle mit und ohne Ruckeln an der Strombuchse.

  • Hmm, ein allgemeines Konstruktionsproblem was sich zum Teil noch heute in Elektrogeräten wiederfindet. Die stromführenden Lötstellen sind gleichzeitig die mechanische Kraftaufnahme.


    Viele Grüße
    Andreas