Beiträge von Thilo

    Oh, da hätte ich sehr großes Interesse daran. Gerade ein USB-Anschluss fände ich echt cool. Mein aktueller Entwurf ist gerade im Status "Prototyp-Platine" und noch nicht bestückt oder gar getestet.

    Da ist nichts besonderes dran. Ich habe die original RS232 Karte geclont und einfach nur ein USB nach RS232 Modul drauf gepackt. Damit kann man entweder die originale Schnittstelle wie bisher nutzen oder das Ganze via USB. Parallel und damit gleichzeitig geht damit nicht. Insofern nichts Aufregendes.

    ...

    Aber Dein Vorschlag klingt auch sehr interessant. Daran hätte ich dann zu gegebener Zeit durchaus Interesse.

    Find ich aber auch einen sehr interessanten Ansatz. Könnte ich mir auf einer der nächsten Version auch gut vorstellen .. ;)

    Neben den ganzen Karten gab es aber ja noch die entsprechende Doku und Aufzeichnungen die sich aus der damaligen Zeit auch noch in Ordnern, Mappen und als lose Blätter irgendwo angesammelt hatten.

    Mich würde dieser Teil ja noch interessieren.

    Der Großteil sind aber die Originalunterlagen von BFZ, teilweise in einer frühen Vorab-Version. Hier ist die Seite https://oldcomputers-ddns.org/…computer_fuer_ausbildung/ aber wesentlich vollständiger als meine Unterlagen.


    Bei den restlichen Unterlagen habe ich (noch) fast nichts digitalisiert. Diese Aufgabe müsste ich erst noch nachholen... kommt aber noch.


    Irgendein spezielles Thema das Dich interessiert?

    Während meiner Ausbildung, vor ca. 40 Jahren und der damaligen Arbeit mit dem MFA-Computer, hatten wir leider keine Zähler/IRQ-Baugruppe. Diese Baugruppe wollte ich nun unbedingt in meinen wiedergefundenen Schatz noch ergänzen. Doch diese Baugruppe aus der BFZ-Reihe empfinde ich als extrem unvollständig bzw. unfertig entworfen.

    Da muss viel mit Lötbrücken und anderen manuellen Zeug hantiert werden um die Grundfunktionen der Baugruppe zu realisieren. Das finde ich schon ein wenig unhandlich.


    Aber genau dafür ist ja der MFA-Computer da: zum Experimentieren und Weiterentwickeln. Die gröbsten Dinge habe ich nun angepasst und mit ein wenig Eagle-Zauber ist das nun dabei herausgekommen:

    Auf der Karte ist nun ein 10MHz Quarz zur Takterzeugung integriert. Dieser ist über Jumper :1 bis :12 einstellbar. Auch die IRQ-Leitung ist nun über einen Jumper mit dem MFA-Bus verbunden.

    In der Frontblende ist OUT 0 und Clock extern (neu) integriert, da meist ein externer Takt zur Zählung verwendet wird.

    Aus Platzgründen wurden die bisherigen und neu hinzugekommenen Anschlüsse auf einer Stdandard-Steckleiste nach außen geführt.


    Die Platine und Frontplatten wie immer perfekt hergestellt von JLCPCB und Schaeffer AG



    Die EAGLE-Projekt und JLCPCB-CAM-Daten wie immer im Anhang.

    Nachdem nun die ersten Schritte zur Reaktivierung des MFA-Computers erfolgt sind, musste unbedingt eine vernünftige Stromversorgung her. Denn dieser Schandfleck aus der Bastelzeit war nicht nur grauslich, da geht es schließlich auch um Sicherheit.


    Doch das MFA-Originalnetzteil ist auch nicht gerade der Brüller. Denn diese Einheit dient mehr der Wärmeerhaltung anstatt der Stromversorgung. Vielleicht sollte man hier zuerst über einen Kaffeetassenhalter zur Wärmerückgewinnung nachdenken … 8o


    Nach ein wenig Recherche bei den einschlägigen Elektronik-Dealern, habe ich mich dann für das Schaltnetzteil RT-65B entschieden. Neben der kompakten Bauform liefert dieses Netzteil auch die MFA-typischen Spannungen. Bezugsquelle: Reichelt, Artikel-Nr. MW RT-65B



    Für die Montage wurde dazu kurzerhand eine Lochrasterplatine als Träger zweckentfremdet und die Anschlüsse entsprechend verdrahtet. Jetzt noch die Zugentlastungen montieren, und ab ins Gehäuse.


    Da fehlt doch jetzt was?

    Doch wie sieht es jetzt mit der Blende bzw. den typischen 4mm-Laborbuchsen der ursprünglichen MFA-Spannungsversorgung? Eine Spannungsstabilisierung ist ja nun nicht mehr erforderlich, denn das Schaltnetzteil liefert ja saubere Spannungen. Erst mal die Doku des Originalnetzteils raussuchen und mal schauen was man daraus machen kann. Denn mit dem freien gewordenen Steckplatz kann man ja eventuell etwas nützlicheres anfangen.


    Also, die 4mm-Buchsen und die Kontroll-LEDs sollten auf jeden Fall wieder rein. Auch das (noch sehr selten benutzte und meines Erachtens fragwürdig erzeugte) Taktsignal wäre schön, wenn das (auch nur aus Nostalgiegründen) wieder verfügbar wäre. Und wie wäre es mit USB-Anschluss für reine Stromversorgung? Denn heut zu Tage werden ja viele Komponenten über USB mit Strom versorgt und von solchen Steckplätzen hat man ja nie genug... ;)


    EAGLE ist wie Fahrrad fahren

    Nein, definitiv nicht! Meine letzte Eagle-Erfahrungen liegen nun auch schon 30 Jahre zurück und seit der Zeit hat sich offensichtlich einiges getan im PCB-Bereich. Aber nach ein wenig Lektüre und viel rumprobieren, kamen dann wieder die Erinnerungen zurück und diese Platine dabei heraus:


    Das ganze jetzt nur noch zum PCB-Hersteller (JLCPCB macht echt einen super Job für überschaubares Geld!) und beim Frontplattenhersteller (Schaeffer AG) eine hübsche Blende fräsen lassen:


    Über den USB-Anschluss können nun verschiedene Geräte mit Strom versorgt werden und die Anschlüsse für +5V und GND sind nun auch mehrfach vorhanden (denn meist war immer einer zu wenig).

    Der Taktausgang kann nun zusätzlich an der Frontblende abgegriffen werden. Diese Signal ist über den NE555 sowie das Potentiometer auch im Bereich von 30 Hz bis. ca. 200 Hz regelbar. Das symmetrische Rechtecksignal wird durch das Flip-Flop (TTL 7474) erzeugt. Da in dem Baustein 2 FlipFlops enthalten sind, war auch noch eine Option zum einstellen des Teiler (:2/:4) möglich.


    Eingebaut sieht das ganze schon wesentlich besser aus als meine vorherige abenteuerliche Lösung:


    EAGLE-Projekt und JLCPCB-CAM-Daten im Anhang.

    Oh, da hätte ich sehr großes Interesse daran. Gerade ein USB-Anschluss fände ich echt cool. Mein aktueller Entwurf ist gerade im Status "Prototyp-Platine" und noch nicht bestückt oder gar getestet.


    Die Eckdaten meines Entwurfes sind:

    • 2 x RS232 (jeweils 8251 mit MAX232 als Interface-Baustein)
    • Standard-Quarz (4,9 MHz) als Taktgenerator
    • getrennte Einstellung der Baudrate für beide Kanäle über Jumper
    • 2 x 9pol.-Stecker an der Frontplatte mit LED-Anzeige der Aktivität
    • Sub-D-Anschluss mit Steckverbindung zur Platine
    • IRQ-Leitung per Jumper auswählbar

    Also die Freileitung mit den Widerständen als Masten ist fast schon Kunst :xmas:


    Das gleiche hab ich auch gedacht ... Das ich echt klasse ...

    :) ... wie gesagt, Funktion vor Perfektion.


    Einen ähnlichen Ausflug in die künstlerische Freiheit habe ich auf der RS232-Schnittstellenkarte gefunden. Dieses hingemurkste "Kunstwerk" diente, nach dem entfernen des Kassetteninterface-Aufbaus, der Anzeige des Datentransfer auf der Rx/Tx-Leitung.



    Zur Wiedergutmachung dieses löttechnischen Schandflecks meiner Vergangenheit, wird gerade eine neue RS232-Interface-Karte entworfen. Info's dazu kommen demnächst.:)

    Nach über 30 Jahren den dieser Computer im Regal-Tiefschlaf verbrachte, überkam mich ein schwer zu beschreibender Drang, diesen kleinen Schatz wieder zu bergen und zurück in das digitale Zeitalter zu befördern.


    Nun zuerst mal die ganze Hardware erst mal sichten und zusammen mit der Doku einen ersten Überblick verschaffen. Neben viel Staub wurden auch die ersten Erinnerungen wieder aufgewirbelt. Das waren noch Zeiten, als der Lötkolben nie kalt wurde und die alte Cherry-Klappertastatur etliche Programmier- (und meist verbunden mit Wut-) Ausbrüchen ertragen musste…

    Neben den ganzen Karten gab es aber ja noch die entsprechende Doku und Aufzeichnungen die sich aus der damaligen Zeit auch noch in Ordnern, Mappen und als lose Blätter irgendwo angesammelt hatten.

    Hier gilt es jetzt erst einmal einen Überblick zu verschaffen. Denn unter anderem musste auch mal geklärt werden, für was diese teilweise schon als merkwürdig anmutenden Umbauten gut waren.


    So fand sich auf der 8-Bit-Ausgabebaugruppe eine zusätzliche Lochrasterplatine wieder:

    Diese Erweiterung könnte ein Soundgenerator sein, der zwei kaskadierte 74193 zu einen “programmierbaren” Frequenzgenerator zweckentfremdet. Aber sicher bin ich mir da nicht mehr so richtig. Würde aber den Taktgenerator (4093) erklären. Der Schalter war vermutlich nur für den Nervmodus ein/aus.


    Ein ebenso interessantes Bild, gibt die Änderung auf der 8KB-Speicherkarte ab:

    Eine schon recht interessante Verdrahtung auf dieser Speichererweiterung. Auch hier liegt die Wahrheit mehr in der Vermutung. Definitiv aber eine Aufrüstung der 2K-RAM-Bausteine auf 8K und zusätzlich (vermutlich) eine Akku-Pufferung der RAM-Chips, denn sonst machen die 10kOhm-Widerstände am OE-Signal nicht so richtig Sinn. Da aber kein Akku montiert war, blieb mir hier zum Glück die aufwändige Sanierung der Hinterlassenschaften von “inkontinenten Akkus” erspart.


    Apropo Strom: ohne Strom brennt auch in der kleinsten Hütte kein Lichtlein. Aber diese Stromversorgungs-Einheit an der Stelle des Original-MFA-Netzteils kommt definitiv in die Kategorie: “elektrische (Jugend-)Sünden”. Denn professionell sieht definitiv anders aus und besteht nicht aus einem ausgeschlachteten und provisorisch eingebauten PC-Netzteil…


    Andere Karten sind meist nur geringfügig modifiziert bzw. nicht vollständig aufgebaut. Allen voran eine der CPU-Karten mit dem per Zweikomponentenkleber “montierten” Reset-Taster. Damals ging mir eben Funktion vor Perfektion. Der Quarz der CPU befand sich hier übrigens auf der Rückseite der Platine. Fragt mich bitte nicht warum … :fp:


    Und was kommt jetzt?

    Doch wie geht es jetzt mit dem ganzen Zeug weiter ? Sichten, entstauben und wieder einmotten?

    Nix, da! Zurück in die gute alte Welt der 8-Bit-Mikrocomputer. Scheiß auf grafische, überzüchtete 64Bit-Umgebungen, Mausgeschubse und perfekt gestylte Oberflächen. Ein blinkender Cursor reicht doch, oder? ;)


    Um eine so alte Kiste aber wieder in Betrieb zu nehmen, stehen ja grundsätzlich zwei Varianten zur Verfügung: Strom drauf und schauen wo es knallt, raucht und stinkt oder alles akribisch durchprüfen, messen und das ganze schrittweise und vorsichtig in Betrieb nehmen.


    Ich habe mich dann, nach erst ersten Sichprüfung der Platinen, für die Version “no-risk-no-fun” entschieden und siehe da: Ta-ta die Maschine läuft!


    Da noch ein falsches EPROM auf der Speicherkarte steckte, kam hier noch nicht der (unbewusst lang vermisste) MFA-Monitor zum Vorschein. Dieses Problem lies sich aber durch einen Tausch mit dem korrekten EPROM schnell beheben und der Tunnel in die Vergangenheit war geöffnet.


    Alle Karten liefen übrigens auf Anhieb wieder (!) und die eine oder andere Testfunktion war über den BUS-Signalgeber auch schnell wieder aus dem gedanklichen Archiv hervorgekramt.


    Zum rumspielen dann mal die eine andere Zeile in Assemblercode zusammengenagelt und über den AD-Wandler visualisiert.


    Fazit?

    Das ganze sieht doch mal richtig gut aus, die Kiste läuft wieder als wenn Sie gerade eben erst ausgeschaltet wurde.


    OK, nun kann’s ja wieder los gehen mit dem Basteln an und mit der MFA-Hardware. Denn bei diesem (und vielen anderen) Computer ist es wie mit der elektrischen Eisenbahn: Nicht das stumpfsinnige im-Kreis-herumfahren macht den Spaß aus, sondern das Umbauen, Verändern und Erweiterungen sind der Reiz den das ganze ausmacht. :)