VGA ET3000AX - merkwürdiger Quartz-Oszillator

  • Auf http://retronn.de/imports/hwga…tseng_et3000ax_front.html findet man die gleiche Karte, die ich auch habe.

    Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied - auf der Karte ist einer der vier zusammensitzenden Quartz-Oszillatoren (der, der unten rechts sitzt und auf dem Foto 44.900 MHz hat) gesockelt, und in dem Sockel steckt ein 65.000 MHz Quartz. Könnte sein, dass das jemand (nicht ich) ausgetauscht hat, um eine höhere Auflösung oder Refresh-Rate erzielen zu können, aber mir ist schleierhaft, warum, und ob das ausgegebene Signal nicht dadurch völlig inkompatibel zu VGA-Monitoren wird.

    Die Karte hat außerdem auch Sockel für den unter dem links einzeln sitzenden Quartz-Oszillator ein gesockelten 74F153PC und das PAL unten ist auch gesockelt.

    Die Karte hat bei mir zwar ein Bild erzeugt (mit der Standard VGA-Auflösung oder im Textmodus), aber läuft nicht stabil (hat Aussetzer). Könnte mit dem Oszillator zusammenhängen, muss aber nicht.

    Wollte eigentlich die Karte in mein Siemens PG750 stecken, weil diese Karte auch ein EGA-Ausgang besitzt, aber solange ich nicht weiß, ob die Karte noch zu gebrauchen ist, mache ich das nicht - muss mir ja dazu auch noch ein Kabel-Adapter für den eingebauten Monitor erst bauen.

    Bilder

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


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  • Rästel selbst gelöst.

    Der Austausch des 44.9 MHz Quartz Oszillators durch eine 65 MHz Variante bewirkt, das die VESA 1024x768 43Hz Auflösung in eine XGA 1024x768 60Hz Auflösung geändert wird. Die Tabelle auf http://tinyvga.com/vga-timing hat da sehr geholfen.

    Wahrscheinlich kann man so auch den 25.1750 MHz Quartz-Oszillator durch einen 31.5 MHz Oszillator ersetzen, um statt 60Hz 640x480 VGA dann 75Hz zu bekommen.

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  • Hatte genau diese Karte selbst 1989 gekauft.

    Die Sache mit den beiden 1024x768 Modi steht ausführlich im Handbuch beschrieben.

    Ebenso eine Tabelle, welcher Quarz für welche Modi benutzt wird.

    Der 60Hz-Modus bedötigt allerdings einen Monitor, der 48kHz-fähig ist.


    Wahrscheinlich kann man so auch den 25.1750 MHz Quartz-Oszillator durch einen 31.5 MHz Oszillator ersetzen, um statt 60Hz 640x480 VGA dann 75Hz zu bekommen.

    Ja, das kann man.

    Habe ich seinerzeit mit meiner ET3000 auch gemacht, da ich sehr flimmerempfindlich bin.

    Die Kombination der Quarze, die ich gewählt habe, weiss ich aber nicht mehr.

    Wichtig ist nur, dass man die Werte so wählt, dass alle benutzten Modi im Bereich dessen bleiben, was der Monitor schluckt, wofür o.g. Tabelle hilfreich ist.

    Weiterhin wichtig ist, dass Du darauf achtest, dass das Bild nicht bei erheblich höherer Zeilenfrequenz irgendwo beginnt, kleiner zu werden.

    Da beginnt nämlich die Hochspannung nach oben zu gehen, ebenso die Röntgenstrahlung und die Frequenz und Energie des Staubpartikelbombardements.


    Weiterhin empfiehlt sich, zu probieren, welcher DAC am besten funktioniert. Der eingebaute DAC ist von Analog Devices, so ziemlich das Beste, was es gibt. Aber leider nur die 66MHz-Version. Die 80MHz-Version kann man von vielen ET4000 und anderen Karten fleddern.


    Die ARA ET3000 ist ziiemlich gut, das merkst Du schon an der Verarbeitung.

    Von daher meine Frage, wie äussern sich die "Aussetzer", von denen Du sprichst.

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  • Nicht jeder hat das (User) Manual (vielleicht könntest Du ja das mal scannen...).

    Mit Aussetzer meine ich, das ab und an das Bild horizontale Streifen bekommt, welche das ganze Bild "zerstören" (ähnlich wie bei alten Fernseher wenn HF-Störungen das Bild verschlechtern).

    Könnte rein theoretisch mit dem RAMDAC zusammenhängen.

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  • Das Manual habe ich schon vor langem weggeworfen :(

    Gibt es aber auf ebay zu kaufen.


    Diese "Aussetzer" deuten auf schlechte Qualität der Stromversorgung hin.

    Netzteil unter Last prüfen. (Oszilloskop!)

    Verstärken der Abblockung am DAC hilft manchmal auch, das Ausgangssignal zu glätten.

  • Keine Ahnung warum sich die Fehlersuche bei Vielen auf das Netzteil reduziert, aber das Netzteil hat auch unter Last stabile 5Volt (nicht mit dem Oszi gemessen, aber mit einem Digitalvoltmeter). Ja, es *kann* auch an der Stromversorgung liegen, aber auch so ein PC hat noch mehr Teile die mal nicht mehr wollen....

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  • Keine Ahnung warum bei Vielen das Netzteil oft erst nach langer und ergebnisloser Fehlersuche als allerletzte Fehlermöglichkeit in Betracht gezogen wird.

    Die Messung mit dem Multimeter sagt wenig aus, da das keine hochfrequenten Störungen erfasst.


    Andere Störmöglichkeiten sind Fremdeinstreuungen durch andere Geräte, Ausgleichsströme durch klassische Nullung, etc.

    Mitunter erweisen sich auch auf den ersten Blick "funktionierende" andere Karten als Störer.


    Da diese Störung nicht permanent ist, liegt es meinem Bauchgefühl nach nicht an der VGA.

  • Wenn die Störung auftritt, dann bleibt sie auch bis zum Aus- und Wiedereinschalten....

    Ahh gut, wichtiges Detail!


    Dann würde ich an Deiner Stelle mal mit dem Heissluftgerät auf 120Grad eingestellt mal herauszufinden versuchen, ob die Störung reproduzierbar ist.


    Deine Kartenversion ist nämlich eine sehr frühe, wo noch 100ns RAMs verbaut sind, anstatt wie in den späteren Versionen die teurere 80ns-Variante.

    Von daher halte ich für denkbar, dass diese Kombination zu grenzwertig war, häufiger als erwünscht Reklamationen verursacht hat.


    Edit: Sollte sich zeigen, dass der Fehler hier liegt, kann abgesehen von besserer Kühlung u.U. das Draufpappen zusätzlicher Abblockung reichen, stabile Betriebsverhältnisse zu erreichen.