Von daher bleibt die Frage, ob die Dioden gegen Keyboard-Clash irgendeinen echten technischen Nachteil bringen. Die Mehrkosten sind beim Selbstbau nämlich irrelevant.
Ja, i.d.R. Spannungsabfall (typischerweise so um die 0.7 bis 1.4 V). Ob das dem AY 3-8912 egal ist, muss man sehen... der ist oftmals recht zickig im CPC.
Das Problem ist daher eher - bringen die irgendeinen technischen Vorteil? Klar, wenn man die Software selber schreibt... wenn man das will, bitte. Wäre es mir nicht wert, aber jeder hat ja andere Prioritäten. Da nagel ich mir lieber ne Frikadelle an's Knie, da hab' ich mehr von
Da der Joystick-Port in der Tastaturmatrix hängt, könnte man eigentlich daran den Diodentyp unkompliziert testen – und die Frikadelle einer sinnvolleren Verwendung zuführen.
Zum Stichwort Joystick-Port: Die beiden zusätzlichen Tasten der Nachbautastatur könnte man gut als „Fire 2“ und „Fire 3“ verdrahten, weil man die beiden Tasten an einem normalen Atari-Joystick nicht hat.
Die Überlegungen zum Nachbau des Rechners sind inzwischen ebenfalls etwas weiter fortgeschritten.
Vorsicht! Textwand im Anflug!
Die Basis wäre nun der KC compact, zu dem die neue Maschine zu 100% kompatibel sein soll. Alle nötigen Komponenten lassen sich noch beschaffen. FPGAs bleiben draußen, weil man sonst gleich den fertigen MEGA65 kaufen könnte.
Darüber hinaus soll die Funktionalität (abwärtskompatibel) über das hinausgehen, was man am CPC/KCc mit normalen Erweiterungen erreichen kann. Dies rechtfertigt den Neuaufbau.
Grundausstattung eines hypothetischen „KCC plus“, der noch weitgehend einem CPC6128 oder KCc im Vollausbau entspricht
- Kein PAL-Encoder und auch kein HF-Modulator – wir brauchen Platz
- 128KiB SRAM
- Interner FDC
- R-2R-DAC „Digiblaster“ integriert
- AY-3-8910 statt AY-3-8912
- 8-Bit-Datenpfad der KCc-Pixelerzeugung komplett genutzt → 256 Palettenindizes
- Paletten-RAM durch beschaffbaren 8KiB-SRAM ersetzt
- Zeilenzähler, der eine eigene Palette pro Bildzeile ermöglicht
- Palettenvariantenauswahl per AY-3-8910
Die 128KiB und der FDC machen die Kiste weitgehend CPC6128-Kompatibel, den „Digiblaster“ gibt es als fertiges Widerstandsnetzwerk und die Erweiterung von 27 auf 256 Farben kostet auch quasi nichts.
Der Zeilenzähler für Paletten pro Bildzeile bietet sich an, wenn man eh keinen kleineren Paletten-RAM als 8KiB beschaffen kann.
Zeilenzähler und erweiterte Palette lassen sich über die zusätzlichen Pins des AY-3-8910, nämlich Port B, abwärtskompatibel an- und abschalten.
Hängt man die übrigen sechs Ausgänge vom AY-3-8910 per 74LS244-Latch mit Widerständen an den 3x2-Bit-RGB-DAC, kriegt man 64 Varianten einer 256-Farb-Palette, die im unteren Quadranten ungefähr die 64 EGA-Farben hat und in den oberen drei Quadranten Varianten der EGA-Palette mit abgedunkelten, aufgehellten oder kontrastreduzierten Farben. Damit kommen wir sehr preiswert in die Größenordnung der Farbanzahl der Plus-Geräte von Amstrad.
Eine erweiterte Variante dieses „KCC plus“ könnte aber – immer noch abwärtskompatibel – sogar so aussehen
- Zweiter RAM-Chip für insgesamt 256KiB, evtl. Austausch durch 512-KiB-Chips für 1MiB, davon 572KiB Dobbertin-kompatibel
- Zweiter AY-3-8910 zur Verdopplung der Polyphonie und für weitere Steuerleitungen
- Dopplung der Pixel-Schieberegister und optionale Aufteilung der Datenpfade der beiden RAM-Chips zur Verdopplung der Bittiefe
- Latch neben dem zweiten Satz Schieberegister für Attributmodi, z.B. hochauflösender Pseudotextmodus mit 16 Vorder- und 16 Hintergrundfarben
- Latch im Datenpfad des zweiten RAM-Chips zur EGA-artigen Beschleunigung von Bit-Blitting um Faktor 2 (in den neuen Modi)
- Serielle Schnittstelle auf der Hauptplatine bestückt
- IDE8255 für IDE/CompactFlash auf der Hauptplatine bestückt
- Zweiter Joystick-Port (trivial)
- Evtl. optionale Taktdopplung für den FDC – für HD-Disketten
- Evtl. optionale Taktdopplung für den Z80 mit Wait States für IO
Der Grundgedanke ist, dass die Maschine nur Komponenten benutzen soll, die man im Zeitraum von ca. 1990 (= letzte KCc und CPC6128) bis 1994 (= letzte C64) „von der Stange“ gekriegt hätte.
Was haltet ihr insgesamt von diesen (noch) theoretischen Überlegungen?