x86 Karten für RiscPC - wie ausprobieren?

  • Hab gerade noch die zwei Karten für den RiscPC gefunden. Wenn ich mal wieder Zeit habe (September), wollte ich die mal ausprobieren und wollte mir bei euch im Idealfall ein paar Tipps und Hintergründe vorab abholen...


    Viele Grüße,


    Thomas


  • Was Du immer so findest ... würde ich auch gern mal "finden" :)

    Sind beides schöne schnelle PC Karten, die blaue ist wahrscheinlich sogar die größte, die es offiziell gab. Manchmal sind die wohl noch geupgraded worden, indem da mehr CacheRAM eingebaut worden ist - man kann das an den Chips linksseitig sehen, da sind jeweils noch 4 Pins der Platine unbelegt. Man muß das aber auch auf der anderen Seite machen, da sind auch nochmal Cache Chips. Kann auch sein, daß man nur auf der Rückseite Chip in gleicher Größe dazugelötet hat. Und wie stabil das dann lief ist noch eine ganz andere Frage.


    Zum Thema: Die brauchst die AlephOne Software namens !PCPro. Die findet man bei riscos.info

    und auch woanders, da sie mittlerweile OpenSource ist.

    Die letzte Version die Acorn bzw. Castle verteilt hat, war die v3.06. Um diese zu installieren benötigst Du auch das DIVA, was ein Codegenerator für die Anmeldung/Freischaltung (einmalig) ist. v3.07 ist eine fehlerbereinigte Version und die aktuelle ist v3.08, die auch mit neuen RISC OS (z.B. 4, 5, 6) besser zurechtkommen sollte.


    Wichtig ist, daß man den Grafikkartentreiber mitinstalliert. Der heißt irgendwas mit ARMxyz.sys o.ä. und benutzt dann den RiscPC als beschleunigte Grafikkarte. Normalerweise passiert das auomatisch, aber wenns mal nicht läuft, ist das die erste Stelle, um zu schauen.


    Sonst ist das relativ streßfrei: Programm starten und mit der PC Configuration eine Datei anlegen, die ein DOS Image ist (für DOS z.B. 5MB, für Win95 z.B. 20MB). Man kann da auch ein komplettes Gerät (ADFS::5) eintragen, aber Vorsicht ! - wenn man da die falsche Nummer einträgt, schreibt die Emulation dann natürlich querbeet ins Filesystem und zerstört das. Es bringt auch speedmäßig nicht so sonderlich viel (Ausnahme: FlashDisk).


    Der Rest ist eigentlich dann, als hätte man einen PC vor sich nur eben wahlweise im Fenster oder als SingleTask, was man per MittelKlick auf dem Iconbar Icon wählt.


    Für Win benötigt man einen Mousetreiber auf DOS Seite, der heißt amouse.com und muß in der autoexec.bat mit gestartet werden (oder auch per Hand auf der DOS Kommandozeile). Der sollte mit im ZIP drin sein. Wenn nicht findet man den z.B. bei drobe.co.uk



    Win98 sollte man nicht erwarten, Win95 ist wahrscheinlich das Maximum, was noch halbwegs sinnvoll läuft.


    Es gab auch eine Software, die die PC FPU benutzt hat und für die ARM Seite als FPA eingebunden hat. Keine Ahnung, ob man die noch bekommen kann - das war möglicherweise eine extrem sinnvolle Anwendung für diese Karten, aber nicht sehr üblich.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Würdest Du die Karten evtl. nochmal schön (!) fotographieren ? Also auf einem weißen Papier ohne Muster, in guter Ausleuchtung ohne Lichtreflexe auf den Chips, bei ruhiger Hand (keine verwischten Buchstaben) und natürlich dann von beiden Seiten ?


    Und zwar so, daß sie als Dokumentationsbildchen unter der Creative Commons Lizenz stehen und verteilt werden dürfen.



    ( Das Gleiche wäre auch mit den beiden SCSI Karten von "neulich" schön ( OAK und Cumana ). )


    Aber nur wenn Du mal Muße für sowas hast und Dir die Mühe machen willst.


    Rest gern auch per P/N.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Klar. Ich mach mal nen Versuch.

    Aber erst im September. Darfst auch gerne nachhaken!

    Und von den SCSIs auch. Der Oak wird auf jeden Fall im A310 erkannt. War ein guter Tipp.

  • Das ist schön. Es gibt nämlich oft von Podules nur die Bildchen aus der ChrisWhy Sammlung und die sind (nach heutigen Standards) doch oft nicht so ganz berauschend.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Zweimal Gemini II, das ist schon mal gut. Viel besser als die IBM 5x86 wird es nicht.


    RAM ist begrenzt auf 32 MB, egal wieviel im Risc PC steckt. Gute DOS-Versionen sind PC DOS 6.3, MS DOS 6.2x und PC DOS 7.0 (das war bei den Gemini II-Karten mit gebundelt).


    Wenn eine SCSI-Karte im Risc PC steckt, kann mit PCPro 3.0x jedes SCSI-Device direkt von PCPro aus angesprochen werden - damit funktionieren z.B. unter DOS und Windows normale Brennprogramme mit jedem CD-Brenner. War cool, weil man konnte auf der RISC OS-Seite den Datenstrom mitschneiden...auf der x86-Seite gab es den ASPI-Treiber dazu. War eigentlich eine 3rd party-Geschichte von Andreas Walter, die Aleph1 dann aber in PCPro integriert hat.


    Der Grafiktreiber für Windows ist essentiell, sonst ist das furchtbar langsam. Windows 95 funktioniert, nicht jedoch Windows 95 OSR 2.5 und spätere Versionen (angeblich soll Windows 98 First Edition funktionieren, habe ich aber nie hingekriegt). Es gab auch mal eine experimentelle Linux-Version für die PC-Karte, andere OSes wie OS/2 oder NT funktionieren nicht.


    Irgendwo auf einem Backup habe ich noch drei oder vier DOS-Images mit allem von MS DOS über Windows 3.1 bis Windows 95. Aber wo?


    Soundemulation (Soundblaster-kompatibel) war sparsam für viele Spiele, es gab kommerziell von R-Comp "PC Sound Pro" als Upgrade. 16bit-Sound ist aber Voraussetzung im Risc PC.


    Ethernet wird unterstützt über "Network Links". Ist bei der freien PCPro-Version mit dabei. Funktioniert vor allem im Zusammenspiel mit Ethernet-Karten mit zwei virtuellen Interfaces prächtig. Tut so als wenn es NE2000-kompatibel wäre.


    Die Emulation von seriellem und parallelem Port ist sehr gut, da funktoniert praktisch alles inklusive Paralle-Port-ZIP-Laufwerke. Über seriell, ZyXEL U1496E+ und Windows 3.1 mit Trumpet Winsocket und handgedengeltem SLIP-Einwählskript für die Uni habe ich damals mit Netscape Navigator Gold 3 das Internet unsicher gemacht...


    Gruß

    hubersn

    --

    Zu viel Hardware, zu wenig Zeit. Acorn Archimedes-, RISC OS- und Amstrad/Schneider CPC-Fan.