Reparatur Labornetzgerät...

  • Hallo.


    Ich habe hier ein wunderschönes, regelbares Labornetzgerät von 1980 reinbekommen. Es ist von der Firma ElektroAutomatik und ist zwischen 0 und 15 Volt regelbar und soll einen max Strom von 10 Ampere bringen. Im Leerlauf bringt es die 15 Volt natürlich. Wenn ich den Spannungsausgang mit 2 parallelgeschalteten 12V H7 Birnen belaste, fließt ein Strom von ca 7 Ampere und die Spannung bricht zusammen auf 10,5 Volt. Ich kann dann auch an dem Regler höher drehen, es passiert nichts. Wenn ich zwischen Plus und Minus mit dem Multimeter messe, stimmen die Spannungen auch mit der analogen Anzeige überein. Ok, dachte ich, dann bringt es nicht mehr die volle Leistung. Bis 5 Ampere hätte es die 12V wohl gehalten, aber wann braucht man im Hobbykeller mal 5 Ampere, wenn man sich mit Digitaltechnik am Steckbrett beschäftigt ?! Ich hatte es so hingenommen.


    Jetzt habe ich vorhin eine Schaltung am Steckbrett aufgebaut. Einfache Schaltung mit Spannungswandler und Taster. Ich wollte mit dem Oszi messen, wie der Schalter prellt und dann eine kleine Schaltung zur Entprellung desselben bauen. Die Schaltung hatte ich mit dem Netzgerät versorgt. Als ich die Masse von meinem Tastkopf an die Masse der Schaltung angeschlossen hatte, gab es direkt einen Kurzschluß, es kam Rauch aus dem Steckbrett, es ist aber nichts kaputt gegangen. Ich habe dann das Potenzial zwischen Netzgerät Minus und Masse bzw. Erde des Oszi´s gemessen und siehe da: 15 Volt !! Natürlich ist die Erde am Oszi die gleiche wie am Netzgerät. Trotzdem auch da gemessen, am Netzgerät Minus gegen Gehäuse (Erde), da hab ich ebenfalls 15 Volt Potenzialunterschied. Also ich kann so mit dem Gerät nicht arbeiten. An Minus liegt konstant 15V Pluspotenzial, es ist auch völlig egal, wie der Spannungsregler steht. Plus und Minus sind jeweils mit einem 10MOhm Widerstand mit dem Gehäuse verbunden, vermutlich um Spannungsspitzen ab zu fangen, beim ein oder ausstecken der Kabel bei eingeschaltetem Gerät.


    Bevor das wieder in Messorgien endet... Hat jemand spontan ne Idee bzw. hatte den Fehler schonmal jemand ?


    BTW, es handelt sich natürlich NICHT um ein Schaltnetzteil. Es ist ein gewöhnlicher Trafo mit einer kleinen Regelungselektronik.


    Vielen Dank !


    Gruß Jan

  • Ich hab das eben mal probiert. Egal, wie rum der Schuko-Stecker drinne is, es ist immer dasselbe. Allerdings muss ich mich korrigieren, das Pluspotenzial liegt auf dem Gehäuse. Also wenn ich die Plus-Meßstrippe an Minus halte und die Minus-Meßstrippe an das Gehäuse, dann steht da -15 Volt...


    Gruß Jan

  • Zwei Kabel waren ab in dem Wirrwarr. Diese hab ich definitiv an die richtigen Stellen angelötet, das war einwandfrei zu erkennen... Allerdings hab ich jetzt 30 Volt am Chassis... :(


    Gruß Jan

  • So, ich habe den Fehler gefunden. Getreu dem Motto "Denn sie wissen nicht was sie tun" hat sich in dem Gerät mal richtig jemand mit dem Lötkolben gehen lassen. Eine Diode war überbrückt, 2 Kabel waren ab und der Fehler war ein nicht isolierter 2N3055, welcher ja den Collector am Gehäuse hat. Da hat jemand an dem Kühlkörper anstatt einer Kunststoffdistanzscheibe bzw. einem Isolator einfach als Abstandshalter 2 Muttern untergelegt. Somit hatte der Collector einen Kurzschluß in Richtung Gehäuse. Gut, dass ich seit ein paar Wochen einen 3D Drucker habe, somit kann ich mir schöne neue Abstandshalter drucken .... :)


    Gruß Jan