DATAPOINT 2200 Tape Images

  • Bin gerade dabei ein paar Bänder einer Datapoint 2200 zu imagen.

    Ich habe schon mal ein paar WAV-Dateien mit Audacity erzeugt.

    Weiß aber noch nicht, ob die Aussteuerung für eine Digitalkasette so passt.

    Wenn ich nach Audio-Gesichtspunkten arbeite, "berühre" i.d.R. nur den roten Bereich.

    In diesem Fall über- bzw. unteschreiten nicht alle Schwingungen die Null-/Mittel-Linie.

    Bei der jetzigen Aussteuerung werden die Maxima und Minima gekappt.

    ASM.zip

    VERTER.zip

    Prozessortest2.zip


    Mit Audio-Einstellung:

    Dienstprogramme.zip



    Wer hat Erfahrung oder kennt sich aus?


    Gruß Axel

  • Etwas Hintergrund dazu : der bekannte Schwedische Sammler Mattis Lind hat grade ein DP2200 gekriegt, ich bastle grade an den Horror-1100's rum, und hab noch eine DP5500 als zu reparierende Leihgabe.

    Mattis hat ein Emulatorprojekt gestartet, und braucht dafur Tape Images. Und sowieso ist momentan zuwenig Datapoint Software gesichert.


    Jim Battle hat vor langer Zeit ein Program geschrieben das aus .wav Images der Kassetten die Datapoint .tap file images erzeugt.

    Mattis hat ein kleines Program geschrieben das die .tap files auf Konsistenz checkt.

    Beide Programme sind angehängt ( das Original von Jim Battle lauft nur auf 32bit Systeme, ich habe is angepasst.)


    Die Aussteuerung ist gar nicht so wichtig, samtlich von Axel bereits in PM-verkehr geschickte .wav Files funktionieren einwandfrei.


    Die .tap files werden nachher im Emulator genutzt.

  • Bei der jetzigen Aussteuerung werden die Maxima und Minima gekappt.

    Das ist nicht ideal. Lässt sich zwar dekodieren, aber Clipping erzeugt immer riesige Mengen Mischprodukte.

    Deine Tapes haben im besten Falle ~7-8 bit Dynamikumfang (wenn es gut läuft), deine Soundkarte 16bit, wenn nicht sogar 24bit.

    Du hast mehr als genug Bittiefe zum Arbeiten, lass das Signal ruhig etwas leiser reinkommen.

    Die Soundkarte rauscht quasi nicht, im Gegensatz zum Taperauschen musst du nicht gegen den Rauschpegel kämpfen.



    Man sieht sehr schön die Peaks bei den ungraden vielfachen von 486 Hz, wie z.B. 486 * 3 = 1458 Hz mit fast -15dB zum eigentlichen Signal.

    Die Geschwindigkeit deines Tapedecks (und des aufnehmenden Computers) liegt mit 486 Hz knapp 1% neben den 481.25 Hz. Das wird wohl hoffentlich nah genug sein :)

  • Hallo Manawyrm!


    Ich bin gerade am Einspielen. Dabei habe ich festgestellt, daß die Art der Bandes hier einen sehr großrn Unterschied macht.

    Der Erstbesitzer hat sowohl Eisen- als auch Chrom..-Kasetten verendet.

    Die Einstellungen an der Soft- und Hardware habe ich jetzt nicht verändert. Die FE-Kasetten sind deutlich lauter und übersteuen.

    Für die Chrom-Kasetten passt die Einstellung. Einige Kasetten, die mit Datapoint oder Honeyell gemarkt sind, sind sogar noch einen

    Tick lauter als die FEs.

    Ich habe die Abstastrate , wenn dieser Begriff richtig ist, von 24 auf 16 Bit reduziert, da die Files sehr lang wurden.

    Bei der Aufzeichnung gibt es für das menschliche Gehör keinen Pausen zwischen den einzelnen Programmen auf der Kasette und bei 16 Bit ergeben

    18 Minuten Gequitsche schon fast 100MB große WAV-Dateien.

    Aber das Wandeln in Tape-Files ist das Eine. Was ist, wenn ich die WAV-Datei wieder auf ein Tape schreiben möchte?

    Wenn ich mir das jetzt antue, hätte ich gerne auch hierfür eine verwendbare Backup-Quelle.

    Ich habe kein Ingenieustudium. Ich kenne den Begriff Dynamik und von Dezibell habe ich auch schon gehört. Am Ende weiß ich aber

    nicht einzuschätzen, was das bedeutet und ab welchem Wert es wo kritisch wird.

    Da bräuchte ich etwas Nachhilfe.


    Gruß

    Axel

  • Ich habe die Abstastrate , wenn dieser Begriff richtig ist, von 24 auf 16 Bit reduziert, da die Files sehr lang wurden.

    Die 16 oder 24 Bit sind die Sampletiefe, oder auch Bittiefe genannt.

    Die Abtastrate ist die Anzahl von Samples pro Sekunde, in deinem Fall 44100 Hz.


    Wenn du die Dateigröße reduzieren willst, speicher die Dateien als .flac Datei ab, das wird sie nochmal um die Hälfte verkleinern.

    FLAC ist (ähnlich wie .zip) verlustfrei und die kannst die Dateien (wenn nötig) jederzeit wieder in die exakt identische .wav Datei zurückwandeln.


    Die Sampletiefe gibt an, wie viel Dynamik dein Audio maximal haben kann (an die Fachleute, ja, der Vergleich hinkt ein klein wenig), d.h. in wie viele Schritte die analoge Spannung eingeteilt (quantisiert) wird.


    Die Abtastrate beschränkt die maximalen Frequenzen, die in der Datei repräsentiert werden können. Die Faustregel dabei ist: Maximale Frequenz * 2 = Abtastrate, also bei 44100 Hz Abtastrate kann maximal 22050 Hz an Nutzsignal enthalten sein und noch korrekt dargestellt werden.


    In der Praxis ist das alles noch etwas komplexer, idealerweise macht man das Sampling doch wieder mit höherer Abtastrate und legt dann nachträglich in Software einen Tiefpassfilter darauf, um Aliasing (Verzerrungen durch Frequenzen über der maximal abbildbaren Frequenz) zu vermeiden.

    Darum musst du dir aber keine Sorge machen -- die Tonqualitaet einer Musikkassette ist im Vergleich zu Digitalaudio _so_ schlecht, dass du wirklich grossen Mist bauen musst, damit das Ergebnis nicht mehr brauchbar ist :D

    Ich habe kein Ingenieustudium

    Ich hab auch nur einen mittelguten Realschulabschluss vorzuweisen, die Entschuldigung zählt nicht :)

    Die FE-Kasetten sind deutlich lauter und übersteuen.

    Wenn die Kassetten selbst schon so bespielt sind und "ab Werk" übersteuern, ist das halt so.

    Ich würd dann trotzdem nochmal probieren, ob du irgendwo dran drehen/schalten/walten kannst, um doch noch einen halbwegs ansehnlichen Sinus rauszubekommen.


    Am Ende weiß ich aber

    nicht einzuschätzen, was das bedeutet und ab welchem Wert es wo kritisch wird.

    Bei modernen Modulationsverfahren (so ab Anfang der Modem-Zeit), wo man probiert hat, aus einer gewissen Bandbreite, das absolute Maximum an Daten rauszuholen, wird die Bittiefe/Dynamik irgendwann wichtig, weil die Amplitude des Signals (und andere Eigenschaften) plötzlich auch eine Rolle gespielt haben.

    Bei diesen alten Formaten sind die Daten aber einfach nur als FSK (Frequenzumtastung) gespeichert, d.h. es gibt nur 2 Pfeiftöne, ein tiefer Ton für eine logische 1 und ein hoher Ton für eine logische 0.

    Solange noch genug Dynamikumfang da ist, um diese Töne zu erkennen (was sehr lange der Fall ist), ist alles OK.


    In Audacity nachtraeglich mal auf "Verstaerken" zu klicken, um die Lautstaerke zu aendern ist total OK und tut deinem Signal nicht weh.
    Wenn das Signal zu laut in die Soundkarte reingekommen ist und oben/unten clippt, ist es irreversibel kaputt und kann nicht mehr restauriert werden.

    Bei einem Digitaldatenformat kann man die Daten zwar auch noch erkennen und nachbauen (weil eben auch da noch die Frequenz der Toene erkennbar bleibt), aber schoen ist das nicht. Inbs. wenn du es dann doch mal wieder auf ein Tape zurueckschreiben willst, muss man fummeln.

  • Ein für den Vorbesitzerer wohl wichtiges Tape mit der Bezeichnung

    "Direkteingabe Programm" Die Kassette hat starke Gebrauchsspuren.

    Ein Hinweis zum Vorbesitzer der Datapoint 2200.

    Dieser arbeitet in den 70igern bis Mitte der 80iger Jahren bei Honeywell/Bull als Servicetechniker

    im Außendienst. Dort hat er u.a. diese Geräte repariert, gewartet und auch programmiert.

    Dokumentation gab es zu dem Rechner keine. Sein Sohn (in meinm Alter) meine damals beim Verkauf

    des Rechners: "Mein Vater brauchte keinen Unterlagen. Das konnte er alles aus dem Kopf" Er selber hätte damit

    nur eine Zeit lang gespielt.

    Direkteingabe.zip