Beiträge von MusicMiK

    Wenn die restlichen Settings sauber funktionieren (also auch nach Reset, wo er dann ja mal Betriebstemperatur hat), kann das Problem der Uhr dennoch ein Anderes sein. Das Ding hat auch einen etwas sonderbaren Gesamtlesezyklus, der abhängig vom Uhrentakt ist, irgendwas stand da im Datenblatt. Wenn da aber die Batterie ausgelaufen ist und der Kondensator schon angefressen war, kann da natürlich noch irgendwo was dreckig sein. Im Zweifelsfall einfach mal die Platine an der Ecke wirklich mit Wasser und Spüli waschen und alles mit der Zahnbürste schön sauber schrubben. Mach ich immer so, funktioniert immer gut :)
    Quarzoszillatoren sind recht anfällige Gebilde, da kanns durchaus ausreichend, wenn da ein wenig geringfügig leitfähige Pampe unter dem IC klebt, die ein Anschwingen verhindert. Wenn Du einen Funktionsgenerator hast, kannst Du ja mal ein geeignetes Signal auf dem XI-Input reinjagen und schauen, was passiert. Wenn er dann sauber tut, lässt sichs vielleicht noch reparieren.

    Ah, meine PDP 11/23+ hab ich vergessen :)


    Übrigens ist der 68000 eigentlich auch 32bit, er hat nur einen externen 16bit-Datenbus. So ist auch ein 8088 16bit, wenn auch nur mit 8bit-Datenbus.


    So bleiben bei den handelsüblichen Maschinen eigentlich nur die x86-Kisten vor 386 und TI99/4A mit TMS-9900 übrig, die 16bit-Verarbeitung haben, wenn auch nicht immer 16bit-Datenbusse.

    Zitat von "Nilquader"

    Nachdem ich auch schon mal eine defekte RTC in einem Amstrad NC100 hatte, wundert mich sowas eigentlich nicht mehr.


    Hm. Dann haben die da wohl sonderbares Zeug verbaut. Ich bastel viel mit Vintage-Kisten rum, nie Probleme gehabt. Außer bei den Dallas-Dingern wegen leerer interner Batterien, aber das kann man mit Säge und Lötkolben reparieren :)


    Zitat von "Nilquader"

    Die Batterie hab ich wie beschrieben getauscht. Ich mache das genauso wie du und habe einen Knopfzellenhalter samt CR2032 montiert. Ergebnis: Rechner speichert die BIOS-Einstellungen, Zeit läuft aber nicht. Leiterbahnen zum Quarz sind in Ordnung, also Quarz getauscht - aber ohne Ergebnis.Uhr läuft immer noch nicht.


    Jetzt sehe ich, wenn ich ins BIOS gehe, zuerst die zuvor gespeicherten Werte, dann plötzlich springt die Zeit auf 01.01.01/ 01.01.2001.


    Hm, also Einstellungen merkt er sich, Uhr läuft aber nicht? Hast Du ein Oszilloskop, um mal zu prüfen, ob an Pin 3 die 32KHz Rechteck rauskommen? Vermutlich ist an dem Quarz an Pin 2 noch ein Kondensator gegen +5V (zumindest sollte er das laut Datenblatt), den könntest Du auch mal noch verdächtigen, insbesondere, wenn es ein Drehkondensator ist. Hab den XT schon eingepackt, kann da also nicht mehr schauen, wie das im Detail aussah.


    Wenn der Oszillator läuft - und das auch im Batteriebetrieb, dann ist wohl der Chip wirklich im Eimer. Grundvoraussetzung ist aber eine einmal korrekt eingestellte Zeit und Datum, wenn da Blödsinn drin steht (z.B. nach Batterietausch), versagen die meisten RTCs auch mit dem Weiterlaufen.

    Zitat von "Nilquader"

    Ich habe hier auch gerade einen EuroPC, bei dem wahrscheinlich die RTC hinüber ist. Du sagtest, du hast eine Quelle für die M3002 gefunden? Könntest du mir da vielleicht einen Tipp geben?


    Nein, eine Quelle für das Ding hab ich leider nicht, aber mangels eigenem Bedarf hab ich auch nicht danach gesucht, nur mal kurz geschaut, ob Darisus den da hätte, aber Fehlanzeige. Segor wäre noch ein Versuch wert, ansonsten eher Schlachten anderer Gerätschaften. Aber in meinem letzten Post hab ich ja ein paar tech Details über das Ding zusammen geschrieben, vielleicht hilfts Dir, um dem Problem mal mit dem Multimeter auf den Pelz zu rücken. Ich halte es für relativ unwahrscheinlich, daß die RTC kaputt geht, aber natürlich nicht unmöglich.

    So, noch sind meine Posts nicht durch die Moderatorenfreigabe, aber ich schicke "blind" mal den Follow-Up hinterher :)


    Euro XT und FD1200 gehen an Paulchen, hier noch ein wenig Dokumentation für die Nachwelt:


    Der M3002 ist in der Nähe des Akkus, hinter der Floppy-Dose, das einzige IC, das senkrecht zu dieser steht. Fürs Debugging kann man hier messen:


    Pin 16 - Vdd, +5V, wenn in Betrieb (Netzteil isoliert hochkant aufs Board stellen, wenn das Board ausgebaut ist, klappt recht gut)
    Pin 8 - Vss, also Bezugspunkt für die +5V-Messung
    Pin 1 - Batterie Minuspol, also im abgeschalteten Zustand zwischen Pins 1 (-) und Pins 16 (+) messen - hier muss eine Spannung Größer 2,4V anliegen, um den M3002 glücklich zu stimmen. Ist er dennoch unglücklich, hat er vermutlich das Zeitliche gesegnet.


    Zum Umbau auf Lithium-Batterie:


    Neben dem Akku sind eine Diode und ein Widerstand (waren glaub 120 Ohm) in Reihe. Wenn man den Widerstand auslötet, ist die Ladeelektronik abgeklemmt und es passt in die Löcher des Akkus (Minus und der innere Plus-Pin) ganz hervorragend ein handelsüblicher Halter für eine CR2032 rein. Damit ist der Umbau auch schon abgeschlossen, keine weiteren Modifikationen notwendig, dadurch, daß die Batterie direkt am M3002 klemmt, reicht auch die geringere Spannung der CR2032 aus, 2,4V ist hier eben das Minimum, was er braucht. Ich habe den Standby-Strom gemessen, bzw. dies versucht, mein Multimeter war auch im µA-Bereich nicht willig, etwas anzuzeigen, also sollte so eine CR2032 da drin ziemlich lange halten. Auch fliesst erwartungsgemäss ohne Batterie mit eingeschaltetem Rechner kein Ladestrom mehr.


    Übrigens liegt parallel zur Batterie noch ein Kondensator, wenn man also die Batterie mal wechseln muss, muss man theoretisch nur schnell genug sein, damit der M3002 nix davon merkt. Hab ich aber nicht ausprobiert.


    Test mit 2h Stromlosigkeit zeigte Erfolg mit diesem Umbau.


    Wer mehr über den M3002 wissen möchte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mixinc.net/atari/datasheet/M3002.pdf">http://www.mixinc.net/atari/datasheet/M3002.pdf</a><!-- m -->


    ...Michael

    Amiga 1000, 500, 600, CDTV (A2000 mit 030er-Karte, 2xA1200 und 2xCD32 zählen nicht, weil 32bit :)
    Atari MegaST 4, eventuell noch andere STs, ich hab aber glaub sonst alle hergegeben
    Mac Plus, Neuzugang - die ganzen anderen Vintage-Äpfel hier sind auch 32bit


    Eim 286er-Schlepptop liegt evtl. auch noch irgendwo rum.


    Der Rest ist alles 8, 32 oder 64 bit. Womit auffällt, dass es wohl außer 286 und 68000 eigentlich kaum 16-Bitter gab, das ging recht schnell weiter auf 32 bit.

    Hallo, Paulchen,


    mir ist zusammen mit einigen anderen Vintage-Kisten ein Schneider Euro XT mit MM12 in recht gutem Zustand zugelaufen. Ich habe für das gute Stück nicht wirklich eine Verwendung, möchte ihn aber auch nicht wegwerfen. Suchst Du noch einen Ersatz für Deinen? Ich bin gerade dabei, die Schäden des ausgelaufenen Akkus zu beseitigen und würde, wenn Du Interesse hast, auch einen neuen Akku reinbauen, voll aufladen und ihn mal komplett testen.
    Hier liegt auch noch eine externe Floppy rum, ich glaube FD1200, wenn die an der Kiste läuft, würde ich sie der Vollständigkeit halber auch dazu packen.


    Wenn Du Interesse hast, meld Dich einfach mal per PM.


    Schönen Sonntag noch!


    ...Michael