Sony 2.88MB Laufwerke, Warum und Wofür?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    da ich gerade praktisch nicht an meinen Retroumzug arbeiten kann, schaue ich halt meine Inventurliste durch. Darin sind zwei Sony 2.88 MB Floppylaufwerke.
    Ich habe die früher nie genutzt und auch der Web schweigt sich ziemlich aus. Gesehen habe ich die bisher nur in alten IBM PCs.


    Nutzt jemand die hier und wenn ja, in welchen Rechner und mit welchen Disketten?


    Laufen die auch irgendwie mit NoName PCs?


    Gruss,
    Peter

    • Offizieller Beitrag

    Dazu muss der Floppycontrontroller die höhere Datenrate unterstützen (1 Mbit/s wenn ich das richtig erinnere). Bei onboard Controllern ist das leicht daran erkennbar, daß im BIOS-Setup das 2.88 MB Laufwerk eingestellt werden kann.
    Außerdem funktioniert das nur mit den entsprechenden Disketten (3,5'' ED).
    Aus Neugierde habe ich mir mal solche Laufwerke und Disketten besorgt.
    Mein Eindruck beim Ausprobieren war, daß das ganze nicht wirklich zuverlässig läuft, ich hatte da relativ viele Lesefehler.

  • Bei manchen PCs konnte man im BIOS auf 2.88 MB umstellen, aber klar, das Laufwerk, der Controller und der Datenträger müssen das unterstüzen. Die ED Disketten sind nicht billig, es ist aber durchaus beeindruckend damit zu arbeiten. Am Sinclair QL mit GoldCard/SuperGoldCard passen auf eine ED Diskette sogar ~3.2 MB.

  • Na ja, dann kann man auch gleich mit den ZIP 100 oder ZIP 250 "Disketten" arbeiten, oder auch mit den LS 120 Laufwerken und Disketten.... ZIP ist sicherlich weiter verbreitet gewesen als die 2.88 MB Disketten...

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


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  • Die 2,88er Laufwerke waren eine Totgeburt, die etwas später erschinenen Alternativen wurden ja bis auf Floptical, MO und Syquest ja schon genannt. Es gab zwar einige OEM-Hersteller die auf ihren Mainboards und im BIOS das unterstützt haben, aber es hat kaum einer verwendet. Olivetti hatte neben IBM und noch ein paar auch PCs mit entsprechende Option im Programm, es hat sich aber nicht durchgesetzt. Selbst ED-Disketten waren schwer zu bekommen. Übrigens, wenn man den ATARI AJAX Floppycontroller mit 32 MHz taktet (laut Datenblatt kann er das), kann der auch ED., aber TOS hat dafür keine Formatierroutie drin, auch gab es keine originale ATARI-Rechnerplatinen die das unterstützten, nur 8 und 16 MHz, nur irgendein HD-Kit konnte auch ED, und mir ist auch sonst kein Programm bekannt, welches ED DIsketten formatieren kann. Aber angeblich soll TOS mit entsprechenden Disketten problemlos umgehen können, wenn die technischen Vorraussetzungen (AJAX mit 32 Mhz, ED-Laufwerk) erfüllt sind.

    1ST1

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich das richtig interpretiere ist es für den ein oder anderen Nutzer interessant.


    Ich denke die werde ich dann verschenken, ich kann da eher nichts mit anfangen.


    Danke,
    Peter

  • Bei mir haben sich diese Laufwerke mit ein paar PS/2 Rechnern mit eingenistet. Habe auch einen 10er Pack ED-DIsketten OVP. Aber genutzt habe ich diese hohe Schreibdichte bisher nicht.

  • Für die Commodore 8-Bitter (eigentlich für C64/128 gedacht funktioniert es aber auch am Plus/4) bot der Hersteller CMD die beiden Laufwerke "FD2000" und "FD4000" an.


    Die "FD4000" hatte ein Laufwerk für ED-Disketten und schrieb bis zu 3,2 Megabyte drauf. Das hatte schon den Charakter einer Wechselplatte. (Ich habe selbst ein solches Laufwerk. Mit JiffyDos macht das richtig Spaß und GEOS macht damit erst richtig Sinn.Auch als Arbeitsdisk für die Bürosoftware des 128ers ist das Ding echt genial.)


    Dein 2,88 MB-Laufwerk ist etwa das gleiche, nur ohne Controler, der bei IBM & Co ja auf der Hauptplatine ist. Das Dateisystem der IBMs braucht für sich selbst aber mehr Platz auf den Datenträger. Daher nur 2,88 Megabyte.

    • Offizieller Beitrag

    [...]Die "FD4000" hatte ein Laufwerk für ED-Disketten und schrieb bis zu 3,2 Megabyte drauf.[...]
    Das Dateisystem der IBMs braucht für sich selbst aber mehr Platz auf den Datenträger. Daher nur 2,88 Megabyte.


    So viel Platz nehmen die Verzeichnisinformationen garnicht ein.
    Der Unterschied in der formatierten (nutzbaren) Kapazität ist bei Commodore-Laufwerken vor allem im anderen verwendeten Aufzeichnungsverfahren begründet.
    Commodore Laufwerke verwenden das GCR-Aufzeichnungsverfahren, bei den PCs kommt MFM zum Einsatz.
    Außerem verwenden bei Commodore-Laufwerke die äußeren Spuren der Disks mit mehr Sektoren formatiert als die inneren. Die Schreibdicht wird dadurch der tatsächlichen Spurlänge angepasst.
    Bei den PCs werden alle Spuren mit der gleichen Anzahl Sektoren formatiert, und das sind natürlich nur soviele, wie auf den innersten Spuren zuverlässig funktionieren.
    Ich nehme an, daß die CMD-Laufwerke diesbezüglich genauso arbeiten, wie die Commodore-Laufwerke.


    Das Paradebeispiel unter den Commodore-Laufwerken dafür ist die CBM 8250.
    Sie beschreibt DD-Disketten zweiseitig auf 77 Spuren mit jeweils 23 bis 29 Sektoren zu je 256 Bytes.
    Die formatierte Gesamtkapazität beträgt 4166 Sektoren zu je 256 bytes, also insgesamt 1066496 bytes.
    Nutzbar für Dateien sind davon 4133 Sektoren mal 254 Bytes (Je Sektor werden 2 Bytes für Verwaltungsinformationen verwendet), also insgesamt 1049782 Bytes.
    Das ist knapp über 1 MB nutzkapazität auf eine DD Diskette.
    Die CBM 8250 kam 1982 auf den Markt.
    Zu dieser Zeit beschrieb MS-DOS die Disketten am IBM PC mit 320 KB.

  • Ich nehme an, daß die CMD-Laufwerke diesbezüglich genauso arbeiten, wie die Commodore-Laufwerke.


    Nein, sie arbeiten wie die Commodore 1581 mit einem MFM Format. Die FD2000 kann auf HD Disketten doppelt so viele Daten speichern wie die 1581, die FD4000 auf ED Disketten vier mal so viele. Während die 1581 noch einen alten WD1770/1772 MDM Controller verwendet, nutzen die CMD Laufwerke modernere NEC765 basierte Controller, wie sie auch in PCs verwendet wurden.


    Deswegen kann man Disketten von 1581 und CMD Laufwerken auch direkt in einem PC lesen und beschreiben, mit passender Software.

    Zuletzt repariert:

    10.11. defektes µT RAM im Apple //e ersetzt

    10.11. defektes µT RAM im Atari 130XE ersetzt

    12.11. VC20 mit black screen: defekter Videotransistor ersetzt

  • Wenn das 2. noch da ist würde ich interesse daran anmelden. Ich hab einen solchen Atari ST Umbau mit Ajax und 32MHz - allerdings eben kein Laufwerk. Ich glaub der effektive Nutzen hält sich in der Tat in Grenzen, etwas damit rumprobieren würde ich aber schon gerne mal.

  • Wenn wir schon gerade am Thema sind, hat jemand ein IDE ZIP oder ein IDE LS-120 Laufwerk über / möchte es verkaufen ?

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  • Wenn das 2. noch da ist würde ich interesse daran anmelden. Ich hab einen solchen Atari ST Umbau mit Ajax und 32MHz - allerdings eben kein Laufwerk. Ich glaub der effektive Nutzen hält sich in der Tat in Grenzen, etwas damit rumprobieren würde ich aber schon gerne mal.


    Mich würde mal interessieren, wie die Umschaltung auf 32 Mhz da erfolgt. Bei 16 MHz ist das ja bekannt, das HD-Loch in der Diskette in Verbindung mit dem Schalter im Laufwerk, was dann über Pin 2 des Shugartbusses an den Taktteiler vor dem Controller weiter gegeben wird. Aber wie geht es bei ED?

    1ST1


  • So viel Platz nehmen die Verzeichnisinformationen garnicht ein.
    Der Unterschied in der formatierten (nutzbaren) Kapazität ist bei Commodore-Laufwerken vor allem im anderen verwendeten Aufzeichnungsverfahren begründet.
    Commodore Laufwerke verwenden das GCR-Aufzeichnungsverfahren, bei den PCs kommt MFM zum Einsatz.
    Außerem verwenden bei Commodore-Laufwerke die äußeren Spuren der Disks mit mehr Sektoren formatiert als die inneren. Die Schreibdicht wird dadurch der tatsächlichen Spurlänge angepasst.



    Hallo,


    das stimmt so nicht.


    Schon die 1571 nutze beides (GCR und MFM). Die 1581 konnte nurnoch MFM und auch die CMD FD2000/4000 nutzen nur MFM. GCR können die nicht.


    Die CBM 8250 ist klasse. Ich habe hier die SFC 1001 stehen. Ein Megabyte sind schon unendliche Weiten. Und selbst am C64 ist die rasend schnell.


    Zum Thema: Im industriellen Bereich, also Prozessteuerung waren (und sind) ED-Disketten recht weit verbreitet.


    P.S.: Sorry x1541, da warst Du schneller.

    Einmal editiert, zuletzt von Heiko ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo


    Die Laufwerke sind auch in der Nextstation verbaut worden. Da sind sie aufgrund der Kapazität eigentlich recht brauchbar für den Datentransport.


    Gruss- Georg B. aus N.

    Denn Feindschaft wird durch Feindschaft nimmermehr gestillt; Versöhnlichkeit schafft Ruh’ – ein Satz, der immer gilt. Man denkt oft nicht daran, sich selbst zurückzuhalten; Wer aber daran denkt, der lässt den Zorn erkalten. Sprüche von Buddha, aus dem ‹Dhammapada›.


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