Posts by Gnatz

    Der User Port wird direkt vom Baustein 6522 zum Stecker geführt. Für jemanden, für den Hardware nicht so wirklich sein Ding ist, kann das problematisch sein. Zuerst einmal ist der 6522 empfindlich gegen Überspannungen und Aufladungen. Bei ungeschicktem Handling geht der leicht kaputt. Dann hat er ein DataDirectionRegister, mit dessen Hilfe man festlegen sollte, ob der jeweilige Datenpin ein Eingang oder ein Ausgang sein soll. Abhängig von der Information in diesem Register verhalten sich die Pins unterschiedlich. Bevor man mit dem Port arbeitet, sollte man sich erst das Datenblatt dieses Bausteins ansehen. Für Leute, die mit solchen Bausteinen Erfahrung haben, ist das Ganze einfach, aber gerade wenn man mit Steckbrettern arbeitet, kann schnell mal ein Fehler auftreten, der das Ende des 6522 bedeutet.

    Zur Anfangszeit der Apple II waren die Laufwerke über ein simples Flachbandkabel angeschlossen. Als die EMV-Vorschriften strenger wurden, hat Apple das Computergehäuse intern leitfähig beschichtet. Das Flachbandkabel zum Laufwerk war ebenfalls mit einer Abschirmung umgeben, die mit einer breiten Metallzunge leitfähig an dem Gehäuse befestigt wurde. Wenn diese Abschirmung frei "in der Luft hängt" oder nicht korrekt mit der Gehäuseabschirmung verbunden ist, kann das Lesefehler erzeugen.

    Ich bin ein wenig verwirrt. Der Apple II wie ich ihn kenne, war erst einmal ohne Disk arbeitsfähig und konnte Basic- und Assembler-Programme ausführen. Wollte man ein Diskettenlaufwerk anschließen, benötigte man eine Interfacekarte, die üblicherweise in Slot 6 eingesteckt wurde. Erst wenn man dann PR#6 eingab, wurde das auf der Interfacekarte befindliche Programm gestartet, das dann das Laufwerk ansprach. Dann hörte man, wie der Schrittmotor den Lesekopf an den Anschlag fuhr. Auf der Diskette befand sich ein Markierungsloch, welches von einer Lichtschranke abgetastet wurde und für die Lage der Spur 0 und für die Drehzahlerkennung benötigt wurde.

    Das war jetzt erst mal so aus der Erinnerung. Für mehr Details müsste ich erst meine alten Unterlagen suchen.

    Beim Stecken der Flachbandkabel zum Laufwerk auf die Interfaceplatte aufpassen. Ein Verstecken zerstört die Elektronik auf dem Laufwerk.

    China hat inzwischen (ausreichend ??) viele sehr gute Ingenieure und Facharbeiter. Die größeren Firmen haben deshalb auch wenig Probleme, wenn mal ein Experte wechselt. Bei kleineren Firmen, die nur wenige Produkte entwickeln, die dann aber in gigantischen Mengen auf den Markt werfen, scheint das nicht der Fall zu sein. Wenn deren Experte wegfällt, wird notfalls hemmungslos gebastelt um die Produktion am Laufen zu halten. Da entstehen dann u.a. solche Produkte aus glänzender Entwicklung und Produktion, aber mit Nacharbeiten, die die sonst gute Qualität zunichte machen.

    Viele einfache (billige) LED Schaltungen haben einen Kondensator als kapazitiven Vorwiderstand und noch einen kleinen echten Ohmschen Widerstand. Dann kommt der 'Full Bridge Rectifier' und direkt die paar LEDs in Serie. Am Kondensator fällt der größte Teil der Netzspannung ab - da es hier reiner Blindstrom ist entsteht keine Wärme, im Gegensatz zur Verwendung eines ohmschen Widerstandes. Der Power Faktor der Lampe ist dadurch natürlich nahezu Null.

    Und weil der Kondensator selten die "X2"-Qualität hat, ist die Lebensdauer oft begrenzt und die Lampen sterben vorzeitig. Da helfen auch die von Detlef angeführten wissenschaftlichen Hochrechnungen zur Ökobilanz von LED-Lampen wenig. Da wandern viele energieaufwändig produzierten Stoffe einfach in den Sondermüll.


    Ich habe mal eine Lampe in Kerzenform, die nach wenigen Stunden ausgefallen war, untersucht. Ein Lichtleiter zur Verteilung der Abstrahlung: perfekt. 6 LEDs auf einer gut wärmeabführenden Platte, die die Wärme über einen Metalldeckel an ein aufwändig geformtes Metall-Tiefziehteil so abführte, dass sie über die Fassung abgegeben werden konnte - ebenfalls perfekt gemacht. Das Schaltnetzteil mit Trafo !! gut aufgebaut. ABER: Dann war wohl bei der Schaltungsauslegung ein Fehler passiert. Jedenfalls wurde dieser nicht behoben und ein neues Layout gemacht, statt dessen wurde eine Leiterbahn aufgetrennt und ein dicker bedrahteter Widerstand über die Schaltung gebraten (anders kann man die Lötstellen nicht nennen). Bei den Mengen, in denen diese Lampen produziert werden, ist eine solche "Lösung" absolut unverständlich. (Das ist so, als würde man an einen Porsche ein eisenbeschlagenes Holzwagenrad montieren.)


    In meiner beruflichen Zeit hatte ich öfter mit chinesischen Firmen zu tun. Wir bezogen von dort Baugruppen, die gut entworfen und von uns auf Herz und Nieren geprüft waren. Die Qualität war super, bis plötzlich völlig unverständlich ein Einbruch passierte. Was war geschehen? Der Produktentwickler, der auch die Fertigung überwacht hatte, war zu einem Wettbewerber gegangen. (Damals waren in China gute Ingenieure selten.) Sein Nachfolger war zwar bemüht, aber nicht sonderlich qualifiziert und "wurstelte" sich irgendwie durch. Wir mussten für die Baugruppe einen anderen Lieferanten suchen.

    detlef: Ichwill die Diskussion hier nicht in die Länge ziehen. Aber die Leute, die die Ökobilanz durchgerechnet haben, werden wohl kaum die ALDI-, Lidl- oder Baumarkt-LED-Lampen durchgerechnet haben. Wenn die darin verbaute Elektronik schlecht designed wurde, ist die ganze ursprüngliche Berechnung der Ökobilanz Makulatur. Und das passiert inzwischen immer häufiger. Ich habe etliche defekte LED-Lampen aus Interesse auseinandergenommen. Als erfahrener Entwickler standen mir die wenigen noch verbliebenen Haare zu Berge! Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen als "Halbwissen" abzuqualifizieren und sich auf "Experten" zu berufen, die die Produkte von denen ich berichtete nie gesehen haben können, war doch wirklich ziemlich daneben. Aber damit sollten wir diesen Teil des Themas wirklich beenden.

    Das ist alles schon zigfach durchgerechnet von Leute, die die Fakten kennen. Und die Produktion wird generell immer in die Ökobilanzen eingerechnet. Genau wie die durchschnittliche Nutzungsdauer bzw. Haltbarkeit.

    Das kann man akzeptieren oder immer wieder mit dem eigene Halbwissen dagegen halten. Es gibt natürlich Leute, die keinen Experten und Wissenschaftlern vertrauen und glauben, dass wir alle auf einer Scheibe leben. :D

    Auch wenn Detlef sich so aufplustert, bei mir haben schon mehrere der Ersatz "Globe"-LED-Lampen (und nur auf die bezog sich meine Anmerkung) inzwischen das Zeitliche gesegnet. Importeur der Lampen waren GLOBO und Müller Licht. Da die Lampen mit 95 mm Durchmesser der "Birne" schwer zu beschaffen und ziemlich teuer sind, habe ich von diesen LED-Lampen nur Nachteile.

    An anderen Stellen nutze ich LED-Lampen wie in #58 vn 1ST1beschrieben, die die LEDs gut kühlen und deren integrierte Ansteuerelektronik auch gut konzipiert ist. Da gibt es dann keinerlei Probleme.

    Ich habe das Problem, dass in einigen Räumen aus Designgründen Lampen mit 3 oder 6 "Globe"-LED-Leuchten pro Lampe bestückt sind. Da die Elkos in den LED-Lampen im Einschaltmoment alle gleichzeitig die Einschaltstromspitze ziehen, knallt das - je nach Phasenlage im Einschaltmoment - manchmal ganz schön im Schalter. Und einige Schalter haben das auch mit Kontaktabbrand quittiert. Und verglichen mit Glühfaden- oder Halogenlampen, die keine Störspannung erzeugen, machen sich die LED-Lampen zeitweise doch durch ihr Störspektrum bemerkbar - vermutlich stärker, weil sie sich durch die Anordnung in einer Lampe gegenseitig beeinflussen können.

    Und wenn man die zahlreichen Bauteile in jeder Lampe und den Energiebedarf bei der Produktion mit berücksichtigt, muss eine LED_Lampe schon sehr lange halten, bis die Energiebilanz für die Umwelt positiv ausfällt. Das ist so ähnlich wie bei den Photovoltaikmoduln, die ein bis zwei Jahre Strom liefern müssen, bis die bei der Produktion angefallene Energie wieder eingespielt wurde. Und dazu müssen die auch so ausgerichtet sein, damit sie den maximal möglichen Ertrag liefern. Man kann bei der Berechnung nicht nur die Produktion (mit sehr billigen Energiekosten in China) gegen die Ersparnis bei den hier teuren Stromkosten rechnen. Wer das macht, betrügt sich nur selbst.

    Ich habe bei meinen Basteleien früher oft Gluhfadenlampen gebraucht - als Heizelemente kleiner Leistung zum Aushärten von Klebestellen, als Sicherung und Vorwiderstand bei Experimenten u.ä.. Ich denke noch ein mein Ladegerät für Autobatterien: 60 W Glühfadenlampe in Reihe mit einem dicken Trafo für 24V. Bei leerer Batterie leuchtete die Lampe hell und begrenzte den Ladestrom. Wenn die Lampe nur noch schwach am Leuchten war, war die Batterie geladen. Einfacher ging es wirklich nicht. Das Verbot der Glühfadenlampe hat viele praktische Lösungen unmöglich gemacht. Halogenlampen gingen an einigen Stellen auch, da aber der Heizfaden für die "Selbstreparatur" eine entsprechend hohe Temperatur haben muss, hielten sie im heruntergeregelten Betrieb nicht lange. Nun verschwinden auch die. Die teilweise hohen Einschaltströme der LED-Lampen machen unseren Lichtschaltern teilweise Probleme. So richtig durchdacht scheinen mir vviele EU-Vorschriften nicht zu sein.

    Bei einer Lampe, die ich mal geöffnet habe, waren die Hälften des Trafos beim Übereinanderkleben verrutscht. Dann stimmen natürlich die Daten nicht mehr und der Kern kann schnell in die Sättigung kommen. Bei den sehr dünnen Ferritschenkeln kann ich mir gut vorstellen, dass die pfeifen. Da bei der Lampe kein IC sondern ein herkömmlicher NPN Hochspannungsschalttransistor eingebaut war, ist die Frequenz sicherlich nicht sehr hoch.

    Das Kartell gab es, aber auch bei den Firmen, die daran beteiligt war, gab es durchaus Qualitäts- und Lebensdauerunterschiede. Die Lampen, die ich nachgekauft hatte, waren alle "made by Osram Slovakia". Osram Lampen, die ich früher gekauft hatte, waren in Frankreich oder Belgien produziert. In meinen Lampen waren mehrere (3 oder 6) Globes verbaut. Damit waren die alle gleich lange eingeschaltet. Wenn eine davon durchgebrannt war und durch eine der nachgekauften ersetzt wurde, brannten vorzugsweise die Ersatzlampen durch. Schwachstelle war die Stelle, an der der Wolframdraht an den Zufuhrleitungen befestigt war. Lampen aus anderen Montageländern brannten an verschiedenen Stellen durch, wenn der Draht durch Abdampfen dünn geworden war. Die neueren Ausfälle waren somit durch Produktionsfehler verursacht.


    Bei den LED-Lampen gibt es mehrere Schwachstellen. die größte scheint mir die Induktivität, die zu knapp dimensioniert ist und leicht in die Sättigung kommt.

    Die Erfahrung mit Osram habe ich zu meinem Leidwesen auch gemacht. Das fing schon mit den Glühfadenlampen an. Da wir aus Designgründen viele "Globe" Lampen haben, hatte ich mir vor dem Ende des Glühlampenverbots größere Mengen auf Vorrat gekauft. Gehalten haben die nur sehr kurze Zeit. Und auch bei den Energiesparlampen sah es nicht besser aus, ebenso bei den LED-Lampen. Statt der deutlich teureren Osramlampen kaufe ich jetzt Sonderangebote von Aldi und co. Die halten zwar auch nicht die hochgepriesene lange Laufzeit durch, sind aber billiger und so ist der Ausfall leichter zu verschmerzen. Und die Leute von der Sondermüllsammlung sollen ja auch nicht vergeblich kommen......

    Der Timer heißt übrigens 4541 und wird in Toastern so betrieben, wie ich es oben dargestellt habe: Der Toaster ist normalerweise stromlos. Wird ein Toast eingelegt und der Hebel niedergedrückt, schließt dieser einen Kontakt, der auch den Timer mit Strom versorgt. Die Zeit (Frequenz des Timeroszillators wird über einen Widerstand eingestellt). Mit dem Einschalten wird der Ausgang des Timers aktiv und steuert einen Haltemagneten an, der den Hebel in der unteren Position hält (wodurch auch die Kontakte der Stromversorgung geschlossen bleiben). Nach Ablauf des Timers wird der Ausgang inaktiv, der Haltemagnet fällt ab und der Hebel für den Toast geht nach oben. Der Stromkreis ist wieder unterbrochen und der Toast kann entnommen werden. Ich fand das Prinzip einfach, funktional und sehr betriebssicher. Unser Toaster ging erst kaputt, als der Kunststoff des Bedienhebels versprödet war und brach.

    Generell würde ich keine Bausteine von der Batterie betreiben, da auch diese auf Dauer die Batterie entladen. Der Ein-Schalter sollte als Taster ausgeführt werden, zu dem parallel ein Transistor liegt, der von einem Timer gesteuert wird. Mit Schließen des Tasters wird der Timer versorgt (über einen Kondensator erhält er einen Reset) und läuft dann 10 Sekunden. Während dieser Zeit schaltet sein Ausgang den Transistor durch, wodurch der Timer (und die restlichen Bauteile) versorgt werden. Ist der Timer abgelaufen, wird der Transistor gesperrt und die ganze Schaltung ist wieder stromlos.

    Als Timer würde ich einen CMOS-Baustein mit Oszillator und Zähler als ein Baustein nehmen, wie er beispielsweise in vielen Toastern eingesetzt wurde. Im Prinzip handelt es sich um einen besseren 4060 Baustein. Dieser kann mit einer Spannung von 3 bis 15 V betrieben werden, der 74HC4060 nur mit einer Spannung von 3 bis 6 V. Die Bezeichnung des Toaster-Timers fällt mir gerade nicht ein, wenn ich sie schnell finde, liefere ich sie nach.

    Die Aussage von Jedi04 in #21 "Wo denn sonst? Wir sind doch hier eine große Familie, oder nicht?" finde ich gut. Wenn jemand Hilfe benötigt, sollte man sie nicht unter formalen Gründen "passt nicht zum Forum" verweigern.


    Für die meisten Viren - auch für Corona - gibt es keine Medikamente (auch "Virostatica" unterstützen nur minimal). Da muss das Immunsystem allein mit fertig werden. Wenn das durch Medikamente oder Vorerkrankungen ausgebremst wird, dauert die Erkrankung und der Verlauf wird schwerer. Impfungen sind wichtig, weil sie das Immunsystem auf den Angriff vorbereiten - mehr kann man davon aber nicht erwarten. Beim Rest muss der Arzt an den Stellen eingreifen, die vom Virus gerade am meisten geschädigt werden. Das können die Lunge, die Nieren oder die kleinen Blutgefäße sein. Ein Universalmittel gegen alle Folgeerscheinungen gibt es leider nicht.


    Ich wünsche weiterhin gute Besserung und allen Teilnehmern an dieser Diskussion, dass sie verschont bleiben.


    Gruß

    Günter

    Auf jeden Fall den Arzt (und den Arbeitgeber) anrufen und in Quarantäne bleiben.


    Impfungen schützen nicht vor einer Infektion. Sie machen nur den Körper mit dem Virus "bekannt". Wenn man sich dann einen Virus einfängt, kennt der Körper den schon und kann schneller reagieren. Die Infektion selbst wird dann "normalerweise" schneller beendet und schwere Verläufe sind extrem selten. In der Zeit, in der der Körper das Virus noch bekämpft, ist man selbst auch ansteckend.


    Wenn eine neue Variante sehr stark von dem Impfstoff abweicht, kann es länger dauern, bis der Körper mit das Virus erledigt hat. Dann kann eine Infektion durchaus auch mal 12 Tage dauern, bis man wieder negativ ist. Ähnlich erschwerend wirkt auch, wenn das Immunsystem bei der Impfung oder bei der Infektion geschwächt ist. Das kann durch Rheumamittel, Asthmamedikamente oder Mittel gegen Autoimmunkrankheiten erfolgen. Auch dann sind Impfungen hilfreich, selbst wenn ihre Wirkung ausgebremst wird. Besser wenig als gar nichts!


    Eine überstandene Infektion ist übrigens auch kein Schutz gegen eine erneute Infektion - besonders wenn diese mit einer anderen Variante erfolgt.


    Ich wünsche gute Besserung und dass der Verlauf milde ist.


    Gruß Günter

    Hallo 1ST1: Deine Bemerkung "Hast du mal in das Service-Manual dieses SM-124 geschaut (es gibt verschiedene Versionen!) ? Alles einstellbar und beschrieben." ist nur teilweise richtig. Einstellen kann man das "Centering", d.h. ob das Bild in der Mitte steht oder nach rechts, links, oben oder unten verschoben ist. Dann kann man die Größe und Linearität horizontal und vertikal einstellen. Die Größe ist klar. (Un-)Linearität horizontal besagt, ob alle Zeichen einer Zeile gleich breit sind oder ob an einem Rand die Zeichen breiter und am anderen schmaler sind. in vertikaler Richtung betrifft das die Höhe der Zeichen (= den Abstand zwischen den einzelnen Zeilen), die idealerweise überall gleich sein sollte.


    Unter Pincushion und Barreling sind - wenn ich das richtig verstanden habe - nur die maximalen Fehler definiert. Von einer Einstellmöglichkeit steht da nichts und auch im Schaltbild habe ich nichts entdeckt, womit man das beeinflussen könnte.


    Da beispielsweise der Vertical Deflection Circuit außer dem V Sync keinen Eingang für das Zeilensignal hat, kann er auch nicht aus dem Horizontalsignal ableiten, ob sich der Strahl am Rand oder in der Bildschirmmitte befindet. So kann er oben oder unten zwar die gesamte Zeile verschieben, sie aber nicht über ihren Verlauf "verbiegen".

    Ich habe noch Probleme mit dem in #2 gezeigten Bild. Dieses scheint ein tonnenförmige Verzerrung zu haben. (Die Verzerrungen in #1 scheinen mir an einer unglücklichen Kameraposition zu liegen.) Bei schwarz-weiß Fernsehern und Monitoren entsteht eine Verzerrung dadurch, dass die äußeren Ecken des Bildschirms bei relativ gerader Anzeigefläche weiter von der Kathode entfernt sind als die Mitte des Bildschirms. Durch den längeren Weg wird der Strahl zum Rand hin weiter abgelenkt als in der Nähe der Bildmitte. Es bildet sich normalerweise eine Kissenverzerrung aus. Bei den ersten Fernsehgeräten hat man das durch stark eine gekrümmte Bildschirmfläche vermieden (oder zumindest den Effekt verringert). Später wurden für die Ablenkung Toroid- oder Sattelspulen konstruiert, die abhängig vom Strahlweg unterschiedlich starke Magnetfelder hatten. Teilweise waren die Ablenkspulen auch eine Kombination von mehreren Wicklungsformen, die parallel geschaltet wurden. Durch ein Potentiometer konnte man dann den Stromanteil zwischen den beiden Spulen verändern und so die Form zwischen Kissen und Tonne hin- und herschieben und erhielt im besten Fall ein Bild ohne Geometrieverzerrung. Diese Potis waren oft auf dem Ablenker fest montiert.


    Magnete wurden (selten) für statische Verschiebungen genutzt (um das Bild horizontal, vertikal oder in der Diagonale zu verschieben). Da die Wirkung der Magnete mit steigendem Abstand des Strahls zu den Magneten abnimmt, konnte man so auch eine gewisse (beabsichtigte) Nichlinearität erzeugen. Da Magnete mit der Zeit an Stärke verlieren, können so bei alten Geräten Fehler entstehen.


    Trapezverzerrungen gab es erst bei Farbfernsehern, bei denen mit elektronischen Schaltungen die Ströme der Ablenkspulen verzerrt wurden, um eine gute Farbdeckung zu ermöglichen. Die dafür nötigen Schaltungsteile waren auf einer hochklappbaren Konvergenzplatte untergebracht, damit man beim Abgleich die Wirkung auf das Bild beobachten konnte. Mit Aufkommen der "selbstkonvergierenden" Bildröhren ab etwa 1975 wurden diese Konvergenzplatten überflüssig.


    Wenn also die Monitore Verzerrungen der Geometrie zeigen, sind genaue Bilder zur Feststellung möglicher Ursachen unbedingt notwendig. (Kamera parallel zum Bildschirm in Höhe der Bildschirmmitte anbringen und nicht zu nahe an den Bildschirm gehen. Besser später einen Bildausschnitt der "interessanten" Details zeigen.

    PC-Rath_de schrieb: Genau deswegen bin ich nicht mehr in diesem Forum.


    Das Forum bearbeitet eine Vielzahl von Themen. Manch schwieriges Problem wurde dort mit einigen Tips und Rückfragen gelöst, wobei wirklich gute Fachleute sich da ins Zeug gelegt haben. Da konnte ich noch eine Menge lernen. Allein dafür lohnt es sich, öfter mal in diesem Forum reinzuschauen. Die Deppen und Quertreiber, die sich da manchmal austoben, nerven mich auch. Da kommen die Moderatoren mit dem Löschen nicht nach. Aber insgesamt profitiere ich von dem Forum.


    Bei anderen, die sich mit Raspberry und Arduino befassen, war leider nach einiger Zeit die Luft raus und es kamen kaum noch neue Themen auf. Eigentlich schade. Wissen zu verbreiten ist wichtig und da leisten Foren oft gute Dienste. Deshalb versuche ich da auch (so gut ich kann) zu helfen.

    Ich habe mal, um Euch die Arbeit einer längeren Suche zu ersparen, unter dem Suchbegriff " Kontakt 60 mikrocontroller.net" nachgeforscht und folgende Links gefunden:

    Kontaktspray für Stereoanlage - Mikrocontroller.net


    Kontaktspray oder besser nicht? - Mikrocontroller.net


    Schalter/Taster Schmieren - Kontaktspray? - Mikrocontroller.net


    Schalter/Taster Schmieren - Kontaktspray? - Mikrocontroller.net


    Bei https://www.mikrocontroller.net/topic/405662 steht beispielsweise:


    Kontakt 60 (rot) ist ein Oxidlöser. Der sollte keine zwei Wochen auf den


    Kontaktflächen verbleiben, sondern sofort nach der Reinigung mit Kontakt


    WL, Wasser oder Isopropanol abgespült werden.

    Ich habe vor Jahren im Forum mikrocontroller.net mal geschrieben, dass ich zum Reinigen von Kontakten Kontaktspray verwende - und bin fürchterlich abgewatscht worden. Klar war mir, dass Kontaktspray sehr aggressiv ist - darauf beruht ja die Reinigungswirkung - und etliche Kunststoffe angreifen kann. Ich habe es deshalb nach der Nutzung immer wieder von den Kontakten abgewischt, hatte dieses aber für so selbstverständlich gehalten, dass ich es nicht extra erwähnt habe. Bei verdeckten Kontakten, die man hinterher nicht reinigen kann, würde ich es lieber nicht verwenden. Da sollte man in den Artikeln von microcontroller.net mal stöbern. Dort gibt es wirklich gute Expertenratschläge (und leider auch viel Polemik). Aber irgendwann kennt man die Leute, denen man trauen kann - und auch die Quertreiber.

    Obwohl ohne Schalt- und Bestückungsplan nicht klar ist, wofür diese Kondensatoren benötigt werden, würde auch ich die vorbeugend tauschen. Die Isolation in Elkos ist ja elektrochemisch erzeugt worden und kann sich durch Alterung und Temperatur (und sehr schnell bei Verpolung) wieder zersetzen. Ist ein Elko regelmäßig in Betrieb, regeneriert sich die Schicht über den geringen Leckstrom. Bei langer Lagerung klappt das auch bei Benutzung nicht mehr zuverlässig. Da die beiden eingekreisten Elkos sich nahe am Kühlblech des Endstufentransistors stehen, sind sie besonders gefährdet.


    Die Schaltplanerstellung wird noch einige Zeit dauern, weil ich da vermutlich die Bestückung über die gespiegelte Leiterbahnführung zeichnen muss. Sonst verliere ich den Überblick. Es wird spannend, wie weit ich dabei komme......

    Zu dem Vorschlag von Schroeder: "Evtl. mal den Zeilentrafo auslöten und von unten begutachten. Wobei ich auch dazu rate, den mal im dunkeln zu filmen. SlowMo":


    Ich hatte in #24 geschrieben, dass manchmal "Überschläge zwischen Zeilentrafoanschlüssen im Bereich der Vergussmasse erfolgen, meist verursacht durch Flussmitteldämpfe, die sich auf der Vergussmasse abgelagert haben und mit der Zeit gealtert sind". Mehr hatte ich mir verkniffen, da das Auslöten des Zeilentrafos wegen des (oftmals kurzen) Hochspannungsanschlusses zur Bildröhre nicht einfach ist und die Bildröhre selbst nach dem Ausschalten bei älteren Geräten oft noch sehr lange ihre Hochspannung hält. (Entladewiderstände hat man erst später vorgesehen.) Der Ausbau ist also nicht ganz einfach und da ist viel Vorsicht und Sorgfalt geboten. Und bei dem Reinigen der Unterseite muss man auch vorsichtig vorgehen. Verunreinigungen möglichst trocken und mit weichen Materialien (ich nehme gern die alten Wattestäbchen) abwischen. Kratzer in der Epoxidharzvergussmasse sind an einigen Stellen problematisch. Auch das "Versiegeln" mit Isolierspray o.ä. schadet erfahrungsgemäß mehr als es nützt. Und beim Wiedereinlöten muss man kolophoniumhaltiges bleihaltiges Lötzinn (Fluitin ging bei mir besser als Stannol) nehmen. Aber dann steigt natürlich immer auch etwas Kolophoniumdampf an dem Trafobein hoch und lagert sich auf der Vergussmasse ab. Ich habe etliche Zeilentrafos getauscht, aber ich habe sie erst ausgelötet wenn ich ziemlich sicher war, dass da eine Fehlfunktion vorlag, die das Auslöten nötig machte.

    Hallo zusammen,


    ich bin noch recht neu in diesem Forum und stöbere, wenn ich die Zeit dafür finde, in den wirklich interessanten Seiten herum. So kam ich auch hier hin. Ich habe einige Jahre in der Fernsehentwicklung bei Blaupunkt gearbeitet, wo ich allerdings mehr für "Digitalkram" (Video- und Bildschirmtext, Bedienteile mit Mikroprozessorsteuerung u.ä.) zuständig war. Dennoch habe ich auch an den anderen Schaltungsteilen rumgebastelt und auch im Bekanntenkreis Fernseher repariert. Was ich von den Kollegen gelernt habe ist, dass man an den verklebten Teilen, die an der Bildröhre montiert sind auf keinen Fall etwas ändern sollte. Und auch die Ablenkspulen sollte man nicht verdrehen. Diese Dinge sind vom Bildröhrenhersteller so montiert, dass individuelle Toleranzen der Bildröhre ausgeglichen werden.


    Unterlagen zu dem Monitor (inklusive Schaltbild) habe ich auf folgender Seite gefunden: https://www.atarimuseum.de/atariindex.htm . Mit dem Handbuch kann man gut arbeiten, da dort vor allen Dingen viele Oszillogramme dargestellt sind.

    Ich habe das Bild der Lötseite so gespiegelt, dass es mit dem Bild "Großansicht des Videoboards" aus #1 übereinstimmt. Damit kann ich jetzt die Leiterbahnen so sehen, als könnte ich durch die Platte von oben hindurchsehen. Als Schaltbild verwende ich erst einmal eine Applikationsschaltung aus dem Datenblatt der Firma SGS. Das ist - bis auf eine etwas andere Anordnung der Bauteile - die gleiche Schaltung wie der Teil "VIDEO VERTICAL DRIVE DIRCUIT" in #3, nur besser lesbar. Deshalb beziehe ich mich hier auf die Bauteilbezeichnungen aus der Applikationsschaltung. Der schon getauschte "dicke" Elko heißt im Schaltbild C7. Die Diode, auf der im Bestückungsbild die Bezeichnung ITT deutlich sichtbar ist, ist die Diode D1 und der Elko direkt neben der Diode (auf den die Diode "zeigt") ist der Elko C3. Unmittelbar neben dem C3 ist ein (etwas dickerer) Elko für die Siebung der Versorgungsspannung des TDA1170. Dieser entspricht dem C9 im Applikationsschaltbild. Soweit konnte ich die Leiterbahnführung für die Versorgung des TDA1170 noch verfolgen. Aber dann war Schluss. Hinter C3 und C9 sehe ich im Bestückungsbild "irgendwelche" Bauteile. Eines ist wohl ein keramischer Scheibenkondensator, aber was näher an den Elkos ist, kann ich nicht erkennen - und leider auch nicht, wo das Bauteil anfängt und wo es aufhört. Ich vermute, dass das einfach eine Brücke sein könnte. Aber weil ich Anfang und Ende nicht sehe, weiß ich nicht, mit welcher Leiterbahn es weiter geht (wo der Strom für den TDA1170 herkommt). Nun hänge ich erst einmal fest. Aber weil der anfängliche Fehler sich ja soweit geändert hat, ist die Suche nach der Versorgung des TDA1170 offensichtlich jetzt überflüssig. Jetzt ist vielmehr die Frage, aus welchem Schaltungsteil das Knacken und Zucken herrührt - und was dazu geführt hat, dass der anfängliche Fehler nun verschwunden ist.


    Auf dem Bestückungsbild sind einige dunkle Stellen zu sehen. Neben dem dritten Einstellregler von oben ist erst ein oranger Kondensator, darunter ein brauner Widerstand und darunter ein blauer. Ein Ende des braunen Widerstandes hat einen dunklen Fleck. Ich vermute zwar, dass das nur der Schatten von dem orangen Kondensator ist, falls nicht, solle man die Stelle säubern.


    Knacken kann auch von der geklebten Bildrohranschlussplatte kommen. Ich hatte ja schon geschrieben, dass die kleinen Schlitze wichtig sind, damit dort keine Hochspannungsüberschläge entstehen. Wenn die durch Staub, Verschmutzung oder Kleber überbrückt sind, können solche Überschläge erfolgen. In abgedunkelter Umgebung kann man dort dann auch kleine Blitze sehen. Das Gleiche kann man manchmal auch sehen, wenn bei Leiterplatten auf der Ober- oder Unterseite Überschläge erfolgen.

    Dass das Zucken auch horizontal ist, war für mich neu. Da die Vertikalablenkung ja komplett zusammengebrochen war, sieht es jetzt so aus, dass die Vertikalendstufe aus dem Zeilentrafo versorgt wird. (In dem Schaltbild am Anfang dieser Diskussion war das ja nicht der Fall.) Wenn die Elkos für die Siebung zuständig sind und zeitweise einen Kurzschluss haben, bekommt die Vertikalendstufe keine Spannung mehr und lenkt nicht ab. Die Horizontalendstufe (und der Zeilentrafo) werden dann überlastet und können die volle Bildbreite nicht mehr auslenken. Das macht Sinn. Ich werde versuchen, den Schaltungszweig, der die Vertikalendstufe versorgt herauszufinden.

    Wenn es nur vertikal zuckt (oder die Bildhöhe zusammenfällt) und die horizontale Breite sich nicht ändert (Länge der LInie, wenn das Bild zusammengefallen ist), deutet wenig / nichts auf den Zeilentrafo als Ursache hin. Ich habe inzwischen das Bild der Lötseite gespiegelt und auf die gleiche Größe wie die Bestückungsseite gebracht. Leider sind die Farben der Leiterbahn so kräftig, dass ich da die Bauteile noch nicht einzeichnen kann. Ich muss also eine Overheadfolie drüberlegen und dann die Bauteile daraufmalen. Leider sind meine feinen Stifte ausgetrocknet und ich muss erst einmal einen Satz neue besorgen.


    Aufgefallen war mir nach Vergrößerung schon, dass einige Lötstellen verdächtig aussahen. Aber teilweise waren das auch nur Schatten. So sahen die Pins der ICs 74LS122 und MC14020 so aus, als wären die ICs gar nicht bestückt. Das lag am Schatten, weil das Licht vom Rand her kam und der Schatten in Richtung auf die Lötfläche fiel. Nun sehe ich leider sehr schlecht und deshalb dauert es, bis ich solche Auffälligkeiten mit einer starken Lupe so habe, dass ich einigermaßen herausbekomme, was Sache ist. Aber ich bleibe am Ball. Deshalb bitte ich um etwas Geduld und bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen.


    Bei der "kleinen" Platine (der Röhrenanschlussplatte) sind einige Schlitze eingefräst. Diese sind nötig, damit die (teilweise recht hohen) Spannungen an den Kontakten nicht überschlagen. Beim Verkleben der Bruchkanten dürfen die Schlitze nicht mit Kleber verschlossen werden. Aber sonst haben Schäden auf der Platte nichts mit dem Fehler zu tun. Wichtig ist, dass die Lötstelle zwischen Kühlfahnen des TDA1170 und der Leiterbahn keinen Haarriss haben und die Wärme dort gut auf die Leiterbahn übertragen wird. Die Gesamtfläche ist zwar erbärmlich klein, aber ohne diese wird das IC auf jeden Fall zu warm. Und weil da die Wärme abgeführt wird, neigen solche Lötstellen dazu, auszukristallisieren ("kalt" zu werden). Nachlöten nur mit bleihaltigem Lot mit Flussmittelseele. Diese Platte stammt mit ziemlicher Sicherheit aus der Zeit vor der Einführung bleifreier Lote.

    @Schröder: In Fernsehgeräten hat man oft die Versorgung für die vertikale Endstufe aus dem Zeilentrafo gewonnen. Bei dem Schaltbild in #2 war das aber nicht so. Spekulationen helfen jetzt nicht mehr weiter. Ich muss (wenn ich das schaffe) das Schaltbild aufnehmen. Blöd nur, dass ich dafür die Leiterbahnseite so spiegeln muss, dass ich sie so sehe, als würde ich von der Bestückungsebene aus durch die Leiterplatte sehen. Dann noch die Größen anpassen und der Anfang ist gemacht. Nun ja und bei etlichen Widerständen kann ich die Farben nicht so gut erkennen, dass ich den Widerstandswert sicher ablesen kann. Das macht es auch nicht gerade einfacher. Aber ich werde mal sehen, wie weit ich komme.

    Aber der Monitor hat noch ne Macke, das Bild ist zwar voll da, aber beim Einschalten öfters, aber auch später im Betrieb hört man jetzt ein kurzes Knacken, während dessen das Bild kurz zuckt. Ich fahre morgen zu Gerd5 , hoffentlich ist es nur ein Elko.

    Gerissene Lötstelle am Zeilentrafo sehr wahrscheinlich, ist das schwerste Bauteil und daher brechen gerne mal Lötstellen.

    Beim Zucken kommt es darauf an, wie das aussieht. Wenn die Bildbreite zuckt, kommt das vom Zeilentrafo oder den umliegenden Bauteilen. Zuckt die Höhe, ist das ein Problem der Vertikalendstufe oder ihrer Ansteuerung. Wird das Bild größer, ist meist die Hochspannung durch Überschläge zusammengebrochen. Dass ein Bild sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung kleiner wird, ist selten. Dann ist entweder die Hochspannung plötzlich größer geworden (und schlägt dann meist über) oder die Versorgung der Horizontal- und Vertikalendstufe ist zusammengebrochen.


    Überschläge im Zeilentrafo habe ich hier mal nicht erwähnt, da es dann ohnehin schwierig wird. Was man auch teilweise hat ist, dass Überschläge zwischen Zeilentrafoanschlüssen im Bereich der Vergussmasse erfolgen, meist verursacht durch Flussmitteldämpfe, die sich auf der Vergussmasse abgelagert haben und mit der Zeit gealtert sind. Für diese Ursachen muss man - im wahrsten Sinne des Wortes - ein Näschen haben. Aber das kann man durch Beschreiben nicht vermitteln.

    Aber vielleicht hilft es uns doch ein wenig weiter. Ich habe mir noch das Datenblatt vom TDA1170 (von SGS) heruntergeladen und das Schaltbild mit den Schaltungen im SGS-Datenblatts verglichen. Die erste interessane Frage ist, mit welcher Spannung der TDA1170 versorgt wird, weil man daraus eventuell Rückschlüsse auf die Impedanz der Ablenkspule ziehen kann. In dem Schaltbild war das eine Spannung, die aus 12V gewonnen, mit 2 Transistoren stabilisiert und dabei etwas heruntergesetzt und dann an den Versorgungspin 2 geführt wird. Die Endstufe wird von der Spannung über eine Diode über den Pin 5 versorgt, wobei der Kondensator zwischen Pin 3 und 5 dafür sorgt, dass die Basis der Endstufentransistoren genügend Strom bekommen (eine sogenannte Bootstrap-Schaltung).

    Generell ist die Schaltung erst einmal "einfach": Der Ausgang des TDA1170 ist Pin 4. Von dort wird die Ablenkspule über einen Elko von 1000 bis 2000uF angesteuert. Dieser trennt Gleichspannungsanteile ab, damit die Spule nur Wechselspannung bekommt. Der Spulenstrom wird am anderen Ende der Ablenkspule mit einem Widerstand gemessen. Diese Spannung geht über einen Widerstand an den Eingang der Endstufe (Pin 10). Zwischen Pin 4 und Pin 10 sind üblicherweise noch2 Widerstände und ein Kondensator, die den Frequenzgang und die Verstärkung der Endstufe festlegen.

    Wenn der Elko am Pin 4 einen Schluss hat, steigt der Ausgangsstrom und "normalerweise" wäre dann der Strich nicht genau in der Mitte des Bildschirms. Aber da dann auch der Spannungsabfall an dem Widerstand für die Strommessung steigt, wird die Ausgangsspannung etwas verringert und auch der Bootstrapkondensator zwischen Pin 3 und 5 entlädt sich. So kann es passieren, dass der Strich dann doch "irgendwie" in der Mitte des Schirms landet. Aber dann wird der TDA1170 ziemlich warm. Laut Datenblatt hat der TDA1170 keinen internen Übertemperaturschutz, der ihn abschaltet. Und auf Anhieb habe ich da auch keine Schaltung gesehen, die das übernimmt. Allerdings könnte die Stabilisierung der Versorgungsspannung eine Überwachung haben, die bei zu hohen Strömen durch die Ablenkspulen die Spannung abschaltet.

    Aber das ist jetzt spekulativ. Ich hätte so etwas jedenfalls irgendwie vorgesehen. Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den Schaltplan aus der Leiterplatte abzunehmen. Aber das dauert einige Zeit, zumal ich zur Zeit gerade Handwerker im Haus habe, die meine Zeit in Anspruch nehmen. Ich hoffe, dass ich die Bilder von der Bestückungs- und der Leiterbahnseite so ausdrucken kann, dass ich darin herummalen und den Schaltplan aufnehmen kann.