Moin,
nun der versprochene, etwas detailliertere, Fortschrittsbericht zu meinem 8088-Projekt
Ich habe inzwischen (fast) alle Platinen aufgebaut
Fehlt nur noch die XT CF lite V4, welche gerade beim lieben Kollegen Shadow-aSc in Bearbeitung ist (er lötet mir fachmännisch den CF-Slot da drauf)
Zusätzlich habe ich noch die XT-IDE rev. 4 Platine bestellt und aufgebaut, um auch mal IDE-platten anschliessen zu können
Im Test (bisher schlussendlich recht erfolgreich) sind gerade folgende Platinen:
ISA Backplane 16 bit (Micro-ATX):
Funktioniert soweit
Gerade die Ausgabe der Hex-Codes beim POST sind für die weiteren Tests sehr hilfreich
Die "Übersetzung" der Codes findet man übrigens im Github Repository zum 8088 BIOS https://github.com/skiselev/8088_bios
dort im Quellcode in der Datei errno.inc nachschauen https://github.com/skiselev/8088_bios/blob/master/errno.inc
Das BIOS spielt nachher beim Test der Micro 8088 noch eine Rolle...
Micro 8088 Processor Board:
Hier gab es erstmal "Drama"...
Ich hatte es geschaft, irgendwo einen Kurzen reinzubauen - bei der ersten Inbetriebnahme (zum Glück ohne Chips) ist mir eine Leiterbahn auf der Rückseite der Platine abgebrannt
Hätte mal vorher ne ohmsche Messung zwischen 5V und GND machen sollen...
Habe die Platine zur Sicherheit neu aufgebaut (gibt ja immer einen 5er-Pack aus China). Ein paar der Komponenten sind mit umgezogen, zumindest was nicht mehr als 2-3 Pins hat...
Die Sockel, insbes. der PLCC84 und die 40 bzw 32p Sockel wollte ich jetzt nicht wieder auslöten...
Der zweite Versuch war dann erfolgreicher - diesmal kein Rauch
Leider hat der Rechner nicht richtig gebootet, d.h. es gab kein Bild auf dem Monitor, obwohl der POST laut der Hex-Anzeige augenscheinlich durchlief...
Habe dann mit versch. BIOS-Versionen experimentiert und schlussendlich (da die auf der Webseite von Sergey ladbare Version eine ältere war), das BIOS aus dem Github-Repository (s.o.) neu kompiliert.
Der dortige Source Code ist auch eine gemeinsame Code-basis für den Micro 8088 und den Xi8088 - über das Makefile steuerbar.
eine Anleitung für Windows, nebst links zu der benötigten SW, gibt es dazu auch https://github.com/skiselev/80…g_Instructions-Windows.md
Hier gab es erstmal auch Probleme: Unter Windows 10 (64 bit) lief das dd-tool für Windows nicht http://www.chrysocome.net/dd - wahrscheinlich nicht für 64bit geeignet
Habe mich nicht länger damit aufgehalten, und das BIOS kurzerhand auf meinem Raspi400 kompiliert - ging fix
Das BIOS für den Micro 8088 gibt es in zwei Varianten: mit und ohne xtide extension
Letzteres wollte bei mir nicht - POST stoppte mit Code 41 (e_ext_detect equ 41h; BIOS extension ROM found, initizalize)
Die Version ohne XT-IDE Extention führte dann zum Erfolg
Werde daher die XT-IDE dann mit eigenem BIOS betreiben und mir das ggf später nochmal anschauen
Habe die Micro 8088 in beiden Varianten getestet:
1. mit 74F00, und
2. mit dem SPLD (ATF16V8)
Zitate von Sergeys Webseite:
"FE2010A only generates RAM chip select for the base RAM (lower 640 KiB). It does not generate RAM chip select for UMBs, and therefore SPLD (U16) is required to implement UMBs"
"FE2010A does not generate chip select for memory write cycles, therefore it does not support in-system BIOS upgrades"
d.h. mit 74F00 gehen nur 640k und das BIOS ist nicht "in situ" flashbar
Wichtig: nur enteder/oder bestücken, nicht beide!
Detailierter Test der UMBs und flashen des BIOS stehen aber noch aus - zumindest läuft die Platine in beiden Bestückungsvarianten
Hübsch ist übrigens der kurze aber melodische Startsound, der beim Booten aus dem Speaker kommt - dann weiss man auch akustisch, dass es los geht...
Als Chipsatz verwende ich übrigens nicht den Faraday FE2010A, sondern den alternativ möglichen Proton PT8010AF, den ich vom (ebenfalls lieben) Kollegen explit bekommen habe.
Details zum Unterschied hier https://github.com/skiselev/mi…XT_Controller-PT8010AF.md
ISA Floppy Disk and Serial Controller:
Der FDC-Teil lief auf Anhieb.
Ich nutze die BIOS Extension gem. Webseite von Sergey
Floppy (1.44MB) wird gefunden und angesprochen.
Rechner bootet von MS DOS Bootdiskette
Der COM-Port scheint nicht erkannt zu werden - muss ich mir auch nochmal anschauen
XT-IDE rev. 4:
Habe die Glitchwrks Variante gewählt. Gerber sind aus dem entspr. Github Repository https://github.com/glitchwrks/xt_ide
Aufbau war unspektakulär - bis auf den einen PIN im 2x20p Wannenstecker, den ich nachträglich herausoperieren musste - da haben die meisten Stecker vom IDE-Kabel "kein Loch".
BIOS war auch wieder etwas aufwändiger - die auf Sergeys Webseite verfügbare Version ist älter und lief nicht.
Die Seite https://www.xtideuniversalbios.org ist down und im Netz habe ich auf mehreren Seiten auch nur äktere Versionen gefunden
hier https://code.google.com/archiv…deuniversalbios/downloads Versionen von 2013
Aber der Kollege siralec hat ja ein paar Posts zuvor eine neuere Version zur Verfügung gestellt - die hat gut funktioniert.
hier http://minuszerodegrees.net/xtide/XT-IDE%20-%20Basics.htm gibt es eine gute Übersicht über die Karte, nebst DIP-Switch Einstellungen und Prozess der BIOS-Konfiguration
Das BIOS muss ja über ein DOS-Programm konfiguriert werden und kann dann direkt aus dem System heraus geflasht werden.
Man kann also sogar mit einem leeren EEPROM beginnen
Nur wollte das bei mir nicht gehen - habe einen AT28C64 verwendet. Sollte eigentlich ein EEPROM sein, Flashen schlug aber fehl
Habe dann das konfigurierte BIOS auf Diskette gespeichert, und dann per EPROM-Brenner auf den Chip gebrannt. Umständlich, aber geht
Leider scheint meine IDE-Platte, die ich zum Test verwende defekt zu sein - Schreibfehler beim Versuch, DOS 6.22 zu installieren.
Muss ich weiter untersuchen
... to be continued ...