HxC Floppy Emulator am Schneider/Amstrad PC 1640

  • Hallo zusammen!


    Aktuell möchte ich meinen alten Schneider PC 1640 wieder mit der Außenwelt verbinden. Der Rechner hat eine eingebaute 21-MB-Tandon BusinessCard 21, von der er booten kann. Er hat außerdem zwei 360kb-Laufwerke. Ich habe einen Bootdiskette, von der ich ebenfalls starten kann. Jetzt möchte ich irgendwie Daten hineinbekommen. Versuche, die Laufwerke mittels Kryoflux-Platine (die ich ebenfalls habe) auszulesen, sind leider vorerst gescheitert. Wir haben hier nur Macs und die Kryoflux-Software kann unter dem aktuellen Max OS nicht mehr auf die USB-Ports zugreifen.


    Als Lösung aus dem Dilemma habe ich mir folgenden Floppy-Emulator besorgt:


    http://hxc2001.free.fr/floppy_…ndex.html#Download_SD_HxC

    (Linkes Bild, der mit SD-Karte)


    Von einem YouTube-Video (spanischsprachig) weiß ich, dass es grundsätzlich funktionieren müsste:

    https://www.youtube.com/watch?v=-pmrqAiNYc0


    Ich habe die Jumper des Geräts so gesetzt, wie im Video dargestellt. Also:


    A0: ON

    A1: OFF

    A2: ON

    A3: OFF

    B0 - B3: OFF


    Das Ding ist also als Laufwerk A: (und alleiniges Laufwerk) konfiguriert. Verbunden habe ich es mit dem Original-Kabel und einem entsprechenden Flachkabel-Adapter. Sollte auch richtig herum aufgesteckt sein.


    Ich habe bescheidenen Erfolg: Der Schneider greift auf eine virtuelle Disc zu, wenn ich eine "einlege". Während des Startvorgangs des Rechners positioniert der PC den virtuellen Schreib-/Lesekopf auf Track 10. Beim anschließenden Versuch, zu booten, greift der PC abwechselnd mehrfach auf Track 0, Track 39, Track 0, Track 39... etc. zu. Das geht einige Male hin und her, dann kommt die Aufforderung, eine Startdiskette einzulegen und es noch einmal zu versuchen (usw.)


    Wenn ich mit dem HxC ein leeres 360k-Image erzeuge, virtuell einlege und von Festplatte starte, dann kann ich es nicht formatieren. Der Emulator zeigt im Display einen Zugriff an, nach einiger Zeit bekomme ich aber den Fehler, dass die Diskette defekt sei. Nur zur Kontrolle: Mit dem Original-Laufwerk und einer Bootdiskette startet der Schneider am selben (eingebauten) Kabel. Ich kann auch Disketten formatieren.


    Deshalb meine Frage: Hat es irgendwer hier geschafft, einen PC 1640 (oder 1512 - schätze das läuft identisch) mit diesem Emulator zum Booten zu bekommen? Es wäre super, wenn mir jemand mit der Konfiguration des HxC und der Vorbereitung eines leeren HFE-Images helfen könnte. Die Verwirrung beginnt schon damit, dass 360k-Disketten 40 Tracks haben. Wenn ich aber mit dem HxC eine Leerdiskette erzeuge, dann hat sie 42 Tracks. :/ Zusatzinfo: Ich kann nur mit Novell DOS 7 arbeiten, denn das ist auf der Festplatte. Andere Startdisketten habe ich leider nicht (mehr).


    Vielleicht mache ich ja etwas total offensichtliches falsch.


    Herzlichen Dank vorab! :)


    Jens

  • HxC kann ich leider nicht beisteuern.


    Mal ´ne andere Frage?


    Willst du bei Novell DOS 7 bleiben oder auf andere DOS-Varianten umsteigen. Brauchst hier nur zu fragen, ob dir jemand eine Diskette erstellen kann...


    Ansonsten, brauchst du den Floppy-Emulator unbedingt oder genügt dir die Daten z.B. auf einer ZIP aus dem Internet zu holen?


    Auch kann man, wenn man auf das MFM-Feeling verzichten kann, eine IDE-ISA-Karte mit CF oder normaler Festplatte einbauen...


    Es gibt viele Lösungen, um deinen 1640 zu Daten zu verhelfen. Nicht nur das HxC


    Und wegen Datenübertragung, weshalb nicht irgendein PC-Laptop besorgen. Die sind nicht besonders teuer...

  • Erstmal Danke für Deine schnelle Antwort! :)


    Mein Projekt könnte man "Schneider PC 1640 Agenda 2040" nennen. ;) Ich möchte den Schneider so nutzbar machen, dass er auch in 20 Jahren noch verwendet werden kann. Wenn die Zentraleinheit mitmacht. Wobei die aber ja recht robust ist. D.h.:


    1) Bootfähigkeit auch jenseits der 360k-Laufwerke sicherstellen
    2) Externes Netzteil basteln

    3) EGA-Zu-VGA-Konverter an den Start bringen


    Der alte Herr macht mir dabei allerdings mehr Probleme, als ich erwartet hatte. Immerhin Punkt 2) habe ich - nach einigen Problemen, den DIN-14-Stecker zu organisieren ;) - schon erfolgreich erledigen können. Zu Punkt 3) ist schon Hardware zu mir unterwegs und ich hoffe(!), dass das auch recht einfach klappen wird. Dann wäre ich gegen einen Ausfall des Monitors gerüstet.


    Punkt 1) macht mir allerdings echte Probleme. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich hier schon eine XT-CF Lite v4 liegen habe, die im Schneider auch schon funktioniert hat. Ich habe damit schon die gesamte Festplatte sichern können. Nur wollte das Booten von der CF-Karte einfach nicht klappen. Mangels Bootdisketten konnte ich nur von der 21MB-Festplatte starten. Und entsprechend konnte ich das Tool zum Überschreiben des Bootsektors der CF-Karte nicht nutzen, denn das ist auf Laufwerk C: hart codiert. Ich habe es auch mit DISKPART unter Windows 10 (Bootcamp am Mac) versucht, aber ohne Erfolg. Der Schneider wollte einfach nicht von der Karte booten.


    Bei YouTube hatte ich aber gesehen, dass es (mit anderem BIOS) aber definitiv funktioniert. In einem Anfall geistiger Umnachtung gemischt mit Verzweiflung ;) habe ich dann ein aktuelles BIOS auf die XT-CF Lite aufgespielt, ohne vorher das alte BIOS zu sichern. Es stellte sich heraus, dass das aber nicht kompatibel mit der Karte war - und jetzt geht da leider garnichts mehr. :) Der Schneider startet nur noch, wenn ich das BIOS der XT-CF abschalte. Ich kann sie jetzt zwar theoretisch noch flashen, aber ich bekomme das passende BIOS nicht mehr in den Rechner.


    Ich baue mir jetzt einen Brücken-PC mit Kompoinenten Ende 1990er zusammen. An den sollte ich die 360k-Floppys direkt anschließen können und dann auch die XT-CF Lite wieder aktivieren können. Ich wollte das mit dem Brücken-PC sowieso schon immer mal machen, jetzt muss ich es halt vorziehen. Einen alten Laptop o.ä. möchte ich mir nicht anschaffen - der hat ja keine ISA-Steckplätze etc. :)


    An Novell DOS hängt mein Herzblut nicht. :) Zumal ich nicht ausschließen kann, dass die CF-Bootprobleme vielleicht damit zusammenhingen. Aber aktuell ist wie gesagt garnicht booten das Problem, sondern Daten in den Rechner zu bekommen.


    Da der Floppy-Emulator (zumindest meiner Meinung nach) mit dem Schneider nicht funktioniert: Gibt es noch andere Wege, Ziel Nr. 1 zu erreichen? Also booten ohne die Original-360k-Floppy? Selbst wenn das mit der CF-Karte klappt: Wenn die Karte mal kaputt geht, wäre wieder sense und man bräuchte zwingend ein funktionierendes 360k-Laufwerk bzw. einen Brücken-PC.


    Eine Frage nebenbei: Mein Schneider hat zwei Diskettenlaufwerke. Beide funktionieren (habe beide testweise als Laufwerk A: betrieben). Schließe ich beide an (mit korrekt gesetzten Jumpern) greift der Schneider aber immer auf Laufwerk A: zu, selbst wenn ich auf B: wechsle. Muss ich hier mit NVR.EXE dem Schneider sagen, dass er zwei Laufwerke hat? Das Tool hat laut Screenshot im Benutzerhandbuch eine solche Option. Ich kann es leider nicht testen, weil ich NVR.EXE zwar habe, aber nicht im Schneider oder auf Diskette. Das muss noch warten.


    So sieht's aktuell aus. Sorry wegen des langen Posts. Das ist das Ergebnis von zwei Wochen jeden Abend herumbasteln. :) Entsprechend hat sich einiges angesammelt.

  • Kaum habe ich das obige geschrieben, kann ich einige Erfolge vermelden.

    KryoFlux

    Der Grund für den geplatzten Knoten: Heute hatte ich sehr netten Kontakt mit dem Verkäufer des KryoFlux. Er sagte mir, dass KryoFlux zwar nicht mit neueren Mac OS-Versionen als 10.11 funktioniert. Aber es funktioniert unter einer Bootcamp-Installation von Windows. Er sagte mir auch, dass Apple zuversichtlich ist, die Probleme mit dem USB-Stack von OS X zu lösen. Sobald das geschehen ist, wird das KryoFlux-Team auch wieder an der Mac-Software arbeiten. Das Folgende bezieht sich also auf eine Bootcamp-Installation von Windows 10. Allerdings handelt es sich nach meinem Verständnis um ein generelles Windows 10-Thema, sodass das evtl. auch PC-User interessiert. Bei mir war das Problem, dass nach dem Einstecken des USB-Steckers Windows zwar akustisch neue Hardware meldete (*palim!*), diese aber nirgendwo zu sehen war und auch nicht nach einem Treiber gefragt wurde.


    Der entscheidende Hinweis zur Installation der Treiber findet sich hier:

    https://forum.kryoflux.com/viewtopic.php?f=3&t=539


    Damit habe ich KryoFlux unter Windows 10 an's Laufen bekommen. Die GUI benötigt Java. Wer es noch nicht drauf hat: Es läuft u.a. mit OpenJDK 1.12, welches man einfach entpacken und irgendwo hin kopieren muss.

    https://jdk.java.net/12/


    Anschließend habe ich mit der Software HxC Floppy Emulator...

    https://hxc2001.com/download/f…drive_emulator/index.html (HxCFloppyEmulator_soft.zip)

    ... (ebenfalls eine Java-Anwendung) eine Leerdiskette erstellt.

    • Im Menü:
      Floppy Image --> Create DOS/AmigaDOS Disk
    • File system type:
      5"25 8" 360kb DSDD 300RPM FAT12
    • Jetzt kann man per Drag & Drop nach Belieben Dateien in die virtuelle Disk schieben
    • Dann den Button klicken:
      Save/Export
    • Format:
      KF Stream File

    Achtung: Es handelt sich nicht um eine einzelne Datei. Vielmehr wird eine Datei je Track erzeugt, also ein ganzer Satz.


    Es ist schön, dass KryoFlux ein Java-basiertes GUI anbietet. Allerdings habe ich eine Weile gebraucht, um herauszufinden, dass man damit nur Images von einer Diskette erzeugen, aber keine auf eine Diskette schreiben kann! KryoFlux ist in erster Linie ein Programm, um Diskettenabbilder zu erstellen. Die Schreibfunktion kommt eher als "Bonus". Das schreiben erfolgt auf der Kommandozeile mit folgendem Befehl:


    DTC -d<0> -f<image.raw> -w


    Wobei <image.raw> durch den Namen der ersten Image-Datei des oben erwähnten Satzes aus Dateien ersetzt werden muss und <0> durch die Nummer des anzusprechenden Laufwerks ist. Jeweils ohne die spitzen Klammern, die ich nur zur besseren optischen Unterscheidung eingefügt habe. Damit konnte ich erfolgreich eine Diskette schreiben, die der Schneider lesen konnte. Achtung: Man muss hier vermutlich noch die Track-Anzahl angeben. Das erkennt KryoFlux scheinbar nicht automatisch. Bei mir versuchte KryoFlux, nach Trach 41 noch weiter zu schreiben. Ich habe per Strg + C manuell abgebrochen. Die Disc war trotzdem lesbar. Das ist aber sicher nicht gut für das Lauwerk. Das nur als Hinweis - wegen des vorläufigen Erfolges habe ich keine weiteren Nachforschungen bzgl. des Parameters angestellt.

    XT-CF Lite und die Sache mit dem Bootsektor

    Jetzt, da ich über KryoFlux Daten in den Schneider bekommen konnte, konnte ich auch meine kaputtgeflashte XT-CF Lite v4 wieder zum Leben erwecken. Vielleicht ist das Folgende interessant für alle, die diese Karte haben. Es gibt ja einige Derivate dieser Karte. Ich meine diese hier:


    http://www.malinov.com/Home/sergeys-projects/xt-cf-lite


    Ich verwende damit erfolgreich eine Transcend TS4GCF133 (4GB CompactFlash). Vermutlich funktioniert es mit vielen Karten. Aber wenn man keine Ahnung hat, ist man ja immer froh um konkrete Hinweise.


    Auf dem Schneider PC 1640 läuft die XT-CF Lite u.a. mit diesen Einstellungen:

    • I/O-Adresse (SW1, Dip-Schalter 1-3):
      0x300
    • ROM-Adresse (SW2, Dip-Schalter 3-7):
      0xCE000

    Zum Flashen müssen in Block SW2 die Dip-Schalter 1-2 beide auf ON stehen. Geht etwas schief und der Rechner hängt beim Booten, dann kann man Dip SW2.1 auf OFF stellen um das BIOS abzuschalten. Ist der Rechner dann erfolgreich gestartet, kann man (vorsichtig!) im laufenden Betrieb den Dip-Schalter wieder umlegen und das BIOS reaktivieren.


    Grundsätzlich benötigt man zum Flashen die folgenden Dateien:

    • ide_xt.bin
      Das BIOS
    • xtidecfg.com
      Das Programm zum Flashen

    Man bekommt sie hier:

    http://www.xtideuniversalbios.org/


    Bzw. konkret (Download) hier:

    http://www.xtideuniversalbios.org/binaries/


    Ich verwende die zum Zeitpunkt als ich das hier schreibe aktuelle r602. Die läuft auf dem Schneider.


    Wie in meinem vorherigen Posting beschrieben hatte ich Probleme, von der Karte zu booten. Es genügte bei mir nicht, die Karte mit FDISK zu partitionieren. Man muss zwingend auch einen neuen Bootsektor schreiben. Ich hatte dabei das Problem, dass ich keinen Zugriff auf den Schneider hatte. Versuche mit dem Kommandozeilen-Tool diskpart unter Windows 10 waren nicht erfolgreich. Es helfen wirklich nur die beiden auf der folgenden Webseite beschriebenen Methoden. Nämlich das Tool WIPEDISK oder FDISK /MBR unter DOS 6.22:

    https://www.lo-tech.co.uk/wiki…_Hangs_at_.27Booting_C.27


    Da ich Novell DOS 7 verwende, habe ich das Tool WIPEDISK ausgeführt. Achtung: Man muss den Großbuchstaben "C" eingeben, um das "zerstören" des Bootsektors der CF-Karte zu bestätigen. Betonung auf "Groß"buchstabe. :) Danach meldete FDISK bei mir beim Starten sofort, dass der Bootsektor neu geschrieben werden muss (was es dann auch tat). Anschließend kann man die CF-Karte ganz normal mit FDISK partitionieren und per SYS C: startfähig machen.


    Man sollte beim Partitionieren daran denken, dass es lange dauert, große Partitionen zu formatieren. Außerdem werden DOS-Befehle wie DIR etc. langsam. Ich arbeite mit einer nur 20MB großen Partition. Das ist sicherlich extrem klein. Zumindest damit ist aber alles rasend schnell. Falls also wer Geschwindigkeitsprobleme mit einer 1GB großen Partition haben sollte: Verkleinern hilft sicherlich. ;)

    Zwei Diskettenlaufwerke / Einstellung im nicht-flüchtigen Speicher

    Leider noch immer nicht gelöst habe ich das Rätsel um Laufwerk B:. Die Jumper sind richtig gesetzt. Und ich habe daran seit es das letzte Mal Mitte der 90er funktionierte auch nichts geändert. Und beide Laufwerke werden beim POST-Test des Rechners auch separat einmal kurz angesprochen (Geräusch, LED). Trotzdem werden Zugriffe auf Laufwerk B auf Laufwerk A umgeleitet (nach einer Aufforderung, eine Diskette einzulegen). Meine Vermutung, dass im nicht-flüchtigen Speicher des Schneider (der durch die vier Batterien im Deckel gestützt wird - also doch nicht ganz so nicht-flüchtig ist...) die Einstellung "Anzahl der Laufwerke" die Ursache ist, hat sich leider nicht bestätigt. Das Tool zum Ändern der Einstellen NVR.EXE (Non-Volatile RAM) der Schneider findet sich hier:


    http://www.freetimeweb.nl/home…uk/cliff.lawson/files.htm


    Entfernt man die Batterien (was bei mir der Fall war), dann lautet die Grundeinstellung tatsächlich "1 Laufwerk". Leider half es trotzdem nicht, die Einstellung auf "2 Laufwerke" zu ändern. Das Rätsel bleibt also vorerst ungelöst.


    Das war jetzt wieder ziemlich lang. Aber vielleicht hilft es ja jemandem, der hier vorbeikommt. :)

  • Wo ich schon dabei bin, wollte ich der Vollständigkeit halber auch noch ein paar Informationen zum Projekt "Externe Stromversorgung" loswerden. Ich habe ein externes Netzteil für den Schneider gebastelt, der ja bekanntermaßen über den Monitor versorgt wird. Die Anregungen dazu habe ich hier bekommen:


    https://ctrl-alt-rees.com/2018…xternal-power-supply.html


    Die größte Schwierigkeit dabei ist, den 14-poligen Stecker zu bekommen. Wenn alle Stricke reißen, dann kann man nach einem Atari ST-Diskettenlaufwerksstecker suchen. Ich habe aber bei eBay in UK einen Verlängerungskabel-Satz für den Schneider (bzw. in dem Fall natürlich AMSTRAD) gefunden. Es hilft hier oft, den Suchbegriff AMSTRAD zu verwenden und die eBay-Suche auf Europa auszuweiten.


    Wer es ganz "vollständig" machen will, nutzt wie auch von Autor der Seite empfohlen ein AT-Netzteil. Ich habe mich aber für ein neueres ATX-Netzteil entschieden. Das hat folgende Vorteile:

    • Neueren Ursprungs (Zustand der Kondensatoren, weniger gelaufen, etc.)
    • Viel billiger, da noch kein "Rar!!! Selten!!! Für Sammler!!!"-Fantasieaufschlag
    • Verfügbar wie Sand am Meer
    • I.d.R. mit 12-cm-Lüfter, also schön leise

    ATX-Netzteile bekommen von der Hauptplatine, mit der sie verbunden werden, das Signal zum Einschalten. Das ist natürlich ein Problem, wenn wir das Netzteil für unseren Schneider nutzen wollen. Man kann sich da allerdings eines netten Tricks bedienen und gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und zwar kann man nach Geräten mit in das Gehäuse eingelassenen EIN-/AUS-Schaltern suchen. Diese Schalter trennen das Gerät physisch vom Stromnetz, sind aber ansonsten optional. Man kann sie intern auslöten bzw. die Kontakte kappen und die Platine an der Stelle kurzschließen. Anschließend lötet man das Pin PS_ON (grün) des ATX-Steckers zusammen mit einer Masse an den Schalter. Ich fand das wesentlich eleganter und einfacher, als an den unansehnlichen Tastern der AT-Netzteile herumzubasteln, die mit einem Kabel lose aus den Geräten heraushängen.


    Ein eher unwichtiger Nachteil von ATX-Netzteilen ist, dass sie i.d.R. kein -5 V mehr liefern. Die habe ich einfach weggelassen. Sie werden intern im Schneider direkt zum fünften Pin (vom Slotblech aus gezählt und der unbestückten Kartenseite aus gesehen) der ISA-Steckplätze geleitet und ansonsten vom Schneider ignoriert. Es gibt laut Netz auch nur sehr wenige und exotische ISA-Karten, die -5V nutzen. Deshalb sind die -5V auch sehr früh aus dem ATX-Standard geflogen. Trotzdem sollte man vorher vorsichtshalber seine ISA-Karten prüfen.


    Letztenendes werden also vom ATX-Netzteil nur Masse, +12V, -12V und +5V benötigt. Man sollte beachten, dass sich über die Jahre bei den Heimrechnern die Haupt-Last von der 5V-Schiene auf die 12V-Schiene verschoben hat. Dem haben sich die Netzteil-Hersteller angepasst. Der Schneider nutzt noch sehr intensiv die +5V. Deshalb habe ich recherchiert und mich für ein Seasonic SS-350ET entschieden. Das sollte für 15 Euro bei eBay zu bekommen sein, wo es (aktuell als ich das schreibe) dutzende davon gibt. Es hat eine gut ausgewogene Lastverteilung bei +5 und +12V.


    Abschließend noch der Hinweis, dass die Adern des Kabels der Wahl nicht zu dünn sein sollten. Ich habe bei eBay ein Kabel erwischt, dessen Litzen viel zu dünn waren. Der PC 1640 startete damit zwar. Aber nur, wenn ich die Festplatte (mit ihrem hohen Anlaufstrom) entfernte. Scheinbar war der Spannungsabfall am Kabel einfach zu groß. Mit einem dickeren Kabel (einfach am im Netzteil verbauten Standard orientieren - am Besten 1mm^2 flexible Ader oder mehr) war es dann aber kein Problem.


    Viel Spaß beim "Befreien" des PC 1640 von der Monitor-Stromversorgung. :)


    Das Projekt EGA-zu-VGA-Adapter läuft wie gesagt altuell noch. Evtl. schreibe ich dazu auch noch einmal etwas, wenn es so weit ist.

    Einmal editiert, zuletzt von jewesta ()

  • Update zum eigentlichen Thema (HxC Floppy Emulator). Heute habe ich den Emulator an einer ATX-Hauptplatine aus dem Jahr 2000 ausprobiert und zu meinem Erstaunen ließ sich der Rechner (mit einem 1,44 MB-Floppy-Image) ebenfalls nicht booten. Das brachte mich ins Grübeln, ob es nicht vielleicht doch am Emulator lag, dass der Schneider damit nicht wollte.


    Deshalb habe ich die aktuelle Beta-Firmware vom 1.8.2019 aufgespielt. Sie kann über die o.g. URL bezogen werden und der Update-Vorgang ist in der Doku beschrieben.


    Was soll ich sagen: Plötzlich booten sowohl die ATX-Platine als auch der Schneider vom HxC-Floppy-Emulator.


    Der Emulator ist nagelneu. Deshalb bin ich schlicht nicht auf die Idee gekommen, dass es mit der Firmware so grundsätzliche Probleme geben könnte. Scheinbar handelt es sich hier um einen typischen Fall von Community-/Open-Source-Produkt (garnicht negativ gemeint), wo die Beta-Firmware der De-Facto-Standard und die „offizielle” Firmware schlicht veraltet ist. Es kann aber auch sein, dass auf meinem Gerät irgend eine mit PCs inkompatible Firmware aufgespielt war.


    Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn der Emulator nicht funktionieren sollte: Firmware-Update hilft.

  • Die Sache mit dem nicht funktionierenden Laufwerk B hat sich ebenfalls geklärt. Es lag doch am offensichtlichsten Teil... nämlich dem Kabel.


    Das Kabel ist auf der Hauptplatine festgelötet. Deshalb habe ich eine Standard-Floppy-Pfostenwanne kurz vor dem ersten Abgang aufgecrimpt und den Rest des Originalkabels zusammengefaltet und wegverstaut. (Kürzen kann man das immer noch.) An der Wanne kann man dann ein Standard-Floppy-Kabel ganz einfach anschließen. Wobei zu beachten ist, dass die Laufwerke des Schneider auf A und B gejumpert werden. D.h. das Kabel darf nicht gekreuzt sein. Diese nicht gekreuzten Kabel sind bei eBay noch hin und wieder verfügbar. Ich habe mir die Einzelteile besorgt und auch da ein eigenes Kabel in genau der richtigen Länge konfektioniert.


    Der langen Rede kurzer Sinn: Laufwerk B funktioniert jetzt wieder ohne Murren.


    kleine Neben-Info: Beim Schneider 1640 DD laufen immer beide Laufwerksmotoren gleichzeitig. Egal, welches der beiden Laufwerke man anspricht. Das hatte mich bei der Fehlersuche erst völlig verwirrt. Es ist aber ganz normal.

    • Offizieller Beitrag

    Das mit den gleichzeitg laufenden Motoren ist das Standardverhalten beim Shugart-Bus.

    Es gibt dort nämlich nur eine Motor Start Leitung für alle (bis zu 4) Laufwerke.


    IBM war beim ursprünglichen PC der Meinung, das Netzteil sei zu schwach, zwei Laufwerke gleichzeitig zu versorgen, und hat den Murks mit dem verdrehten Kabel eingeführt. Dadurch wurde eine zweite Motor Start auf Kosten von Drive Select 2 und 3 eingeführt. Daher kann der PC nur zwei Floppylaufwerke an einem Kabel bedienen statt der ursprünglichen vier.

  • Hier noch ein Update zum Thema MDA/EGA-zu-VGA bzw. Betrieb des Schneider an einem modernen Monitor. Bis auf die offensichtlichen Schneider-Spezifika trifft das hier geschriebene natürlich auch auf viele andere XTs zu.


    Der Schneider hat einen digitalen Ausgang zum Anschluss eines Hercules-, CGA- oder EGA-kompatiblen Monitors. Ich erwähne das, weil die billigen bei eBay verfügbaren EGA-zu-VGA-Konverter (gedacht für Arcade-Automaten) nicht funktionieren werden. Sie erwarten ein analoges Signal. Ich habe zwei Methoden für mich zurechtgelegt, mit der ich den Schneider an einen VGA-Monitor anschließen kann. Die stelle ich hier kurz vor. Mir fehlt sowohl das Wissen als auch die Zeit, komplexe Hardware-Lösungen selbst zusammenzulöten. Deshalb basieren die hier vorgestellten Lösungen auf der Beschaffung verfügbarer (fertiger) Komponenten.

    8-Bit ISA-VGA-Karte verwenden

    Eine offensichtliche Lösung ist die Verwendung einer 8-Bit-ISA-Karte. Die interne Grafik des Schneider kann deaktiviert werden (DIP-Switch 10 auf ON). Dann kann eine 8-Bit- (oder 8-Bit-Kompatible 16-Bit-)Karte eingesteckt und verwendet werden. Ich habe zwei Karten mit ET3000AX-Chipsatz (8 Bit und 16 Bit) getestet und damit funktionierte es einfwandfrei. ISA-VGA-Karten sind noch recht gut bei eBay verfügbar, wenn auch meist überteuert.


    Hier die DIP-Einstellungen des Schneider:

    https://www.seasip.info/AmstradXT/pc1640dip.html


    Ein paar Fotos der 8-Bit-Karte (Orchid Designer 800) im Einsatz finden sich im Anhang.


    Natürlich ist es immer schade, wenn man eine integrierte Grafik abschalten muss. Deshalb habe ich noch nach einer Möglichkeit gesucht, einen VGA-Monitor "nativ" am Schneider zu betreiben.

    Konverter-Box (EternalCRT)

    Es gibt mehrere FPGA-basierte Grafik-Konverter-Boxen. Ich habe mich zum Import des EternalCRT von Monotech PCs (Neuseeland) entschieden. Der FPGA ist vermutlich für 30% des Preises verantwortlich. ;)


    https://monotech.fwscart.com/E…ox/p6083514_19478791.aspx


    DIe Box ist aktuell nicht verfügbar. Aber beim Hersteller handelt es sich um eine One-Man-Show, der auf Anfragen (auf Englisch...) persönlich antwortet. Der Herr ist sehr nett und fragen schadet sicher nicht. Es gab kürzlich ein populäres YouTube-Video zu seinem "NuXT", einer 8088er-Platine im micro-ATX-Format. Das hat ihn etwas überrollt und entsprechend gibt es im Moment im ganzen Shop ein Nachschubproblem.


    Ich wusste schon, dass eine fehlende CE-Kennzeichnung einen Import verhindern kann, habe es aber darauf ankommen lassen. Monotech kann sich die CE-Kennzeichnung schlicht nicht leisten. Das ist einfach viel zu aufwändig für eine Garage. Leider musste ich dann auch prompt auf's Zollamt und entweder die Vernichtung oder die Wiederausfuhr (sprich: Rücksendung) beantragen. Ich habe mich natürlich für letzteres entschieden (was übrigens nichts kostet). Warum ich das schreibe: Ich habe dann lernen dürfen, dass nur fertige Geräte die Kennzeichnung benötigen. Es ist kein Problem, Einzelteile oder Bausätze zu importieren. Der Versender hat die Box schließlich zurück erhalten, für mich auseinandergebaut und noch einmal verschickt. Und siehe da, sie ist problemlos verzollt und zugestellt worden. Das als Hinweis für alle Interessenten. Einfach den Hersteller bitten, ein DIY-Kit (lötfrei...) statt des zusammengebauten Geräts zu schicken. Die ca. 28 Euro Zoll muss man einrechnen.


    Der Versand klappte übrigens sehr reibungslos und flott (bis auf den Zoll...) und das Gerät war gut verpackt.


    Der Rest ist schnell erklärt.


    Die Box kommt mit einem Kabel für neunpoligen D-Sub. Mit dem Kabel verbindet man die Box mit dem EGA-Anschluss. Auf der anderen Seite benötigt man ein VGA-Kabel (nicht dabei) zum Anschlus an den VGA-Monitor. Stromversorgung läuft über USB. Ganz nett ist, dass man eine Grünmonitor- bzw. Bernstein-Emulation per Schalter wählen kann. Monochrom (und natürlich Farbe bei EGA) geht aber auch.


    Ein paar Beispielbilder im Hercules-Modus sind im Anhang. Ich habe sie von einem 08/15-Dell-Flatscreen abfotografiert. Irgendwie habe ich vergessen, vom EGA-Farb-Betrieb Fotos zu machen.