Chess Master (DDR)

  • Heute habe ich einen weiteren Chess Master aus der ehemaligen DDR bekommen. Dieser wurde weohl in den Westen verkauft.

    Dabei sind die Ingenieure der DDR andere Wege gegangen als der Rest der Branche. Sie haben statt Reed-Kontakte Hall-Sensoren zur Zugerkennung genommen. Dafür brauchten sie starke Magnete in ddrn Figuren. Dies reichte aber nicht - für jedes Feld musste ein kleiner Eisenstift in das 1.2 cm dicke Schachbrett eingesetzt werden, um den Hall-Sensor anzusprechen. Dadurch stehen die Figuren sehr stabil auf dem Brett.

    Angetrieben wurde der Rechner von einer U880, dem DDR Z80 Clone. Es gab Varianten mit 2.5 und 4 MHz. Spielstark war der aber nicht ....


    FRAGE: kann man von aussen erkennen wie der Takt ist?

  • FRAGE: kann man von aussen erkennen wie der Takt ist?


    ANTWORT: Nicht wirklich, denn selbst wenn eine LED mit einer gewissen Frequenz "flimmern" würde, wäre das ein sehr kleiner Bruchteil der echten Taktfrequenz. Was so eine LED maximal an Frequenz anzeigt, muss im KHz Bereich sein, die echte CPU-Frequenz kann, muss aber nicht ein ganzzahliges Vielfaches davon sein. Wenn eine Anzeige "gemultiplext" ist, ist der Takt unabhängig von der CPU-Frequenz, wird oft von einem dedizierten Timer-Baustein abgeleitet.


    Kann man das Gerät nicht ohne Beschädigung aufmachen ? Die U880 (DDR Z80) gab es nur in 4 Taktfrequenz-Varianten, 1, 2.5, 4 und 8 MHz.

    Da die 8MHz Variante recht selten war, die 1 MHz Variante im Vergleich jedoch recht langsam war, wird es entweder eine 2.5MHz oder eine 4MHz Version sein, die da drin steckt.


    Edit later: https://de.wikipedia.org/wiki/Schachcomputer_in_der_DDR ... da ist doch sogar die Taktfrequenz erwähnt


    Edit^2: https://www.schach-computer.info/wiki/index.php/Chess-Master ... und da steht's auch

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Wenn das Teil eine Seriennummer hat, und diese niedrig ist, würden es wohl sicher nur 2.5MHz sein, aber dazu müsstest Du wissen, wieviele Geräte insgesamt hergestellt wurden.,, aber Testspiele ist sicherlich spaßiger. Nur solltest Du dann auch eine Referenz zum Vergleich haben.

    "The biggest communication problem is we do not listen to understand. We listen to reply." - Stephen Covey


    Webseite und Blog ist immer noch - seit fast 20 Jahren - online.

  • Hallo,


    die Modellnummer müsste eigentlich auf der Rückseite (Gerät & Karton) stehen:

    G-5003.500 -> 2.5Mhz

    G-5003.501 -> 4Mhz

    Kann natürlich sein, dass der angeleimte Zettel schon abgefallen oder abgerissen ist.


    Wobei die 4Mhz-Variante aber auch leicht gebremst läuft. ;) Bei /MREQ (RAM- und ROM-Zugriff) wird immer eine extra WAIT-Zyklus generiert. Beim späteren Chess Master Diamond dann nur noch bei ROM-Zugriff. Schnelle Bauteile gingen eben vorrangig in die Schlüsselindustrie. Die Heimelektronik musste dem (trotz dem Wunsch nach Devisen) hinten anstehen.


    Es gibt auch eine Variante wo die "4 Mhz" amtlich vorne aufgedruckt sind, scheint aber extrem selten zu sein.


    MfG

  • Besten DANK!

    Da muss ich also nochmal hinschauen.


    Wie wichtig die Bauteile waren sieht man wohl am SC1 - der wohl öfters gekauft wurde um an die CPU zu kommen ....



    Gerade beim ersten nachgeschaut: 5003.500 - Handschriftliche Fabriknummer 2060


    und nun den zweiten (Griffbereiten) geschaut: 5003.501 - mit Gedruckter Nr. um 5800 ...

    Mir kam der zweite auch Spielstaerker vor. Habe aber jeweils nur zwei Partien gemacht und beim zweiten ist es nun nen halbes Jahr her.

    Einmal editiert, zuletzt von nalkem ()

  • Mittlerweile nimmt man an dass bei diesem Gerät nicht nur die Hardware kopiert war sondern auch die Software ein Sargon Klone ist.


    D.h. die DDR hätte nsch dem klonen des Ron Nelson Fidelity Schachcomputers jetzt auch das Spracklen Programm geklont.


    Immerhin scheint der Chessmaster Diamond das 1. echte DDR Produkt zu sein.