Beiträge von michaelengel

    Ich lebe seit 1999 in Franken und habe die Sammlung des Herren Kutz leider erst durch das Video über deren Schließung mitbekommen. Schade. Weiß jemand konkret, wie die "Sammlungsauflösung" vonstatten gehen soll?

    Aktuell haben die Erben mehrere konkrete Vorstellungen, wie die Sammlungsauflösung stattfinden soll. In erster Linie suchen sie ein oder mehrere Museen, die alles oder größere Teile der Sammlung abnehmen. So haben sie z.B. bereits Kontakt zum https://www.iser.fau.de/.
    Sie möchten aber (aktuell) auf keinen Fall nur Einzelteile verkaufen.

    Wir sind von der Uni Bamberg her zusammen mit der ISER in Kontakt mit den Verantwortlichen, ich kümmere mich gerade um Lagerraum für die Exponate. Die Unileitung hat das Vorhaben heute befürwortet.

    Sind diese NeXT Computer wirklich so viel wert?

    "professorinschubert" als Verkäufer(in), aber als gewerblich angemeldet und Kontaktinfo ist ein Sebastian Bühler in Karlsruhe. Hmja.

    Falls es die mir bekannte (mittlerweile AFAIK emeritierte) Professorin Schubert sein sollte, würde ich auf jegliche Kontaktaufnahme verzichten.

    Für nicht funktionierende Geräte (die teurere Maschine scheint zudem auch keine Festplatte zu besitzen) sind die Preise vollkommen überzogen, der Monitor ohne Platine ist dreist. Nebenbei sollte man evtl. klären, ob hier nicht Eigentum einer Universität verkauft wird...

    Mit Disassembler würde ich im Code nach genau diesem Befehl suchen, oder einem Bitmuster, daß diesem ähnelt. Daraus könnte man ablesen, ob in diesem EPROM systematisch was gekippt ist.

    Erstmal sieht mir der Inhalt sehr sinnvoll aus. Wenn man sich z.B. Sprungziele von Unterprogrammaufrufen anschaut, dann ist die Instruktion vor dem Sprungziel ein RTS. Bis auf die letzten ungenutzten 0xff-Bytes (und die zwei bei 0xd6) sehe ich jetzt auch keine undefined opcodes.

    Es ist in der Tat erstaunlich, dass keinerlei Strings zu finden sind. Am Ende des ROMs sind ab Offset 0x7c72 mehr als 512 ungenutzte Bytes (0xff), da würde ich zumindest einen Copyright-Hinweis reinschreiben oder mich verewigen :).

    Das Board scheint einen dual UART zu haben (der MK68564), der mir so noch nicht untergekommen ist, mit Treibern für RS232-Pegel dahinter (die 1488/1489 und kompatiblen) – aber das heisst ja nicht, dass da auch ein Terminal oder so dranhing. Kann ja auch einfach eine Industriesteuerung sein, mit der nie ein Mensch interagieren musste.

    Ein einfacher Disassembler findet sich hier.

    Wenn man davon ausgeht, dass 0x000e8098 der Reset-Vektor ist und 0x000e8000 die Basisadresse des ROMs, dann sieht der Code ab Offset 0x98 im ROM nicht hundertprozentig falsch aus, wenn auch zumindest ungewöhnlich.

    Was mir auf Anhieb auffällt:

    • Üblicherweise startet 68k-Firmware mit dem Schreiben des SR, um u.a. Interrupts abzuschalten (MOVE #$2700,SR). Das fehlt hier.
    • Der ungültige Opcode an 0xd6 nach dem BSR, aber da wird wohl einfach versucht, die Adresse des PC auf den Stack zu bekommen, die dann bei 0xd8 wieder ausgelesen wird.

    Klingt nach nem lustigen Reverse-Engineering-Projekt. Wenn man nur mehr Zeit hätte...

    – Michael

    Speicherfehler können im allgemeinen übrigens durch eine fehlerhafte Spannungsversorgung verursacht werden. Gerade wenn diese dauerhaft ECC-korrigierbar sind, deutet dies darauf hin.

    Die Fehler wandern auch von Modul zu Modul und Bit zu Bit. Spannungen messen kann sicher nicht schaden und mal auf die Suche nach verdächtigen Kondensatoren gehen... hat schonmal jemand eine O2 (Mainboard + Netzteil) recapped bzw. war das notwendig?

    Frage: Und Du hast einfach mit der Maus einen Rechtklick gemacht, um die anderen Funktionen zu erreichen?

    Ja genau, das hat bei Cspect auf Anhieb funktioniert, ich hatte es einfach von der Shell aus /usr/freeware/bin aufgerufen und konnte dann ein AIFF-File (auf einem Mac aus einem MP3 konvertiert, 16 bit Stereo samples) abspielen.

    Dafür läuft Spectrogram bei mir instabil und crasht öfter... evtl. liegt das aber auch daran, dass die O2 ein Speicherproblem (hoffentlich kein Problem mit dem Speichercontroller) hat, ich bekomme immer noch korrigierbare ECC-Fehler... wobei das System sonst stabil zu laufen scheint. Ich muss mal die zweite O2 aus dem Regal holen...

    Nach einigem Kampf mit IRIX (20 Jahre nicht benutzt, wie zum Teufel installiert man nochmal tardist-files... und komplett übersehen, dass du ne Anleitung mitgepostet hattest. Yikes!) und Rausfinden, welches AIFF-Format die O2 mag, läuft cspect bei mir, Maus und Tastatur funktionieren. Mieser Screenshot anbei, weil ich das SGI-Screenshot-Tool nicht verstehe :).

    Das Ganze auf einer R10k O2 mit IRIX 6.5(.30, glaub ich – uname -a sagt nur 6.5?). Die klingt sogar gut mit ihrem internen Lautsprecher.

    – Michael

    Kennt jemand von euch zufällig die Entwerfer bzw. Unternehmen, die für SGI, DEC, HP oder andere (freue mich über andere Beispiele!) tätig waren?

    Zumindest einige der SGI-Designs kamen von IDEO und Lunar Design. IDEO-Mitgründer Mike Nuttall hatte schon mit seiner Vorgängerfirma Matrix Designs Workstations entworfen, u.a. für Convergent Technologies und AT&T. Auch die 1987er Microsoft Maus geht auf sein Konto.

    Spannend, vielen Dank für den Tip! Dann begebe ich mich mal in das rabbit hole und schaue, was sich da so findet...

    Hallo,

    es ist glaube ich allgemein bekannt, dass das Industriedesign von 68k-Macs (ab dem Apple //c und Mac SE mit der "Snow White"-Linie bis zu frühen Quadras wie 700 und 900/950), NeXT und auch Sun Microsystems (frühe SPARCstations) von Hartmut Esslingers frog design entworfen wurde.

    In den 90ern gab es aber auch eine Reihe von anderen Workstation-Herstellern, die nicht nur langweilige graue oder beige Kisten gebaut haben, z.B. SGI (Indy, O2, ...) und auch einige Modelle von DEC (z.B. die AlphaStation 255) oder HP (PA-RISC "Gecko" 712er-Serie).

    Kennt jemand von euch zufällig die Entwerfer bzw. Unternehmen, die für SGI, DEC, HP oder andere (freue mich über andere Beispiele!) tätig waren?

    – Michael

    Hallo Stephan,

    whow, vielen Dank für die vielen interessanten Infos! Einen Teil davon hatte ich mir auch schon zusammengestückelt... bei der SCSI- und Ethernet-Performance hätten mich halt real erzielbare Werte interessiert, nicht nur der theoretische Durchsatz.

    Da die 2/50 oft als diskless workstation eingesetzt wurde, wäre interessant, ob eine lokale Platte deutlich schneller gewesen ist als 10 Mbps-Ethernet. Es gab z.B. in den 90ern einige Papers, die z.B. swap in das RAM eines anderen Systems über Ethernet realisiert haben (also ein gutes Jahrzehnt nach der 2/50) – wäre interessant, ob das schon auf älteren Maschinen funktioniert haben könnte. Angeblich (da muss ich mal nachforschen) konnten Apollo-Workstations remote memory über TokenRing ansprechen.

    SunOS 4.0.3 Quelltextbestandteilen

    Hm, ich kenne SunOS 3.5 und 4.1.x-Sources, letztere Versionen haben aber keinen Sun 2-Support mehr. Wo verstecken sich die 4.0.3-Quelltexte denn? :)

    Viele Grüße, Michael

    Hallo allerseits,

    zur 68010-basierten Sun 2/50 findet sich zwar jede Menge an technischer Dokumentation auf Bitsavers (wäre ein schönes Nachbauprojekt nach Lisa und Mac Plus...), aber ein paar Fragen bleiben offen. Leider habe ich noch nie eine 2/50 live gesehen (meine erste Sun ist eine 3/60, die ich 1992 bekommen hatte).

    Hat jemand von euch noch mit einer 2/50 gearbeitet oder besitzt gar eine? (Falls jemand eine übrig hat, hätte ich Interesse – aber das ist vermutlich eher illusorisch...)

    Ein paar Fragen, die sich mir so stellen:

    • Auf den recht wenigen Fotos im Netz sieht man die 2/50 einmal mit der von Sun 3 bekannten Tastatur und einmal mit einer älteren Tastatur (siehe angehängtes Foto aus einem Sun-Prospekt). Hat Sun die Tastatur irgendwann während der Lebensdauer der 2/50 umgestellt oder waren das eher spätere Upgrades oder gar Verwechslung mit einer 3/50?
    • In den Schaltplänen der 2/50 wird eine Bestückungsoption mit 64 kBit DRAMs angegeben, was insgesamt nur 1 MB ergibt (ohne VME RAM-Erweiterung). Ist die 2/50 tatsächlich mit der Konfiguration ausgeliefert worden – und wenn ja, welche SunOS-Version lief noch mit 1 MB?
    • Ebenso wird eine Konfiguration mit 12 MHz anstelle von 10 MHz 68010-CPU erwähnt. Ist diese jemals verfügbar gewesen?
    • Die 2/50 verfügt über einen DVMA (Direct Virtual Memory Access)-Controller für Ethernet und VME-Geräte (und Hauptspeicher-Refresh). Welchen Durchsatz hat eine 2/50 auf Ethernet und SCSI erreicht?
    • NetBSD unterstützt nur die Multibus-basierten Sun 2-Modelle (2/120 und 2/170), nicht aber die VME-basierten (2/50, 2/130 und 2/160). Leider wird die 2/50 auch von tme/nme und Brad Parkers emulator-sun-2 nicht emuliert. Oder hat jemand von euch zufällig 2/50-Support für NetBSD oder einen Emulator für das System gesehen?

    Auf jeden Fall scheint mir die 2/50 eine lustige kleine Maschine zu sein – wäre auch interessant, die Maschine mal mit einem AT&T 3B1/UnixPC zu vergleichen (der ist ebenfalls 68010-basiert)...