IBM PS/1000 (PS/1 2168 Model 212) startet nach 6 Jahren trockener Lagerung nicht mehr - kein Bild, kein Piepen, keine Wärme :-) // Netzteil macht(e) Geräusche...

  • Hi,


    als ich das letzte mal meine alte PS/1000 noch getestet hatte (das war 2014/2015 in etwa) lief sie noch problemlos.

    Seitdem steht sie in einem moderat temperierten Abstellraum mit wenig Luftfeuchtigkeit und durchschnittlich 18°C - also eigentlich optimale Lagerbedingungen.


    Als ich die Kiste vor zwei Jahren wieder hergekramt hatte, funktionierte sie nicht mehr - Power on, das Netzteil macht komische Pfeifgeräusche, kein Bild, nix.

    Damals hatte ich ad hoc ein anderes, funktionierende Baby AT Netzteil drangehängt, aber ähnliches spiel, zwar kein fiepen des Netzteils mehr, trotzdem +12V und +5V stabil anlagen, kein Muchs.

    (Naja, fast kein Muchs: Wenn man das Netzeil wieder stromlos machte, gab es aus dem PC Pieper einen undefinerbaren komischen ton, der eher zufällig klingt.)


    Nun habe ich mir ein wenig Zeit genommen um mal nach der Ursache zu suchen.... Das Board hat einige Tantal Kondensatoren und wenige Elkos.

    Ich habe tatsächlich einen 22µF Tantal gefunden, der (ausgebaut) ca 33 Ohm hatte. Der wurde dann mit einem 22µF Low ESR Elko ersetzt.

    Weiterhin habe ich alle weiteren Tantals getestet, aber kurz (oder nahe kurz) war keiner mehr.


    Mit einem ATX -> BAT Adapterkabel wurde nun das Board in Betrieb genommen: absolut selbes Phänomen, kein Unterschied.


    Die Spannungen waren alle Stabil und auch ziemlich punkt genau auf 12V bzw. 5V, no Problemo.


    Alles was gesockelt ist wurde auch einmal rausgenommen, gereinigt und wieder reingedrückt - auch wenn es nix zum reinigen gab....


    Was auffiel war, das auch nach 3-4 Minuten die CPU absolut kalt geblieben ist ( 486 SX 25 ohne Kühlkörper) - nur um das unwahrscheinliche auch auszuschliessen und weil ich ne andere 486SX25 CPU eh komischerweise auf meinem Regal rumliegen hatte, hab ich die einmal getauscht, aber ohne Änderungen.


    Spannungsregler hat das Board nicht weiter (Richtung CPU), sie wird direkt aus dem Netzteil gespeist, wie es scheint.


    Wenn das Bios leer, korrupt oder defekt wäre, würde die CPU auch nicht heiss werden....


    Nun habe ich recherchiert bin aber gerade verunsichert. Das bei mir eingebaute Mainboard kommt von Acer und hat ein Bios Chip mit dem Aufdruck 486SX/DX Bios U20 V1.2R1.3 - Nix IBM.... ich frage mich auch gerade ob es "damals" sich mit IBM gemeldet hatte, oder doch nur mit Acer(?!)

    Weiterhin ist ein Ali M1429 Chipsatz mit Cirrus Logic VGA verwendet.


    Ist das original? Oder hat das damals in den 90ern irgendjemand mal kreativ mit einem anderen LPX Board repariert? Das einzige was dagegen spricht ist der Riser, der (auf dem Bild nicht zu sehen) das ganze auf 6x 16 Bit ISA verteilt - sowas zufällig passend zu bekommen ist eigentlich nicht möglich.... also doch das Original board?


    Ich würde gerne einfach mal das Bios tauschen, allerdings hab ich zwei Probleme:


    1.) mein Eprom Programmer ist BJ 1993 und in einem Schneider 386DX40 Rechner verbaut, der zwar auch im Lager steht aber wo ich nicht genau weiss, ob der noch tut..... das werde ich im laufe des Jahres testen...... die USB Programmer sind leider im Preis auch gerade um 100% explodiert wie es scheint....


    2.) Ich finde nirgends einen Bios Dump von dem "486SX/DX Bios U20 V1.2R1.3".... und ein anderes 486 Mainboard mit ALI und Cirrus VGA ist vermutlich eher selten.....


    Könnt ihr hier ggf. helfen? Das Gerät selber ist in einem echt guten Zustand, nix korrodiert und stand bis 2008 in einem Büro herum und hat irgendeine Kartensoftware installiert gehabt mit dem die Aussendienstler noch bis 2008 ihre Touren geplant haben.... kein Witz! :) Mir fällt der Name nicht ein, ist aber rein DOS gewesen.... ist sogar noch installiert :)




    Das hier scheint *exakt* das Board zu sein... allerdings hier für/in/von einem Acermate486....:


    https://stason.org/TULARC/pc/m…INC-486-ACERMATE-486.html


    Und einige Bilder:






    Viele Grüße



    Ford

  • Guten Abend

    Ford_Prefect


    Wahrscheinlich steht auf dem

    Gehäuse IBM Aptiva,


    Die PS/1 war als "preisgünstige" Lösung konzeptiert, (Home Bereich), da hat man auf dem damaligen freien Markt die Baugruppen besorgt, oder direkt von Auftragsfertiger wie Acer,


    die PS/2 kam eher im kommerziellen Sektor zum Tragen, war natürlich auch hochwertiger und teuer,


    Aber zurück zu deinem Board,

    Ich denke eher das System / Core Spg würde ein power Management Controller realisiert,


    Kannst du von dem Board noch weitere hochwertigere Bilder erstellen, so das man die Beschriftungen lesen kann,

  • Moin,


    das ist ja kurios - ich hab mich schon gewundert, warum der PS/1000 heisst, aber das erklärt es. Aber nein, Aptiva steht nirgens, weder auf der Front, noch auf der Rückseite oder auf dem Typenschild.

    AFAIK kamen die Aptiva Modelle auch erst 1-2 Jahre später raus - oder das ist eh ein "aus resten zusammengeschraubter" PS/1000 für Mediamarkt - da waren nur die alten Gehäuse vom PS/1 übrig, neue Plakette drauf und reinstecken was irgendwo billig einzukaufen war.....:-)



    Dann wird das Acer Board vermutlich tatsächlich das originale sein.


    Meinst Du wirklich das ein altes 5 V 486 Board (kein 3.3 V oder ähnliches) nen PMC hat? Ich kann mich noch an die ersten 3.3 Volt CPUs/Boards erinnern, die hatten auch stumpf nen linearen Spannungsregler auf 3,3 V bekommen, nichts besonderes....


    Hatte eigentlich gehofft, es wäre nur nen gestorbener Tantal Elko. Denke ich werde dann mal die Spannung direkt am Sockel messen und mit nem Scope gucken ob nen Takt anliegt, falls Spannung vorhanden....


    Anbei mal ein paar Ausschnittsvergrößerungen, rings um den CPU Sockel sind auch keine seperaten Spannungsregler etc. vorhanden, alles ziemlich oldschool - aber auch witzig das die alle Kosten und Mühen gescheut haben: Kein 2nd Level Cache, Grafik mit nur 512 MB Ram, ALI Chipsatz.... aber immerhin vieles zum Nachrüsten gesockelt......







  • Guten Morgen

    Ford_Prefect


    Ist auch nur eine Annahme,

    kann mich aber auch täuschen,


    daher könntest du direkt auch von der Powerleiste 5V auf den PCC Sockel messen, ob niederohmige Verbindung vorhanden ist,


    das selbige gilt auf den Elko, wo du PCU Core Spannung vermutlich noch gebufferte wurde,


    Erstelle bitte um den Bereich drs Sockel noch weitere Bilder, speziell der obere linke Bereich


  • Moin,


    anbei die fotos, das eine ist nen Clock Synthesizer Chip der den Takt generiert und das andere ist nen 8 Bit Octal buffer und 7407 nen andere TTL Pegel Buffer.


    IC Designs 2028SC-2 Clock Synthesizer

    ti ACT11244 Octal Linedriver





  • Guten Abend

    Ford_Prefect


    du hast wohl Recht gehabt mit deiner Vermutung,

    vermutlich geht dann auf deinem Board , wie auch bei 2 von meinen

    die Vcc vonP8 Pin 2 ( 5V) dann direkt auf die CPU als Prozessorkernspannung (Vcore),und diese ist dann auch nciht veränderbar,


    war mein Fehler , bin bisher davon ausgegangen, , das generell jedes Mainboard mit Socket 3 laut den Spezifikationen

    außer den 5 V, auch die 3,3V oder 3,45 V bereitstellen sollte,

  • Moin,

    Naja, ist ka kein "Socket 3" Board, sondern noch der gute alte 486 Sockel (maybe Socket 1 :) , damals, als der 486DX rauskam gab es ja ausschliesslich 5V Modelle.

    Und das verbaute Acer Board kann scheinbar nur 486SX/DX/DX2 Modelle, keine DX4 oder irgendwas was 3.3 V brauchen könnte.


    Aber zu dem Phänomen, das die CPU kalt bleibt:


    ich bin mir gerade nicht sicher, aber selbst wenn kein Bios vorhanden sein würde, müsste sie ja durch das CLK Signal nen Takt bekommen und immer und immer wieder versuchen das Bios zu laden - d.h.- sie müsste auch ohne Bios etwas warm werden... oder Irr ich da?

    Stromsparmechanismen waren damals ja noch nicht standard bei den normalen CPUs.....


    VG


    Ford