Reines Interesse:
TELEX als solches war ja wohl wie ich eben gelesen habe, durch Verplombung eine sichere Sache.
Wie sieht es den heute damit aus, zumal ja als Transportmittel das iNET verwendet wird.
Reines Interesse:
TELEX als solches war ja wohl wie ich eben gelesen habe, durch Verplombung eine sichere Sache.
Wie sieht es den heute damit aus, zumal ja als Transportmittel das iNET verwendet wird.
Das Telex-Netz war früher vertragssicher. Durch den Austausch der Gerätekennungen am Anfang und Ende der Übertragung war sichergestellt. dass man mit der richtigen Gegenstelle verbunden war. Außerdem musste (zumindest in den meisten Ländern) jeglicher Datenverkehr mitgedruckt werden (ähnlich wie später beim Fax - zumindest in der Anfangszeit).
Für besonders sensible Daten gab es zuätzliche Verschlüsselungseinrichtungen.
Das i-Telex-Netzwerk ist dageben ein reines Hobby-Netz. Was darüber ausgetauscht wird, ist ungefähr so schützenswert, wie ein Foren-Chat.
Die Verbindungen im i-Telex-Netzwerk laufen nicht über einen zentralen Server, sondern immer Punkt-zu-Punkt, allerdings unverschlüsselt.
Strom fließt oder fließt nicht. Keine Analogübertragung.
An den Fernschreibern und wahrscheinlich auch in der Vermittlungstechnik hast du wohl Recht.
Dazwischen gab es aber auch Wechselstromtechnik und Frequenzuebertragung. Ich vermute, dadurch konnte man die Telefonleitungen benutzten und musste nicht eigene Leitungen bis zum Endgeraet legen. Aber genaues weiss ich leider auch nicht.
Zumindest in der Anfangszeit war das echte Stromschleife. Später wurde dann natürlich auch gemultiplext, um die Leitungen besser auszunutzen.
Und es gab ja auch das ED1000-Verfahren, wo die Daten analog zum Endgerät übertragen wurden (Frequnzumtastung). i-Telex unterstützt auch Geräte mit ED1000-Schnittstelle.
Aber es wurden im Fernschreibnetz immer nur digitale Daten übertragen.
In Wikipedia habe ich gerade ein Bild vom Anschaltegerät AGT10 gefunden. Das hing frueher (Mitte der 80er) immer an der Fernschreibern dran, mit denen ich zu tun hatte.
Das passt dann ja zur ED1000.
In Wikipedia habe ich gerade ein Bild vom Anschaltegerät AGT10 gefunden. Das hing frueher (Mitte der 80er) immer an der Fernschreibern dran, mit denen ich zu tun hatte.
Das passt dann ja zur ED1000.
Ja genau. Das AGT10 macht die Umwandlung von Stromschleife auf Frequenzumtastung.
Aber die Verbindungen lief meines Wissens (zumindest in Deutschland) trotzdem immer über ein getrenntes Netz.
TELEX als solches war ja wohl wie ich eben gelesen habe, durch Verplombung eine sichere Sache.
Wenn du Abhoersicherheit meinst, kannste vergessen.
Analoges Telefon und auch Telex kannst du an jeder Ecke abgreifen. Es gibt 1000e Verteilern.
Nimm nur mal die alten Uebergabepunkte, die frueher an den Haeusern hingen.
Auch die Sicherheit, durch die Kennungsgeber den richtigen Teilnehmer dran zu haben, ist ziemlich weit hergeholt.
Die Kennung wurde einfach durch Ausbrechen von Nocken am Kennungsgeber eingestellt.
Mit sehr geringer krimineller Energie konnte man das Faken.
Aber die Verbindungen lief meines Wissens (zumindest in Deutschland) trotzdem immer über ein getrenntes Netz.
Also wenigstens hausintern sind die normalen (Telefon-) Kabel / Verteiler verwendet worden.
Allerdings weiss ich nicht wie und wo der Uebergabepunkt zur Bundespost war. Aber ich behaupte mal, bis dahin hat die Post auch kein eigenes Kabel gelegt.
Technisch getrennt war Telefon und Telex hoechst wahrscheinlich schon.
Es würde mich sehr wundern, wenn da im Bereich zwischen Vermittlungsstelle und Anschlußdose auf der Hardwareseite ein Unterschied bestand.
Das wäre völlig unnötiger zusätzliche Kostenaufwand gewesen.
Auch die Sicherheit, durch die Kennungsgeber den richtigen Teilnehmer dran zu haben, ist ziemlich weit hergeholt.
Die Kennung wurde einfach durch Ausbrechen von Nocken am Kennungsgeber eingestellt.
Mit sehr geringer krimineller Energie konnte man das Faken.
Das war aber verboten. Und ich glaube die Strafen waren ziemlich drakonisch.
Das braucht also schon eine etwas größere kriminelle Energie, auch wenn es technisch einfach war.
Naja, nicht postzugelassene Modems anzuschließen war auch verboten.
Trotzdem wurden Datenklos und später ZyXELs in großen Mengen verwendet.
Solange man sicher ist, nicht erwischt zu werden, ist die Strafandrohung Nebensache.
Es würde mich sehr wundern, wenn da im Bereich zwischen Vermittlungsstelle und Anschlußdose auf der Hardwareseite ein Unterschied bestand.
Das wäre völlig unnötiger zusätzliche Kostenaufwand gewesen.
Die Trennung ist ja historisch gewachsen, wegen der komplett unterschiedlichen Technologie. Ich weiß nicht, ob die Netz auf höherer Ebene irgendwann mal bewusst zusammengelegt wurden. Technisch wäre es nach der Einführung von ED1000 sicher möglich gewesen, aber so eine gewachsene Infrastruktur einfach zusammenzulegen, ist auch ein ziemlicher Aufwand.
Genaueres weiss ich aber auch nicht. Das könnte man im i-Telex-Forum diskutieren. Da sind die Spezialisten.
Ich meinte die Leitungen und Verteiler zwischen Vermittlungsstelle und Anschlußdose beim Teilnehmer.
Da das alles nur Aderpaare sind, ist das ziemlich egal, ob da analoge Telefonie oder Stromschleife drauf läuft.
Die Verbindung zum richtigen Netz wird in der Vermittlungsstelle geschaltet.
Stromschleife wird nicht gehen, da in den Verstaerkern Uebertrager sind.
Deshalb Wechselstrom oder Frequenz.
Ich meinte die Leitungen und Verteiler zwischen Vermittlungsstelle und Anschlußdose beim Teilnehmer.
Da das alles nur Aderpaare sind, ist das ziemlich egal, ob da analoge Telefonie oder Stromschleife drauf läuft.
Die Verbindung zum richtigen Netz wird in der Vermittlungsstelle geschaltet.
Ja klar. Kabel ist Kabel.
Zumindest bei TW39 (Stromschleife) läuft zwischen Endgerät und Vermittlung ein spezielles "Protokol", da müssen nunmal 4 und 40mA fliessen. Das kann die analoge Telefonvermittlungsstelle nicht. Das müssen schon eigene Vermittlungsstellen gewesen sein. Vielleicht standen die im gleichen Gebäude nebeneinander, aber die Technik ist anders.
Stromschleife wird nicht gehen, da in den Verstaerkern Uebertrager sind.
Deshalb Wechselstrom oder Frequenz.
Wo gibt's denn da Verstärker?
Auf dem Gebiet kennst Du Dich auf jeden Fall besser aus...
Stromschleife wird nicht gehen, da in den Verstaerkern Uebertrager sind.
Deshalb Wechselstrom oder Frequenz.
Wo gibt's denn da Verstärker?
Im Verstärkeramt.
So'nen Kabel ist ja auch nur ein Mensch. Und mit der Zeit bzw. Laenge vergisst es eben was.
Joa ... aber zwischen Vermittlungsstelle und Teilnehmer?
Spielt sich sowas dann nicht eher zwischen den Vermittlungsstellen ab?
Damit ich hier keinen Blödsinn erzähle, habe ich die Frage mal ins Telex-Forum gestellt (also ob es zu irgendeiner Zeit an irgendwelchen Stellen gemeinsam genutzte Infrastruktur gab). Ich gehe davon aus, dass das immer komplett getrennt war. Also die Telefonkabel liefen zur Telefonvermittlung und die FS-Kabel zur FS-Vermittlung. Aber mal schauen...
Hier die Antwort aus dem Telex-Forum zum Thema getrennte FS- und Telefonnetze:
ZitatHallo Detlef,
Mal abgesehen von den ersten Versuchen mit Eintonmodem über Telefonverbindung (wie später Fax) wurde ab 1939 eigene Telexvermittlungstechnik aufgebaut.
Trennung muss hier differenziert betrachtet werden. Die Anschlussleitungen lagen natürlich in den selben Orts- bzw. Fernkabeln (Achter). Die Vermittlungstechnik dagegen war strikt getrennt. Die WT Verbindungen zwischen TXVstn wiederum wurden statisch über einen Telefonkanal (WT24) als Standverbindung geführt. Auch bei ED1000 lagen die Ortsleitungen bis zum HVt zusammen. Dort trennte sich dann aber die TX-Technik ab. Die ED1000 Leitungen wurden in den OVStn mit SEU Karten wieder zu Doppelstromsignalen zurückgewandelt und dann in ZD-Datenkanäle eingemulitplext. Dort lagen sie mit anderen niederratigen Datenleitungen in einem 64kbit/s zusammen. Dieser wurde dann via PCM-Systemen zusammen mit u.a. Wählleitungen zum Ort der nächsten TX-Vermittlung geführt. Vermittlungstechnisch haben sich die Systeme Sprache und Daten/Telex nie berührt(abgesehen von Einwahlknoten BTX). Netztechnisch haben sich Datennetze immer schon auf das bereits existierende Fernnetz (TF-Technik / PCM) und auch dort via Kabel/ Glasfaser/Richtfunk abgestützt. Alles andere wäre wirtschaftlicher Wahnsinn gewesen. Habe in der Übertragungstechnik lange gearbeitet und all das technische kommen und gehen miterlebt.
Gruß
Willi
Da ich wegen der vielen Fachbegriffe fast nichts verstanden habe, habe nochmal nachgefrage und diese Erklärung bekommen:
ZitatHallo Detlef
ja, darfst Du weitergeben, war ja so und kein Geheimnis. Zu den Fachbegriffen:Achter ist eine Kunstschaltung (auch Phantom bezeichnet) in Fernkabeln allgemein. Mithilfe der ohnehin vorhandenen Übertrager mit Mittelanzapfung konnte aus zwei Sprechleitungen eine dritte gezaubert werden. Da auch dieser Vierer (da über 2x2 Kupferadern geführt) eine Mittelanzapfung hatte, wurde aus zwei Vierern ein Achter gezaubert. Diese waren nicht so gut zum Telefonieren zu gebrauchen (kleinste Unsymmetrie verursachte verständliches Mithören) und stellten praktisch "kostenlose" Leitungen für Telex da. WT bedeutet Wechselstromtelegrafie. Dabei wurden bis zu 24 Fernschreibkanäle mithilfe von Einzelfrequenzen und Bandbreiten von 80Hz in einem Fernsprechkanal untergebracht . ED1000 heisst Einkanaldatensystem.
OVst ist Ortrvermittlungsstelle. Hvt heisst der Hauptverteiler einer Vermittlungsstelle. SEU ist Sende/Empfangsumsetzer, kleine Platine die oft in T1000 eingebaut ist. ZD heisst Zeitmultiplexdatenkanal. der Rest dürfte gängig sein.
Gruss
Willi
Ich merke schon, dass das nicht gerade mein Fachgebiet ist.
Danke für die bisherigen interessanten Antworten. Ich glaube diese Fachbegriffe kann man auch wirklich nur verstehen, wenn man bei der damaligen Bundespost Fernmeldetechniker gelernt hatte und sich damit täglich auseinander setzte. Abkürzungen sind in jedem Job vorhanden und meist von Aussenstehenden nicht wirklich zu verstehen.
Trotzdem ist es interessant zumindest etwas über diese für mich doch sehr fremde Welt ansatzweise zu verstehen. Manchmal helfen ja auch Bilder zu mehr Verständnis. Wird es sicher auch zu diesem Thema geben, muß ich mal ein wenig im iNet stöbern.
Habe ich jetzt zwar auch längst nicht alles verstanden, aber das entscheidende scheint mir, daß wie erwartet Telex und Telefonie über die selben Kabel geführt wurde, teilweise sogar gemultiplext über die selben Leiter.
Vierer und Achter in Bildform:
Danke für den Link, diese Erklärung ist doch schon ganz gut nachvollziehbar.
ZitatTrennung muss hier differenziert betrachtet werden. Die Anschlussleitungen lagen natürlich in den selben Orts- bzw. Fernkabeln (Achter). Die Vermittlungstechnik dagegen war strikt getrennt.
Ich denke das war fuer uns der wichtige Teil.
Da ich wegen der vielen Fachbegriffe fast nichts verstanden
Ich fand's ok.
Und ich habe NICHT bei der Bundespost gelernt!
Und die Bundespost hat "nur" Fernmeldehandwerker ausgebildet, Techniker kommt danach. Das aber nur mal zum Klugscheissen.
Das Telex-Netz war früher vertragssicher. Durch den Austausch der Gerätekennungen am Anfang und Ende der Übertragung war sichergestellt. dass man mit der richtigen Gegenstelle verbunden war. Außerdem musste (zumindest in den meisten Ländern) jeglicher Datenverkehr mitgedruckt werden (ähnlich wie später beim Fax - zumindest in der Anfangszeit).
Für besonders sensible Daten gab es zuätzliche Verschlüsselungseinrichtungen.
Das i-Telex-Netzwerk ist dageben ein reines Hobby-Netz. Was darüber ausgetauscht wird, ist ungefähr so schützenswert, wie ein Foren-Chat.
Die Verbindungen im i-Telex-Netzwerk laufen nicht über einen zentralen Server, sondern immer Punkt-zu-Punkt, allerdings unverschlüsselt.
Mit der Sicherheit war das auch früher so eine Sache. Siehe hier:
Ja, das Video kenne ich - Retro-Cyberkriminalität.
Technisch war das überhaupt kein Problem. Die Kennungsgeber waren nicht mal verplombt. Es war einfach verboten, die Kennung zu manipulieren.
Man brauchte aber eine (vermutlich illegale) Quelle für neue Kennungsgeberkämme.
Ich nehme an, du bist der Jan aus dem i-Telex-Netzwerk.