Das Problem ist zwar noch nicht gelöst, aber meine eigene Fragestellung am Anfang des Threads kann ich
nun selbst beantworten: Das Netzteil hat ein Problem und mit diesem Spannungsverlauf auf der 5V Leitung
funktioniert die CPU nicht.
Nachdem ich mich eingehender mit dem Microcode beschäftigt hatte, um heraus zu finden, was sind die ersten (sichtbaren)
Schritte der CPU nach Power-ON , war es das Löschen aller Anzeigen (LEDs) auf dem Bedientableau. Aber das geschah bs jetzt
nie.
Dazu hatte ich mir den Schaltplan angesehen, welche Signale es dafür braucht und diese nachgemessen, Je weiter ich die verschiedenen
Signale, die sich am Ende zu einen DspCl (Display-Clear) zusammensetzen mit dem Oskar verfolgte, desto weniger konnte ich TTL-Level
erkennen. Die Störungen durch die Spannungsversorgung wurden von IC zu IC immer mehr verstärkt, so daß sich LOW- und High-Pegel überschitten.
Spannungsschwankungsbreite min +/-2V. Da das ClearSignal nur einmal ansteht, hatte ich meinen Frequenzzähler auf "EVENT" gestellt und
seinen TTL-Eingang (bis 40MHz) verwendet. Der zählte munter drauf los wo es eigentlich nur ein einziges Signal geben sollte.
Genauso, wie schon erwähnt, mein Logiktester das durch gleichzeitiges Aufleuchten der LOW- und High-LED anzeigt.
Die Signale sind unbrauchbar.
Um endlich weiter zu kommen, habe ich die 5V-Leitung aus dem Netzteil angeklemmt und mit einem Labornetzteil verbunden.
Die CPU bekommt neben +5V, -2V und GND noch drei weitere Signale vom Netzteil: Power-UP, Power-ON und Memory-Lost.
Die steuern das Verhalten der CPU nach dem Einschalten. Auf diese Funktion kann man also nicht verzichten.
Etwas problematisch war der richtige Zeitpunkt zum Zuschalten der externen 5V mit min 9,5 Amp.
Geholfen hat da das Netzteil selbst, daß eine Pause von ca. 3 Sekunden zwischen Power-UP (Netzspannung in passender Höhe liegt an)
und Power-ON (=Power- Good) einlegt. Die Zeit soll es dem Bediener ermöglichen, nach der Betätigung des Netzschalters, die, wenn gewünscht,
Preset-Taste am Tableau gedrückt zu halten, bis das das Power-On- Signal gekommen ist. Zum Aufruf einer speziellen Funktion.
Innerhalb dieser Zeitspanne habe ich dazu 5V dazugeschaltet.
Die CPU verhielt sich wie gehofft --> U.a werden die LEDs nachdem zunächst alle leuchten gleich wieder ausgeschaltet.
Leider funkte dann doch wieder das Netzteil dazwischen und löst immer wiederkehrend un in regelmäßigen
Zeitabständen (ca 10 sek) durch das Power-On Signal einen Reset aus.
Um die CPU zu testen ist die Zeit viel zu kurz, aber die Signale sehen jetzt mit dem Oskar sehr gut aus.
Evtl. müsste man den 5V-Ausgang des Netzteils belasten, damit das Power-On-Signal stabil bleibt. Löst aber das eigentliche
Problem nicht.