'N Abend!
mal so ne frage in die Runde wer hat mit beiden Formen zu tun und was ist eurer Meinung nach der Vor oder Nachteil der Sache?
Soweit ich weis gibts für so Organisationen die auch mal Spenden und Dergleichen sammeln wollen den Weg ein gemeinnütziger Verein zu werden oder eine gGmbH (oder gUG) oder gibts da noch etwas?
Verschiedene Gedanken. Mit einer gGmbH ist es einfacher, Geschäfte zu machen als mit einem Verein. Haftung und Rechnungen mit Umsatzsteuer fallen mir da als erstes ein. Viele Vereine, die z. B. regelmäßig Veranstaltungen organisieren, leisten sich deshalb für diesen Zweck eine eigene GmbH. Gibt bei Geschäftspartnern i. d. R. weniger Diskussion, wenn der Kunde oder Auftraggeber eine GmbH ist.
Das „gemeinnützig“ kannst du dir nicht einfach selber dran schreiben. Das muss ein Finanzamt auf Antrag prüfen und genehmigen. Gilt gleichermaßen für GmbH und Verein. Nur als gemeinnützige Organisation kannst du Spendenquittungen ausstellen, die der Spender steuerlich geltend machen kann. Es reicht dazu nicht „wir dienen dem Gemeinwohl“ in die Satzung zu schreiben.
Ein Verein hat m. E. besseres „Community-Standing“. Wenn du irgendwann mal auf freiwillige Helfer setzen möchtest oder musst, kannst du als gGmbH auf das Problem stoßen, dass Freiwillige ihren Arbeitgeber um Erlaubnis fragen müssen, in ihrer Freizeit für eine GmbH tätig zu sein. Je nach Chef ist das nur eine Formalie oder kann nahezu unmöglich werden. Bei einem Verein ist das egal. Been there, done that (nicht selbst, aber ich habe die Diskussion dazu mitbekommen, ging damals auch um eine gGmbH).
Eine gGmbH kannst du im Ernstfall besser steuern, weil es da halt einen Geschäftsführer gibt, der sagt, wo's lang geht (ja, es gibt auch Gesellschafter, aber die machen normalerweise kein Tagesgeschäft). Kriegt man bei einem Verein über die Satzung auch in den Griff, erfordert aber allerlei Hirnschmalz (vermutlich auch teuer bezahltes externes Hirnschmalz), um das wasserdicht hin zu kriegen.
Neben Verein und gGmbH gäbe es noch eine Genossenschaft (eG) oder eine Stiftung. Beides ist in quasi jeder Dimension deutlich aufwendiger, als Verein oder gGmbH. Am Aufbau einer eG war ich selbst aktiv beteiligt (ist an Basisdemokratie gescheitert, war nichts mit Alteisen), über Stiftung haben wir mal eine Weile im Dunstkreis „Gesellschaft für historische Rechenanlagen e. V.“ im Zusammenhang mit „Computermuseum München“ nachgedacht. Und dann als viel zu aufwendig verworfen.