Wie erhalte ich einen C64/SX64 und Floppy

  • Hallo zuasmmen,


    bei den vielen Threads zur Wiederbelebung und vorsorglichen Behandlung diverser alter Schätze, hab ich mir überlegt,
    ob es wohl ein empfohlenes Verhalten mit alter AHrdware gibt. Möglichkeiten mit für und wieder gibt's sicher einige.
    Für alte Autos gibt's da einiges zu "Einlagerung über den Winter" oder "Einlagerung für Jahre"
    Möglichkeiten wären:
    - Alle n Tage/Wochen/Monate kurz/min. n Minuten einschalten
    - Regelmäßig ne Runde zocken (beim Auto "freifahren")
    - Staubgeschützt wegpacken und nie einschalten
    - Nie ausschalten (eher nicht bezahlbar)


    Hat da jemand Erfahrung, Grundlagen, Meinungen?


    Im Netz gibt's da alles, von "alles kein Problem" bis "Ui, ganz heikel"


    Gruß Roman


    PS: Die 64er sind mir die wichtigsten, deshalb hab ich das mal hier gestartet, betrifft aber
    vielleicht sogar mit anderen Ergebnissen auch andere Rechner

    Das Genie beherrscht das Chaos

  • Also. Es gibt je nach System verschiedenste Dinge die man unbedingt machen MUSS und andere, die man machen KANN.


    Muss:
    Akku's ausbauen/erneuert - so daß ein evtl. Auslaufen nichts mehr beschädigen kann!
    Netzfilter (CBM's) ausbauen/erneuern!
    Eprom Inhalte sichern (falls nicht schon im Netz verfügbar..)
    Das gilt auch für andere, programmierbare Bausteine (PAL's/GAL's/etc.)
    Netzteile leider - insbesondere bei ständiger Belastung an der Grenze - sehr oft. Immer erst alle Spannungen nachmessen nach längerer Standzeit. Besser hier auch beanspruchte Teile tauschen (Gleichrichter, Elko's, Regler)


    Kann:
    Elko's kontrollieren und bei Bedarf austauschen.
    Dann am besten Qualitätselko's nehmen mit besser etwas höherer Spannungsfestigkeit.
    IC's mit Wärmeentwicklung Kühlung spendieren (Umbaumassnahmen; Kühlkörper).


    Sollte man.
    1-2x pro Jahr mal wieder einschalten und 1-2h laufen lassen/mit spielen..


    Trocken lagern!


    Peter

    github.com/petersieg

  • Die Elkos im C64 sind zwar relativ unkritisch gegenüber auslaufen, aber sie altern trotzdem, vor allem wenn der Rechner längere Zeit nicht eingeschaltet war. Sie müssen dann neu "trainiert" werden, damit sie ihre volle Kapazität wieder erlangen. Dummerweise hängen im C64 ja noch andere Bauteile, die darauf empfindlich reagieren könnten. Besser als Lötorgien, mit denen man funktionierende Elkos austauscht gegen andere die auch nicht besser sind, ist es den C64 regelmäßig (so alle 6 Monate mal) für ein paar Stunden laufen zu lassen. In der Praxis ist das noch kein ernsthaftes Problem gewesen, aber wir reden ja von Langzeitkonservierung, und da kann man auf Erfahrungen aus dem Bereich der Röhrenradios zurück blicken. Elkos gab es auch schon damals. Manche davon laufen auch noch nach 80 Jahren, andere waren damals wie heute nach dem Ablauf der Garantie kaputt. Deswegen halte ich auch gar nichts von Tauschorgien, es sei denn, man hat einen Kandidaten, wo die Elkos bekanntermaßen reihenweise ausfallen (Wie beispielsweise im Amiga 600/1200/4000.) Sonst ist die Gefahr groß, dass man einen guten Elko gegen Chinamist tauscht, und das Original den Neueinbau um Jahrzehnte überlebt hätte.


    Aber: Am besten mit einem anderen Netzteil, da das Originalnetzteil vergossen und praktisch ungeschützt ist, und nach langer Zeit wesentlich zuviel Strom durchgeben kann. Dort hat man keine Chance was gegen alternde Kondensatoren zu unternehmen.


    Gegen ausfallende ICs kann man sich kaum schützen, außer durch Vorratshaltung. Auf den alten Platinen des C64 ist der Spannungsregler 7805 kritisch: Der sollte gegen eine neuzeitliche Schaltung ausgetauscht werden. (Gibt es Anleitungen zu.) Den originalen 7805 kann man sich ja in die Vitrine packen.