Ich habe seit kurzem einen AlphaServer DS10 hier, auf dem ich nun Windows NT 4 Server installiert habe.
Es gibt dabei einige Fallstricke, daher habe ich mein Vorgehen hier dokumentiert.
Ein paar Worte zur vebauten Hardware:
Leider funktioniert die Installation nicht mit dem in der Maschine standardmässig verbauten Symbios Logic SCSI Controller.
Mit einem Adaptec 2940UW hingegen gibt es keine Probleme.
SCSI Festplatte(n) ab ID0 fortlaufend, sonst geht unter bestimmten Umständen die Installation zu Ende, bevor sie richtig angefangen hat.
Als Grafikkarte habe ich eine Matrox Millennium verwendet, die von Windows NT voll unterstützt wird.
Andere habe ich bisher nicht ausprobiert.
Zusätzlich zur Windows NT Server CD-Rom (die neben der i386- unter anderem auch die Alpha-Version enthält) wird noch eine Hardware Support Disk benötigt. Zur Erstellung einfach die Dateien aus dem angehängten .ZIP auf eine FAT-formatierte Diskette kopieren.
Die Installation erfolgt von CD-ROM und wird aus dem Alphabios gestartet.
Sollte die SRM Konsole auf der seriellen Schnittstelle laufen, muß sie zuerst mit >>>set console graphics umgestellt werden.
Damit die Änderung wirksam wird, muß mit >>>init neu gestartet werden.
Dann wird das alphabios aus der SRM Konsole mit >>>alphabios gestartet.
Nach der Initialisierung der Laufwerke und dem Speichertest kommt man ins Setup-Menü des Alphabios.
Hier muß man den Menüpunkt 'Hard Disk Setup' aufrufen.
Es empfiehlt sich, nicht das Express-Setup zu verwenden, sondern dieses mit ESC abzubrechen.
Man muß eine FAT-Partition anlegen und formatieren, sonst startet das Alphabios die NT-Installation nicht.
Diese Partition dient als 'Systempartition' und muß nicht sonderlich groß sein. Sie enthält unter anderem den OS loader.
Ich habe eine 32 MB Partition angelegt. Nach der Installation ist davon nichtmal ein MB belegt.
Allerdings kann es sein, daß bei der Installation von Service Packs oder zusätzlicher Treiber weiterer Platz benötigt wird.
Installiert man Windows NT auf die (entsprechend große) Systempartition, kann das Setup die Konfiguration für den OS Loader u.U. nicht schreiben.
Kann man auch zurechtfummeln, ist aber unnötig, und verursacht evtl. weitere Probleme.
Als nächstes wird der Menüpunkt 'Install Windows NT' aufgerufen, um das NT-Setup von CD-Rom zu starten.
Das Setup-Programm begrüßt einen mit der Auswahlliste der unterstützen Rechner. Der AlphaServer DS10 wird nicht offiziell unterstützt.
Hier wird 'andere', und dann von der Diskette 'Compaq Professional Workstation XP1000' ausgewählt.
(An dieser Stelle vielen Dank an Schroeder für den Tip, welches System kompatibel zum DS10 ist.)
Der Treiber für den Adaptec 2940(UW) wird automatisch geladen.
Zusätzlich muß man aber den 'IDE CD-ROM (ATAPI1.2)/PCI IDE Controller' Treiber von der Diskette Laden.
Das Setup-Programm startet nach dem Laden der Treiber Windows NT im Textmodus.
Hier sollten der Adaptec SCSI-Controller und der IDE Controller automatisch erkannt werden.
Nach dem abnicken der Lizenzbedingungen und der Bestätigung der Konfiguration wird die Installationspartition angelegt.
Die zuvor erstellte FAT-Systempartition wird hierbei nicht angetastet.
Es empfiehlt sich, Windows NT auf eine NTFS-Partition zu installieren. Diese muß kleiner als 4096MB sein, sonst kann das Installationsprogramm sie nicht formatieren.
Nach erfolgter Formatierung wird das Installationsverzeichnis abgefragt. Im Normalfall bleibt '\WINNT' unverändert stehen.
Nach einer weiteren Bestätigung erfolgt noch eine Datenträgerüberprüfung, dann wird das Grundsystem auf die neue Partition kopiert.
Das System wird dann zweimal neu gestartet, wobei das Dateisystem konvertiert wird.
Es folgt die Eingabe der Registrierungsdaten und des Rechnernamens, danach wird der Server-Typ ausgewählt.
Für unsere Zwecke sollte gewöhnlich 'Alleinstehender Server' die passende Auswahl sein.
Nun wird das Administratorkennwort vergeben, dann kann man eine Notfalldiskette erstellen.
Diese kann hilfreich sein, um ein wegen beschädigter Dateien nicht mehr startendes System wieder herzustellen.
Es folgt die Auswahl der zu installerenden Programme und die Netzwerkinstallation .
Die Voreinstellungen für die Netzwerkverbindung kann man für gängige LAN-Umgebungen unverändert übernehmen.
Die Onboard-Netzwerkschnittstellen des DS10 werden bei der Suche nach Netzwerkkarten automatisch erkannt.
Die weiteren Netzwerkeinstellungen werden nach den jeweiligen Erfordernissen vorgenommen.
Die Voreinstellungen für Netzwerktyp, -Dienste und -Bindungen sind für ein Retro-Bastelsystem gut geeignet.
Bei Bedarf sollte man DHCP aktivieren. Der nachfolgende Start des Netzwerks kann dann allerdings etwas länger dauern, wenn das Netzwerk noch nicht angeschlossen ist.
Mit der Eingabe der Netzwerk-Arbeitsgruppe oder Domäne, zu der der Rechner gehören soll, wird die Netzwerkinstallation abgeschlossen.
Sofern man die Installation des Internet Information Servers aktiviert hat, werden im nächsten Schritt die Optionen dazu festgelegt.
Schließlich werden Uhrzeit, Zeitzone, und Bildschirmauflösung eingestellt. Damit ist die Installation abgeschlossen, und es erfolgt ein Neustart.
Man kann sich dann mit dem zuvor vergebenen Passwort als Administrator am System Anmelden.
Man sollte dann natürlich erstmal einen Benutzer anlegen, und sich forthin nicht immer als Administrator anmelden.
Den Benutzer-Manager findet man unter Programme -> Verwaltung.
Wenn man von den zwei Netzwerkschnittstellen nur eine angeschlossen hat, und den DHCP Client aktiviert hat, darf man sich natürlich nicht über die Meldung wundern, daß der DHCP-Client keine Adresse erhalten hat. Möchte man diese Meldung loswerden, muß man erstmal feststellen, welche Netzwerkschnittstelle die unbenutzte ist. Das zu öffnet man Programme -> Eingabeaufforderung und fragt dort mit dem Befehl IPCONFIG den Status der Schnittstellen ab. Diese werden dort als DC21X41 und DC21X42 angezeigt.
Man kann nun (als Administrator!) unter Systemsteuerung -> Netzwerk -> Bindungen 'Alle Netzwerkkarten' für die Anzeige auswählen, dort die mit [1] oder [2] gekennzeichnete Karte auswählen, und diese dann deaktivieren. Nach einem Neustart ist die Netzwerkschnittstelle dann deaktiviert.