Problem mit Performa 475 und Farallon Netzwerkkarte

  • Hab hier gerade ein lustiges (na ja, nicht wirklich) Problem. Hatte noch eine nagelneue Farallon Netzwerkkarte für den LC-PDS hier rumliegen und dachte, die baue ich doch mal in meinen Performa 475 ein. Ist die Karte eingebaut, läuft allerdings die Festplatte nicht mehr richtig hoch. Sie versucht es, stoppt, versucht es nochmal, stoppt erneut und der Mac fragt nach einer Diskette. Die Festplatte ist aber 100% ok. Baue ich die Karte wieder aus, läuft sie ganz normal hoch und der Mac bootet. Sicherheitshalber auch mit den Disk Tools die Platte auf Fehler geprüft, alles ok.


    Was kann das sein? Evtl. ein Problem mit dem Netzteil?

  • Was kann das sein? Evtl. ein Problem mit dem Netzteil?

    Entweder hat die Karte einen Kurzschluss im Bereich der Spannugsversorgung oder der Strom vom Netzteil reicht nicht mehr mit aus, auch noch die Karte zu versorgen (d.h. fuer mich, die Spannung bricht zusammen bei der Last). Koennte das leider immer wieder auftretende Phaenomen der alten Kondensatoren im Netzteil (oder auf der Netzwerkkarte) sein.

  • Sowas in der Art denke ich mir auch, die Karte würde ich als Fehlerquelle aber mal ausschließen. Die wird weder warm (wäre bei einem Kurzschluß zu erwarten), noch sind da Elkos drauf (nur ein paar von den kleinen eckigen SMD-Kondensatoren). Und, wie gesagt, die ist noch nagelneu gewesen, sollte also auch keine sonstigen Defekte haben.


    Was mich aber wundert: wenn schon beim Start mit eingebauter Karte das NT nicht mehr genug Strom liefert, müsste das System auch sonst spätestens beim Zugriff aufs Floppy zusammenbrechen; das zieht ja sicher mehr Strom als eine (inaktive) Netzwerkarte. War aber kein Problem, z.B. Works zu installieren, da hat er unter CPU-Last ca. 30 Minuten die Disketten eingelesen, auf Festplatte geschrieben usw.


    Na egal, hätte die Karte eh nur eingebaut, weil sie hier rumlag, nicht, weil ich sie in dem Performa brauche. Bei Gelegenheit gehe ich das ganze evtl. noch mal an, wenn ich ein Zweitgerät mit NT zum Gegenprüfen habe.

  • Warum, ziehen die viel Strom?


    Sind nur 4 Chips drauf. Der Netzwerk-Chip von Farallon, ein ROM mit der Firmware und zwei kleine DRAM-Chips.


    Nein, der 68882/1 kommt mit dem 68040er in Konflikt. Der FPU-Sockel auf vielen PDS-Karten ist nur für CPUs <68030. Ich habe bis jetzt noch nicht ausprobiert, was passiert wenn man eine 68882 mit 68040er benutzt. Laut Internet ;) kann das von no-boot bis zu MB/CPU-kill führen.


    -Jonas

  • Ist zwar nicht relevant, da ja kein 68881/2 drauf ist, aber im 475 steckt ein 68LC040 und für den PDS-Slot gab es sogar extra Karten, die den fehlenden 68882 nachrüsteten.

  • Ist zwar nicht relevant, da ja kein 68881/2 drauf ist, aber im 475 steckt ein 68LC040 und für den PDS-Slot gab es sogar extra Karten, die den fehlenden 68882 nachrüsteten.


    Aber eben nicht für den 68040 (auch nicht LC). Der 40er besitzt eine ganz andere interne Struktur als die CPUs davor. Ab dem 40er gibt es keine externe FPU mehr, da dieser die entsprechenden Leitungen zur Ansteuerung der ext. FPU nicht mehr besitzt. Das bedeutet im besten Fall, dass nichts passiert, wenn eine 68881/2 FPU im 68040er System steckt.


    -Jonas

  • Zitat

    Aber eben nicht für den 68040 (auch nicht LC).


    Sorry Jonas, aber da irrst du dich. Der 68881/2 ist zum 68LC040 kompatibel. Die FPU wird per Hardware-Interrupt ausgelöst. Leitungen, interne Struktur usw. spielen da erstmal keine Rolle, nur die Firmware muss diese Kombination unterstützen. Das ist u.a. auch der Grund, warum man alternativ Tools wie SoftFPU verwenden kann, die die Exceptions abfangen und eine FPU völlig transparent emulieren können.


    Falls du das nicht glauben willst: Es gab sogar für das PowerBook 5xx ein Erweiterungsmodul zum Nachrüsten der fehlenden 68882-FPU, angesteckt an den PDS im linken Batterie-Schacht. Wie du weißt, haben die 500er-PowerBook alle einen 68LC040. Sonnet hätte sowas sicher nicht gebaut, wenn es nicht funktionieren würde. ;)


  • Sorry Jonas, aber da irrst du dich. Der 68881/2 ist zum 68LC040 kompatibel. Die FPU wird per Hardware-Interrupt ausgelöst. Leitungen, interne Struktur usw. spielen da erstmal keine Rolle, nur die Firmware muss diese Kombination unterstützen. Das ist u.a. auch der Grund, warum man alternativ Tools wie SoftFPU verwenden kann, die die Exceptions abfangen und eine FPU völlig transparent emulieren können.


    Falls du das nicht glauben willst: Es gab sogar für das PowerBook 5xx ein Erweiterungsmodul zum Nachrüsten der fehlenden 68882-FPU, angesteckt an den PDS im linken Batterie-Schacht. Wie du weißt, haben die 500er-PowerBook alle einen 68LC040. Sonnet hätte sowas sicher nicht gebaut, wenn es nicht funktionieren würde. ;)


    Das ist mir in der Tat neu. Die 68882 hat nur eine Teilmenge der Befehle der FPU im 40er. Ich kann mir schon vorstellen, dass man mit entsprechender Softwareunterstützung eine zusätzliche FPU im System ansteuern kann (auch mehrere). Das ist aber nicht das Gleiche als würde man die entsprechenden Leitungen der CPU mit der FPU verbinden. Ich kann auch eine Erweiterungskarte mit einer Pentium CPU im Mac betreiben. Es bedarf in solchen Fällen entsprechender Software (auch in Roms möglich). Die üblichen LC-PDS-Karten haben den 68882 jedenfalls einfach an den "Processor Direct Slot" angebunden. Der PDS des LC475 ist aber kein 'echter' PDS sondern simuliert einen PDS nach Art der LC-Serie. Der 40er ist nun einmal nicht wie ein 30er oder 20er aufgebaut. Die Unterschiede sind etwa so wie Pentium zu 386er.


    Übrigens hatte Motorola damals gesagt, dass auf einem LC40er eine FPU-emulation schneller läuft, als ein echter 68882.


    -Jonas

  • Die 68882 hat nur eine Teilmenge der Befehle der FPU im 40er.


    Laut Wikipedia ist es umgekehrt:

    Zitat

    When the Motorola 68040 processor was introduced, it included the FPU internally. Most instructions and numeric representation modes from the 68881 were supported in hardware, but some were not, and were emulated in software.

    (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Motorola_68882)


    Zitat

    The FPU in the 68040 was thus made incapable of IEEE transcendental functions, which had been supported by both the 68881 and 68882 and were used by the popular fractal generating software of the time and little else. The Motorola floating point support package (FPSP) emulated these instructions in software under interrupt. As this was an exception handler, heavy use of the transcendental functions caused severe performance penalties.

    (Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Motorola_68040)

  • Ja, das kenne ich. Bin mir auch oft bei bestimmten Sachen ganz sicher, bis ich dann eines Besseren belehrt werde. Da machst sich das Alter bemerkbar. :D

  • Reviving the dead...


    Ich habe jetzt mal eine 68882-25 im LC475 mit 68LC040 auf einer entsprechenden Karte installiert.

    Die FPU wird nicht erkannt. Auch in HW-Tests ist kein Geschwindigkeitsvorteil zu sehen.


    Die FPU wird etwas warm aber sonst tut sich nichts.


    Hat jemand das mal getestet?


    -Jonas