Kontakte in IC-Sockeln reinigen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Leute,
    in letzter Zeit habe ich öfters Kontaktprobleme bei alten IC-Sockeln festgestellt.
    Konkret habe ich in den letzten Wochen 3 PET-Mainboards repariert.
    Alle 3 hatten neben anderen defekten auch Kontaktschwierigkeiten in den IC-Sockeln.
    Bei einem war es so übel, daß ich mich entschlossen habe, sämtliche Sockel zu erneuern.
    Das war natürlich eine echte Geduldsarbeit, allerdings läuft das Board dafür jetzt auch wieder fehlerfrei.


    Ich sehe folgende Gründe für die Kontaktschwierikgeiten:

    • Die Qualität der verwendeten Sockel: Commodore hat bei den PETs und CBMs meist einfache (einseitige kontaktierende) Federkontaktsockel verwendet.
    • Das Alter: Die meisten PETs sind Baujahr 1978 und gehen somit hart auf die 40 Jahre zu.
    • Die Lagerung: Oft mußten die Rechner die letzten Jahrzehnte in irgendwelchen feuchten Kellern ihr Dasein fristen.


    Nicht nur wegen des hohen Arbeitsaufwands, den es bedeutet, sämtliche Sockel zu erneuern, sondern auch, um die Rechner möglichst originalgetreu zu erhalten, suche ich nach einer Methode, mit der man die Kontakte der IC-Sockel im eingebauten Zustand reinigen kann. Was mir dabei vorschwebt, ist im Prinzip eine Art Reinigungsstift, der so dünn ist, daß man damit in die Sockel kommt. Dieser Stift müsste in etwa das Format eines IC-Pins haben, eine Oberfläche wie sehr feines Schmirgelpapier, und einen Griff, damit man das ganze auch gut handhaben kann.


    Kennt jemand sowas, oder eine andere praktikable Lösung für die Aufgabenstellung?

  • Isoprop + IC mehrmals ein- und ausstecken hat bei mir bislang ganz gut funktioniert. Allerdings wie du angedeutet hast, wird das Problem damit lediglich vertagt, nicht behoben.

    • Offizieller Beitrag

    Nur als Idee:
    Fuer meinen Flipper habe ich mal Kontaktfeilen besorgt.
    Die sind fuer IC Sockel natuerlich zu gross.

  • Auch wenn man die Korrosion abfeilen kann, man wird kein Zinn/Nickel/Gold/whatever mehr zum Schutz auf die Kontaktzungen bekommen. So gut wie neu wird es nie wieder. Deswegen sind neue Sockel funktional gesehen sicherlich die beste Lösung.

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Bei "Schmirgeln" oder "Feilen" würde mich nicht wundern, wenn dass letztendlich nur das weitere Korrodieren befeuern würde.
    Mich würde mal interessieren, wie so ein Board nach einer professionellen Ultraschallreinigung aussieht - hat das schon mal jemand getestet? Vielleicht hat ja einer aus dem Forum Zugang zu so einer Anlage und kann das mal testen?
    Wenn es was taugt, könnte man überlegen, ob man via Verein einen Betrieb mit so einer Anlage dafür gewinnen kann, solche Säuberungen kostengünstig für Vereinsmitglieder durchzuführen?

  • Bei "Schmirgeln" oder "Feilen" würde mich nicht wundern, wenn dass letztendlich nur das weitere Korrodieren befeuern würde.

    Sehe ich auch so - vor allen Dingen muss man ja auch das abgeschmirgelte Zeugs inkl. geloester Schleifpartikel aus den Fassungen bekommen, die ja leider nach unten hin zu sind.


    Momentan behelfe ich mir mit Zahnpflegeprodukten :D


    erstmal kommt ne Ladung Kontaktspray in die Fassungen und dann kommts auf den Typ an:


    Bei Fassungen mit seitlicher Andruckfeder (Bild 1) nehm' ich am liebsten Zahnstocher aus Holz, wenn nicht vorhanden, welche aus Plastik. Ich hab' halt das Gefuehl, dass man mit denen aus Holz eventuellen Dreck besser 'rausbekommt.


    Bei den Fassungen mit kleinen runden Loechern (Bilder 2/3) leisten ganz feine Interdentalbuerstchen (musste das Wort jetzt extra nochmal nachgucken) gute Dienste (Tipp: Beim Verwenden zwirbeln, also staendig dran drehen). Die Buerstchen gibts in der Drogerie fuer kleines Geld (25 Stk ~ 2 Euro).


    -- Klaus

  • Nachtrag:


    Hatte ja schon verschiedene Interdent.-Buerstchen ausprobiert. Damit jetzt nicht alle nochmal Alles durchprobieren muessen:


    1. Duennste Staerke nehmen (0)
    2. Die aus Silikon taugen (zumindestens fuer IC-Fassungen) nix. Vielleicht fuer was anderes - wer weiss...
    3. Nehmt welche mit rundem Griff - es gibt auch welche mit flachem Griff, die kann man aber nicht zwirbeln - sehr unpraktisch
    4. Nehmt die mit verdrehtem Draht, wo die Borsten durch die Draehte laufen, wie auf meinen Bildern. Buersten mit aufgespruehten Borsten haben den Nachteil, dass die einzelnen Borsten sich auch gern mal loesen, wenn es irgendwo hakt - und dann hat man kleine Plastikstueckchen in der Fassung, was dann erst recht zu Kontaktproblemen fuehren kann.


    -- Klaus

    [ ... to boldly code where no byte has gone before ... ]

  • Diese Dentalbürstchen werden auch gerne dazu verwenden, Röhrenfassungen alter Radios zu reinigen. Das klappt ganz hervorragend.

    Viele Grüße
    Thomas


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