Lasst uns bitte bei den technischen und finanziellen Aspekten der Solaranlagen bleiben und die Politik woanders diskutieren.
Finde ich auch.
Allerdings hat die Technik immer auch Folgen.
Beispiel Akkus. Ich hoffe sehr, daß das Recycling klappen wird und daß das nicht weiteren Schrott gibt, der irgendwann in Ghana Menschen und Umwelt vergiftet.
Daß die Bestandteile, Lithium und was weiß ich, teuer sind, ist so gesehen gut. So gibt es einen Anreiz, sie aus verbrauchten Akkus wieder rauszuholen. Was aber, wenn eine neue, bessere, lithiumfreie Akkutechnologie rauskommt? Wer will das ganze Akkulithium dann noch haben, was passiert dann mit dem Zeug, das nur mit Aufwand wieder aus den alten Akkus rauszuholen wäre? Wird die Entsorgung kostenpflichtig? Eher nicht, denn sonst würden wir bald haufenweise alte Akkus im Wald liegen sehen.
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Stand heute haben große Lithium-Akkus, also die aus PV-Speichern oder eAutos, noch ein sehr gutes "Second-life". Bevor man also an das Recycling geht, kann man die noch lange weiterverwenden. Hierfür ist es wichtig, daß die Bauformen möglichst sinnvoll standardisiert werden. Da ist noch einiges an Bewegung im Markt.
Grundsätzlich muß man aber sagen, daß es nie den "idealen" Zeitpunkt gibt. Wir wissen, wir müssen etwas machen und wir wissen wie wir es HEUTE angehen können, also müssen wir auch heute was machen. Dieses Warten auf den "idealen" Zeitpunkt, weil zum Beispiel Natrium-Zellen oder Sauerstoff-Zellen schon sehr vielversprechend sind, wird ein ewiges Warten sein. Denn danach wird es wieder Neuerungen geben usw.
Ist doch genauso wie mit den Computern. Würden wir alle auf den "idealen" Computer warten, hätten wir immer noch Abakus. Denn es gibt immer wieder etwas neues, besseres,
Ich würde heute, nach gerade mal 3 Jahren, auch die PV-Anlage mit Speicher nochmal anders bauen. Aber wenn ich sehe, daß sie nächstes Jahr in die Gewinnzone kommt, womit in 2019 keiner gerechnet hat, dann war es retrospektiv eine sehr gute Entscheidung. Kein Grund sich zu grämen. Ich muß nur noch an der Steuerung optimieren, was mangels entsprechender Herstellerdokus nicht so einfach ist, damit der Akku später geladen wird. Denn wir haben hier das Problem, daß durch viele "früh geförderten" Anlagen, die ja alle knall nach Süden ausgerichtet sind (Förderungsmaximierung, nicht Nutzungsmaximierung) gegen Mittag Spannung im Netz so weit ansteigt, daß unsere Anlage runterregelt. Stromproduktion wird also reduziert. Der Akku ist dann meist schon voll. Würde ich den Akku erst später laden lassen, käme netto mehr Ertrag rum.
Das bringt mich zu dem MMN wichtigen Punkt: Eigenverbrauch und Spreizung ist MMN wesentlich besser, als über Mittag extrem viel zu produzieren, Zähler rückwärts laufen zu lassen, und dann nachmittags wieder einzukaufen. Dadurch haben wir mittags einen massiven Überschuss an Strom, müssen aber dennoch Kraftwerke laufen lassen, weil man die halt nicht so schnell regeln kann wie PV und Windenergie. Je größer wir die Erzeugung spreizen, desto besser können ganz ohne Speicher Kraftwerke abgestellt werden. Und natürlich: Desto mehr Geld sparen wir selber.
Unsere Anlage hat NO und SW-Ausrichtung, wir haben also über den ganzen Tag verteilt Strom den wir nutzen. Ich plane noch zu erweitern mit senkrechten Modulen in Süd-Ausrichtung, die im Sommer nahezu nix produzieren werden. Aber im Winter dann, wenn die Bäume keine Blätter mehr haben und die Sonne tief steht, dann werden die hoffentlich genug produzieren um unsere WP zu versorgen.