Mit qemu auf echte HDD installieren

  • Das Problem war folgendes:

    Mit 7 verschiedenen CD-Laufwerken und 2 CD-RW Rohlingen habe ich versucht,

    die erste CD aus dem set von 14CDs von "Debian 3.1r8" zu starten und ein

    Grundsystem zu installieren.

    Er kam immer nur maximal bis zum "Laden der Installer Komponenten von CD"

    und beschwerte sich über eine "nicht debian CD" oder unlesbare Daten.


    Also nutze ich jetzt einfach qemu mit einer realen Festplatte am IDE-Controller

    in einem beliebigen anderen PC.


    Die ganze Installation eines Grundsystems dauerte kaum 15 Minuten.


    Das ganze hier klappt auch mit DOS, Windows 9.x und OS/2, andere habe ich noch nicht

    ausprobiert.


    Der Zielrechner ist ein Pentium 200 MMX mit 64MB RAM und qemu kann sowas

    relativ genau emulieren. Die Festplatte ist eine 32GB, die später in den Pentium

    kommt.


    $ qemu-system-i386 --enable-kvm -cpu pentium -M pc-i440fx-1.4 -m 64 -hda /dev/sda -cdrom debian-31r8-i386-binary-1.iso


    Zwischenzeitlich kommt ein reboot, dazu muss man die CD1 auswerfen.


    Entfernen von CDs in qemu:

    1. Zum Monitor wechseln mit STRG-ALT-2

    2. eject ide1-cd0

    3. Zurückwechseln mit STRG-ALT-1


    Später dann beim Einrichten des Systems muss man alle CDs nacheinander einlegen

    und für APT einlesen lassen, die CDs wechselt man so:


    1. Zum Monitor wechseln mit STRG-ALT-2

    2. change ide1-cd0 debian-31r8-i386-binary-1.iso

    3. Zurückwechseln mit STRG-ALT-1

    4. einlesen lassen, nächste CD mit Schritt 1 weiter.


    Das setzt voraus, dass alle 14 Images im selben Ordner sind, von dem aus qemu

    gestartet wurde. Man kann natürlich auch die drei DVDs nehmen, ich hatte aber

    die CD Images schon auf meinem Rechner.


    Im Installer wähle ich dann keine Pakete aus, ich möchte den Inhalt der CDs

    vorher noch auf Platte kopieren, so dass ich später keine CDs mehr brauche.


    Wenn die Installation dann komplett durch ist, den virtuellen Rechner in qemu

    herunterfahren mit poweroff um die .deb-Dateien rüber zu kopieren.


    Dann mounte ich auf dem Host-Rechner, in dem die 32GB Platte steckt, die root-

    Partition des neuen Debian-Systems. Dort drin gibt es ein Ordner:

    /var/cache/apt/archives/

    Dort kommen sämtliche Dateien rein.


    Dazu nehme ich den Midnight Commander (mc), der kann durch ISOs wie durch Ordner

    navigieren.

    Auf den ISOs sind das sämtliche Dateien, die unter "pool" liegen.

    Erstmal mit sämtlicher Ordnerstruktur, alles was in pool liegt ins Zielverzeichnis

    kopieren. Am Ende ein Ein-Zeiler, der alle Dateien aus den Unterordnern in das

    aktuelle Verzeichnis verschiebt:


    $ find ./pool/ -type f -exec mv {} . \;

    Man muss sich unter /mountpunkt/der/platte/var/cache/apt/archives/ befinden!

    Danach kann man pool löschen:

    $ rm -rf pool


    Ab dann kann man einfach mit apt-get install ..... alles installieren. Es verhält

    sich dann so, als seien die Dateien schon aus dem Netz geladen worden.


    # Anderer Weg ISOs zu entpacken #

    Wenn auf dem Rechner 7zip installiert ist, geht es auch einfacher:

    1. Man kopiert alle ISOs nach /var/cache/apt/archives/ auf der Zielplatte.

    2. $ 7z x debian-31r8-i386-binary-1.iso

    $ ....

    $ 7z x debian-31r8-i386-binary-14.iso

    3. Mit dem MC alles ausser "partial", "pool" und "lock" entfernen.

    $ mc

    4. Der Einzeiler von weiter oben mit "find ..."



    Das Entpacken der ISOs auf einem i5 von/auf eine SSD geht richtig schnell.

    Aber das kopieren/entpacken auf eine alte IDE Platte dauert...

    Der mc gibt keim kopieren des gesamten Ordners einen Schnitt von 15MB/s an.

    Spitzen von 22.5MB/s bei grossen Dateien. Alle .deb-Dateien zusammen belegen 6,1GB.



    Im Anhang noch ein paar Screenshots während der Installation.

    Man beachte die MHz und Bogomips Angaben! :) Auf dem Pentium MMX bekomme ich 97 BogoMips.





  • Das Entpacken der ISOs auf einem i5 von/auf eine SSD geht richtig schnell.

    bitte eine SSD nicht zum entpacken benutzen.

    sie basiert auf flash speicher und der ist nicht beliebig oft beschreibbar!

    dafür ist eine SSD zu schade und viel zu teuer.


    flash speicher (SD, microSD, USB-sticks, SSDs, in mikrocontrollern usw. ) möglichst selten beschreiben!


    gruß

    helmut

  • Genau dafür habe ich mir die SSD gekauft, um darauf zu Arbeiten und nicht mehr vor dem Bildschirm zu warten.


    Das ist auch nicht die Erste, die ich in ~10 Jahren SSDs jetzt durchjage. Ich habe seit der ersten darauf compiliert, Dinge wie gentoo-portage, Zwischenspeicher fürs Packen von Backups uvm. drauf gemacht.

    Die hier hat seit jeher nur ein Linux-System drauf und ~200GB frei von 240GB und dadurch denke ich, wird die länger halten als die bisherigen.


    Zwei 32GB IDE SSDs haben nach ~5 Jahren gentoo ziemlich zeitgleich den Geist aufgegeben und eine 128GB SATA unter "wechselnden Bedingungen" in einem Bastel-PC nach zwei Jahren.


    Bei den 32ern bin ich mir recht sicher, dass es die "Abnutzung" war, relativ gleich genutzt, mit ca. 2 Monaten Abstand verreckt.


    Die 240er jetzt ist schon drei Jahre alt und wenn die nach der vielen Arbeit auf ihr in die Knie geht, soll das halt so sein.