Sirius 1 / Victor 9000 - keine Funktion, was tun?

  • Hallo,


    ich habe hier einen Sirius 1 Rechner (in den USA als Victor 9000 bekannt). Leider keine Funktion. Nach dem Einschalten leuchten die LEDs an beiden Diskdrives, Lüfter läuft, aber sonst passiert nichts. Doku und Disks habe ich, aber keine Schaltpläne.


    Ideen, Möglichkeiten? Hat jemand so einen Rechner?


    Auf dem Mainboard sind Messpunkte für die Betriebsspannungen, diese sind alle ok. Mehr hab ich nicht gemacht bisher.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Schlonkel hat so einen Rechner, war auch auf der CC da. Ich hatte früher mal etwas Kontakt mit solchen Rechnern, aber kann micht nicht mehr erinnern. Aslo evtl. mal den schlonkel Fragen, ob er was an technischer Doku hat.


    Evtl. hab ich noch die Floppyplatine davon irgendwo behalten :) So als Doku, wie ähnlich die zu einer CBM Floppy aufgebaut ist.


    Gruß x1541


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    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Ich vermute mal das ist eine Fangfrage? Ich hatte den Eindruck daß der Monitor keinen Schalter hat. Und seltsamerweise auch keinen klassischen Stromanschluss, sondern der Nicht-Standard Anschluss zum Rechner hin übernimmt wohl auch die Energieversorgung. Oder übersehe ich hier was?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Na dann schraub den Monitor auf und schau mal wo die Stromversorgung drauf läuft und Messe mal wenn der Rechner eingeschaltet ist ob da auch Saft ankommt?
    Eventuell läuft die Maschine nur der Monitor net ? und du siehst einfach nichts..
    War einfach so mal mein Gedanke vielleicht auch etwas doof formuliert
    Nimm mal ein serielles Kabel
    Eine dos Bootdiskette am besten 3.3 und schreibe in die autoexece.bat folgendes dazu:
    a:\test.bat


    **************
    * test.bat *
    **************

    Code
    ECHO off
    mode com1:9600,N,8,1>nul
    echo schau.txt >com1


    Lege nun noch ein Textfile mit dem Namen schau.txt an scheib irgendwas rein schit egal was.
    Speicher die Datei auch mit auf die Disk.


    Starte nun unter Windows ein TerminalProgramm (HyperTerminal in Windows) stelle den Port dort ein und starte
    Nun lauscht dein Terminal auf dem COM Port.
    Nun starte den Victor mit der bootdiskette und dem besagten Programm und schaue ob du etwas zu gesicht bekommst. Sollte dem so sein funtzt der Rechner schonmal wenn nicht dann ist was an der Mainunit defekt.

  • ein sirius 1 verdaut weder dos 3.3 noch eine ibm formatierte disk. das format ähnelt eher einer cbm8250 und ist doch anders.


    Gruß x1541


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  • ja ist es. er hat ne 8086 und ms-dos aber das wars auch schon.


    Gruß x1541


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  • Danke schonmal für die Tips. Ich denke ich werde versuchen ein Service Manual für die Kiste aufzutreiben und dann mal weitersehen.


    Der Rechner kann in der Tat MS-DOS (1.25) und CP/M, aber in jeweils auf die Maschine angepassten Versionen. Hat mit der restlichen MS-DOS Welt nichts zu tun, es wurde halt der gleiche Prozessor verbaut. Der Entwickler war Chuck Peddle, der Mann der vor massgeblich den Commodore PET 2001 gebaut hatte. Daher auch das Doppel-Diskdrive mit eigener CPU, und ich glaube ich hab in der Kiste 5 VIA 6522 gezählt die um den Intel Prozessor drumherum angeschlossen sind. Ist schon ein ganz eigenes Design.


    Viele Grüße
    Andreas

  • "Ist das nicht ein Rechner aus der Zeit, als IBM-kompatible Rechner nicht wirklich IBM-kompatibel waren?"

    Nö, das ist ein Rechner aus der Zeit als die IBM Entwickler sich nicht entscheiden konnten Ihr Gerät "Sirius-kompatibel" zu machen. Keiner der damals gerade den Apple2 verlassen hatte und sich auf die neuen 8086 stürzte gab dem Krüppelkonzept eine echte3 Chance. Umnur wenige Eigenschaften des Sirius hier zu nennen, die der Original IBM PC noch nicht hatte:

    1. Kontinuierlich adressierbarer Adressraum bis 896 KB, dazu mussteman zwar den ganzen REchner voll Platinen stopfen aber es ging. die ersten PCS hatten immer das Problem der 640 KB Grenze - die frühen hatten glaub ich auf vorher (256 KB? 512KB) Grenzen.

    2. Selbstverständlich GrafikDisplay - zwar in Grün aber mit enormer Auflösung, die auch Schriften bis 132*xx Zeichen ermöglichte. Das kam beim PC erst mit der extra "Herkusles-Karte" für SW oder den CGA-Karten für Farbe (320*200Pixel)

    3. Selbstverständlich softwaremässige (über Tastatur) Steuerung von Lautstärke, Helligkeit und Kontrast.

    4. Die Diskettenlaufwerke erlaubten auf 51/4 Zoll DD Disketten bis zu 1,2 GB Speichervolumen. Der erste PC quälte die Menscheiht mit 120/360 KB. Außerdem wurde die Geschwindigkeit des Diskettenlaufs spurabhängig gesteuert, gab so schöne Heulgeräusche.

    5. Es gab damals noch einige andere Hersteller, die ordentliche MS-Dos Maschinen bauten, Siemens - mit einem Superergonomischen weißen Bildschirm, Olivetti und noch einige andere. Sirius war dafinitiv vor dem IBM da.

  • Nein.
    Er war afaik der erste x86-PC nach dem IBM PC.
    Ein echt schoenes Design, richtig guter Computer.
    Nicht das Einfach- und Billig-Prinzip des Apple II und IBM-PC.
    Danach folgten Corona, Compaq und die ganze Welle der mehr oder weniger inkompatiblen "IBM-Kompatiblen".
    Durchsetzen konnten sich nur die, die halbwegs hardwarekompatibel und nicht nur softwarekompatibel (gleiches OS und ANSI-Terminalsteuerung) waren.

  • Ich hab da noch nicht so viel dazu gelesen, aber mein Kenntnisstand ist das ihr beide irgentwo recht habt. In den USA erschien der Victor wohl knapp nach dem IBM PC, und in Europa knapp davor. Aber wenn jemand Belege hat das genauer zu unterfüttern wäre es sehr interessant. (Und wir sollten aus der Diskussion einen seperaten Thread machen, ursprünglich gings ja mal um meinen defekten Victor :) )


    Viele Grüße
    Andreas

  • ist das Problem noch "aktuell" ?
    Ich hatte vor Jahren auch eine Sirius, der hat mit der Zeit ein paar seltsame Verhaltensweisen an den Tag gelegt:
    Mal bootet er, mal nicht. Manchmal musste er erst ein paar Minuten "warmlaufen"...
    Ein Problem war definitiv die Speichererweiterung, die nicht wirklich gut verankert ist - da hilft evtl. "Ziehen-Stecken".


    Grundsätzlich wird der Bildschirm aber (wie schon beschrieben) direkt (Signal und Spannung) vom Mainboard versorgt (Daher ja auch nur ein Kabel ;) )
    Und wenn der Bildschirm funktioniert (incl. Ansteuerung und Kabel natürlich) ist auf dem "nackten" Sirius ein blinkendes Pfeil-Symbol zu sehen, dass zum Einlegen einer System-Floppy auffordert. Wenn dass schon nicht zu sehen ist, wird es mit der Diagnose aufwendig :(

  • Ja, Problem ist noch aktuell. Ich hab momentan einen voll funktionsfähigen gestellt bekommen damit ich Vergleichsmessungen machen kann.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hm, dann denke ich mal, Du hast die Monitore schon mal getauscht, um den Fehler einzugrenzen.
    Mit dem Ergebnis, dass Dein Sirius ein internes Problem hat?


    Schöne Grüße
    Chrsitopher

  • OK, das mit dem Zitieren muss ich wohl noch üben....


    Inzwischen ist mein Sirius eingetroffen. Leider hat er den Transport nicht so gut überstanden :(


    1) Die Festplatte (10mb) brummt zwar los, Booten geht nur von Floppy. Ein Zugriff (auf "a:") führt nur zu Laufwerksfehlern.
    Entweder ist sie auch demoliert, oder ich brauche eine HD-fähige Systemdiskette...
    2) der Monitor zeigt nur noch 24 Zeilen (ganz leicht schief) an und das Bild scheint horizontal gestaucht zu sein.
    Muss ihn wohl erstmal aufschrauben, und nachsehen was lose oder angebrochen ist (Klapperte schon beim rausnehmen)

  • Tja, inzwischen habe ich mal reingeschaut:
    grml, der Lüfter brummt und nicht etwas die Festplatte - die ist nämlich gar nicht drin.
    Genausowenig, wie der dazugehörige Controller.


    Und mit einem Diskettenlaufwerk kann man nicht wirklich viel erreichen.


    Falls sich also jemand von einem solchen trennen wollen würde...?


    Sirius-Grüße von Chistopher

  • Ich dachte ja erst der Sirius müsse doch "normale" Tandon 5,25" Full Height Diskdrives drin haben, aber das ist interessant:


    Computermuseum München - Tandon


    Sind wohl "Sirius-spezifische" Tandon...


    Viele Grüße
    Andreas

  • Oh ja...sehr spezifisch. Daher ergibt sich auch das Transfer-Problem von/zum Sirius.
    Die Disketten können nur auf einem Sirius gelesen werden...und davon gibt es ja nicht mehr viele...


    Im übrigen ist die Verkabelung dieser Laufwerke auch sehr sehenswert ;)


    Was macht eigentlich der Sirius aus dem Thread (s.o.)?


    Christopher

  • Moin,


    ich musste mich eben extra wegen diesem Thread hier mal anmelden ... ich habe jahrelang Siriusse gehabt und habe auch noch einen mit einer 10MB-HD im Keller stehen ... und zwei Diskettenkästen mit Software :)


    Falls jemand also Fragen hat oder was braucht kann er sich gerne melden !


    Gruss
    Hans :)

  • Soo ...


    übrigens zu der Frage was man alles mit "nur" einem Diskettenlaufwerk erreichen kann: Jede Menge :_)


    Ich hatte auf meiner ersten Kiste zwei Laufwerke a 600 KB ... und da waren BS, Compiler und Programme drauf ... und auf der zweiten Diskette die Daten. Und nicht weil der Speicher nicht reichte :)


    Der Datentransfer Sirirus1 <-> IBM PC lief am besten übrigens per Nullmodem-Kabel und dem pssenden Programm ... das müsste ich hier sogar noch auf den Disketten haben. Alternativ geht es natürlich auch bei Victor VPC - dem IBM-kompatiblem von Victor, der kann/konnte beide Disketten-Formate lesen.


    Gruss
    Hans


    (* Der gleich mal wieder seinen aus dem Keller holt und anschliesst *)

  • Wow. Sirius mit Festplatte. Hab ich noch nicht live gesehen. :)


    Ich muss mich mal wieder dransetzen meinen weiter zu reparieren. Sowohl dieser als auch die Testmaschine die ich gerade da habe sind Rechner mit 2 Diskettenlaufwerken ohne Festplatte.


    Viele Grüße
    Andreas

  • Moin Andreas,


    das war jahrenlang meine erste Maschine: 2 Floppy-LW mit je 600 KB. Und darauf habe ich unsere erste Auftragsbearbeitung geschrieben, auf der einen Seite die Diskette mit BS, Compiler und Librarys, auf der anderen Seite Sourcecode und Daten.


    Allerdings waren das noch die Zeiten wo man bei einem Compilerdruchlauf auch eine Tasse Kaffee trinken konnte :)


    Gruß
    Hans

  • Ich hatte einmal den Auftrag, alte Daten von einem Sirius zu lesen. Da war zum Glück glaube ich Kermit dabei, damit konnte ich die Daten über RS232 auf einen kompatiblen PC schieben. Die Rechner gibts leider nicht mehr. Einen Floppycontroller habe ich mir behalten, weil der doch sehr an eine CBM Floppy erinnert.


    Gruß x1541

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Na langsam kommt was im Schwung :)


    Tja, mit einem Laufwerk allein ist's tatsächlich schwierig, vo allem, wenn man nur 64k-Speicher hat ....
    Falls also jemand ein funktionierendes Floppylaufwerk hat oder auch eine Speichererweiterung, hätte ich verstärktes Interesse am Erwerb.
    Oder auch eine Festplatte mit Controller...


    Zum Transfer: Als ich meinen alten noch hatte (leider weg) habe ich Kermit verwendet, was in der Tat sehr gut funktionierte. So habe ich meine Programmesourcen von damals noch in die "Moderne" gerettet.
    Ich habe sogar noch eine Systemdiskette (mit DOS2.11) mit Kermit. Muss jetzt nur noch das alte Kabel finden...oder neu-bauen..


    Eigentlich geht es aber um den Rechner von Andreas: Konntest Du mit dem zweiten Sirius den Fehler eingrenzen?