Hallo zusammen,
wie bereits an anderer Stelle angekündigt, fasse ich hier nochmal zusammen, wie ich meinen SE wieder auf die Beine gestellt habe.
Wie erwähnt, bestand das Problem darin, dass die Platte hops ging und ich keine Systemdisketten hatte. Da das eigenwillige
800KB-Format von keinem PC aus geschrieben werden kann und darüberhinaus selbst mit funktionierenden Disketten
keine x-beliebigen Festplatten installierbar sind, bestand die einzige Chance, den Mac (selbständig!) wieder startklar zu
bekommen darin, eine SCSI-Harddisk, die ich glücklicherweise noch eingemottet hatte, anderweitig zu präparieren. Aber der Reihe nach.
Zunächst habe ich mir einen Mac Emulator besorgt, in dem Fall den Mini vMac . Danach habe ich mir ein passendes Mac OS in Form von Images
besorgt. Ich wollte kein zu altes, aber auch kein zu fettes und in jedem Fall möglichst ein deutsches OS installieren. Am Ende fiel meine Wahl
auf 7.1.1 Pro . Als Harddisk-Image habe ich das leere 500 MB große Disk-File hfs500M.dsk von http://www.toughdev.com/conten…ystem-7-5-5-on-mini-vmac/ benutzt. Meine physikalischen Platten sind zwar alle größer (zwischen 1-4 GB), aber auch die 500 MB sind ja eigentlich schon oversized. Ich hatte auch das fertige 7.5.5 Image von der gleichen Seite probiert, aber das sah mir schon viel zu modern aus, bootete zu lange und lies
am Ende zu wenig Hauptspeicher übrig. Nach der Installation des OS von den Floppy-Images habe ich noch zahlreiche Tools nachinstalliert wie Stuffit Expander, exportfl und Disk Copy 6.1.2 - alles echte Lebensretter ^^ Danach noch einige Apps und Spiele wie Photoshop, Word und Artillery. Da gibt es im Netz ja nix was es nicht gibt
Jetzt zum eigentlichen Problem - wie bekommt man eine in Mini vMac bootfähige Imagedatei so auf eine physikalische Platte, dass der Mac startet?
Die in dem Zusammenhang hilfreichste Seite war HFSFromScratch , bei der es vordergründig um die Vorbereitung eines SD-basierten SCSI Hard Drive Emulators geht. Aber letztlich ist es bei dem in der Lösung beschriebenen Vorgehen egal, ob sich hinter der Linux-Device eine Emulation oder ein anderes blockorientiertes Gerät befindet.
Zur verwendeten Linux-Kiste: da mein alter SCSI-Controller (Symbios Logic 53c810) seit längerer Zeit nicht mehr unterstützt wird, habe ich mir ein centOS 5 Linux auf einen entsprechend betagten Pentium 4 Rechner installiert und daran die 2GB-Platte gehängt (ST32430N). Das mit Mini vMac installierte Image hatte ich auf einen USB-Stick gepackt:
[root@localhost ~]# ls /media/8GB
711pro500M.dsk
Zunächst habe ich mir über den auf der Seite angegebenen Link hfsdisk heruntergeladen und installiert.
[root@localhost ~]# tar zxvf hfdisk-a7659ed.tar.gz
[root@localhost ~]# cd hfdisk-a7659ed/
[root@localhost ~]# make
[root@localhost ~]# cp hfdisk /usr/bin
[root@localhost ~]# chmod 755 /usr/bin/hfdisk
Danach habe ich die Anzahl Sektoren meiner Platte ermittelt.
[root@localhost ~]# fdisk -l /dev/sda
Platte /dev/sda: 2149 MByte, 2149071360 Byte
64 heads, 32 sectors/track, 2049 cylinders
Einheiten = Zylinder von 2048 × 512 = 1048576 Bytes
Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System
/dev/sda1 * 1 16 16368 83 Linux
/dev/sda2 17 272 262144 82 Linux Swap / Solaris
/dev/sda3 273 2049 1819648 83 Linux
Die Partitionierung der Platte ist schnuppe, da sie sowieso überbügelt wird - also aufpassen, dass man sich hier nicht beim Device vergreift!
Um auf der sicheren Seite zu bleiben, habe ich die Anzahl Sektoren der Platte so berechnet: 64 * 32 * 2049 = 4196352.
Wegen des 2GB Datei-Größenlimits von ext2 liegt die Beschränkung hier aber bereits bei 4194303 Sektoren.
Mit dieser Zahl bin ich im Wesentlichen den weiteren Anweisungen gefolgt.
[root@localhost ~]# dd if=/dev/zero of=disk.img bs=512 count=4194303
4194303+0 Datensätze ein
4194303+0 Datensätze aus
2147483136 Bytes (2,1 GB) kopiert, 68,0009 Sekunden, 31,6 MB/s
[root@localhost ~]#
[root@localhost ~]# hfdisk disk.img
disk.img
Command (? for help): i
Device block size [4194303]:
new size of 'device' is 4194303 blocks
Command (? for help): C
First block [64]:
Length (in blocks, kB (k), MB (M) or GB (G)) [4194239]: 32
Name of partition: Driver_Partition
Type of partition (L for known types): Apple_Driver
Command (? for help): C
First block [96]:
Length (in blocks, kB (k), MB (M) or GB (G)) [4194207]:
Name of partition: Mac_Volume
Type of partition (L for known types): Apple_HFS
Command (? for help): p
disk.img
# type name length base ( size ) system
disk.img1 Apple_partition_map Apple 63 @ 1 ( 31.5k) Partition map
disk.img2 Apple_Driver Driver_Partition 32 @ 64 ( 16.0k) Driver
disk.img3 Apple_HFS Mac_Volume 4194207 @ 96 ( 2.0G) HFS
Block size=512, Number of Blocks=4194303
DeviceType=0x0, DeviceId=0x0
Drivers-
1: @ 64 for 32, type=0x1
Command (? for help): w
IMPORTANT: You are about to write a changed partition map to disk.
For any partition you changed the start or size of, writing out
the map causes all data on that partition to be LOST FOREVER.
Make sure you have a backup of any data on such partitions you
want to keep before answering 'yes' to the question below!
Write partition map? [N/y]: y
The partition map has been saved successfully!
Partition map written to disk. If any partitions on this disk
were still in use by the system (see messages above), you will need
to reboot in order to utilize the new partition map.
Command (? for help): q
[root@localhost ~]#
Als nächstes wird das lido image in das Plattenimage eingebettet. Dabei nehme ich noch zwei Modifikationen vor.
[root@localhost ~]# dd if=/tmp/lido.img of=disk.img seek=64 bs=512 count=32 conv=notrunc
32+0 Datensätze ein
32+0 Datensätze aus
16384 Bytes (16 kB) kopiert, 0,0423091 Sekunden, 387 kB/s
[root@localhost ~]#
Dann wird das Plattenimage mit dem Mini vMac Diskimage vervollständig.
[root@localhost ~]# dd if=/media/8GB/711pro500M.dsk of=disk.img seek=96 bs=512 conv=notrunc
1024000+0 Datensätze ein
1024000+0 Datensätze aus
524288000 Bytes (524 MB) kopiert, 60,4361 Sekunden, 8,7 MB/s
Im letzten Schritt habe ich dann das fertige Image auf die physikalische Platte verfrachtet.
[root@localhost ~]# dd if=disk.img of=/dev/sda
4194303+0 Datensätze ein
4194303+0 Datensätze aus
2147483136 Bytes (2,1 GB) kopiert, 447,016 Sekunden, 4,8 MB/s
[root@localhost ~]#
Wie ihr auf dem Bild unten seht, hat sich die Mühe gelohnt und ich kann mich jetzt endlich wieder
mit etwas Vernünftigem abgeben...