CBM 3032 Seltsames Verhalten

Übliche Vorgehensweise:

Erstmal die Spannungen messen. Beide 5V-Regler, 12 Volt und -5 Volt.

Wenn die ok sind, bei dem ersten CBM das Reset-Signal an der CPU prüfen.

Der zweite CBM hat möglicherweise ein Wärme- oder Spannungsproblem. Also auch erstmal die Spannungen messen.

Wenn die Spannungen ok sind, auch mal alle gesockelten Chips rausnehmen und wieder reinstecken. Oxidierte Pins reinigen.

Hast du einen Logikstift oder ein Oszi?

Mit dem Logikstift kannst du schon mal das Reset-Signal und den Takt an der CPU messen.

VR1 ? Mach doch mal ein Foto. Am besten vom ganzen Board. Man weiß ja nie, was da so im Laufe der Jahre reingewandert ist.

Achso, VR1 ist eine der beiden Zenerdioden für den Kassettenport. Die ist erst mal nicht relevant.

Wichtig sind erstmal die Ausgangsspannungen von VR4 bis VR6.

Das ist jetzt der CBM, der vorher den Garbage-Screen zeigte?

Spannungen sehen ok aus. Ich gehe mal davon aus, dass VR6 -5 Volt liefert.

Hast du den Logikstift angeschlossen? Du must mal schauen, wo du dir die Spannung für den Logikstift auf dem Board holst. Ich klemme den immer an der Diode CR11/CR12 (+5 Volt) und an C62 (Masse) an. Vorausgesetzt, dein Logikstift hat einfache Klemmen für die Eigenversorgung.

Dann kannst du den Reset und den Takt an der CPU prüfen. Beim Einschalten sollte der Reset kurz auf Low gehen (0 Volt) und dann auf High (5 Volt) und dort bleiben. Ob der 1 MHz CPU-Takt anliegt, kann man auch mit den Logik-Stift prüfen (Low- und High-LED leuchten am Stift gleichzeitig).

Wenn du aktuell kein Bild mehr hast, kannst du mit dem Logik-Stift auch mal prüfen, ob Signale am Video-Stecker J7 anliegen.

Und schau mal, ob die Bildröhre hinten noch klimmt (sieht man durch die Lüftungsschlitze des Monitors).

Ok, also Reset und Takt scheinen ja zu funktionieren.

So ein Verhalten des RAM/ROM-Boards habe ich aber noch nicht gesehen.

Ups, das war ein Fehler. Ich meinte natürlich CR10 und CR11. Gut, dass du nochmal nachgemessen hast.

Ich nehme ja an, dass dein Logikstift eine 5V Versorgung braucht.

Man kann sich die Spannungen auch am Kassettenport abholen. Aber das ist mit Klemmen auch etwas fummelig.

Da liegen ggf. auch die 6-7 Volt für den Kassettenmotor an. Da sollte man besser keinen Kurzschluss machen.

Ich habe inzwischen einen Logikstift mit einem Stecker für den Kassettenport speziell für die PET-Reparaturen.

Meine häufigsten Fehler am 3032-Board waren bisher:

- Kontaktprobleme (Fassungen und Stecker)

- defekte 6520 und 6522

- defekte RAMs

- defekte ROMs

- defekte TTLs in der Video-Logik

- defekte Diode am -5V Spannungsregler, dabei sterben leider die dynamischen RAMs

- und natürlich der Klassiker: der hochgegangene Netzfilter

So viele PET-Boards habe ich bisher gar nicht repariert. Vielleicht 5 oder 6 Stück. Aber viele Boards haben eben mehrere Fehler.

Das Oszi kommt bei mit immer erst zum Einsatz, wenn ich mit dem Logikstift nicht mehr weiterkomme. Das war aber bisher eher selten der Fall.

Zitat von detlef

Das Oszi kommt bei mit immer erst zum Einsatz, wenn ich mit dem Logikstift nicht mehr weiterkomme. Das war aber bisher eher selten der Fall.

so gehört auch eine erweiterte logikstift schaltung zu meinen vielen simplen test adaptern.
die ein oszi oft dann auch erübrigt.

eigentlich die messungen oft noch übersichtlicher macht, als mit einem oszi.
besonders auch für anfänger dann geeignet.

ein oszi muss man ja auch erstmal gut verstehen und bedienen können.

wenn ich versuche bei der fehlersuche zu helfen, bei den treffen, dann habe ich oft festgestellt,

das manch einer, sein neues super modernes und teueres oszi, garnicht bedienen kann.

weil die oszis inzwischen soviele möglichkeiten haben, dann kann man auch dadurch viel verstellen.
selbst ich komme dann oft nicht mehr klar, bei den leuten, mit den vielen möglichkeiten ihres oszis.

so dachte ich mir bereits 2010, nach dem doreco besuch 2009,
das meine test adapter schaltung, die ich mir anfang der 70er erdacht hatte.
weil ich mir damals kein oszi leisten konnte.

wohl noch heutzutage, oft eine einfachere, preiswertere und übersichlichere lösung ist,
bei einer fehlersuche. bei digitalen schaltungen.

nun ist es heutzutage auch besonders ideal durch die möglichkeit einer forumsunterstützung.
dann können viele da auch mitmachen, bei der auswertung der led zustands bilder.

gruß
helmut

So ein Logikstift ist schon ein genials Werkzeug in TTL-Schaltungen.

Man kann die TTL-Pegel ablesen (low, high, tri-state/offen).

Man sieht kurze Impulse (die sollte der Stift natürlich verlängern).

Man erkennt, ob eine Frequenz anliegt und die Größenordnung (Hz, Kilo-Hz oder Mega-Hz) und sogar das ungefähre Taktverhältnis.

Das Oszi braucht man eigentlich erst, wenn man die genauen Signalformen anschauen muss.

Der Netzfilter ist unter dem Abdeckblech hinter dem Trafo versteckt.

Die Spannung an Pin 1 hängt natürlich davon ab, welche Funktion und Zustand der Pin beim jeweilgen IC-Typ hat: Eingang, Ausgang, Tri-State

2 Volt sind verdächtig. Wo hast du die gemessen?

Welchen Pegel ein Eingang oder Ausgang hat, hängt natürlich auch davon ab, welche Aufgabe das IC in der Schaltung hat.

Wenn alle Ausgänge der IC's des gleichen Typs immer die gleichen Ausgangspegel hätten, würde die Schaltung nicht viel tun.

Die Oszilogramme sehen irgendwie komisch aus. Wieso ist da ein Einschwingen auf dem ersten Bild zu sehen?

Mach doch mal ein Gesamtbild, wo man die Einstellungen des Oszis erkennen kann.

2,54 Volt wäre definitiv ein Fehler. Der Ausgang 5 (Q) des gleichen ICs müsste ein definiertes High oder Low Signal liefern.

Kannst du zur Sicherheit nochmal an Pin 5 von H7 messen?

Welche Frequenz mist du an Pin 1 von H8?

Ist das der CBM, der kein Bild macht?

Achso: Wie hast du denn die Spannungen an Pin 1 gemessen? Mit dem Oszi? Mit dem Multimeter geht das nicht, weil das ja keine statischen Signale sind.

Es macht einfach keinen Sinn, mit dem Multimeter Spannungen an TTL-Ausgängen zu messen. Was das Multimeter bei sich schnell ändernden Signale anzeigt, ist reine Glücksache. Mit dem Multimeter kannst du die Versorungensspannungen und Signale, von denen du weisst, dass sie statisch einen bestimmten Peger haben, messen.

Es macht auch keinen Sinn, die Signale von ICs des gleichen Typs an unterschiedlichen Stellen der Schaltung zu vergleichen. Die Signale werden in der Regel unterschiedlich sein. Aber das hatte ich ja oben schon mal geschrieben.

Ich denke, ich klinke mich jetzt mal hier aus und empfehle einen Elektronik-Grundkurs. Zumal du ja auch nicht so empfänglich für Tipps bist und es sowieso lieber so machst, wie du es für richtig hälst. Also dann noch: fröhliches messen!

Falls du noch konkrete Fragen hast, kannst du mich gerne per PN anschreiben.