Wir reparieren einen Acorn A3000

  • Ich habe am Sonntag preiswert einen Acorn A3000 bekommen, mit deutscher Tastatur! Neben den üblichen 23 Jahren Siff auf und im Rechner hatte er leider auch einen Akkuschaden. Was bei Computern dieses Alters leider vollkommen normal ist, und undbedingt ohne jede Verzögerung behandelt werden sollte! Man kann es gar nicht oft genug wiederholen!


    Aber jetzt zur Sache:
    So sah er aus: Bild 1 zeigt ihn nach dem Erwerb. Auf Bild 2 erkennt man hinten rechts neben dem Netzteil einen IDE Controller (nicht serienmäßig. Leider fehlt oben die Klappte, da vermutlich Festplatte und CD Rom durch ein Bandkabel hinter dem Gerät rumlagen. Ich werde vermutlich eine CF-Karte einsetzen, und mir eine Klappe aus Plastik schneiden.)


    Bild 3 zeigt den verrotteten Akku, ein Machwerk der Firma Varta mit 1,2 Volt.


    Auf dem folgenden beiden Bildern sieht man die Platine nach dem Entfernen des Akkus. Der Schaden hält sich zum Glück in Grenzen. Ich habe die ausgelaufene Lauge mit einer Mischung aus Essig und Wasser, mit einem Pinsel aufgetragen, und einwirken lassen. Die Oxidationsreste habe ich mit einem Glasfaserpinsel entfernt. Das ganze Board habe ich brutal mit Wasser gewaschen, abgetupft mit einem Handtuch, und dann nochmals mit Isopropyl tiefengereinigt. Es sieht jetzt aus wie neu.


    Als Ersatz wurde vorgeschlagen, einen normale 1,5 Volt Batterie zu nehmen, und mit einer Diode gegen Aufladung zu schützen. Es wird empfohlen, die Batterie in das Fach unter dem Gehäuse einzubauen, neben dem Mausanschluss. Der deutsche A3000 hat allerdings kein solches Fach! Daher meine Idee mit dem Knopfzellenhalter an der Originalstelle. Eine Diode zwischen dem Pluspol und dem Motherboard (mit dem Strich in Richtung Motherboard einlöten) verhindert dass die Batterie aufgeladen wird. Ohne Batterie habe beim eingeschalteten Gerät gemessen, ob da wirklich nichts geladen wird. Minus ist auf dem Board übrigens der linke Pol, Plus entsprechend einer der beiden Anschlüsse rechts. (Die beiden Kontakte sind auf dem Board verbunden, zwei Kabel sind daher nicht erforderlich.)


    Das Zerlegen des Rechners ist übrigens sehr leicht: Der Deckel ist mit zwei Schnappverschlüssen gesichert. (Bei manchen Modellen offenbar zusätzlich mit Schrauben.) Aufpassen mit der Tastatur, die beiden Folienkabel sind empfindlich, man sollte die Tastatur nicht öfter als nötig abmachen! Danach zieht man das Ram (wenn vorhanden), das ist der lange Streifen vorne parallel zur Floppy, raus. Ebenso eventuelle Steckkarten. Die beiden Lautsprecher sind nur gesteckt, ebenso die beiden Pole für die Stromversorgung. Rot ist 5 Volt, schwarz Masse. Das Board ist entsprechend beschriftet. Die Kabel für die Floppy werden abgezogen, und die Floppy von unten mit den vier Schrauben gelöst. Jetzt kann man das Board abschrauben und herausnehmen.


    Zum Schluss entfernt man das Netzteil. Böse Falle: Die Schraube ist versteckt! Man entfernt den gelben Aufkleber auf dem Netzteil (siehe Foto) oder bohrt an der gleichen Stelle wie ich ein Loch. Dort gibt es ein tiefes Loch, an dessen Boden die Schraube sitzt, mit der Netzteil am Gehäuse festsitzt.


    Nach dem Einbau der Batterie noch nicht die Tastatur anschließen, erst mal so testen, ob die Operation geglückt ist: Es sollte sich nach wenigen Sekunden ein Startbildschirm melden mit der Schrift: "RISC OS 1024 k Supervisor". Wenn ja: Operation geglückt. Danach kann man die Tastatur anschließen. Nochmals starten, und beim Start "Entf" (bzw. beim englischen Modell "Del") drücken. Nach dem Startschirm sollte dann Wimp (die GUI) geladen werden. Mit F12 kommt man wieder in den Textmodus, und kann erst einmal testen, ob alle Tasten auch funktionieren. Wenn nicht, sitzt eines der Bandkabel nicht richtig drin.


    Das letzte Bild zeigt den geretteten A3000. :)