Schneider EuroPC 2 Wiederbelebung / Teileverwerten vom EuroPC 1 ?

  • Grüß euch,


    es ist zwar etwas leicht offtopic, aber da wir uns über Tantal Kondensatoren unterhalten:


    Tantal Kondensatoren sind ja nichts anderes wie die normalen Alu Becher Kondensatoren, nur dass die Tantal Kondensatoren quasi hart sind und vergossen und sieht aus wie ein Keramik-Bauteil quasi.
    Auf meinem 286er Board sind nur solche Tantal Kondensatoren drauf, und leider mit nicht wirklich genannten Bezeichnungen. Quasi ich kann nicht einfach ohne Schaltplan alle diese Tantale gegen Becherelkos tauschen.


    Habe ja gehört das Tantal Elkos explodieren können und/oder zu Bränden führen können weil diese übermäßig sich erhitzen...


    Ich möchte meinem 286er Board mit schönen Co-Prozessor :D Also quasi ein frühes Dual-Core :thumbup: (Ein Moretec 286er Board, hochintegriert, ganz kleines Baby AT Mainboard) was gutes tun aber so kann ich leider nicht viel machen. Leider stehen auf den Tantalen nur Nummern drauf. Kann auch sein dass ich die Tantal Elkos nicht richtig lesen kann, ... Vielleicht ist ja die Farbgebung der Tantale genormt? Diese sind dunkelblau. Hatte sonst nie mit Tantalen zu tun gehabt, nur mit normalen Becherelkos, und diese sind kein Problem.


    Im Anhang das Bild des Board (Leider kein Handbuch,kein Schaltplan, keine Infos über die Jumper, das Board funktioniert super....) Es hat einen extbat Anschluss und wie ist da die Polung? Pin 1 und Pin 2 gehen Leiterbahnen zu diverse Teile und pin 3 und 4 ? Evtl Masse? Möchte das Board nicht durch Falschanschluss töten, bzw das RTC. Das Teil hat 1MB RAM und ich hab auch keine Speicherchips für die Aufrüstung...


    Das 286er Board wird mein nächstes Projekt :mrgreen: Diskussionen über das andere (ausser die Tantalkondensatoren) dazu bitte per PN an mich, da dies wiegesagt offtopic ist :D


    Gruß
    Bernd

  • Bei Tantalelkos stehen oft zwei Zahlen drauf - etwa so:


    475K
    35


    die 35 ist die Spannung -> 35V (bei Tantal meist eher weniger!)
    die 475K ist die Kapazität plus Toleranz
    475 -> 47 5 Nullen pF -> 4700000 pF = 4700 nF = 4,7 µF
    K ist die Toleranzgruppe - K war glaube ich 10%. Ist aber nicht so wichtig.


    Irgendwo am Gehäuse ist meist noch ein kleines "+" - manchmal auch ein kleiner Punkt. Dies markiert den Pluspol.


    Beim Tausch gegen Becher Elkos sollten Grundsätzlich low-ESR-Typen Verwendung finden, dann ist man auf der sicheren Seiten bezüglich Impulsfestigkeit. Spannung sollte gleich oder größer gewählt werden, Kapazität sollte halbwegs stimmen. Toleranz ist eh meist gigantisch groß und daher nicht so wichtig.


    Viele Multimeter können auch ausgelötete Kondensatoren ausmessen und zeigen direkt die Kapazität an.


    siehe auch hier:
    http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109061.htm

  • Tantal Kondensatoren sind ja nichts anderes wie die normalen Alu Becher Kondensatoren, nur dass die Tantal Kondensatoren quasi hart sind und vergossen und sieht aus wie ein Keramik-Bauteil quasi.


    Na ein bisschen anders ist es schon. Tantals sind auch Elektrolyt-Kondensatoren, aber höherwertiger als Becker-Elkos (Toleranz, ESR). Außerdem ist bei Tantals das Elektrolyt nicht flüssig, die können also weder auslaufen noch austrocknen. Ich ersetze mittlerweile defekte Elkos fast immer durch Tantals. Natürlich haben Tantal-Elkos auch Nachteile: Teuer, nur bis 35V und mit geringer Kapazität verfübgar, und im Fehlerfall brennen die ab wie ein Streichholz. Explodieren können die aber nicht, Becher-Elkos schon. (na ja, sagen wir eher platzen)


    Den Rest hat andi schon geschrieben. Eins aber noch:

    Zitat

    Irgendwo am Gehäuse ist meist noch ein kleines "+" - manchmal auch ein kleiner Punkt. Dies markiert den Pluspol.


    GANZ wichtig: Bei Tantals ist der +Pol mit einem Strich oder zwei +Zeichen markiert. Bei Becher-Elkos hingegen ist der -Pol markiert. Auf keinen Fall verwechseln!!! Die fackeln bei falscher Polung direkt ab.

  • GANZ wichtig: Bei Tantals ist der +Pol mit einem Strich oder zwei +Zeichen markiert. Bei Becher-Elkos hingegen ist der -Pol markiert. Auf keinen Fall verwechseln!!! Die fackeln bei falscher Polung direkt ab


    Jetzt wo du's sagst...
    Dann war das definitiv kein Tantal, sondern wahrscheinlich ein vielschicht-kerko.
    Polung gibt's nämlich keine.
    War schon spät, da hatte ich gar nicht drauf geachtet. Aufschrift jedenfalls 224 beziehungsweise .22M, also 220uF.

  • Vielen Dank an Andy6510 für die super Erklärung,


    und natürlich an Timo Weirich und kpanic :thumbup:


    Was meint ihr, sollte ich dann die Tantal-Elkos auf dem 286er Board belassen ? Ist wohl ein höherwertiges Mainboard gewesen, denn auf keiner AT-Platine habe ich sowas bisher gesehen.
    Jetzt wäre nur ein Manual zum Board passend ;)


    Gruß
    Bernd

    Lötkolben-Fortgeschrittener.
    Möge das lustige Basteln beginnen.

  • Was meint ihr, sollte ich dann die Tantal-Elkos auf dem 286er Board belassen ?


    Wenn keiner defekt ist, klar. Tantals bei höherwertigen Boards sind häufig. Die werden sonst nur wegen dem viel höheren Preis gar nicht, oder nur vereinzelt eingesetzt. Elektrisch gesehen sind die in jedem Fall besser als Becher-Elkos.

  • Hallo Timo Weirich,


    alles klar, dann belasse ich die Tantal´s so wie sie sind. Da sind wohl keine defekt. Ich wollte diese nur vorsorglich tauschen.
    Gut, dann wäre das Off-Topic Thema über meine Tantals erledigt :D


    Gruß
    Bernd

    Lötkolben-Fortgeschrittener.
    Möge das lustige Basteln beginnen.

  • So!
    Willkommen im neuen Jahrtausend!
    Hab den heutigen Tag damit verbracht, das BIOS zu debuggen.
    Hatte meine Aufzeichnungen vom letzten mal nicht mehr, daher also die ganze Arbeit nochmal.
    MESS hat mir beim Testen vorzügliche Dienste geleistet, obwohl die Emulation nicht 100% perfekt ist.
    Auf jeden Fall deutlich besser, als ständig wieder 20 Minuten warten bis das EPROM gelöscht ist :D


    Hier das Ergebnis:


    Und hier die BIN:
    EURO PC BIOS V2.07 mit Y2k-Fix.zip

  • Das ist ja mal genial! :D


    Vorallem ein richtig guter BugFix für den EuroPC 1.
    Der EuroPC 2 glaub braucht den Bugfix wohl nicht, gell.


    Respekt :anbet:


    Gruß
    Bernd

    Lötkolben-Fortgeschrittener.
    Möge das lustige Basteln beginnen.

  • kpanic hast Du auch Tower-AT Hardware zu Hause ?
    Ich habe zwei CPU-Boards die sich komisch verhalten und Fehler anzeigen. Könntest Du da mal nachsehen, was da kaputt/fehlerhaft ist ?


    thx
    Doc

  • So :D


    Kleines EuroPC II Update:


    Habe meinen EuroPC II eingeschaltet, und alle CMOS-Einstellungen sind immer noch abgespeichert und bootet brav von der 720KB Diskette :mrgreen:
    Leider hatte ich die letzte Zeit nicht soviel Zeit um mich um meine Retro PC´s zu kümmern, aber es steht ja noch soviel an wie z.B. eine ISA-Erweiterung um
    z.B. zwei ISA Karten zu verbauen (VGA + Sound)...


    kpanic:


    Wie geht es eigentlich deinem EuroPC 1 ? :rolleyes:


    Gruß
    Darius

    Lötkolben-Fortgeschrittener.
    Möge das lustige Basteln beginnen.

  • Hallo in die Runde,


    mein EuroPC hat plötzlich ein schwerwiegendes Problem -(


    Er hat etwa ein halbes Jahr unbenutzt gestanden. Er wurde vor 1-2 Jahren mit einem neuen Bios-Akku versorgt.
    Er hat immer einen RTC Fehler ausgespuckt, lief aber einwandfrei. Die Bioseinstellungen wurden gehalten.


    Jetzt kann ich im Bios einstallen was ich will, er startet nur noch mit 4,77 Mhz und die anderen Werte sind
    auch nicht mehr dauerhaft änderbar. Bei jedem Anschalten oder Warmstart, stehen die alten Einstellungen wieder
    es kommt zudem bei jedem Start zu einer längeren Piepsreihenfolge.


    Im Grunde habe ich mit dem Tandy1000 meinen WunschXT im Betrieb, dennoch möchte ich meinen ersten Rechner
    den ich jemals besaß in Ehren halten und ihn wieder zum Laufen bekommen.


    Was würdet Ihr mir empfehlen ?


    Danke
    Doc

  • Klingt nach nem Problem mit der Stromversorgung der RTC.
    Lass den Rechner mal mindestens 14h an um den Akku zu laden.
    Eigentlich müsste die RTC im Betrieb vom Netzteil mitversorgt werden, wenn der Akku jedoch komplett leer ist, könnte die Spannung eventuell weit genug einbrechen, dass die RTC streikt.

  • Ist damals nur der Akku gewechselt worden oder wurde auch der schaden den der alte verursacht hat beseitigt?

  • Ja, angeblich wurden auch Leiterbahnen "repariert". Es war ein netten Teilnehmer aus einem anderen Forum, der das für mich gemacht macht.

  • Hm.
    dann ist wohl entweder die Verbindung zwischen Akku und RTC irgendwo unterbrochen, oder die RTC ist hin.
    Kannst du mal messen, ob der Akku noch Saft hat? Nicht dass der Akku nen kurzen hat.

  • Hier mal ein paar Bilder. Wie misst man den Akku korrekt ? (Ich habe mal ein Multimeter gekauft, ist aber noch eingepackt und unbenutzt)

  • Die beiden Meßstrippen am Multimeter in COM und V-A-ω stecken. Das Multimeter auf 20V= (VDC) stellen.
    Dann die Meßstrippen an die beiden Seiten des Akkus halten.
    Dann sollte das Meßgerät anzeigen, wie hoch die Akkuspannung ist.

    • Offizieller Beitrag

    Zwei Möglichkeiten:
    - Akku Kernschrott
    - Ladeschaltung für den Akku auf dem Mainboard defekt oder per Jumper deaktiviert
    Auf Deinem Bild sehe ich da allerdings keinen Jumper in direkter Nähe des Akkus.


    Nächter Test: Akku vom Mainboard trennen und dann am eingeschalteten Rechner die Spannung an den Akku-Anschlüssen messen.
    Wenn die dann knapp über 3,6V liegt dürfte die Schaltung OK sein und der Akku hin.
    Ist die Spannung dann immer noch so niedrig, ist die Ladeschaltung defekt oder deaktiviert.

  • Hey Dr.Zeissler,


    wie geht´s denn deinem Schneider ? :)


    By the Way:


    Mein Schneider Euro PC II läuft noch immer einwandfrei. Sogar die CMOS-Einstellungen werden immer noch gespeichert, das ist gut...
    Der PC läuft auch soweit stabil, hatte den aber noch keine vielen Stunden am Laufen gehabt. Das einzige was mir aufgefallen ist,
    habe ja den SVHS-Stecker umgelötet auf ein 19 Volt Notebook-Netzteil, damit ich eben diesen Euro PC II betreiben kann:


    Wenn der PC ausgeschaltet ist (Per Ein-Aus-Schalter) dann zucken die LED´s unregelmäßíg kurz auf und sind wieder aus. Dabei reagiert
    kurz der PC Lautsprecher mit dem kurzen Knackgeräusch, aber der PC bleibt aus.


    Seltsam, obwohl doch der EIn/Aus-Schalter ja ausgeschaltet ist.


    Ich denke, ich werde mal demnächst beginnen, sämtliche Kondensatoren auf dem Board gegen neue auszutauschen. Damit tue ich dem
    Gerät ja was gutes, und wer weis im welchen Zustand das DC-DC Netzteil im Gerät ist (Von den Kondensatoren her).


    Muss ja sowieso noch die CMOS-Stromversorgung anders machen, und den BIOS-Chip wieder sockeln..... :)


    Gruß
    Dubinius

    Lötkolben-Fortgeschrittener.
    Möge das lustige Basteln beginnen.

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