Beiträge von kater

    Im ersten Post ist ein Foto mit Tastatur. Wenn das nicht reicht, mach ich gern noch welche.

    Danke, nicht nötig. Hab' gerade oben den Link auf das Handbuch gefunden. Da gibt es noch zwei weitere Handbücher, in denen alles steht ;)


    Kleine Story noch: Meiner Mutter ist mal ne Tasse Kaffee in die Tastatur gelaufen, die ja fest in die Arbeitsplatte integriert war. Die Reparatur hat irgendwas über 400 DM gekostet… Zum Glück war nichts in den „B-Käfig“ gelaufen, wie der Techniker sagte. Das muss die Elektronik unterhalb der Arbeitsplatte gewesen sein. Nicht sicher, ob damit nur die Floppy Drives gemeint waren oder ob quasi vor den Knien auch noch was war.

    …bin gerade zufällig bei der Suche nach "Vydec" hier gelandet – da kamen alte Erinnerungen hoch :)


    Die Vydec kenne ich von ca. 1980ff, daran hat meine Mutter im Büro gearbeitet. Ich habe auch etliche Stunden dran gesessen, wenn ich nach der Schule auf ihren Feierabend gewartet habe. Das war meine erste Begegnung mit „IT“.

    Eine Software braucht das Teil zum Schreiben erstmal nicht. Gut möglich, dass auch keine CPU drin ist. Ich meine, die war erst in der zweiten Station, die ein paar Jahre nach der ersten angeschafft wurde (1400/1800?). Dazu gab es eine beige(!) 8"-Diskette mit Programmen, irgendwas von "Phase I" oder "Phase III" könnte schon hinkommen. Ich hatte den Servicetechniker (der alle naselang zum Reparieren einreiten musste) mal gefragt – ich glaube, das war ein Z80. Bin aber nicht mehr sicher. Viel machen konnte man mit den Programmen aber auch nicht. Da war etwas zum Rechnen dabei (eher ein Taschenrechnermodus als irgendwas Richtung Tabellenkalkulation), ein Sortierprogramm und eine Serienbrieffunktion, soweit ich mich erinnere.


    Die Schreibplätze haben übrigens irgendwas um 50.000 DM gekostet, meine ich. Das war also schon eine ganz ordentliche Investition. Die Firma konnte sich das aber definitiv leisten, und rentiert haben sie sich wohl auch…


    Auf den (einseitigen) Disketten wurden die Dokumente als Einzelseiten (Tracks, also wohl 1:1 Diskettenspuren) gespeichert, es gab A 1 bis 30 und B 1 bis 30, also 60 Seiten pro Diskette. Kann man auf dem Foto ganz gut erkennen, in der oberen Hälfte des Panels. Links für Laufwerk 1, rechts für das zweite. Der oberste Knopf schaltet A/B um (erkennbar an der LED), dann die Trackanzeige. Read/Store tut ebendas. Auf der Tastatur gab es dann noch Save/Recall oder so ähnlich, das war für eine weitere Spur als „Zwischenspeicher“.


    Der Pitch-Knopf hat den Drucker zwischen 10 und 12 cpi umgeschaltet, Proportionalschrift gab es natürlich nicht; Printer Line entsprechend 1-, 1½- oder 2-zeilig. Der Typenrad-Drucker war auch von Vydec (zumindest so gelabelt) und konnte DIN A3 quer bedrucken, wahrscheinlich noch mehr. Auf einem der alten Produktfotos ist eine schmalere Version davon zu sehen. Das Teil hat beim Hämmern der Ausdrucke einen Höllenlärm gemacht, erst Jahre später wurde dann mal eine Schallschutzhaube angeschafft. Mit Justify konnte der Drucker immerhin Blocksatz (mehr schlecht als recht, aber nun), indem die Anschläge etwas auseinander gezogen wurden.

    Line# weiß ich nicht mehr sicher, vermutlich wurde im Display darüber dann die Zeilennummer anstelle der Spaltennummer angezeigt. Trace hat die nicht druckbaren Zeichen eingeblendet, also Leerzeichen (•) und Zeilenschaltungen (sah aus wie ⪪ oder ᗕ als Unicode – ich sehe gerade, auf einem der Fotos kann man das auch gut erkennen).

    Irgendwo gab es noch eine Wide-Taste (ich dachte, auch in dem Panel – da sehe ich sie aber nicht). Die hat dann anstelle einer A4-Seite hochkant fast eine A3-Seite quer dargestellt, indem alles fürchterlich schmal auf den Bildschirm gemalt wurde. Wie schon zu sehen war, ist das Display vektorbasiert (wie bei der Vectrex). Bei zuviel Zeichen find alles an zu wabern, weil die Bildwiederholrate entsprechend schlecht wurde. Im Handbuch stand, dass das System damit anzeigen wolle, dass die Seitenkapazität bald erreicht sei (it's not a bug…). Die lag vermutlich bei 1024 Zeichen – was eben auf so einen Disketten-Track passt. Im Gegensatz zu den meisten Fotos, die ich aktuell von dem Bildschirm gesehen habe, gab es noch eine Aufsatz-Scheibe mit einem feinen Netz als Blendschutz. Der Leuchtstoff war doch ziemlich hellgrau und das Glas hat arg gespiegelt, so dass man ohne die Scheibe kaum arbeiten konnte. Kann man auf dem Foto hier auch sehr gut erkennen ;)

    Forms schließlich ermöglichte eine rudimentäre Formularfunktion, das ging irgendwie mit unterstreichen oder so.


    Übrigens habe ich manchmal Disketten auf doppelseitig umgebastelt, ähnlich wie man das bei 5¼" mit den Lochern auch gemacht hat. Hier musste man die Ecke ausschneiden und außerdem das Indexloch stanzen (mit einer Lochpfeife von einem großen Locher).


    Wenn ich ein Foto der Tastatur sehen könnte, kämen vielleicht noch mehr Erinnerungen hoch. Da waren eine Menge Funktionstasten drauf – also nicht F1 bis F99, sondern mit dedizierten Beschriftungen. Und irgendwo habe ich wohl auch noch ein paar von den Disketten im Keller ;)