Nach drei Jahren habe ich meinen Compaq SLT386s/20 mal wieder aus dem Regal geholt.
Ich hatte den Dallas-Chip vor drei Jahren modifiziert und eine externe CR2032 Batterie eingebaut. Der Compaq SLT386s/20 lief anschließend einwandfrei und bootete von der eingebauten 40 MB Festplatte TEAC SD-3105. Gestern meldete der Rechner einen Festplattenfehler.
Ich habe mich dann entschlossen, die Festplatte durch eine Form einer Halbleiter Festplatte zu ersetzen. Mein erster Versuch mit einer 256 MB IDE-DOM hat gleich funktioniert, so daß sich weitere Versuche mit Compact Flash Adaptern oder SD-Karten Adaptern erübrigt haben.
Ich habe noch einige 256MB IDE DOM INDUSTRIAL von der Firma PQI in der Schublade, deshalb lag es nahe zunächst einmal zu versuchen, diese zu verwenden.
Im Netz gibt es hervorragende Anleitungen, die beschreiben, wie das Gehäuse des SLT386 geöffnet werden kann. Das ist bei SLT386 und SLT286 gleich. Aber bitte nicht die hintere Kunststoff-Abdeckung vom Gehäuse entfernen. Das ist nicht notwendig. Bei der Aktion kann man die filigranen Verriegelungsnasen abbrechen.
Ich habe das IDE-Kabel und das Stromversorgungskabel on der TEAC SD-3105 HD abgezogen. Die TEAC HD verbleibt funktionslos im Gehäuse. Hinter der HD, dort wo bei einigen Exemplaren ein MODEM eingebaut ist, verbleibt in meinem Gerät Platz für die IDE-DOM. Ich habe zwei 40-polige Stiftleisten mit Kragen nebeneinander auf einem Leiterplattenrest aufgelötet. Die Leiterplatte kann an den beiden Laschen, die für das MODEM vorgesehen sind, festgeschraubt werden. Das IDE-Kabel des SLT386s/20 wird mit der hinteren 40-poligen Stiftleiste verbunden. Die IDE-DOM wird in die vordere 40-polige Stiftleiste eingesteckt. Bei der hinteren Stiftleiste muss Pin 20 entfernt werden, weil das IDE-Kabel dort einen Kodier-Pin besitzt.
Nun müssen alle Pins der beiden Stiftleisten durch Lötbrücken verbunden werden. Ich habe dazu Wire-Wrap Draht verwendet, weil sich die Isolation dieses Drahtes beim Löten nicht vom Draht zurückzieht und damit evtl. Kurzschlüsse zu benachbarten Pins verursacht. Ausnahme ist PIN 20. Bei der hinteren Stiftleiste, die mit dem IDE-Kabel verbunden wird, muss der Pin entfernt werden. Bei der vorderen Stiftleiste erfolgt über PIN 20 die Stromversorgung des IDE-DOM Laufwerks. Ich habe für die Stromversorgung einen Stromversorgungsstecker aus einer defekten 3,5 Zoll Floppy aus gelötet. Der 5-Volt Pin des Floppy-Stromversorgungssteckers wird mit Pin 20 der IDE-DOM verbunden. Der GND-Anschluß wird mit Pin 40 der IDE-DOM Stiftleiste verbunden. Das ist einer der GND-Anschlüsse der IDE-Schnittstelle. An das 3-polige Stromversorgungskabel der TEAC Festplatte habe ich einen Standard Stromversorgungstecker für 3,5 Zoll Disketten adaptiert. Einen passenden 3-poligen Stecker, wie er für das TEAC-Laufwerk verwendet wird und wie er auch auf dem SLT386 Motherboard verwendet wird, habe ich leider nicht. Kann es sich bei diesen Steckern und Buchsen um das Molex PICOBLADE Steckerprogramm handeln?
Der Zusammenbau des Compaq SLT 386 geht schnell von der Hand, Chassis zu drei Vierteln ins Gehäuse schieben, Display Kabel anschließen, Chassis ganz ins Gehäuse einschieben, Massekabel am rechten Display Scharnier aufstecken, Tastatur-Stecker einstöpseln, fertig für einen ersten Test.
Nach dem Einschalten bootet der Rechner von der IDE-DOM, es meldet sich ein Loader für ein LINUX. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Die IDE-DOM wurde gefunden.
Im Setup ist noch die 40 MB Platte eingestellt. Unter meinen Floppies habe ich eine Setup-Diskette gefunden, die ich laut Beschriftung einmal für einen Compaq Portable III verwendet habe. Die passt auch für dem Compaq SLT386s. Das in der Uhr gespeicherte Datum stimmt noch. Die Uhrzeit muss korrigiert werden, nicht nur um eine Stunde sondern um 20 Minuten mehr.
Mit Hilfe der Setup-Diskette habe ich eine 200 MB Festplatte (TYP = 51) eingestellt. Das kommt der Kapazität der 256 MB IDE-DOM am nächsten.
Dann habe ich DOS 6.22 von Floppy gestartet, mit FDISK die NON-DOS Partition gelöscht, eine DOS Partition angelegt, den MBR mit "FDISK /mbr" übertragen und das IDE-DOM Laufwerk formatiert. Anschließend konnte ich MS-DOS installieren.





