Bildstörung: Monitor Highscreen DP622/00W

  • Neuerdings fängt mein Highscreen DP622/00W (80 Zeilen, monochrom (bernstein), composite/audio) an zu spinnen, sobald er warmgelaufen ist.


    Auf den ersten Blick sah es so aus, als würden sich einzelne Textzeilen nach vorne und dann wieder nach hinten bewegen. Als ich dann mal die Helligkeit aufgedreht hab, sodass nicht nur der Text sondern der ganze Bildschirm ausgeleuchtet ist, sah ich, was da wirklich passiert. Da läuft ein scheinbar unsichtbarer horizontaler "Balken" ganz langsam von oben nach unten durchs Bild. Im Bereich des Balkens (ca. ein/zwei Finger breit) wird dann alles nach innen lupenartig verzerrt. Nur an den Rändern (links&rechts) sieht man ganz deutlich die Beulen, wo die Verzerrung gerade durch läuft. Da kommt der Kathodenstrahl scheinbar gar nicht mehr hin. Sobald der "Balken" unten aus dem Bild verschwindet, kommt er nach kurzer Zeit wieder oben ins Bild und läuft wieder durch.



    Sorry für das lächerliche Bild. Hab ich jetzt mal so schnell dahin geschludert...


    Kann mir evtl. jemand sagen, was da im Eimer sein könnte und ob sich eine Reparatur lohnen würde? Ist leider der einzige Monochrom-Monitor, den ich habe.

  • Schon nach dem üblichen Fehler nachgesehen: Kalte Lötstellen im Zeilentrafo nachgelötet? (Achtung, Hochspannung 25 kV! Das ist tödlich, wenn man nicht weiß was man tut! Elkos speichern den Strom auch noch nach dem Ziehen des Netzsteckers.)

  • Naja, solange du nicht gerade an das dicke Anodenkabel packst, das oben vom Zeilentrafo an den "Saugnapf" oben an der Röhre führt (und durch diesen eigentlich recht gut isoliert ist), ist das auch nicht gefährlicher als an nem Schaltnetzteil rumzuwerkeln. Die Elkos auf der Platine entladen sich im Normalfall relativ zügig selbst, gefährlich ist nur die Bildröhre die selbst als Kondensator wirkt und die Anodenspannung noch wochenlang halten kann.
    Also, nach Möglichkeit: Finger weg vom Anodenkabel. Im Zweifelsfall entladen. An der Platine des Chassis liegt jedenfalls maximal Netzspannung an. Wie bei einem Schaltnetzteil auch.

  • Ja, "tödlich" ist wohl etwas übertrieben. Dazu muss der Strom ja auch über das Herz fließen und 50 mA erreichen. Um das zu schaffen, muss man schon gezielt die entsprechenden Stellen, wo die Spannung anliegt, je mit der linken und der rechten Hand anfassen. Über die Erde kann der Stromkreis nicht geschlossen werden, anders als bei direkter Netzspannung. (vorrausgesetzt natürlich, man hat vorher den Stecker gezogen ;-))


    Was passieren kann: man löst unbeabsichtigt z.B. mit einem Schraubenzieher einen Kurzschluss aus. Das kann einen Lichtbogen erzeugen oder einen Elko hochjagen, was Verletzungen nach sich ziehen kann. Aber sterben wird man davon sicher nicht. Beim Messen muss man auch aufpassen. Kenne viele, die sich so ihr Messgerät gegrillt haben. :D


    ps: Das soll aber nicht falsch rüberkommen. Generell rate ich keinen, der sich nicht damit auskennt, Geräte zu öffnen, die mit Netzspannung laufen.

  • Also ich hab mich entschieden, besser die Finger von diesem Ding lassen. Wie gesagt, hab tierig Respekt vor allem, was ne Bildröhre hat. Bin von jemandem angeschrieben worden, der Verwendung für genau den Bildröhrentyp hat, der in diesem Monitor verbaut ist. Also soll er ihn gerne haben. Muss ich mich halt auf die Suche nach einem anderem Monochrom-Monitor machen. Immerhin besser, als das Risiko einzugehen, auf der Intensivstation zu landen.

  • Find ich gut, die Einstellung. Bei sowas ist dann auch schnell schluss mit lustig. und wenn mir 5 mal ein Profi sagt, da passiert nix - das ist mir auch zu heikel.