Beiträge von Postfix

    TI-57 Fakultäten - Teil 3

    Stirling-Formel

    Zur ungefähren Ermittlung des Werts großer Fakultäten, deren exakte schrittweise Bestimmung zu langwierig wäre, bedient man sich einer geeigneten Näherung. Am bekanntesten ist die Stirling-Formel:


    n! ~ (2 \pi n)^1/2 × (n/e)^n


    Ihr Wert kommt dem der Fakultät n! mit wachsendem n immer näher. Eine modifizierte Form stellt eine genauere Approximation dar, die sich gut zur Auswertung mittels Taschenrechner eignet:


    n! ~ (2 \pi n)^1/2 × (n/e)^n × e^1/(12n)


    Anstelle von n-1 Multiplikationen zur Berechnung von n! ist nur ein gutes Dutzend arithmetischer Operationen auszuführen; ein Vorteil, der für große n schwer wiegt.


    Die Grenzen des Zahlenbereichs lassen sich auch hier leicht überwinden, indem Mantisse und Exponent in zwei Gleitkommazahlen vorgehalten werden. Der Einfachheit halber wird dazu die Normierungsroutine (SBR 0) aus Teil 2 wiederverwendet. Den größten Faktor schreibt man zweckmäßig um:


    (n/e)^n = 10^(n × log(n/e))

    = 10^FRAC(n × log(n/e)) × 10^INT(n × log(n/e))

    = 10^[n × log(n/e) - INT(n × log(n/e))] × 10^INT(n × log(n/e))

    = Mantisse × 10^Exponent


    Das Programm berechnet die Mantisse als AOS-Ausdruck, während es den Exponenten separat in Register 7 speichert bzw. per Registerarithmetik mit der Anweisung 'SUM 7' bilanziert.


    Ein so simpler Algorithmus spart zwar Programmspeicher, glänzt dafür weniger in puncto Präzision. Aus dem Ausdruck n × log(n/e) in Gl. 3 kommen von den 11 Stellen der Gleitkommazahl für die Mantisse nur die Nachkommastellen zum Tragen. In der letzten Stelle laufen Rundungsfehler auf, d.h. sie ist als unsicher anzusehen, evtl. auch die vorletzte Stelle. Um mindestens eine sichere Stelle zu bestimmen, dürfen höchstens 9 Vorkammastellen vorhanden sein. Damit ist n zumindest beschränkt auf:


    INT(n × log(n/e)) < 10^9, d.h.

    n < 130 202 808


    Tatsächlich liefert das Programm schon für n > 1E8 infolge von Rundungsfehlern keine verläßlichen Werte. Eine weitere Fehlerabschätzung erbringt max. 8 Stellen Genauigkeit für zweistellige n und durchgängig mindestens 5 genaue Stellen sind im Bereich 7 < n < 200 000 zu erwarten.



    Programm: Stirling-Formel

    n < 1E8




    Beispiel 69!


    69 SBR 1


    Ergebnis nach 5 Sekunden Rechenzeit:

    1.7112245


    Wechsel auf Anzeige des Exponenten mit x<->t:

    98.


    Also:

    1.7112245 E98


    Alle 11 Stellen der Mantisse ausgelesen:

    1.7112245018 E98


    8 genaue Stellen



    Vergleich

    Nun interessiert vor allem, wie sich die Methode aus Teil 2 (schrittweise Multiplikation von Gleitkommazahlen) gegen die Stirling-Formel behauptet. Stellen wir also ein paar Rechenergebnisse gegenüber:



    n n!
    (n-1 Multiplikationen)
    f~n!
    (modifizierte Stirling-Formel)
    Genaue Stellen
    69 1.7112245227 E98 (1m45s) 1.7112245018 E98 (5s) 9 / 8
    100 9.3326215296 E157 (2m40s) 9.3326217873 E157 (5s) 8 / 6
    253 5.17346097 E499 (7m) 5.1734604418 E499 (5s) 8 / 7
    449 3.8519304876 E997 (12m15s) 3.8519301084 E997 (5s) 7 / 7
    1000 4.023872524 E2567 (27m) 4.0238735516 E2567 (5s) 7 / 7
    5000 4.2285775164 E16325 (5h17m) 4.2285665889 E16325 (5s) 7 / 5
    10 000
    - 2.8462664450 E35659 - / 6
    100 000
    - 2.8242315197 E456573 - / 5
    1 000 000
    - 8.263993567 E5565708 - / 5
    10 000 000
    - 1.2025134351 E65657059 - / 4
    100 000 000
    - 1.6184151472 E756570556 - / 3


    (Rechenzeiten in Klammern)



    Im direkten Vergleich fällt die von Anfang an langsam abnehmende Genauigkeit der schrittweisen Berechnung auf, eine Folge zunehmender Rundungsfehler. Mit der modifizierten Stirling-Formel hingegen gewinnt man bis etwa n=1000 an Genauigkeit, wie erwartet geht sie aber auf Grund des einfachen Auswertungsverfahrens für größere Werte wieder verloren. Stellt man keine zu hohen Anforderungen an die Genauigkeit, so liefert die Stirling-Formel brauchbare Näherungswerte für n! bis etwa n = 1E8.

    Danke für's Interesse an großen Zahlen im kleinen Rechner TI-57!


    Gruß

    Thorsten

    TI-57 Fakultäten - Teil 2

    n! mit n >> 69

    Wie in Teil 1 gesehen, stößt die Berechnung von Fakultäten rasch an die Obergrenze des zulässigen Zahlenbereichs. Meist ist bei 69!, in manchen RPN-Rechnern bei 253! Schluß. In Anwendungen wie der Thermodynamik und natürlich der Kombinatorik treten aber durchaus auch Fakultäten weit oberhalb 1000! auf - für nichtprogrammierbare Taschenrechner ein schwierig zu überwindendes Problem.


    Dagegen gestatten einfache programmierbare Taschenrechner wie der TI-57 den Wertebereich für n! fast beliebig auszudehnen - sofern keine exakten Werte benötigt werden. Wegen des knappen Programmspeichers kommt eine simple Lösung zum Einsatz: Mantisse und Exponent von n! werden nicht mehr in einer einzigen Gleitkommazahl gerechnet, sondern getrennt voneinander, genau so wie beim Multiplizieren mit dem Rechenschieber.



    Auf getrennte Rechnung

    Auch in der Gleitkommaarithmetik eines Taschenrechners werden Mantisse und Exponent separat behandelt; allerdings in eng gesteckten Grenzen. So ist im TI-57 der Betrag des Exponenten beschränkt auf ganzzahlige Werte unter 100. Bildet man nun aber den Exponenten selbst als eigenständige Gleitkommazahl, die bis knapp 10^100 reicht, erhöht sich die Obergrenze des Wertebereichs um den Faktor 10^98. Das dürfte eine Weile reichen ...


    Die Mantisse wird wie gewohnt im AOS-Rechenstapel behandelt und normiert, d.h. so skaliert, daß sie Werte zwischen 1 und 10 annimmt. Exponenten werden separat in Register 7 gespeichert, so daß man bei der Ausgabe bequem mit x<->t zwischen der Anzeige der Mantisse und des Exponenten wechseln kann.


    Zunächst eine eigene Routine für dieses Rechenschema:



    Normierungsroutine zur Multiplikation großer Zahlen


    Multiplikand < 10^10^100,

    Multiplikator < 10^100,

    Produkt < 10^10^100





    Eingabe


    Exponent Multiplikand STO 7

    Mantisse Multiplikand × Multiplikator SBR 0


    Ausgabe


    Normierte Mantisse des Produkts


    Wechsel zur Anzeige des Exponenten mit x<->t



    Beispiel


    9.9999999 E99 × 1.111 E11


    99 STO 7

    9.9999999 × 1.111 EE 11 SBR 0


    Ergebnis:

    1.1111

    x<->t

    111


    Intern ist die Mantisse 11-stellig. Die drei nicht angezeigten Stellen lassen sich mit der weiter oben beschriebenen Methode auslesen:

    1.1109999888 E111


    Die Obergrenze 9.999... E99 des Taschenrechners stellt also keine Hürde mehr dar.



    Große Fakultäten im Trippelschritt


    Wie in Teil 1 berechnen wir die Fakultät schrittweise, nur wird diesmal jeder Faktor in Mantisse und Exponent aufgeteilt, wofür wir uns der Normierungsroutine (SBR 0) bedienen. Das geht natürlich zulasten der Rechenzeit, erfordert aber nur wenig neuen Code.



    Fakultäten n!


    n >> 69




    Eingabe


    n SBR 1


    Ausgabe


    Mantisse der Fakultät


    Wechsel zur Anzeige des Exponenten mit x<->t



    Beispiele


    69!


    69 SBR 1


    Ergebnis nach 1m45s Rechenzeit:

    1.7112245


    Wechsel auf Anzeige des Exponenten mit x<->t:

    98.


    Also:

    1.7112245 E98


    Alle 11 Stellen der Mantisse ausgelesen:


    1.7112245227 E98


    9 genaue Stellen, so viele wie das Programm aus Teil 1. Zwei der 11 internen Stellen sind infolge wiederholter Rundungsfehler ungenau geworden. Die Berechnung dauert wegen der ständigen Normierung der Faktoren fast 5mal so lang wie in Teil 1.


    Aber eigentlich interessiert uns ja der Bereich oberhalb n= 69.



    100!


    9.3326215296 E157


    8 genaue Stellen.



    253!


    Die größte im HP 32sII unmittelbar berechenbare Fakultät. Er liefert in 1 Sekunde ein auf 12 Stellen genaues Ergebnis. Unser einfaches Programm benötigt etwa 7 Minuten, für 8 genaue Stellen:

    5.17346097 E499P


    Ist noch etwas Kaffee in der Kanne? ;)



    449!


    Die größte Fakultät <= 10^1000, wie man z.B. bei WolframAlpha leicht nachprüft: solve n! < 1E1000


    Normale Taschenrechner streiken hier. Mit dem HP 49G - einem CAS-Rechner - steht das exakte, 998 Dezimalstellen lange Ergebnis nach 10 s fest. Der WP 34s zeigt im Modus "Double" augenblicklich ein auf 32 Stellen genaues Ergebnis an. Unser Programm für den betagten TI-57 benötigt eine ganze Kaffeepause:

    3.8519304876 E997


    ... für nur noch 7 genaue Stellen.



    1000!


    Hier streckt der WP 34s die Waffen, doch das Programm kurbelt weiter:

    4.023872524 E2567



    Noch nicht genug?



    5000!


    4.2285775164 E16325 :alt:


    Also eine Zahl mit 16326 Dezimalstellen, von denen das Programm die ersten 7 korrekt ermittelt. Dieses Zahlenmonster mag unvorstellbar groß erscheinen., doch wir haben damit nur am unteren Rand des Darstellungsbereichs gekratzt, stehen gerade erst bei 10^10^4. Im Prinzip könnte es weitergehen bis 10^10^100.


    Bereits ab 1000! ufern die Rechenzeiten aber schon so sehr aus, daß die schrittweise Berechnung nur dann Sinn macht, wenn man exakte Ergebnisse benötigt. Die belegen aber auch entsprechend viel Speicher. Wo er knapp ist, bietet sich eine geeignete Näherungslösung an. Mehr dazu im nächsten und letzten Teil.



    Fröhliches Faktorenstapeln!

    Thorsten

    Sind wir nicht alle ein bißchen



    ?




    Wem trockenes Rechnen in anderen Zahlensystemen mit dem TI Programmer (oder ähnlichen Taschenrechnern) nicht so liegt, kann sich ja mal einen Schluck Hexspeak gönnen.



    Weisheiten wie "IN VINO VERITAS" sind nicht drin, dafür D1E5 und DA5, was man C001 oder D00F findet. Glatter Verriß: BADC0DE oder Anerkennung: 600DC0DE!. Auch DEF716E5: 5016E16E, und was für eine ...


    Lange Geschichten? B0BAFETT, die finstere 6E57A17, jagt die ED1EFEE? Nee, nee: ne BAD1DEA! Da folgt auf AB57055 sogleich das AB5E175. Lieber kurze Credos wie 60D5DEAD und das war's.


    Am Ende findet vielleicht auch der Nicht-Geek Geschmack und sei es nur zur Klärung der Frage:


    C0CA AND C01A OR CAFE = ????



    AD105 ! 8-)

    TI-57 Fakultäten - Teil 1

    n! (1<=n<=69)

    Für den Schulbetrieb bot der TI-57 - gewissermaßen das "Ford Modell T" unter den programmierbaren Taschenrechnern - seinerzeit einen recht brauchbaren Satz wissenschaftlicher Funktionen. Gemessen an modernen Schulrechnern fehlt aber doch einiges: Grundlegendes wie Bruchrechnen, aber auch hyperbolische Funktionen, ihre Umkehrungen die Areafunktionen, und vor allem kombinatorische Funktionen wie etwa die Fakultät. Nun gut, dafür ist der Rechner programmierbar. :idea:


    Die Fakultät einer natürlichen Zahl n, geschrieben als n!, ist definiert als Produkt der natürlichen Zahlen von 1 bis n. Vor allem in der Wahrscheinlichkeitsrechnung wird sie sehr häufig gebraucht.


    Mit Taschenrechnern wie dem TI-57 und vielen anderen Schulrechnern, deren Darstellungsbereich bis 9.9999...E99, also knapp10100 reicht, lassen sich bekanntlich Fakultäten bis 69!= 1.7112...*1098 berechnen. Manuell, als Produkt aus 69 einzelnen Faktoren gelingt das kaum fehlerfrei - schon gar nicht mit den notorisch prellenden Tasten der alten TI-Rechner. Da kommt natürlich ein Programm zur Berechnung von Fakultäten gerade recht. Nehmen wir eine Routine, die sich so ähnlich auch im Handbuch zum TI-57 findet, hier leicht abgewandelt: der Aufruf erfolgt nicht mit R/S, sondern mit SBR 0:



    Programmcode n!

    mit 1<= n<= 69




    Die Routine kann entweder direkt oder von einem übergeordneten Programm aufgerufen werden. Letzteres gestattet z.B.die programmgesteuerte Berechnung von Binomialkoeffizienten bzw. Kombinationen oder Permutationen.



    Einfache Beispiele

    1!


    Eingabe: 1 SBR 0

    Ergebnis: 1.


    :thumbup:



    0!


    Ergebnis: 0.


    :thumbdown:


    Per Definition ist 0! gleich 1. Die Ergebnisse für alle natürlichen Zahlen bis 69 stimmen aber. Also gleich zwei weitere Proben auf's Exempel.



    10!


    Ergebnis: 3628800.


    Exakt.



    69!


    23 Sekunden für die Antwort in sattem LED-Rot:


    1.7112245 98


    (1.7112245 E98)


    Der genaue Wert lautet:

    171122452428141311372468338881272839092270544893520369393648040923257279754140647424000000000000000


    Gerundet auf die angezeigten Stellen schneidet das Programm ganz gut ab.



    70!


    Ergebnis: 9.9999999 E99 (blinkend)

    Fehler wegen Überschreitung des Darstellungsbereichs.



    Typisches Praxisbeispiel

    Ein Sammler alter Homecomputer besitzt Geräte folgender Hersteller:


    2 Amstrad

    2 Apple

    5 Atari

    5 Commodore

    5 Schneider

    3 Sinclair


    Zu einem Retro-Treffen wählt er 3 Geräte nach Zufall aus.


    Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich darunter wenigstens ein Modell von Amstrad oder Schneider befindet?



    Lösung


    Klarheit verschafft die Kombination ohne Wiederholung, definiert als:

    C(n;k):= n! / ((n-k)! k!)


    Es gibt C(22;3) Möglichkeiten 3 Rechner aus insgesamt 22 auszuwählen. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle. In C(15;3) Fällen befindet sich unter den ausgewählten Geräten kein einziges von Amstrad und kein einziges von Schneider. Diese beiden Kombinationen werden mit dem Programm nacheinander aus den verschiedenen Fakultäten berechnet:


    C(22;3)

    22 - 3 = 19.

    SBR 0

    Zwischenergebnis: 1.216451 E17

    STO 1

    3 SBR 0

    Zwischenergebnis: 6.

    2nd Prd 1

    22 SBR 0

    Zwischenergebnis: 1.1240007 E21

    ÷ RCL 1 = 1540.

    C(22;3)= 1540

    STO 1


    C(15;3)

    15 - 3 = 12.

    SBR 0

    Zwischenergebnis: 4.790016 E8

    STO 2

    3 SBR 0

    Zwischenergebnis: 6.

    2nd Prd 2

    15 SBR 0

    Zwischenergebnis: 1.3076744 E12

    ÷ RCL 2 = 455.

    C(15;3)= 455

    STO 2


    In allen anderen Fällen ist wenigstens ein Amstrad oder Schneider dabei:

    RCL 1 - RCL 2 = 1085.


    Die Wahrscheinlichkeit dafür:

    ÷ RCL 1 = 0.7045455

    Grob 70%. :)



    Lesenswertes zu Fakultäten


    Basteleien mit Fakultäten

    Große Fakultäten

    Und noch mehr




    Fortsetzung folgt.


    Mit fakultativen Grüßen!

    Thorsten

    Beim Aufräumen im Regal 2 Bücher zur BASIC-Programmierung des C64 entdeckt:


    1. William Sanders: Einführungskurs Commodore 64

    Markt&Technik, 1984. 276 S.

    Zustand: Deutliche Gebrauchsspuren, Leserillen und Eintragungen


    sanders1.JPG     sanders2.JPG



    2. Günter Hamann: Lerne BASIC mit dem Commodore 64 / VC20 - Programmierte Unterweisung

    DBV, 1984. 512 S.

    Zustand: Gut erhaltenes Exemplar mit ein paar Unterstreichungen und Markierungen


    hamann.JPG




    Suche im Tausch:


    Buch zu programmierbaren Taschenrechnern (alle Modelle)

    oder Bedienungsanleitungen (Sharp PC-1500, Sharp PC-1403, HP 12C, HP 49G).


    Bitte einfach die Konversationsfunktion nutzen (bin öfter unterwegs).

    Gruß, Thorsten

    rechnerfreak, Du hast ja wirklich zu jedem Gerät Prospekte und Dokumentation im Regal!

    ::respekt::



    An eigenen Programmen für den TI-88 habe ich mich mangels Emulator noch nicht versucht. Dafür sind mir heute beim Schmökern in alten Ausgaben der PPC Notes aber ein paar Artikel zum TI 88 aufgefallen.


    Einer handvoll Anwendern wurden 1982 ja erste Produktionsmuster des Rechners überlassen, offenbar in der Hoffnung auf positive Rezensionen. Diesem Umstand verdanken wir, daß ein paar Monate vor der geplanten Marteinführung die ersten Erfahrungsberichte erschienen, teilweise auch kurze Beispielprogramme (Band 7 Nr. 7/8 und 9 des Jahrgangs 1982).


    Allerdings wurde nur eine Ausgabe später in Heft Nr. 10, also kurz vor dem anvisierten Verkaufsstart zur Weihnachtszeit, auch schon das Aus des glücklosen Modells verkündet. Neben Übersichten zu den neuen Funktionen, den OP-Codes und der alphanumerischen Ein- und Ausgabe sind am ehesten diese drei Programme von Interesse:


    Zufallszahlengenerator (Teil des MLM) in PPC Notes V7N7/8, Seite 11


    Jive Turkey ("Getürktes" Zahlenraten) ebenfalls in PPC Notes V7N7/8, Seite 13

    (Eine Beschreibung findet sich in der Version für den TI58/59)


    Execution Speed (Ermittlung der Befehlslaufzeiten) in PPC Notes V7N9, Seite 4


    Gegenüber dem Programmierschema des TI-58/59 fällt sofort die direkte Nutzung der alphanumerischen Ausgabe im Display auf. Dafür war man also nicht mehr auf den Drucker angewiesen. Programm Nr. 3 zeigt, wie die eingebaute Uhr programmgesteuert genutzt wird. Wenn man die Funktionsübersicht dazu durchforstet, wird aber schnell klar, daß der Funktionsumfang des Time Module der 41C-Reihe bei weitem nicht erreicht wird. Andere zusätzliche Fähigkeiten des neuen Geräts werden in den drei Beispielprogrammen leider nicht behandelt.


    Ich schätze, sehr viel mehr Software ist kaum veröffentlicht worden. Wahrscheinlich stellen die Routinen in den Modulen noch die größte Programmsammlung dar. Inwieweit sie in die freie Wildbahn gelangt sind, konnte ich leider nicht herausfinden.


    Besten Gruß

    Thorsten

    Am heutigen Feiertag durfte der Rechner nochmal Frühlingsluft schnuppern. Beabsichtigt war ein Programm zur Umwandlung von Dezimalzahlen in Binärwerte. Und siehe da, ich bin definitiv nicht der einzige, der sich mit Zweierpotenzen schwertut.

    :tüdeldü:


    Doch der Reihe nach ...


    Wie von Toast_r richtiggestellt, ist 2^11 nicht 2024, sondern 2048. Das kann nur ein übermüdeter Jongleur durcheinanderbringen. Ein Taschenrechner ist manchmal aber auch nicht viel besser!


    Ein Beispiel verdeutlicht es. Angenommen wir wollen auf diesem programmierbaren Taschenrechner eine Umwandlung von Dezimalzahlen in Binärzahlen basteln. An einer Stelle des Programms wird eine Kennzahl gebildet, die den Wert der Binärstelle angibt und definiert ist als


    b := INT(a/2^i), a: reduzierter Dezimalwert, i: Position der Binärziffer.


    Der Dezimalwert a sei der Einfachheit halber 1024, also 2^10. Binär heißt das 100 0000 0000, in Position i=10 an der 11. Stelle eine 1, gefolgt von 10 Nullen. Soweit, so klar. Rechnen wir diese Binärstelle nach obiger Formel trotzdem mit dem TI-57 nach:

    1024 ÷ 2 y^x 10 = 1.


    Stimmt, eine Eins. Fehlt nur noch die INT-Funktion:

    2nd INT

    Ergebnis: 0.


    Ups, hat sich da schon wieder jemand verjongliert!? :grübel:


    Wie oben erwähnt, zeigt der TI-57 alle Ergebnisse mit max. 8 Stellen Genauigkeit an (8 Stellen Mantisse, 2 Stellen Exponent). Intern arbeitet das Gerät mit einer höheren Stellenzahl, nämlich 11. Die drei zusätzlichen Schutzstellen werden aber nicht angezeigt. Sie sollen lediglich sicherstellen, daß numerische Fehler nicht zum Tragen kommen - was leider nicht immer gelingt, wie das Rechenbeispiel zeigt.


    Die Anzeige stellt zwar den auf 8 Stellen gerundeten Wert dar, im Beispiel 1. Offensichtlich ist die interne Darstellung kleiner als 1, d.h. 2^10 wird nicht als 1024, sondern geringfügig größer berechnet.


    Nachgehakt:

    2 y^x 10 = 1024

    × 10000 = 10240000

    - 2nd INT = 0.033


    Der interne Wert lautet also 1024,0000033. Die 8stellige Anzeige schummelt den Fehler nur scheinbar weg...


    Man sieht, es macht durchaus Sinn, nicht jedem Rechenergebnis zu 100% zu vertrauen. Das gilt im Prinzip für jedes Rechenhilfsmittel. Doch wie gelangt der Anwender zur Überprüfung schnell an die nicht angezeigten Stellen?


    Die Prozedur ist einfach:


    Die angezeigte Zahl wird mit einem Faktor multipliziert, der sicherstellt, daß die max. Anzahl von Anzeigestellen vor dem Komma steht. Beim TI-57 sind das 8. Nun zieht man davon den ganzzahligen Teil ab (Ganzzahlfunktion 2nd Int). Die zwischenzeitlich angezeigte Ganzzahl enthält die höchstwertigen Ziffern, die Differenz als Endergebnis die fehlenden drei Stellen.


    Auf Taschenrechnern ohne Ganzzahlfunktion ermittelt man stattdessen die Differenz zum Anzeigewert und korrigiert ihn mit der Differenz.


    Wem das zu umständlich ist oder wer mehrere Werte am Stück inspizieren möchte, automatisiert natürlich. Für den TI-57 habe ich dieses simple Programm gestrickt (es geht bestimmt noch kürzer):




    Bedienung

    Der aufzuschlüsselnde Wert steht im Anzeigeregister.

    RST setzt den Programmschrittzähler zurück.

    R/S startet das Programm.

    Als Ergebnis werden die ersten 8 signifikanten Stellen angezeigt.

    Mit x<->t wird auf die Anzeige der 3 Schutzstellen im Format 0.nnn gewechselt.

    Der Originalwert ist in Register 0 gesichert.



    Schöne Frühlingsgrüße

    Thorsten

    Nur aus Interesse: Hast Du den TI-88 selber oder kennst Du einen Emulator für das Gerät?


    Klar, die Gammafunktion erlaubt zwar schöne Vergleiche zwischen den verschiedenen programmierbaren Taschenrechnern, ist auf Dauer aber zum... :sleeping:


    Als Sammlerobjekt wäre der TI-88 Top, wenn man mal die Chance hätte, so ein Gerät in die Hände zu kriegen. Zum Herumspielen wäre der kleine Rechner auch nicht uninteressant, v.a. wegen der Erweiterungen gegenüber dem TI-59 (alphanum. E/A, Formelmodus, Beeper etc.). Nur schade, daß kaum Dokumentation vorhanden ist. Wahrscheinlich kommt noch das Modell TI-95 Procalc der Sache am nächsten: ähnliches Programmierschema, ähnliche alphanumerische Ein-/Ausgabe, ebenfalls ROM-Module für Mathematik, Statistik, chem. Technik. Leider im unhandlichen Formfaktor eines Pocket Computers.


    Was soll's, solange kein TI-88 anbeißt, begügne ich mich mit kleineren Fischen. :angeln:

    Endlich mal Zeit, mit den beiden zuletzt hereingekommenen "Rechnern" ein bißchen zu spielen: :)


    1. HP 17bII (formelprogrammierbarer Finanztaschenrechner mit Eingabelogik RPN und ALG)
    2. Casio fx-4200P (formelprogrammierbar, ungeheuer kompakt)

    Ausnahmsweise kein Kauf, sondern über Tauschticket. Finde dort ab und zu mal mittelalte Peripheriegeräte und Kabel, regelmäßig auch Tintenpatronen und Toner. Highlight war ein wenig genutzter Casio FX-850P mit Handbuch. Das Gros der Angebote umfasst aber einfach nur Bücher, mit kleiner Auswahl aus der Ecke Computer/Internet. Leider nur wenig zu älterer Hardware, die uns am Herzen liegt (am meisten noch für C64 und Apple/Mac). Ebay Kleinanzeigen hat da schon eine wesentlich größere Auswahl.


    Schönen Ostergruß

    Thorsten

    Auf der Seite von Viktor Toth, der selbst so ein seltenes Gerät besitzt, findet sich ein Programm, wie üblich zur Berechnung der Gammafunktion. Datamath nennt 7 Geräte, die das große Einstampfen nach der Rückzugsentscheidung von TI's Marketingabteilung überlebt haben.


    "Too little, too late" heißt es bei Viktor Toth treffend. Im unmittelbaren Vergleich zum HP-41C erweist sich sowohl das Programmierschema als auch die Gerätehardware als wenig attraktiv, ja eigentlich sogar ein wenig rückständig.


    Als Sammlerobjekt hingegen ist so ein TI-88 für TI-Fans so etwas wie der heilige Gral. Wunder sind von ihm aber wohl eher nicht zu erwarten... ;)

    TI Programmer

    Spezialrechner für Programmierer




    Kann Dezimal, Oktal und Hexadezimal. Binär macht der TI Programmer 'blau'...




    Produktionszeit: 1977 - 1982


    Vorgänger: -


    Nachfolger: TI LCD Programmer und TI Programmer II (beide wenig erfolgreich)


    Ausrichtung: Spezialtaschenrechner für Programmier (selbst nicht programmierbar)


    Anzeige: LED-Siebensegmentanzeige (8 Stellen Mantisse, 2 Stellen Exponent)


    Bauform: Keil (Majestic-Reihe)


    Abmessungen: 147 mm x 81 mm x 35 mm


    Gewicht: 185 g (mit Batteriepack), 170 g (mit 9V-Batterie)


    Kaufpreis:

    ca. 190 DM (1977)


    Sammlerwert: Mittel




    Hintergrund


    Beim Blick auf die Tastatur des im Jahr 1977 von Texas Instruments auf den Markt gebrachten TI Programmer wird schnell klar, daß es sich wohl nicht um einen Rechner für den Alltag handlen kann: keine trigonometrischen Funktionen, nicht einmal Wurzel oder Quadratfunktion. Dafür aber die Hexadezimalziffern A bis F sowie Boolsche Operatoren wie OR, AND, XOR. Die oberste Tastenreihe mit den Tasten DEC, HEX und OCT klärt dann endgültig über das Aufgabengebiet des ungewöhnlichen Taschenrechners auf:


    Zahlensystemumrechnungen und Boolsche Berechnungen


    Damit beherrscht das Gerät auch schon alles, was in den 70ern nötig war, um Berechnungen für die Assemblerprogrammierung typischer Mikrocontrolleranwendungen durchzuführen. Im Oktal- und Hexadezimalsystem wird mit ganzen Zahlen gerechnet. Erfreulicherweise werden im Dezimalsystem auch Fließkommazahlen unterstützt, was den Gebrauchswert des Geräts erheblich steigert (algebraische Eingabelogik mit Klammerfunktion).


    Binärberechnungen erfordern den Umweg über das Hexadezimalsystem. Dazu befinden sich auf dem Tastenfeld blaue Legenden unter den Zifferntasten 1 bis F mit der entsprechenden vierstelligen Binärzahl, also z.B. "1010" für die Hexadezimalziffer A. Der Anwender kann damit hexadezimale Anzeigewerte sehr einfach in eine binäre Sequenz überführen (und aufschreiben). Umgekehrt lassen sich mit dieser Legende Binärzahlen blockweise hexadezimal eingeben.


    Shiftfunktion SHF, Einer- und Zweier-Komplement (1's C und +/-), ein einzelnes Speicherregister (STO, RCL, SUM) sowie eine Konstantenfunktion K runden den Funktionsumfang ab: eine spartanische Ausstattung, dennoch genug für alle relevanten Berechnungen zur Programmierung typischer Mikrocontrolleranwendungen der damaligen Zeit.


    Die Hardware des TI Programmer ist identisch mit der des bekannten TI-30, es wurde lediglich ein anderer Chip verbaut.


    Die Stromversorgung erfolgt über Akku (Batteriepack BP-8) oder mit einer 9V-Blockbatterie.



    Nach etwa 1 Minute schaltet die Leuchtdiodenanzeige zur Energieeinsparung auf einen springenden Dezimalpunkt um ("Zylonen"-Effekt). Die =-Taste stellt die normale Anzeige wieder her.



    Weitere Informationen

    Ausgezeichneter Artikel im Metatechnischen Kabinett

    Technischer Steckbrief (mit Handbuch)

    Das Nachfolgemodell

    Herrliches Comic... und so knallbunt 70er-Jahre! :sunny:


    Was hätten die Erzrivalen aus dem HP-Lager zur Rechenaufgabe mit den Diamanten gesagt? 2 Comicseiten, 5 Zeilen Programmcode und manuell bis zum 10. Anzeigewert durchgezählt, um auf die triviale Lösung 2024 zu kommen?! Das geht schneller: 2 yx 11 =. Besser natürlich andersrum: 2 ENTER 11 yx. Und überhaupt, bis 216 weiß man sowas auswendig!


    Schade, solche Reibereien gibt es heute höchstens noch zwischen Atari und Amiga...

    Also die deutschen Anleitungen finde ich aktuell auf der HP-Supportseite nicht mehr. Bin entweder zu doof zum Suchen oder der alte Taschenrechnerkram ist bei den zahlreichen Umstellungen rausgeflogen.


    Vom Betreiber des HP Museum Forum kann man eine Zusammenstellung gescannter Dokumentation auf USB-Stick teuer erwerben. Habe noch die alte DVD-Version, darauf die Handbücher zum 15C (40,2MB) und 42s (43,1MB) sowie Programmierbeispiele und -techniken für den 42s (8,6MB). Bei Bedarf sende ich sie gerne per EMail (Adresse bitte per PN).


    Für den HP48G hätte ich ein gedrucktes Benutzerhandbuchauch + Kurzanleitung, allerdings mit deutlichen Gebrauchtsspuren. Die werden in besserem Zustand aber auch regelmäßig auf ebay für kleines Geld angeboten.


    Besten Gruß

    Thorsten

    Toller Fang! :respekt:


    Die oberen drei - HP48G, HP17bII, HP42s - habe ich nach langem Suchen auch, allerdings in weniger gutem Zustand. Egal, Hauptsache sie funktionieren. Der untere aus der Voyager-Serie ist ein HP15C, oder? Von dem sieht man leider regelmäßig Angebote mit total ramponierten Exemplaren, zu Mondpreisen. :(


    Deine Neuzugänge sehen dagegen super aus. Wohl ein GaragenSchubladenfund.

    Keine Tastaturprobleme?

    Tammy-Aachen sucht ja etwas zum 'Schmökern'. Da sind die abgelichteten Titel wahrscheinlich schon ein wenig speziell.


    Die Fischel GmbH brachte kurze Zeit arg überteuerte Bücher heraus, geschrieben von engagierten Usern, die mit einem Handgeld abgespeist wurden. Heute würde man so etwas wohl eher in Eigenregie als EBook herausbringen. Tja würde, wenn es für die Geräte noch engagierte User und interessierte Leser gäbe. Ich vermute, die Zahl ist überschaubar... :(


    Immerhin wurden die gefragtesten Titel durch den Scanner gejagt, und zwar für die Modelle PC-1500 und PC-1600. Recht schnell durchgeschmökert wäre der PC-1500-Blog. Sehr informativ und nützlich eine andere Seite mit Dokumentation zu verschiedenen Modellen und weiterführenden Links -- viele davon aber nur noch über das Internet Archiv abrufbar. In französischer Sprache finden sich noch reichlich alte infos, jedenfalls mehr als in deutsch, z.B. Ordipoches und Aldweb. Richtige Aktivität rund ums Thema ist meines Wissens am ehesten noch im Silicium-Forum zu verzeichnen.


    Besten Gruß an alle Sharp-Sammler! 8-)

    Thorsten

    Cooles Programm


    Freue mich schon auf Eure Programmbeispiele für den ..., TI-58

    Da verweise ich mal hierhin: Fraktalprogramm fuer TI-59

    Dein Fraktalprogramm spielt natürlich in einer gaaaaaanz anderen Liga! :anbet:


    Ich hoffe, daß hier in der Rubrik "Taschen- und Tischrechner" noch ein paar simplere Beipielprogramme zum besten gegeben werden. Kurzer Programmcode, den jeder nachvollziehen kann. Den kann man zwischendurch aus Spaß an der Sache eintippen.

    Sehr schöne Maschine!


    Der Rechner scheint ja ungeheuer robust und fast für die Ewigkeit gebaut. Jedenfalls ein Schmuckstück, das man nicht so oft zu sehen bekommt. Danke dafür! :)


    Auf den Fotos oben erkennt man gut die Verwandschaft der Serie 300 zu den ziemlich funktionsgleichen, aber etwa dreimal so großen Tischrechnern.


    Erwähnenswert vielleicht auch, daß Compucorp mit der Serie 300 gleich eine ganze Reihe von Spezialrechnern herausbrachte (Wissenschaftlicher Rechner, Statistik, Finanzen, Vermessungswesen). Alle im gleichen Gehäuse und mit sehr ähnlicher technischer Ausstattung. Teilweise gab es zu den Spezialrechnern nochmal Varianten mit mehr oder weniger Speicher sowie unterschiedlich mächtigem Programmierschema oder der Möglichkeit der Datenspeicherung auf Bandlaufwerk.


    In o.g. Link ein kurzer Fernsehbericht von 1974, in dem die Weiterentwicklung des 324G, der 326G (mehr Speicher und Programmfunktionen) vorgestellt wird:

    "Der weltweit kleinste Computer, ein Meilenstein in der technologischen Entwicklung individuell verfügbarer Rechenleistung..."

    Am Ende des Beitrags wird das Gerät zusammen mit Datenkassettenrekorder und Netzteil in eine eleganten Aktenkoffer platziert und als "Handheld Computer" gepriesen, mit dem sich Tausende von Steuerzahlern für die alljährliche Plage der Steuererklärung bewaffnen. Ich fürchte, dieses Motiv ist wirklich für die Ewigkeit gebaut...

    TI-57 -- Programm "NUMERI ROMANI"

    Umwandlung von Römischer Zahlschrift nach Indischer Zahlschrift



    Römische Tastatur anno MCMLXXXI




    In der Vor-Homecomputerzeit war sie eine recht beliebte Fingerübung, die Umrechnung römischer Zahlen (lat. numeri romani) in das moderne Zahlensystem mit indischen Ziffern. Das allein wäre aber kein Grund "Numeri Romani" als erstes Beispiel eines Taschenrechnerprogramms im Forum vorzustellen. Ausschlagegebend waren vielmehr:

    1. Volle Ausschöpfung der Möglichkeiten des TI-57
    2. Einführung in einfaches AOS-Programmieren
    3. Keine technischen oder mathematischen Fachkenntnisse erforderlich
    4. Einfache Portierung auf andere Modelle


    Meist wird bei Taschenrechnerprogrammen auf ein Ablaufdiagramm verzichtet. Das ist auch hier kein Problem. Erklärungsbedarf dafür bei der Ein- und Ausgabe, denn mangels alphanumerischer Zeichen werden Zifferntasten verwendet, und zwar nach folgendem Schlüssel:


    Röm. Zahlzeichen
    Zahlwert Zifferntaste
    I 1 1
    V 5 2
    X 10 3
    L 50 4
    C 100 5
    D 500 6
    M 1 000 7
    V•M 5 000 8
    X•M 10 000 9




    Ursprünglich war nur eine Eingabe von Zahlzeichen bis M vorgesehen, da die römische Zahlschrift keine einheitliche Regelung für Werte oberhalb 3999 kennt. Die übliche Schreibweise mit Vinkulum läßt sich im gewählten numerischen Darstellungsschema nicht anwenden. Sie wäre auch algorithmisch komplizierter. Stattdessen bietet die simple Multiplikationsschreibweise an (Zahlzeichen V•M und X•M). So ist der Programmcode ohne Änderung auch oberhalb 3999 nutzbar. Streng nach Yhprums Gesetz: „Alles, was funktionieren kann, wird auch funktionieren.“ Eine andere Eigenart der römischen Zahlen läßt sich leider nicht so mühelos umgehen.


    Subtraktionsregel

    Die römische Zahlschrift beschreibt ein Additionssystem, d.h. Zahlzeichen werden unabhängig von ihrer Stellung addiert. Zwar stehen die Zeichen der Größe nach geordnet, doch auf ihren Zahlwert hat diese Anordnung zunächst keinen Einfluß. Man erkennt sofort, daß immer dann ein besonders langer römischer Zahlausdruck entsteht, wenn die darzustellende Zahl im modernen Stellenwertsystem die Ziffern 4 oder 9 enthält. So hätte Columbus in rein additiver Darstellung im Jahr MCCCCLXXXXII als erster Europäer die Karibik erreicht. Zwölf Zahlzeichen, wo dem Stellenwertsystem 4 Ziffern genügen: 1492. Da hilft es auch nicht, daß skandinavischen Siedlern unter Leif Eriksson schon um das Jahr M als ersten Europäern die Entdeckung Amerikas gelang.


    Eine Abkürzung tut not. Naheliegenderweise bedient man sich dazu in einem Additionssystem der Subtraktion:


    Steht eines der Zahlzeichen I, X oder C

    vor einem der beiden jeweils nächstgrößeren Zahlzeichen,

    so ist von diesem besagtes I, X oder C abzuziehen.



    Subtraktionsgruppe statt
    Zahlwert
    IV IIII 4
    IX VIIII 9
    XL XXXX 40
    XC LXXXX 90
    CD CCCC 400
    CM DCCCC 900



    Gebräuchlich ist außerdem, ein einzelnes I oder X auch vor noch höheren Zeichen zu schreiben. So wird z.B. 99 zu IC statt XCIX - viel kürzer und übersichtlicher.


    Zahlzeichen der sog. Fünferbündelung (V, L, D) setzt man ausschließlich vor kleineren Zahlzeichen, nie vor größeren. Ihr Wert wird also immer addiert, niemals subtrahiert.


    Aber damit genug der Theorie. Als weiterführende Lektüre kann ich empfehlen: "Universalgeschichte der Zahlen" von Georges Ifrah.



    Programmablauf


    Schritte 00 bis 12


    Nach Initialisierung wird die Anzahl der eingebenen Zahlzeichen ermittelt und die römische Zahl hinters Komma geschoben (Format "0.x").

    Beispiel: die zweistellige Eingabe 65 für DC, also die Zahl 600, liefert einen Zehnerlogarithmus log(65) = 1,81. Um 1 erhöht und zur Ganzzahl verkürzt ergibt das die gesuchte Anzahl der Stellen: 2



    Schritte 13 bis 44


    Hier ist eine Zählschleife aufgebaut, die für jedes Zahlzeichen genau einmal durchlaufen wird.

    Darin wird der Zahlwert w des Zeichens r bestimmt:


    w= [ 1/2 + r/2 - INT(r/2) ] * 10^ INT(r/2) = [ 1/2 + FRAC(r/2) ] * 10^ INT(r/2)


    mit 0 <= r <= 9 als Ziffernwert des eingebenen Zahlzeichens.


    In Register 1 werden die einzelnen Zahlwerte addiert (Schritt 41).


    Um ein paar Schritte einzusparen, wird der Zahlwert immer addiert, auch wenn er gemäß Subtraktionsregel eigentlich abzuziehen wäre. Zur Korrektur wird im nächsten Schleifendurchgang gegebenenfalls das alte Zahlzeichen zweimal subtrahiert, was platzsparend in den Schritten 35 bis 39 erfolgt.


    In den verbleibenden Schritten 48 und 49 könnten nun noch Anweisungen untergebracht werden, die den Rechner ohne Ausschalten, d.h. ohne Löschen des Programms, in einen akkuschonenden Schlafmodus versetzen. Im Batteriebetrieb ist das aber wenig sinnvoll.



    Bedienung des Programms


    Vor dem Start wird der Rechner in Ganzzahldarstellung gebracht:

    2nd INV Fix



    Eingabe


    Ganze römische Zahl, R/S


    In einem Zug läßt der TI-57 max. 8 Stellen zu, obwohl die interne Darstellung 11 Stellen umfasst. Durch Addition sind im X-Register aber Zahlen bis max. 11 Stellen darstellbar.



    Testbeispiel


    MCMXLI


    Diese Zahl können wir direkt eingeben:

    757341 R/S


    Nun huschen hektisch Zwischenergebnisse durch die Anzeige. Nach einer Viertelminute leuchtet in sattem Rot:


    1941.


    Das Entstehungsjahr der Zuse Z3, des ersten funktionsfähigen Digitalrechners.



    Weitere Beispiele



    CCCLXXXVIII


    Diese 11stellige Zahl wird indirekt eingegeben, erst acht Stellen, dann die restlichen drei:

    55543332 * 1 EE 3 + 111 = R/S


    Ergebnis: 388.


    Der Wert der kleinsten 11-stelligen römischen Zahl (siehe auch OEIS A036746)



    MDCLXXIII

    (Leibnizsche Vierspezies-Maschine)


    MCMLXXIV

    (HP-65, erster programmierbarer Taschenrechner)


    MCMLXXVII

    (Markteinführung Commodore PET 2001, Apple II, TRS-80, Atari 2600, TI-57)


    MMMMDCCXI

    (Dufte!)


    MV•MDCCXI

    (dito)


    X•MV•MMDCLXVI

    (einmal die ganze Klaviatur, OEIS A118640)


    IX•M

    Eingabe: 19 R/S

    (Wiederentdeckung des Y2K-Problems?)




    Programmcode


    Zur Eingabeprozedur siehe das Handbuch. Am besten frisch geladenen Akku oder neue Batterie verwenden.




    5 Register, 48 Programmschritte

    Autor: Postfix


    Danke für's Mitmachen!


    Freue mich schon auf Eure Programmbeispiele für den SR-56, TI-58, HP-65, HP-41C, Casio FX602P... :tüdeldü:

    Ja, sonderbar, daß im Weltraum sowohl bei den Russen als auch den Amerikanern nur RPN-Rechner zum Einsatz kamen. Gut, die programmierbaren Rechner der Marke Elektronika waren im Osten eben das Nonplusultra, sogar mit speziellen EPROMs ausgestattet, die den Kosmonauten bei Routinerechnungen unterstützten. Geflogene Exemplare erzielen wie alle Space-Devotionalien hohe Preise, ansonsten kann man das Modell immer noch sehr günstig aus Lagerbeständen erwerben (NOS).


    Die NASA setzte von Anfang an auf HP-Rechner. Zuerst der HP-35 im Skylab, wahrscheinlich der erste Taschenrechner im Weltraumeinsatz. Dann der HP-65 als erster programmierbarer Taschenrechner im All (Apollo-Soyus-Projekt). Nach längerer Pause folgte der HP-41C im Space Shuttle. Den Rechner musste Hewlett Packard nach Vorgabe der NASA modifizieren, wovon auch die normale Serie profitierte (Time-Modul). Schließlich erfolgte die Ablösung durch Modelle der HP-48-Reihe.


    An Bord der ISS spielen programmierbare Taschenrechner keine besondere Rolle mehr. Man setzt voll auf Notebooks.

    Nicht alle RPN-Modelle verwendeten Rechenstapel mit 4 Ebenen wie bei Hewlett Packard, sondern manche nur 3 Ebenen wie bei National Semiconductor und ihrer Consumer Marke NOVUS. Es gab sogar Modelle mit nur 2 Ebenen. Aber diese Sparsamkeit hat sich in der Praxis überhaupt nicht bewährt, weil man schon bei recht simplen Berechnungen manuell in Datenregistern zwischenspeichern muss. Vor allem aber muss man erst einmal das Erreichen der Stapelgrenze erkennen. So setzte sich eine Stapeltiefe von 4 Ebenen und beschied einigen Modellen und Anbietern das Aus.


    Der Rechner auf meinem aktuellen Avatar ist ein Privileg SR54NC, baugleich zum Corvus 500. Da wird wie bei den Geräten von HP mit 4 Ebenen gerechnet. Weitere Geräte, die dengleichen Chip verwendeten und weitgehend gleiche Funktionen boten: Omron SR12, APF Mark 55, Sanyo CZ2901. Sie alle traten in Konkurrenz zum deutlich teureren HP 45, dem Nachfolger des allerersten wissenschaftlichen Taschenrechners, dem HP 35.


    Warum RPN, also Postfixnotation, als Eingabelogik letztlich bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr anzutreffen ist, dafür gibt es wohl eine ganze Reihe von Gründen. Aber das wäre eine Geschichte für einen neuen Thread...

    Wenn Interesse an einem Scan des Comics besteht, kann ich gern helfen ... sind ca. 10 Seiten ;)

    Das macht natürlich Arbeit, aber wenn Du mich fragst, nur zu! ;)


    Könnte auch den einen oder anderen Stammuser interessieren. Der Rechner ist ja wirklich weit verbreitet. :thumbup:



    detlef

    Den SR-56, Vorgänger des TI-57, durfte ich vor ein paar Jahren für kurze Zeit ausprobieren. Ein optisch durch und durch ansprechender Taschenrechner, dessen Verarbeitungsqualität den Modellen TI-58 und 59 in nichts nachsteht. Verfügt sogar über dengleichen Druckeranschluss (PC-100). Programme von Hand zu Papier bringen? Ausdrucken ist doch viel cooler. 8-)


    Was mich etwas störte, war die ineffiziente Speicherung der Programmanweisungen, denn die 100 Programmschritte sind nicht vollständig zusammengefasst, wie das beim TI-57 der Fall ist. So belegt das Speichern in Register 1 mit den Tasten STO 1 gleich zwei Schritte statt einen. Je nach Art des Programms entsprechen dann 100 nicht zusammengefasste Schritte ("partially merged") vielleicht 70 bis 90 zusammengefassten Schritten ("fully merged"). Aber damit konnte man immer noch mehr zustandebringen als mit dem billigen Nachfolger.


    Falls Dir der SR-56 eines Tages über den Weg läuft, wäre eine Gerätevorstellung interessant. Schon ein Gesuch aufgegeben?

    Ja, mit dem Kaufpreis hast Du recht - ein grober Schnitzer meinerseits!


    Der von mir genannte Preis entspricht dem, was für das gebrauchte Gerät bezahlt wurde. Habe den Rechner damals in Frankreich erhalten und hier in DM umgerechnet auf ein Etikett geschrieben. Der Neupreis dürfte knapp unter 90 DM gelegen haben, denn in F kostete der TI-57 damals 280 bis 300 FF.


    Die Etuis gab es in zwei Ausführungen, eine mit Reißverschluß, die andere mit Druckknopf. Es wurden auch zwei Versionen von Batteriepacks verwendet, anfangs BP-6 mit Ladegerät AC-9900H, danach BP-7 mit Ladegerät AC-9900R. In beiden kamen jeweils zwei NiCd-Zellen zum Einsatz.


    Du hast also auch noch so einen alten Ordner mit Software rumstehen? Bloß nicht entsorgen! ;)


    Auf Papier gebannte Programme erweisen sich doch als Glücksfall. Meine ersten auf Disketten gesicherten Programme sind längst unlesbar geworden oder im Diskettenmüll gelandet. Dagegen hat sich von den noch älteren aufgeschriebenen Taschenrechnerprogrammen grob geschätzt ein Fünftel erhalten. Mal schauen, wenn ich mit der Tabellenfunktion des Beitragseditors klarkomme, würde sich eines evtl. als Beispielprogramm eignen. Ein sehr kurzes hat Rechnerfreak ja oben im Comic schon gezeigt, das Hi-Lo-Spiel. Naja, "Spiel" ist so hochgegriffen, wie das vollmundige Marketingsprech von TI. Kannte ich übrigens noch nicht. Danke fürs Zeigen!

    TI-57

    Tastenprogrammierbarer Taschenrechner von Texas Instruments





    Aufgeräumte Tastatur: 2nd und INV sorgen für Ordnung.



    I. Daten


    Produktionszeit: 1977 - 1982


    Vorgänger: SR-56


    Nachfolger: TI-57 LCD und TI-57 LCD II (beide weniger leistungsfähig)


    Ausrichtung: Wissenschaftlicher Taschenrechner (tastenprogrammierbar), Schulrechner


    Bauform: Keil (Majestic-Reihe)


    Abmessungen: 147 mm x 81 mm x 35 mm


    Gewicht: 185 g (mit Batteriepack), 170 g (mit 9V-Batterie)


    Anzeige: LED-Siebensegmentanzeige (8 Stellen Mantisse, 2 Stellen Exponent)


    Interne Rechengenauigkeit: 11 signifikante Stellen


    Kaufpreis: ca. 35 DM (1980)


    Sammlerwert: Gering



    Eingabelogik


    AOS (Algebraic Operation System), d.h.

    • Infixnotation für die Grundrechenarten und einige andere Funktionen inklusive Klammerfunktion
      Beispiel: 3 + 4 * 5 =
    • Postfixnotation für fast alle anderen Rechenfunktionen
      Beispiel: 45 sin statt sin 45 =



    Programmstrukturen


    GTO n (Sprung zu Marke n, von 0 bis 9)

    GTO 2nd nn (Sprung zu Zeilennummer nn)

    SBR (SubRoutine, 2 Unterprogrammebenen)

    INVSBR (Rücksprung)

    DSZ (Schleifenkontrolle "Decrement and Skip on Zero")

    INVDSZ (Schleifenkontrolle "Decrement and Skip if not Zero")

    x=t, INVx=t, x>=t, INVx>=t (Testbedingungen)

    PAUSE

    R/S (Run/Stop)



    II. Beschreibung


    Das Jahr 1977: während die RAF eine blutige Spur durch Deutschland zieht, erscheinen die ersten Homecomputer im Handel. Und Texas Instruments bringt mehrere tastenprogrammierbare Taschenrechner auf den Markt, die Modelle TI-57, 58 und 59 - nur drei Jahre nach dem ersten programmierbaren Taschenrechner, dem HP-65 von Hewlett Packard. TI konzentrierte sich damit endgültig auf günstige Geräte für Schüler und Studenten.


    Im Fall des Modells 57 bescherte dies einerseits eine gut durchdachte Dokumentation samt Leitfaden "Der Weg zum Programmieren" (engl. Original: "Making Tracks into Programming"). Andererseits litt die Qualität unter strikter Kosteneinsparung. Notorisches Tastenprellen, abgelöste Tastaturblenden und lästiges Gehäusespiel waren im Preis immer inbegriffen. Dennoch fand der Taschenrechner sogar Eingang in den Informatikunterricht an Schulen, v.a. in Frankreich. Und Zeitschriften wie L'Ordinateur Individuel druckten noch bis 1984 vereinzelt Programme ab. Doch die meisten Leser hatten sich da zum Programmieren längst richtigen Computern zugewandt, v.a. Homecomputern wie dem Commodore 64.


    Neben Qualitätsmängeln erweist sich der flüchtige Speicher als Problem, denn Registerinhalte und jedes Programm gehen verloren, sobald das Gerät ausgeschaltet wird. Erst den Nachfolgemodellen ist batteriegepufferter Speicher vergönnt; der bleibt jedoch unverändert knapp:

    Für Daten stehen 8 Register (0--7) zur Verfügung. Der Programmspeicher umfasst 50 Schritte (00--49), ganze 50 Byte. Genug für einfache Routinen; größere Anwendungen behielt Texas Instruments den teureren Modellen TI-58 und 59 vor.





    Betrieb mit 9V-Blockbatterie:
    Batterie-Plus an schwarzes, Batterie-Minus an rotes Kabel des Akkusteckers.



    Eine Achillesferse aller LED-Taschenrechner ist der hohe Stromverbrauch. Standardmäßig hält ein Batteriepack mit zwei NiCd-Zellen und Spannungswandler den Rechner etwa 2 Stunden am Laufen. Das Laden dauert bei ausgeschaltetem Rechner 4 Stunden. Häufig finden sich deshalb Exemplare, in denen das Batteriepack zugunsten einer 9V-Blockbatterie ausgeräumt wurde (Bild 2).





    Innen nicht viel zu sehen, dafür einfach zu reparieren...



    Gehäuse

    Gehäuseschalen aus Kunststoff, Schnappverschlüsse, keine Schrauben. Zum Öffnen sind im Batteriefach unterhalb der Anzeige drei Verschlusspaare gleichzeitig zu entriegeln, was etwas Geschick erfordert. Die beiden Schalen müssen dann nur noch am unteren Rand auseinandergeschoben werden. Doch Vorsicht: am Material wurde sehr gespart.



    Innenleben


    Tastaturplatine, über eine Drahtreihe verbunden mit der Hauptplatine, darauf die gesamte Elektronik bestehend aus CPU, LED-Anzeige, einem Widerstand und einem Kondensator. Das ist auch schon alles. Eingelegt zwischen Tastaturplatine und Tasten sorgt dünner Schaumstoff dafür, daß nichts klappert. Als Ersatz eignet sich Schaumfolie aus Verpackungsmaterial.



    Tastaturprobleme


    Eintippen im Blindflug, das funktioniert auf den älteren Taschenrechnern von Texas Instruments - im Gegensatz zum Konkurrenten Hewlett Packard - generell nicht, nicht einmal im Neuzustand. Spätestens wenn aber nach Eingabe von "12" die Anzeige mit "11122" gefüllt ist, nützt auch sorgfältige Kontrolle nichts mehr. Abhilfe schafft entweder eine aufwendige Reinigung der Schaltflächen unter den Metalldomen, oder man greift zum guten, alten Kontaktspray. Ein wenig davon in die Löcher der Tastaturplatine geträufelt, danach die betroffenen Tasten mehrmals kräftig gedrückt. Manchmal genügt diese einfache Prozedur, die sich zudem in eingebautem Zustand bewerkstelligen läßt.



    Literatur


    Außer den Handbüchern von Texas Instruments ist verständlicherweise sehr wenig zum TI-57 erschienen. Wenn überhaupt, möchte ich folgendes Buch empfehlen, weil es in die für ältere TI-Rechner typische AOS-Programmierung einführt und sich gleichzeitig als Ersatz der Originaldokumentation eignet:


    Schärf, Julius: Programmieren mit dem Taschenrechner TI-57. Wien, München: Oldenbourg, 1978.

    ISBN: 3-486-22721-1

    (Gelegentlich in Online-Antiquariaten wie z.B. booklooker.de oder in Kleinanzeigen)



    Der TI-57 im Netz


    Wikipedia-Artikel

    Technischer Steckbrief

    Kurzanleitung

    Handbuch

    Programmiervorlage

    Kleine Programmsammlung (franz.)

    Nichtflüchtiger Speicher (nur im Akkubetrieb sinnvoll)