Beiträge von RexRetro

    Ich plaudere jetzt mal ein wenig aus dem Nähkästchen, denn streng genommen müsste ich aufgrund meiner Tätigkeiten, das Forum irgendwann meiden,

    Womit kommst Du den - Melden ?


    Ich denke du bist privat hier - oder bist du etwa ein SPION ?

    Vielleicht wird der Verein vom Verfassungsschutz überwacht, weil am rechten, linken, querdenkenden Rand und bei AfD und Linke ist ja alles unter Kontrolle.

    Ich plaudere jetzt mal ein wenig aus dem Nähkästchen, denn streng genommen müsste ich aufgrund meiner Tätigkeiten, das Forum irgendwann meiden, wenn unsere Admins hier nicht hin und wieder für Ordnung sorgen würden. Denn ich habe kein Interesse daran, meine Bewilligungen zu verlieren, nur weil es der Eine oder Andere nicht versteht, was es bedeutet sich an die NUBS zu halten. Ich habe nämlich kein Interesse daran, dass mir politische Beiträge oder Ähnliches, die unter der Gürtellinie sind, mir bei einer persönlichen Überprüfung in der Form negativ angelastet werden, dass ich eben solche Beiträge stillschweigend hingenommen und somit gebilligt hätte.

    Ich verstehe gerade nur Bahnhof: welche Tätigkeit ? Welche Bewilligung brauchst Du (von wen), um in einem Retrocomputing-Forum aktiv sein zu dürfen, in dem in einem nebensächlichen Sub-Thread ein Kommentar über die Leibesfülle einer politisch aktiven, prominenten Person gemacht wird?


    BTW: ich hab weder zur Revolution aufgerufen, noch die aktuelle Politik der Grünen oder der Ampelkoalition kritisiert. Auf die Tatsache verweisen, dass jemand übergewichtig ist, ist immer noch von der Meinungsfreiheit gedeckt und kein staatsfeindlicher Akt.

    Wenn man über die offensichtlichen menschlichen Schwächen von Politikern (an der Macht) nicht mehr witzeln darf, wird's langsam gefährlich.

    Mir ist völlig egal, ob die Person, über die da „gewitzelt“ wurde, in der Politik tätig ist.


    Wenn man im Verein nicht mehr über Niveau schreiben darf, wird es erst recht gefährlich.

    Aha, und die Niveauschwelle in diesem Forum wird von Dir festgelegt?

    Warum kann ich es nicht so recht glauben, dass Dir die politische Arbeit der dargestellten Personen egal ist?

    Ich kann mich irgendwie nicht des Eindrucks erwehren, dass eine ähnliche Bemerkung über einen älteren CSU-Politiker weit jenseits des Ideal-BMIs, keine Widerrede verursachen würde.

    Wenn man über die offensichtlichen menschlichen Schwächen von Politikern (an der Macht) nicht mehr witzeln darf, wird's langsam gefährlich. Manche würden die "political correctness" wohl gerne als Maulkorb nutzen, um Kritiker mundtot zu machen.


    Aber ok, diese Grünenpolitiker sind nicht besonders witzig, ebensowenig diese Bilder, also schweigen wir lieber darüber...

    Na - ich würde zumindest den A1200 schon noch als wichtiges Gerät da mit einreihen. Der war schon auch richtig gut und auch durchaus ein bißchen verbreitet. Außerdem ist er, zumindest in meiner Wahrnehmung, für ganz viel Neues in dem Bereich Grafik, Sound und Demo verantwortlich. Und auch ein Doom rein auf einem 1200 könnte man sich evtl. vorstellen, evtl. mit RAM Erweiterung und vielen Tabellen und kleinerer Auflösung, aber die war beim Original Ballerwunderspiel ja auch nicht so dolle hoch.


    Ich glaube, wenn die jetzt nicht ein Vollprogramm auf der Modulsteckkarte laufen lassen würde, sondern das z.B. als Grafikroutine hätten und wenigstens der Hauptteil auf dem 64er laufen würde, würdest Du das gar nicht so kritisch sehen. Und mein Tip wäre, daß das Teil (RAD) letztlich genau in diese Richtung mal genutzt werden wird. Das hier ist halt das erste Demo, was schön Aufmerksamkeit generieren soll - und das hat ja gut geklaptt, wenn man es damit bis in Golem schafft. Was jetzt daraus gemacht wird, kommt halt auf die C64 Szenefreaks an. Aber bei 19EUR + Pi wird sich das schon gut verbreiten und man darf auf Sachen gespannt sein, die das nur als Rechenextension benutzen aber sonst "echte C64 Software" ist.

    Zum Thema Amiga 1200: 100% Zustimmung.

    Zum Thema RAD: ja, als 3D-Grafikbeschleuniger für den VIC2 finde ich das konzeptuell wirklich witzig. Klar, weiterhin kein "original C64" mehr, aber sozusagen sowas wie die Voodoo-Karten in 1996er PCs.


    Und was "Aufmerksamkeit generieren" angeht: wenn das das Ziel von diesem "DOOM auf C64" Claim war, dann hat es natürlich gut geklappt. Ich vermute aber immer noch, dass das eher von Golem kommt, und evtl. der Redakteur gar nicht richtig blickt, was da genau wo drauf läuft.

    Ist alles nett und witzig und in anbetracht immer weniger original Erweiterungen auch sinnvoll. Aber meist geht es dann immer noch darum, Amiga-OS und Software laufen zu lassen (auch teilweise aberwitzig schnell). Oder beim A314 den Raspi als Netzwerk-Adapter und CoPro zu nutzen.


    Aber halt weniger darum, ein 20 Jahre altes PC-Spiel auf dem Pi laufen zu lassen, um dann zu behaupten: "Seht her, DOOM läuft super auf dem Amiga".

    Da fehlen doch nur noch ein paar "Kilobytes" Software auf dem RAD, um auch den 6510 zu emulieren, und die sind schon dran. Das heißt letztendlich, du aktzeptierst das Ding, sobald da ein 6510 drauf emuliert wird. Na dann ist ja alles gut!

    Bin jetzt zu faul, um es zu suchen, aber vor einer Weile hat einer einen BBC Micro Emulator geschrieben, mit einem 6502-JIT, der auf einem modernen AMD86 extrem performanten Code erzeugte. Soweit ich mich erinnere, liefen BBC Basic Programme darauf so schnell, wie es einem 5GHz 6502 entsprechen würde (war auch auf einer sehr hochgetakteten Intel CPU).


    Mal vorrausgesetzt, man fände einen C Compiler für den 6502, der den DOOM Code wuppt (vbcc vielleicht?) und optimiert noch die ein oder andere Routine in 6502 Assembler (Raycasting? Texturzugriff? Dithering?), dann könnte ich mir durchaus vorstellen, dass DOOM auch sehr gut als 6502-Binary auf dem emulierten 6502 im Raspi 3/4 läuft. Nur so eine Vermutung.


    Das fände ich deutlich witziger, als die jetzige Sache (mit DOOM als ARMv8 Binary). Aber würde ich behaupten, dass es dann "auf dem C64 "liefe?


    Nein, es läuft dann halt auf einem C64 mit einem CPU-Emulator, der mehr als 1000 mal schneller ist, als das was ein historischer C64 wirklich hatte.


    Beim Amiga ist die Situation (historisch) nicht ganz so eindeutig, weil natürlich der Amiga selbst zu Lebzeiten von 7MHz 68000 bis 33 MHz 68040 verkauft wurde, und da ja schon Faktoren in der Performance üblich waren. Auch gab es AFAIR (zumindest zu ESCOM-Zeiten) auch Turbokarten von Drittherstellern mit 68040/40 und 68060/60 MHz. Dazu natürlich die Ansätze mit PPCs und Grafikkarten mit SVGA-Chips.


    Ein Amiga war also in der Rechenleistung nie so klar definiert, wie ein C64. Historische Tatsache ist aber auch, dass er als Massen-Plattform nunmal 1985-1993 vor allem als 7MHz 68000er Kiste mit 512Kb-1MB existierte: A1000, A500, A500+, A600, A2000.


    Alles andere esotherisch und keine Spielekiste.

    Ich kann mich schon gar nicht mehr genau erinnern, wie das am 6502 so war. Indirekt über die Zeropage oder so....

    Das war das Erfolgsrezept des 6502. Das machte ihn schnell und billig. Während der 6502 überall eingesetzt wurde, blieb der 68000 aus Kostengründen aussen vor und hat sich erst spät ganz allmählich verbreitet. Aber auch da hatte die Intel-Prozessoren wegen ihrer Segmentierung (ebenfalls schnell und billig) immer die Nase vorn. Lineare Speicheradressierung ist eben sehr teuer und langsam.

    Sorry, aber die Aussagen zur Segmentierung kann ich nicht nachvollziehen.

    Wo ich zustimme: der 6502 war ein billiger, kleiner Chip für Anwendungen, wo man wenige Jahre später Microcontroller einsetzte. Weil der so billig war, hat er die Homecomputer-Entwicklung enorm vorangebracht (neben dem Z80).


    Aber der 68000er war für eine ganz andere Zielgruppe gedacht und dort auch extrem erfolgreich: die Minicomputer durch persönliche (Unix) Workstations zu ersetzen. Sun, Apollo, Silicon Graphics, Sage, Apple Lisa etc. - bis zum Nachzügler NeXT. Leistungsstärkere Personal-/Homecomputer (Macintosh, Sinclair QL, Atari ST, Amiga, Sharp X68000) kamen dann halt etwas später, als bei 65xx/Z80/6809 nicht mehr viel Entwicklungspotential war - vor allem beim Speicherzugriff.


    Was an segmentiertem Speicherzugriff gut sein soll, und an linearem Speicher "sehr teuer und langsam" musst Du mir mal erklären.

    IMHO ist segmentierter Speicherzugriff umständlich zu programmieren und extrem limitierend, und eher langsamer als straight forward lineare Adressierung mit genügend großen Adressregistern.


    Und wenn die x86 Architektur sich in die Gegenwart retten konnte, dann doch vor allem, weil seit dem 386 eben auch genauso adressiert werden konnte. Hat halt nur 10 Jahre gedauert, bis Software und Mainstream-Betriebssystem auf dem PC dies richtig genutzt haben (Linux, Windows 95, Windows NT).


    Und mit der seit >10 Jahren dominierenden AMD64-ISA sieht ein aktueller Intel/AMD-Prozessor auch eher aus, wie ein RISC-Chip in den 90er:

    viele 64 Bit General Purpose Register, statt dieses obskure Spezial-Register-Sammelsurium des 8086/88-Realmode.


    Die Intel Linie hat sich nicht durchgesetzt, weil es eine tolle Architektur war, sondern weil IBM es damals als "gut und billige genug für einen Spielzeug-Computer" gewählt hat, der erstmal nicht so aussah, als könne er den "richtigen" IBM-Computern irgendwann ernsthaft Konkurrenz machen. Es musste nur Apple II und Commodore bei den 8-Bit Kisten genug Konkurrenz machen.


    Der 68000 war damals noch eine andere Liga: teurer und evtl. eine ernsthafte Konkurrenz, zumindest in der mittleren Datentechnik.

    Am BBC Micro hat sich zumindest nie jemand an den Second-Prozessoren gestört, die man über die sogenannte TUBE anschließen konnte (z.B. ein zweite 6502, eine Z80, ein NS31016). Dort gibt es auch die Erweiterung mit einem Pi schon ein Weilchen ( >= 3 (?) Jahre), ist dort aber historisch gesehen nicht so auffällig.

    AFAIR war der ARM1 sogar erstmal so ein BBC-CoPro, erst der ARM2 war im Archimedes.

    Und Raspi als (Co)Prozessor gibt es ja nun fast schon inflationär. Beim Amiga(500) erst in der Trapdoor als A314 und heute eher als PiStorm.

    Denise wird dann gerne noch mit einem kleinen Pi als Flickerfixer/HDMI-Converter ersetzt/ergänzt.


    Ist alles nett und witzig und in anbetracht immer weniger original Erweiterungen auch sinnvoll. Aber meist geht es dann immer noch darum, Amiga-OS und Software laufen zu lassen (auch teilweise aberwitzig schnell). Oder beim A314 den Raspi als Netzwerk-Adapter und CoPro zu nutzen.


    Aber halt weniger darum, ein 20 Jahre altes PC-Spiel auf dem Pi laufen zu lassen, um dann zu behaupten: "Seht her, DOOM läuft super auf dem Amiga".


    BTW: natürlich läuft DOOM auch als 68K-Compilat auf schnellen Amigas, Minimig-FPGA-Cores, Vampires oder in der 68K-Emu auf dem Pi ganz gut. Der Übergang von "läuft auf einem hochgerüsteten Amiga" zu "läuft auf einer Amiga-Emulation" ist recht flüssig und im Endeffekt Geschmackssache.


    Aber DOOM läuft nunmal nicht auf einem Stock A500/A1000/A2000/A1200 (und wohl auch nicht A3000/A4000 etc.) Das ist nunmal die historisch wirklich verbreitete Hardware gewesen.


    Spannend finde ich dann halt das DOOM-like Spiel DREAD, weil es zeigt, was man auf einem 68000-Amiga oder Atari-ST wirklich hätte machen können - statt wie John Carmack damals einfach zu sagen: "die ollen Kisten sind zu lahm, supporten wir nicht..."

    Andere haben kein Problem damit, in ihren VW Käfer einen Porsche-Motor einzubauen.

    Find ich auch gut. Der Käfer ist ja auch der Vorläufer vom 911. Sozusagen der 911 als die Turbo-Variante, leicht tiefer gelegt ;)


    Aber der Raspi hat wenig mit dem C64 zu tun. Im Archimedes wäre er passender.


    Wie schon gesgt:technisch finde ich das RAD eine gute, interessante Sache. Toller HW-Mashup von uralt und aktuell.


    Ich stör mich nur an der Golem Headline, dasd DOOM auf dem C64 liefe. Das ist nunmal kein klassischer C64 mehr, sondern ein C64 mit Superduperturbo-Raketen-CPU, die vollkommen inkompatibel zu 65xx ist (im Gegensatz zur SuperCPU).


    Mih stört nur, dass historisch weniger informierte Golem Leser nun denken könnten, ein C64 hätte 1982-1993 was im Kaliber von DOOM abspielen können, wäre er nur „richtig programmiert“ worden.

    Ich verstehe die Aufregung ob das nun legitim ist nicht so ganz. Klar, ist das alles in gewisser weise fake. Aber ich sehe das eher unter dem popkulturellen Aspekt. "Can it run doom???" wird ja heutzutage schliesslich fuer alles und jedes halbwegs digitalelektronisches Ding gefragt. Egal ob Fotokopierer, Waschmaschine oder eben Doom auf dem Schwangerschaftstest.


    Fuer den C64 kann man da jetzt einen Haken dran machen. :)

    Legitim ist das schon. Ist halt ein cooler Hardware-Mashup von alt und neu.


    Ich finde es nur bedenklich, wenn in Medien wie Golem - wo ja nicht nur fachkundiges Publikum ist - dann steht: "DOOM läuft auf dem C64"


    "Can it run doom???" hat für mich da beim C64 gar keinen Haken. Genausowenig wie die Variante, mit Raspi Zero in der NES-Cartridge.


    Naja, aber mal ehrlich: ich mochte DOOM schon auf dem PC nicht sonderlich, und ich brauche es auch nicht auf dem Microcontroller einer smarten IoT-Glühbirne (muss man AFAIR auch noch irgendwie ein kleines OLED dranfummeln).


    Wen es glücklich macht, soll's machen. Aber bitte, bitte nicht unbedarfte Aussenstehende dann Quatsch vermitteln, wie "DOOM läuft auf C64".

    Denn wenn die dann mal eine coole echte C64 Demo/Spiel sehen (also auf naturbelassener Hardware) werden sie nur mit den Schultern zucken und sagen: "Sieht nicht wild aus, das Ding kann viel mehr, das kann doch auch DOOM."


    Naja, wahrscheinlich ist diesen Leuten eigentlich vollkommen wurscht, was genau welcher 30-40 Jahre alte Computer kann. Aber auch dann muss man nicht solche historischen Halbwahrheiten verkürzt in den Medien verbreiten.

    das Thema gibts ja schon lang ...wenn ich mir an den C64 ein Chameleon dran stecke.... hab ich dann noch einen echten 8-bit-Rechner?

    Was ist ein "echter 8-Bit Rechner" denn?


    Wenn es einfach ein Computer mit CPU mit 8 Bit Datenpfad ist, dann schon, sofern der FPGA im TC64 auch eine solche CPU umsetzt. Wenn da ein Amiga Core mit TG68 läuft, ist es schon eher 16/32 Bit.


    Wenn ich unter "echter 8-Bit Rechner" aber z.B. auch keinen Arduino-Uno verstehen, sondern einen 8-Bit Homecomputer der 70er/80er mit 65xx, Z80, 6809, 8080/85, etc. und nur mit zeitgenössischen Komponenten, dann ist es evtl. ja auch schon kein "echter 8-Bit Rechner" mehr, wenn ich einen ARM- oder FPGA-basierten SID-Ersatz in den C64 stecke.


    Für mich persönlich muss ein Retro/Vintage-Computer nicht originalgetreu sein. Klar kann man mit modernen Komponenten erweitern, nachbauen, neu bauen (Mega65, Spectrum Next, X16).


    Ich störe mich nur daran, dass man sagt "etwas läuft auf einem historischen Homecomputer", wenn es in Wirklichkeit ein in C/C++ geschriebenes Programm ist, dass auf einen ARMv8 64Bit Multicore-CPU + ca. 24 Gigaflops GPU läuft und den historischen Homecomputer nur als I/O-System nutzt.


    OK, eine GPU mit nur 24 Gigaflops (fp32) Leistung ist für viele heute auch schon seeeeeehr retro, aber als der C64 1982 rauskam, hätte man dafür ja noch eine Halle voller Cray X-MP ( 0.942 Gigaflops mit 4 CPUs ) gebraucht. ;)

    Der C64 ist nur eine Tastatur, PSU und ein Framebuffer für diesen Computer- mehr nicht. Mag ja technisch alles ganz witzig sein, aber es hat halt so rein gar nix mehr mit dem C64 und seiner 1MHz 8-Bit CPU zu tun.

    :neinnein: naja... der Sound kommt schon noch "aus dem SID"...

    und das Bild kommt "aus dem VIC" :capone:  ::heilig::


    ich finde es wirklich klasse :sabber: umgesetzt... aber jeder darf seine eigene "Meinung haben " :sunny:

    Natürlich ist das gut gemacht, keine Frage. Und wenn für Dich ein C64 vor allem VIC2, SID, Tastatur, Gehäuse ist: ja, dann hat man einen "echten" C64 vor sich, auf dem DOOM läuft. Halt mit einer kleinen, unauffälligen Erweiterung.


    Aber für mich ist der C64 ein in Stein gemeißeltes Gesamtsystem und der zentrale Part ist nunmal die "central processing unit" MOS 6510.

    Und wenn die nur doch Däumchen dreht und die eigentliche Rechenleistung zu 99.99% wo anders herkommt, ist das für mich auch nicht viel anders, als wenn man in ein C64 Gehäuse einen Raspi reinbaut und per Keyrah & co noch Tastatur und DB9 Ports hat.


    Geht mir beim Amiga auch so: diese PiStorm etc. "CPU-Beschleuniger" sind für mich nunmal keine echten Amigas mehr, weil da kein 680x0-Derivat rechnet, sondern ein ARMv7/ARMv8-basierter Emulator. Ein MiST/Mister/Apollo ist für mich mit seinem FPGA deutlich mehr Amiga, auch wenn keinerlei Original-Hardware genutzt wird - aber es wurden halt OCS/EGS/AGA und 680x0 auf Logik-Ebene nachimplementiert.


    Für mich ist das nunmal deutlich näher am Original, als Software-Emulation auf einer unendlich viel schnelleren modernen CPU/SoC.


    Aber im Falle von dem RAD-DOOM ist es ja nichtmal mehr Emulation eines 65xx, sondern einfach DOOM auf dem Raspi, nur dass I/O umständlich über einen C64 läuft.


    Das ist ungefähr so authentisch, wie wenn ich das Lenkrad vom Bobbycar in den Ferrari schraube, dann mit Tempo 280 über die Autobahn brause, und rufe: "Schaut mal alle her, ich bin soooooooooooo schnell mit meinem Bobbycar."

    Sorry, aber ich finde solche Aussagen wie "DOOM läuft auf dem C64" ziemlich irreführend. DOOM läuft de fakto auf einem ARM-SoC, konkret dem BCM2837B0 des Raspi 3B+ in diesem Fall. Der hat vier Cortex-A53 mit >=1,4GHz und 1GB RAM. Dazu noch eine GPU, die evtl. die Color Reduction und das Dithering macht, um es in den "Framebuffer" des C64 zu bekommen.


    Der C64 ist nur eine Tastatur, PSU und ein Framebuffer für diesen Computer- mehr nicht. Mag ja technisch alles ganz witzig sein, aber es hat halt so rein gar nix mehr mit dem C64 und seiner 1MHz 8-Bit CPU zu tun. Da hat niemand mit viel Liebe und Können DOOM in 6502 Assembler nachgecodet.


    Wenn ich eine Cray XYZ an ein X11-Terminal hänge und da drauf irgendwas anzeige, kann ich ja auch nicht behaupten: das läuft auf dem X-Terminal.


    Mich beeindruckt der DOOM-Clone DREAD viel mehr: der läuft auf einem damals üblichen Amiga 500 (also mit 512 KB Slow-RAM Erweiterung) und einem vergleichbaren Atari ST/STE.

    So, hab mal kurz gecheckt, was am WE bei Ebay reinkam und hier sind meine Lieblings-Angebote der Woche:

    Sorry, zu faul für Screenshots. Scheinen alle zu tun...

    Natürlich bin ich mit den Anbietern weder bekannt, noch verwand, noch verschwägert ... zumindest nicht, dass ich es wüsste...

    Ich übernehme auch keine Verantwortung für die Schäden an eurer geistigen Gesundheit, solltet ihr diese Angebote ersteigern...

    BTW: Ebay-Kleinanzeigen scheint voll mit aufgebrezelten Bigbox Amigas. Hier mal ein kurzer (wohl unvollständiger )Überblick:


    Wer also sein Geld in alten Amigas anlegen will, hat genau Auswahl, aber keine garantierte Rendite ;)

    Der originale 68040 wird ja noch an Bord und nutzbar sein, da geht vieles an neueren Titeln noch mit um.

    Nein, die original 68040 Prozessorkarte wurde ja durch diese Phase5 Cyberdings mit 68060/PPC6xx ersetzt.

    Aber so ein Teil zum Spielen zu kaufen, wäre eh Quark mit Kleistersoße. Dafür stellt man sich noch einen naturbelassenen A500 oder A1200 daneben.

    Oder Emulator in passender Geschmacksrichtung.


    Ist halt so ein bis über die Grenzen des Sinnvollen aufgemotzer A4000D, wo man sich schon 1996 fragte: wozu?

    Spiele? Eher nicht. Es sei denn, man wollte in fanatischer PC-Hasser-Art zeigen, dass DOOM auf dem Amiga auch rennt, wenn man einen fetten PPC und eine Grafikkarte mit Chip aus dem PC-Bereich reinsteckt.


    Anwendungen? Welche sinnvollen Amiga-PPC-Anwendungen gab (und gibt) es denn, die es so nicht viel besser oder billiger auf einem Mac oder PC gab?

    Raytracing/3D, "Desktop Video", etc.


    Nichts davon hätte man damals nicht genauso gut oder besser mit einem Mac oder Windows-PC machen können... für viel weniger Geld.


    Mir war spätestens nach der ESCOM Pleite klar, dass der Amiga tot ist, und nicht wiederauferstehen wird. Und ich war schon ein extrem verblendeter Fanboy. Dass der Welchsel ins PC-Lager noch bis Herbster '97 dauerte, war eher den Tatsachen geschuldet, dass ich mich nicht so recht zu einem PPC-Mac oder Mac-Clone aufraffen konnte (Apple sah da auch schon halb tot aus), und die Hardware-Vielfalt im PC-Lager damals so unüberschaubar war, dass ich gefühlt viele Monate nur CPU-, Mainboard- und Grafikkartentests studierte....


    Naja, als technische Spielerei ist so ein extrem aufgebrezelter Amiga schon nett, evtl. läuft da auch OS 4.x drauf (eher nicht). Aber man muss schon viel Knete über haben, um dafür 3000 Euronen hinzublättern.

    Holz-Apfel sei wachsam: Angebot wurde beendet und neuer (teurer) wieder eingestellt:

    https://www.ebay.de/itm/314469584634


    Alternative von Big Blue: AS/400 (IBM AS/400 Model 9406-600) mit 100€ Startpreis und endet in <3h:

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    Auch nett: "Matra & Hachette Alice (Tandy TRS-80 MC-10 kompatibel)" mit Zubehör/OVP, endet heute 15 Uhr 59:

    https://www.ebay.de/itm/155447605963