Hi,
als ich das letzte mal meine alte PS/1000 noch getestet hatte (das war 2014/2015 in etwa) lief sie noch problemlos.
Seitdem steht sie in einem moderat temperierten Abstellraum mit wenig Luftfeuchtigkeit und durchschnittlich 18°C - also eigentlich optimale Lagerbedingungen.
Als ich die Kiste vor zwei Jahren wieder hergekramt hatte, funktionierte sie nicht mehr - Power on, das Netzteil macht komische Pfeifgeräusche, kein Bild, nix.
Damals hatte ich ad hoc ein anderes, funktionierende Baby AT Netzteil drangehängt, aber ähnliches spiel, zwar kein fiepen des Netzteils mehr, trotzdem +12V und +5V stabil anlagen, kein Muchs.
(Naja, fast kein Muchs: Wenn man das Netzeil wieder stromlos machte, gab es aus dem PC Pieper einen undefinerbaren komischen ton, der eher zufällig klingt.)
Nun habe ich mir ein wenig Zeit genommen um mal nach der Ursache zu suchen.... Das Board hat einige Tantal Kondensatoren und wenige Elkos.
Ich habe tatsächlich einen 22µF Tantal gefunden, der (ausgebaut) ca 33 Ohm hatte. Der wurde dann mit einem 22µF Low ESR Elko ersetzt.
Weiterhin habe ich alle weiteren Tantals getestet, aber kurz (oder nahe kurz) war keiner mehr.
Mit einem ATX -> BAT Adapterkabel wurde nun das Board in Betrieb genommen: absolut selbes Phänomen, kein Unterschied.
Die Spannungen waren alle Stabil und auch ziemlich punkt genau auf 12V bzw. 5V, no Problemo.
Alles was gesockelt ist wurde auch einmal rausgenommen, gereinigt und wieder reingedrückt - auch wenn es nix zum reinigen gab....
Was auffiel war, das auch nach 3-4 Minuten die CPU absolut kalt geblieben ist ( 486 SX 25 ohne Kühlkörper) - nur um das unwahrscheinliche auch auszuschliessen und weil ich ne andere 486SX25 CPU eh komischerweise auf meinem Regal rumliegen hatte, hab ich die einmal getauscht, aber ohne Änderungen.
Spannungsregler hat das Board nicht weiter (Richtung CPU), sie wird direkt aus dem Netzteil gespeist, wie es scheint.
Wenn das Bios leer, korrupt oder defekt wäre, würde die CPU auch nicht heiss werden....
Nun habe ich recherchiert bin aber gerade verunsichert. Das bei mir eingebaute Mainboard kommt von Acer und hat ein Bios Chip mit dem Aufdruck 486SX/DX Bios U20 V1.2R1.3 - Nix IBM.... ich frage mich auch gerade ob es "damals" sich mit IBM gemeldet hatte, oder doch nur mit Acer(?!)
Weiterhin ist ein Ali M1429 Chipsatz mit Cirrus Logic VGA verwendet.
Ist das original? Oder hat das damals in den 90ern irgendjemand mal kreativ mit einem anderen LPX Board repariert? Das einzige was dagegen spricht ist der Riser, der (auf dem Bild nicht zu sehen) das ganze auf 6x 16 Bit ISA verteilt - sowas zufällig passend zu bekommen ist eigentlich nicht möglich.... also doch das Original board?
Ich würde gerne einfach mal das Bios tauschen, allerdings hab ich zwei Probleme:
1.) mein Eprom Programmer ist BJ 1993 und in einem Schneider 386DX40 Rechner verbaut, der zwar auch im Lager steht aber wo ich nicht genau weiss, ob der noch tut..... das werde ich im laufe des Jahres testen...... die USB Programmer sind leider im Preis auch gerade um 100% explodiert wie es scheint....
2.) Ich finde nirgends einen Bios Dump von dem "486SX/DX Bios U20 V1.2R1.3".... und ein anderes 486 Mainboard mit ALI und Cirrus VGA ist vermutlich eher selten.....
Könnt ihr hier ggf. helfen? Das Gerät selber ist in einem echt guten Zustand, nix korrodiert und stand bis 2008 in einem Büro herum und hat irgendeine Kartensoftware installiert gehabt mit dem die Aussendienstler noch bis 2008 ihre Touren geplant haben.... kein Witz! Mir fällt der Name nicht ein, ist aber rein DOS gewesen.... ist sogar noch installiert
Das hier scheint *exakt* das Board zu sein... allerdings hier für/in/von einem Acermate486....:
https://stason.org/TULARC/pc/m…INC-486-ACERMATE-486.html
Und einige Bilder:
Viele Grüße
Ford