Commodore PC 20 - III - tot

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ich hab nun auch einen Commodore PC 20 - III (nochmal vielen Dank an funkenzupfer !),
    leider ist er krank.
    Er hängt bei der BIOS Meldung fest.
    Die Spannungen stimmen. Er kommt nach jeden Reset unterschiedlich weit.
    Akku war natürlich ausgelaufen. War aber nicht so schlimm diesmal.
    gesockelte ICs hab ich schon entfernt und geputzt. Board ist auch schon gewaschen.
    Tracks scheinen nicht aufgefressen worden zu sein.


    Hat jemand eine gute Idee?


    Ausser:
    Bios neu schreiben ( wenns das irgendwo gibt, sind 3 Eproms)
    Alle RAMS auslöten, Sockeln und neu bestücken


    Gruß
    Stephan

  • Hi Toshi,


    ich bin jetzt auch kein e-Spezialist aber hab auch schon das eine und andere wieder zum Laufen gebracht.
    Sind die Bilder von dir da aktuell ? Auch wenn du das ganze geputzt hast bringt das nicht viel da sich diese dumme Lauge unter den grünen Lötstopplack frisst
    und da erst richtig beginnt das Kupfer aufzulösen.


    Also ich würde folgendermaßen vorgehen:


    (Erst mal fluchen: Wie ich diese verdamm*** Säuretonnen HA**E !!!)


    So :mrgreen:


    Den ganzen schadhaften großen Fleck mit Glasfaserstift komplett abschleifen, sodass das blanke Kupfer sichtbar ist, aber nicht zu viel, dass man das Kupfer nicht abträgt,
    also richtig großflächig. Dann würde ich die ganzen LS-Logikkäferchen alle auslöten die Grünspan an den IC Pins haben und dort Sockeln einlöten und neue LS-Chips einbauen.
    Dabei noch schauen wie die anderen Bauteile beschaffen sind.


    Aber bevor die IC Sockeln drauf kommen das Kupfer wieder mit Lötlack versiegeln, damit das Kupfer geschützt ist und nicht an der Außenluft korridieren kann.


    Dann alle Leiterbahnen im Umkreis durchklingeln ob diese noch Leitend sind, und wenn eine Ader nicht leitend ist mit Lötlackdraht korrigieren.


    Das ist eine Schweine Arbeit und ich spreche da aus Erfahrung :twisted:


    Es könnte natürlich das BIOS ROM ja einen weg haben (Stichwort Bitkipper - Dann ist der ROM Inhalt nicht mehr richtig lesbar und das ROM schmeißt Müll raus und das System bekommt
    Müll rein) aber wenn du einen Eprommer hast und die BIOS Files von einem Forenmitglied bekommst, oder eben schon fertig gebrannte neue ROMS einsetzt, hat man schon eine Fehlerquelle weniger.
    (Also für den Fall dass obige Arbeit gemacht wurde aber es genau beim selben Fehler geblieben ist - Die Reparatur oben ist aber zwingend so notwendig)


    Und dann kann es noch immer ein defektes RAM sein und dann muss man natürlich hier ansetzen. Aber ich finde man sollte nach dieser Art vorgehen.


    Gruß

    Lötkolben-Fortgeschrittener.
    Möge das lustige Basteln beginnen.

  • Wäre das ROM hin, würde gar keine Einschaltmeldung mehr kommen, weil die Prüfsumme nicht mehr stimmt.


    Ich vermute mal, dass es entweder einer der RAM-Chips ist, oder einer der 74er die die RAMs ansteuern.
    Versuchs mal mit der Huckepackmethode, einfach einen funktionierenden RAM-Chip nacheinander huckepack auf einen der RAMs stecken und immer wieder versuchen, so lässt sich meist der defekte Chip finden.
    Der Fehler muss in der ersten Bank (U305-U312) liegen. Ein Fehler in der zweiten oder dritten Bank würde den Rechner nicht am POST hindern, lediglich der Speichertest zählt nur bis 256 respektive 512k hoch.
    Wenn das nichts ändert, kann auch U325 und/oder U328 hin sein (Mit Oszi oder Logikstift durchmessen). Der 74LS04 geht gerne mal als Kollateralschaden drauf, da er direkt neben dem Akku liegt.


    EDIT: Toshi, kommst du ans SäckS? Dann bring ihn mit, können gerne mal gemeinsam drüberschauen!

    Einmal editiert, zuletzt von kpanic ()

  • kpanic:


    Ahja genau die Prüfsumme.


    @All:


    Aber nichtdestotrotz gehört ja die Akkusuppe ja abgekratzt, oder ?


    Gruß

    Lötkolben-Fortgeschrittener.
    Möge das lustige Basteln beginnen.

  • Also wenn die Bilder mit dem "abgerissenen" Akku aktuell sind, würde ich den Schaden, wie Dubinius auch schon, eher in dieser Gegend verorten. Der ganze Bereich ist überall "vergünspahnt" und mich würde es nicht wundern, wenn da andere Bauteile, wie ICs schon in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch die Leiterbahnen würde ich genau nachmessen.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für Eure Antworten. Ich hab das Ding jetzt nochmal mit verschiedenen Reinigungsmitteln gebürstet, sieht schon viel besser aus.
    Der Lötstoplack ist an vielen Stellen über das gesamte Board angegriffen und blättert leicht ab. Nicht nur im Umfeld des Akkus.
    Was macht man da? Wenn wieder läuft, vollflächig neu Sprüh-Lackieren?


    kpanic: Wann ist denn das SäckS? Ich war da noch nie :)

    • Offizieller Beitrag

    Der Lötstoplack ist an vielen Stellen über das gesamte Board angegriffen und blättert leicht ab. Nicht nur im Umfeld des Akkus.
    Was macht man da? Wenn wieder läuft, vollflächig neu Sprüh-Lackieren?


    Der Lötstopplack heisst so, weil er eigentlich nur beim löten gebraucht wird. Entweder beim Wellenlöten oder bei SMD Bauteilen.
    Klar schützt er auch gegen Korrision. Wenn also die Leiterbahnen unter dem kaputten Lötstopplack keinen Schaden genommen haben, kannst du diese Stellen (erstmal) ignorieren.


    Weiterhin viel Erfolg.
    Florian