Expansionportverlängerung am 128D funktioniert und funktioniert nicht

  • Hallo, liebe Leute von der Classic-Computer-Front! :winke:


    So, ich hab's getan! Jetzt habe endlich meinen Plastikhenkel gepackt und aus der Versenkung im Keller nach oben geschleift - zusammen mit dem ganzen anderen Gerödel, was man dazu so braucht (Monitor, Floppies etc.), um das Ding zum Laufen zu bringen. Habe alles vor mir auf dem Schreibtisch aufgebaut und angeschlossen und lief auch eigentlich mit dem ersten Einschalten sofort, womit ich -ehrlich gesagt- gar nicht gerechnet hatte, wenn man bedenkt, dass das Teil seit ca. 15 Jahren unbenutzt im Keller stand (gut verpackt und in Plastiktüten verstaut, um die Geräte gegen Luftfeuchtigkeit möglichst zu isolieren).
    Beim ersten Einschalten lief der Rechner auch sofort an und meldete sich mit der erhofften und vertrauten Einschaltmeldung in der oberen Mitte des Bildschirms "COMMODORE BASIC V7.0 122365 BYTES FREE". Darüber war ich dann erst mal absolut beruhigt zu sehen, dass über all die vielen Jahre der Nichtinaugenscheinnahme kein einziges Byte verlorengegangen zu sein scheint. :) Die Bytes scheinen demnach noch alle vorhanden. :announce: Aber die Floppy (integrierte 1571) gab kein Lebenszeichen von sich. Allerdings ließ die sich dann recht schnell wieder zum Leben erwecken, indem ich das Rechnergehäuse aufgeschraubt und die Verbindungsstecker der Floppy auf richtigen Sitz und ggf. Korrosion hin überprüft habe. Den Übeltäter konnte ich dann auch recht schnell ausfindig machen: Es war der Stromversorgungsstecker des Netzteils auf der Steuerplatine der Floppy, der diese mit Strom versorgt und befand sich nach 15 Jahren Dauerschlaf wohl noch in der Tiefschlafphase. Nun, Stecker abgezogen und wieder draufgesteckt und: Lebt und Läuft! :juchee:


    Und dann kam der zweite spannende Moment: Von den -ich-weiß-nicht-wieviel-hundert Disketten (5 1/4" und 3 1/2"), die sich im Laufe meines früheren Lebens bei der Arbeit mit meinem 128D angesammelt haben und die ich im Keller gelagert habe, habe ich 50 oder 60 einfach mal ausprobiert, wovon lediglich drei sich nicht mehr lesen lassen. Aber auch hier hätte ich mit einer deutlich höheren Ausfallquote gerechnet - der Rest ließ sich lesen wie am ersten Tag. Ich bin absolut begeistert! Leute, ich sage euch, diese alte Technik ist Technik, auf die man sich verlassen kann!!! :vivat: (Entweder sie läuft - oder sie läuft nicht :mrgreen: ).


    Jetzt hat sich aber ein Problem herausgestellt, das meine Freude zwar nicht unbedingt trübt (noch überwiegt die Freude sogar das laute Rauschen des Netzteillüfters - da hört man noch, dass da gearbeitet wird), dem ich aber doch gerne auf die Spur kommen würde, wobei ich alleine momentan nicht mehr weiter komme. Und zwar habe ich dann mal meine RAM-Erweiterung 1750 in den Expansionport geschoben, mit dem Ergebnis: Läuft auch. Also auch: Wunderbar!
    Das Problem hierbei ergibt sich jedoch, wenn ich die RAM-Erweiterung 1750 über die Expansionportverlängerung betreibe; dann lässt sich die 1750 nicht ansprechen, der Rechner landet dann entweder gleich nach dem Einschalten im Maschinensprachemonitor oder der Bildschirm bleibt schwarz.
    Ich erinnere mich zwar, dass da irgendwas mit der Länge bei Verlängerungskabeln von Expansionport und Userport war, also dass man die nicht über eine bestimmte Länge hinaus konfigurieren sollte (ich meine mich zu erinnern, dass das Kabel nur eine Länge von maximal 30 cm haben sollt/durfte), aber das kann bei meinem Problem nicht der Fall sein: Das Expansionportverlängerungskabel hatte ich damals fertig konfiguriert gekauft (ich glaube, von Rex-Datentechnik wurde das vertrieben) und hatte früher immer einwandfrei funktioniert.


    Das Verlängerungskabel habe ich mir in der Zwischenzeit auch schon etwas genauer unter die Lupe genommen, allerdings konnte ich keinen Fehler feststellen: Die Leiterbahnen und Kontakte sind unbeschädigt und haben Durchgang (gemessen: konstant 0,2 Ohm auf jeder Leiterbahn) und auch die Lötstellen sind okay.
    Um ganz sicher zu gehen, habe ich auch schon die Steckerplatinen vom Kabel komplett entlötet, das Kabel (soll heißen: die einzelnen Litzen) um die abisolierten Litzenenden gekürzt (also: Die ursprüngliche Kontaktierung), neu abisoliert und an die Platinenstecker wieder neu angelötet.
    Abgesehen davon, dass das Kabel -ist ein 44-adriges Flachbandkabel (2 x 22 Adern für jeweils Ober- und Unterseite), aber das wisst ihr ja ganz sicher auch selbst- nun nochmals um ca. 4 - 5 cm kürzer geworden ist, hat sich keine Änderung ergeben: Das oben geschilderte Problem besteht weiterhin.

    Das Expansionportverlängerungskabel kann ich dabei auch definitv als Fehlerquelle ausschließen: Ich habe die Steckmodule von VizaWrite und VizaStar angesteckt und funktionieren auch über das Verlängerungskabel ohne Probleme.
    Probleme bereiten nur die RAM-Erweiterung 1750 und eigenartigerweise auch meine Final Chess Card, die ich hierfür zum Testen auch wieder herausgekramt habe - Letztere zeigt denselben Effekt wie die 1750: Wenn ich sie direkt in den Expansionport stecke, dann läuft alles wunderbar; schließe ich sie jedoch über das Verlängerungskabel an, dann springt der Rechner beim Einschalten entweder in den Maschinensprachemonitor oder der Bildlschirm bleibt schwarz.


    Um ganz sicher zu gehen, hatte dann ich zwei weitere C-128 aus dem Keller hochgeschleppt, die ich da noch gelagert habe, und angeschlossen, mit dem Ergebnis, dass hier alles problemlos läuft - und zwar sowohl mit als auch ohne Verlängerungskabel!
    Bei den beiden anderen Rechnern läuft alles sowohl mit als auch ohne Expansionportverlängerung einwandfrei.
    Das legt für mich den Verdacht nahe, dass mein 128D im Plastikgehäuse in irgendeiner Weise der Problemverursacher zu sein scheint. Allerdings hat früher, bevor ich diesen damlas abgebaut und im Keller eingelagert hatte, auch hiermit alles einwandfrei funktioniert. Das weiß ich definitiv, weil das damals mein Arbeitsrechner war, mit dem ich auch mit dem Expansionportverlängerungskabel immer problemlos gearbeitet hatte (soll heißen: Das Verlängerungskabel steckte einfach nur im Expansionport und ich konnte problemlos arbeiten, weil alles funktioniert hat).
    Aber an meinem 128D im Plastikgehäuse kann es eigentlich auch nicht liegen; denn wenn ich die Module ohne Verlängerungskabel direkt in den Expansionport stecke, dann läuft auch das alles ohne Probleme (auch die 1750 und die Final Chess Card).


    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich komme da momentan nicht weiter und bin sozusagen mit meinem Latein am Ende: Im Grunde genommen läuft alles wie es soll, nur in dieser einen Konstellation nicht, nämlich, wenn ich die RAM-Erweiterung 1750 oder die Final Chess Card über die Expansionportverlängerung in den 'Plastikdiesel' stecke. Diese beiden Erweiterungen bereiten dann Probleme, was früher aber nicht gewesen ist. Und die Module von VizaWrite und VizaStar higegen auch mit der Expansionportverlängerung problemlos.


    Also: Am Verlängerungskabel liegt es nicht; denn damit funktioniert ausnahmslos alles an zwei anderen Rechnern, am 'Plastikdiesel' lief früher auch alles problemlos, heute hingegen nur teilweise (also: VizaWrite und VizaStar funktionieren schon, nur die 1750 und die Final Chess Card nicht).
    An meinem 128D ('Plastikdiesel') kann es irgendwie aber auch nicht liegen; denn damit läuft ja auch alles, also: auch die RAM-Erweiterung 1750 und die Final Chess Card, wenn ich sie direkt in den Expansionport stecke (ohne Verlängerung).


    Vielleicht hat ja jemand von euch eine zündende Idee, die mich bei der Lösung dieses Problems weiterbringt; denn ich würde das Problem schon ganz gerne lösen, weil der 'Plastikdiesel' mit gut 42 cm Breite (mit notwendigerweise eingestecktem Strom- bzw. Kaltgerätestecker) an sich schon nicht der Kleinste ist und mir fast die gesamte rechte Hälfte der Arbeitsfläche meines Schreibtisches nimmt. Und wenn ich die RAM-Erweiterung oder die Final Chess Card noch in den Expansionport schiebe, dann sind es schon fast 60 cm, weil die ja ziemlich weit hinten herausragen. Und außerdem ist es auch ziemlich umständlich und eine ziemlich nervige ANgelegenheit, jedesmal den Rechner -mit allen angeschlossenen Kabeln- nach vorne zu ziehen und dahinter am Expansionport rumzufummeln. Mit der Expansionportverlängerung könnte ich alles locker von vorne bewerkstelligen; und, wie gesagt: Früher ging es doch. Warum also heute nicht mehr? Woran könnte das möglicherweise liegen? Ihr seid meine letzte Rettung!!! :anbet:
    Gruß
    *Dual In Line* (Uli) :)