Amiga 2000, Akkuschadeninstandsetzung, mal wieder :)

Habe hier einen 2000er den ich wieder flott machen möchte.

Status: Bootet nicht. Akku war noch installiert, zum Glück kein Varta sondern einer der blauen No Name.

Sofortmaßnahme: Akku auslöten. Man erkennt auf den Photos gut den Bereich, der von der Lauge betroffen ist. In dem Bereich werde ich später die Bauteile tauschen und den Leitlack entfernen denke ich. Der 68000er Sockel gehört auch dazu. Aber erst mal sauber machen und dann weiter sehen.

Alles in allem scheint das ein sehr milder Fall von Akkuschaden zu sein. Ich bin zuversichtlich, daß die Kiste wieder laufen wird.

Erst mal mit Wasser und Spüle den groben Dreck runter, dann mit Essigsäure die Akkulauge neutralisieren.

Dafür ist eine große Fotoschale ganz gut geeignet. Muß man halt wieder gut saubermachen bevor da wieder Papierentwickler rein kommt.

Wie man oben sieht, sind alle Chips aus ihren Sockeln entfernt. Erstens kann man so den Schaden besser beurteilen, zweitens trocknet das Board dann besser und drittens werde ich die Pins der Chips ohnehin mit dem Glasfaserradierer reinigen und die Sockel gut mit Preßluft ausblasen.

Zur Neutralisation nehme ich Essigsäure und keine Zitronensäure, weil erstere verdunst und beim Trocknen keine festen Rückstände bilden kann.

Natürlich wird trotzdem gründlich nachgespült nach dem Essigbad.

Oben habe ich 2x 400g Flaschen Essigessenz 25% genommen und etwa die dreifache Menge heißes Wasser.

Das lasse ich dann drinnen bis keine Gasblasen mehr aus den betroffenen Bereichen aufsteigen + 1/2 Stunde.

Weil die Akkus Cadmium enthalten mache ich die ersten Arbeitsschritte gern unter Verwendung von Einweghandschuhen.

Und ganz sicher nicht in der Spülmaschine, wo auch mein Eßgeschirr gereinigt wird. Aber das muß jeder selber wissen, der Reinigungseffekt eines Spülmaschinenganges auf Platinen ist ja hinlänglich bewiesen, ich persönlich finde es trotzdem eklig.

Nach der Spülung mit Wasser noch eine Reinigung mit Wepos Kunstoffreiniger und erneuter Klarwasserspülung.

Dann Ausblasen mit Druckluft und Trockenfönen.

Sieht nun gar nicht mehr so schlimm aus. Bin gar nicht mehr so sicher, ob den ich 68000er Sockel nicht drin lassen soll.

Der kleine putzige Kompressor im Hintergrund ist übrigens mein neues Spielzeug. Wiegt um die 10kg, ist flüsterleise, ölfrei und hat genug Durchsatz für kleinere Sachen wie die Auslblasepistole oder den Druckluftnagler.

Ich habe mal ein wenig weiter gemacht. Den Bereich um den Akku gründlich mit 220er Schleifpapier gesäubert. Unter dem 68k Sockel ist doch noch Akku-Rest. Der muß dann wohl doch runter. Anbei noch ein Bild vom Akku... das ist die gute Sorte. So einen gut erhaltenen von VARTA habe ich schon Jahrzehnte lang nicht mehr gesehen.