Klassische Computertechnik ganz aktuell im modernen Fahrzeug

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich habe mal an anderer Stelle erwähnt dass ich als Hobby Steuergeräte für PKWs entwickle.
    Eines dieser kleinen Helferlein ist ein Adapter, basierend auf einen LPC2194, der es ermöglicht moderne, auf LIN basierende Multifunktions-Lenkräder in ältere Fahrzeuge mit analoger Lenkradtechnik zu verbauen.


    Die LIN Technik ist nun das Interessante mit dem Bezug auf Computerklassiker.
    Der LIN ist zwar ein Eindrahtbus der einen LIN Transceiver benötigt, die Ansteuerung ist aber komplett seriell mit 19.200 BAUD.
    Im LIN gibt es einen Master und multiple Slaves. Die Kommunikation initiert immer der Master, entweder um zu den Slaves etwas zu "broadcasten" oder von diesen Daten abzuholen.


    Eine Technik die beim LIN genutzt wird fand schon in den 70er und 80er Jahren bei den Mini- und Groß-rechnern mit mehreren seriellen Endgeräten seine Anwendung.
    Beim LIN wird, wie schon vor 30-40 Jahren, ein BREAK-Signal verwendet um die Slaves, sowie früher die Endgeräte, zu wecken.
    Ein BREAK ist 13 bit lang, alle Bits auf "0". Der serielle Standard kann max. 11 Bits in einer Folge senden: 8 Datenbits+2 Stopbits und 1 Paritätsbit. Ein BREAK muss daher anders erzeugt werden!
    Schon früher gab es in den seriellen Schnittstellenbausteinen entsprechende Register, selbiges gesetzt wurde einmalig ein BREAK gesendet. Auch der LPC hat diesen Funktion aber diese leider nicht sauber implementiert. Er erzeugt kein richtiges BREAK und erkennt ein BREAK auch nicht immer. Um ein BREAK zumindest sauber erzeugen zu können, wird hier ein Datenpaket bestehend aus 8 Datenbits und einem Stopbit mit 9/13 der nötigen Baudrate gesendet.
    Beim LIN-Protokoll folgt direkt auf das BREAK eine HEX 55, eine alternierende Folge aus "1" und "0" die den Slaves am LIN den nötigen Übertragungstakt vorgibt. Der Vorteil ist, dass die Slaves keine so präzise Takterzeugung benötigen was Kosten und Platz spart.


    Also, wenn ihr im Auto auf euer Multifunktions-Lenkrad schaut, erinnert euch daran, dass auch eine PDP/11, ein C64 oder was auch immer, die Tasten und Hupe abfragen könnte.


    Schöne Grüße,
    Peter

  • Hatten ich zuletzt in nem LED-Lauflicht von 2000 ... 6809 Prozessor und 6522 VIA drin gefunden.


    Und ich will nicht wissen wieviele Z80 heute noch in Produktivumgebungen eingesetzt werden.
    Der 68060 ist angeblich das Gehirn vom HUD/Controlpanel der Mirage-Senkrechtstarter.

    • Offizieller Beitrag

    Hatten ich zuletzt in nem LED-Lauflicht von 2000 ... 6809 Prozessor und 6522 VIA drin gefunden.


    Und ich will nicht wissen wieviele Z80 heute noch in Produktivumgebungen eingesetzt werden.
    Der 68060 ist angeblich das Gehirn vom HUD/Controlpanel der Mirage-Senkrechtstarter.


    Und jetzt in modernen Autos. Nix aus 2000 ;)


    Viele ARM im PKW Bereich dümpeln bei unter 100MHz rum, da ist der 68060 doch gut aufgehoben.


    Warum Java wenn es auch in Assembler,C oder auch in LUA geht.


    Gruss,
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Die wissen schon warum noch auf die gute alte "Technik" gesetzt wird :) Was lange währt, ... das war eben noch qualitative Innovation...

  • Und in Opels Tech2 Fahrzeugdisgnosegerät steckt auch ein 68000 drin. Seit Insignia hat Opel ein neues Fahrzeugdiagnosegerät, darauf läuft dann ein Emulator des alten Systems, damit man mit dem neuen Gerät auch ältere Fahrzeuge durchchecken kann.

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