CBM 4040 Floppy ohne Funktion

  • Meine 4040 Floppy ist wieder einmal ausgefallen. Nach dem Einschalten leuchten alle 3 LEDs permanent - sonst keine weitere Reaktion.
    Die Betriebsspannungen sind soweit o.k. Die CPUs 6502 und 6504 habe ich auch schon getauscht, jedoch ohne Erfolg.
    Wer kann helfen?


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Helmut,


    erst einmal Danke für die schnelle Antwort.
    Hierzu noch eine Frage. Ist mit Reset die Reihenfolge der Geräte beim Einschalten - erst die Floppy, dann der Rechner- gemeint?
    Oder gibt es noch andere Möglichkeiten des Zurücksetzens?


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Toast_r,


    ich bin zwar noch in der analogen Welt groß geworden und nicht der ausgesprochene Digital - Profi, aber Grundkenntnisse sind natürlich vorhanden.
    Meßtechnisch bin ich so ausgerüstet, dass ich sehr wohl Signale ( Oszillograph vorhanden ) detektieren kann. Div. Gleichspannungsmeßgeräte sind natürlich
    auch vorhanden. Aber wie gesagt, meine Welt ist die Hochfrequenz-, spez. die GHz-Technik.


    Gruß Wolfgang

  • hallo wolfgang,
    ich meinte das interne reset signal. wie christian schon schrieb.
    bitte messe am 6502 pin40 ob das reset signal, nach dem einschalten der floppy,
    zuerst low (< 0,8V) und nach ca. einer sekunde auf high ( ca. 5V) geht.
    es darf nicht low (0V) bleiben. auch eine spannung unter ca. 2,5V macht probleme.
    gruß
    helmut


    edit....

  • Hallo Helmut,


    ich habe das reset-Signal am 6502 pin40 gemessen. Das Signal liegt nach dem Einschalten bei ca. 0,2 V
    und nach ca. einer Sekunde bei 4,5 V - leider wie es nach Deinen Ausführungen sein soll.


    Gruß Wolfgang

  • ok.


    dann würde ich die ROMs testen.


    stecke die ROMs in einen freien steckplatz in deinen CBM rechner.
    und starte den TIM und sehe dir den ROM inhalt an.
    falls du ein muster siehst. dann ist dieses ROM ganz defekt.


    falls nur einzelne bereiche defekt, müsste man den inhalt vergleichen.
    dazu hatte ich vorher die verschiedenen original commodore ROMs vom entsprechenden steckplatz abgespeichert.
    und dann musste man nur mit einem floppy-verify die ROM datei vergleichen. wenn verify OK dann war auch ROM ok.
    christian hatt von mir hunderte disketten, aus meiner garage, erhalten. ich meine da waren auch disketten mit den
    verschiedenen ROMs dabei. ob noch lesbar müsste christian (Toast_r) testen.
    oder einer speichert die 4040 ROMs für dich ab. hast du noch eine lauffähige floppy? oder nur die 4040?


    oder eine prüfsumme berechnen.
    für die prüfsumme hatte ich dahmals mir ein basic programm
    mit eine schleife geschrieben. mit start und ende adresse des ROM steckplatzes. ($9000 oder $A000)
    und mit peek wurde der inhalt zu einer prüfsumme addiert.
    dann muss man den addierten wert mit einem original ROM vergleichen.
    dafür hatte ich auch auf meinen disketten ein basic programm mit den prüfsummen aller commodore ROMs.
    auf den disketten sind manche ROMs doppelt abgespeichert. das sind 8KB ROMs (z.b. C64 usw.)
    da die CBMs nur eine 4KB steckplatz haben. musste man die ROMs in 4KB blöcken testen.
    dafür muss man nur einen adapter mit adressumschalter haben.
    (ich hatte auch einen adapter der aus den zwei 4KB bereichen ($9000 oder $A000) eine 8KB machte.)


    oder du steckst die ROMs in den 24 poligen character-ROM steckplatz. vom CBM.
    falls ROM defekt (muster) siehst du es auch sofort. am besten foto machen und hier zeigen.


    gruß
    helmut


    edit..

  • hallo christian,
    das ist eine gute frage, dass weis ich nicht mehr.
    müsste man im schaltplan der 4040 nachsehen.
    ich hatte in meinem ausleseadapter auch einen schaltbaren inverter (transistor) für CS.
    so konnte ich auch die mit high aktiven CS auslesen.
    gruß
    helmut


    edit:
    man konnte doch ein normales EPROM (mit adapter) einsetzen ohne inverter (IC oder Transistor) auf dem adapter?


    edit:
    ich habe im schaltplan der 4040 nachgesehen, sollte gehen:
    pin20 = /CS1 = low aktiv
    pin21 = CS2 = high aktiv = der ist im CBM an +5V


    gruß
    helmut


    edit...

    4 Mal editiert, zuletzt von axorp ()

  • Hallo Helmut,


    Danke für die umfangreiche Ausführung und Hilfe. Ich habe soeben einen Adapter für meinen EPROM-Programmer bestellt, so dass
    ich die 2332 ROMs dann direkt auslesen kann. Mit dem Einsetzen/Wechseln in anderen Geräten habe ich nämlich schlechte Erfahrungen
    gemacht. Über das Ergebnis werde ich dann berichten.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Helmut,
    Hallo Christian,


    in der Zwischenzeit habe ich den Adapter fuer meinen Eprom-Programmer erhalten und entspr. konfiguriert ( 2332 auf 2732 ).
    Somit war ich in der Lage die ROMs auszulesen. Ergebnis: Rom 901468-11 ist defekt, die anderen ROMs ( -12 und -13 ) sind dagegen in Ordnung.
    Jetzt fehlt mir nur noch der entsprechende Adapter um das 2332 ROM durch ein Eprom zu ersetzen.
    Bei "donaupeter" habe ich schon angefragt -leider ohne Erfolg. Habt Ihr einen Tip wen man noch ansprechen könnte ?


    Gruß Wolfgang

  • hallo wolfgang,


    hast du 2532 EPROMs und kannst die programmieren?
    die sind pinkompatibel. da benötigst du keinen adapter.


    ich könnte dir einen adapter von 2332 auf 2732 nächste woche löten.
    wenn ich wieder zuhause bin.


    oder du lötest dir den selbst.
    du benötigst nur 2 IC-sockel. (für adapter sockel oben und adapter sockel unten)
    sockel oben (ist für 2732) da musst du den PIN21 (A11) mit
    sockel unten (ist für 2332) PIN18 (A11) verbinden.
    aus dem sockel unten PIN21 (CE1 oder CS1) herausziehen, damit keine verbindung vorhanden ist mit sockel oben.
    und sockel oben PIN18 (/CE) mit PIN20 (/OE) verbinden.


    gruß
    helmut

    4 Mal editiert, zuletzt von axorp ()

  • Hallo Helmut,


    2532 EPROMs habe ich nicht und könnte diese auch nicht programmieren.


    Da ich 2732 EPROMs bereits bestellt habe und diese auch programmieren kann, werde ich den 2ten Vorschlag von Dir umsetzen.
    In diesem Zusammenhang noch einmal vielen Dank für Dein Angebot, den Adapter für mich zu löten.
    Ich denke aber, dass ich dank Deiner detaillierten Beschreibung in der Lage bin, den Adapter selbst herzustellen.


    Gruß
    Wolfgang

  • es müsste eigentlich so aussehen wie dein EPROM-auslese adapter
    nur umgekeht. da oben der 2332 und unten der 2732 ist.


    du kannst dir auch einen 2532 auf 2732 programmieradapter für deinen programmer machen.
    wenn dein programmer die alten 2732 mit 21V oder 25V kann.


    aber mach es mit den 2732 die du ja schon bestellt hast.


    bevor du deinen gelöteten adapter testest, bitte hier ein bild zeigen.


    gruß
    helmut

  • Hallo Helmut,


    in der Zwischenzeit habe ich den Adapter erstellt ( s.Fotos ) und erst einmal mit dem Ohmmeter durchgemessen - alles o.k.
    Nachdem ich heute die 2732 EPROMs erhalten habe, habe ich gleich einen, entsprechend dem Code ( -11 ), programmiert und
    -ich konnte es nicht lassen- im EPROM-programmer getestet - auch alles o.k.


    Und nun das böse Erwachen: Adapter mit EPROM in die Floppy eingesetzt, das Gerät eingeschaltet und auf die typischen
    Laufgeräusche gewartet -leider Fehlanzeige. Immerhin hat sich was geändert. Die 3 LEDs leuchten nicht mehr permanent,
    sondern blinken immer 5 X hintereinander. Der Selbsttest ist offensichtlich weiter gekommen.


    In diesem Zusammenhang noch einmal der Hinweis, dass die Floppy wärend des Betriebs plötzlich ausgestiegen ist.
    Da sind doch zwei von einander unabhängige Fehler zur gleichen Zeit doch eher unwahrscheinlich.


    Wie sollte man weiter vorgehen?


    Gruß
    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    5 x Blinken zeigt einen Fehler in ROM oder Zero-Page der FDC-CPU an.
    Mögliche Ursachen: Defekter 6530 oder 6502 (UK3, UH3).
    Wenn die beiden getauscht sind, und der Fehler bleibt, kommt auch noch das RAM an UC4 oder UC5 in Frage.
    Ein defekter 74LS00 an UB4 wäre auch eine mögliche Ursache.


    Die Informationen zu den Blinkcodes finden sich im angehängten PDF.

  • Hallo Christian,
    interessante Unterlagen. Ich habe die PDF-Datei erst einmal ausgedruckt.
    In diesem Zusammenhang noch folgende Frage: Wo könnte man im Ernstfall
    einen 6530 Multifunktionschip herbekommen? Kennst Du eine mögliche Quelle?


    Danke und Gruß
    Wolfgang






    .

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem bei den 6530 ist, daß die auch ROM enthalten.
    In Fall der CBM-Floppys ist das das ROM für den Laufwerkscontroller, und das ist je nach DOS-Version und verwendeten Laufwerkstypen unterschiedlich.
    Es geht also nicht irgendein 6530, es muß der richtige sein.
    Daher sind die extrem schwer zu beschaffen.
    Es gibt aber die Möglichkeit, einen 6532 mit entsprechender Beschaltung und einem EPROM zu verwenden.
    Dafür hat kürzlich jemand eine passende Adapterplatine entwickelt.
    Mit der habe ich aber noch keine Erfahrungen, die ist mir ehrlich gesagt zu teuer.

  • hallo wolfgang,


    hast du den PIN18, sockel unten, nach oben isoliert?
    PIN18 oben abschneiden und nach unten mit z.b. stück plastik oder pappe isolieren.


    oder ist er nun mit PIN18 oben und mit PIN20 oben verbunden?
    dann ist ja A11 mit /CS und /OE verbunden!


    entschuldigung, habe ich vergessen zu schreiben.
    habe ja seit fast 25 jahren keine adapter mehr gelötet.
    jetzt erst fange ich wieder, mit den commodore usw. geräten und dem löten, an.


    falls es am 6530 liegt, dann kann man (fast) jeden 6530 nehmen und ein zusätzliches EPROM.
    das habe ich zumbeispiel bei den umrüstsätzen von der floppy CBM2040 / CBM3040 auf CBM4040 gemacht.
    oder bei der umschaltplatine CBM3040 / CBM4040 , wegen abwärtskompatibilität, da es viele alte programme für die 3040 gab.
    oder für umschaltplatine CBM8050 / CBM8250 damit man mit einer 8250 programme für 8050 testen und disketten einseitig einfach beschreiben konnte.
    und für eine speederversion für die CBM8250 haben wir die umschaltplatine benutzt.
    und für reparaturzwecke, wenn ein original ROM durch ein EPROM ersetzt wurde oder eben der 6530 defekt war. usw.


    die 8250LP und die SFD1001 haben so eine adapterplatine eingebaut. die aus einem normalen 6530 + EPROM den 6530 für die LP version macht.
    soweit ich weis hatte commodore da keinen speziellen 6530 mehr herausgebracht sondern diesen adapter immer benutzt.


    den 6532 habe ich auch eingesetzt mit meiner 8250LP-mini platine.
    die 8250LP-mini platiene diente dazu um aus einer SFD1001 und einem zusätzlichen laufwerk (aus einer SFD1001) eine 8250LP zu bauen.


    gruß
    helmut

    Einmal editiert, zuletzt von axorp ()

  • hallo wolfgang,


    bitte, in zukunft, andere IC-sockel verwenden.
    das sind sehr billige sockel.


    am besten immer die doppelkontakt-sockel nehmen mit etwas dickeren pins.


    bitte nicht die gedrehten sockel nehmen, da sind die pins zudick.
    falls du die benutzt, da werden die pins im platienensockel ausgeleiert.
    dann past da kein original ROM mehr rein und du musst auch soeinen prezisionssockel immer zwischenstecken.


    gruß
    helmut

  • Hallo Helmut,


    ich habe Pin18 von unten nach oben natürlich isoliert. Wie bereits berichtet, habe ich den
    programmierten Speicherinhalt mit der richtigen Prüfsumme auch auslesen können. Also da
    ist soweit alles in Ordnug.


    Um weiter voranzukommen werde ich erst einmal -wie von Christian angegeben- die beiden RAMs
    an den Pos UC4/5 und den 74LS00 ( UB4 ) austauschen. Mit den RAMs ( an anderen Pos ) habe ich
    übrigens schon 2X Ärger gehabt. Ich muß die ICs allerdings erst bestellen.


    Wenn das nicht die Ursache sein sollte, werde ich wohl oder übel dann den 6530 in irgend einer
    Form ersetzen müssen.


    Gruß
    Wolfgang

  • An der Pos. UH3 befindet sich der 6504.
    Diesen habe ich nach Ersatz des 2332 durch den 2732 erneut gewechselt, jedoch ohne Erfolg.


    Gruss
    Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    ich wollte den Thread mal ausgraben, da es ja glaube ich immer Bedarf an 23xx Lösungen gibt:

    Ins Auge ist mir dabei die neuere Lösung von go4retro.com gefallen: 23XX Adapter – RETRO Innovations (go4retro.com)

    Eine Multiadapterplatine um verschiedenste ältere PROMs und EPROMs durch neuere EEPROMs zu ersetzen.


    Der Aufbau scheint für den Hobbylöter wie mich machbar um z.B. bei meiner CBM4040 die defekten ROMs zu tauschen.
    Ich komme nicht direkt aus der Elektroecke und wollte lieber mal meine "Annahmen" bei euch rückfragen :)

    Ich möchte einen 2332 (also einen 901468-11) bei meiner 4040 Floppy tauschen --> Die Brücken die auf dem Adapterboard zu setzen sind, sind ja sehr sauber erklärt.
    Nutzen möchte ich dafür einen 27C64.

    Meine Annahme: Die Pull-ups sollten hier gesetzt werden, bei den Adressleitungen, die bei dem 27C64 nicht genutzt werden. Nachdem ich mir die Datenblätter angeschaut habe würde ich A12 setzen, der wird ja am 27C64 nicht genutzt, im Gegensatz zum A11 (hier keinen Pull-Up).
    Aber was genau ist mit den anderen Leitungen?
    A13: Pin 26 am 27C64 ist "NC" Hier kanns ja eigentlich völlig egal sein, oder sollte man einen Pull-Up setzen um den Pin auf einen definierten Pegel zu ziehen?

    A14: Pin 27 auf dem 27C64: /P: Würde ich hier grundsätzlich sauber auf High ziehen und dort einen Pull-Up setzen.
    A15: Pin 1 auf dem 27C64: Vpp: Sollte im Read-Modus doch dauerhaft auf High gezogen werden, also auch hier muss ein Pull-Up her oder?



    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe! :)

    Viele Grüße
    Thomas