Tja, da ich habe noch meinen Amiga 500 und noch einen Amiga 600, aber bin heute eher anderen Welten zugeneigt.
Ich versteh gar nicht warum alle auf diese Kisten so abfahren. Mit dem Ding hatte so gut wie jeder nur gezockt - Was hat das Teil beigetragen bei der Förderung der Entwicklung von IT-Knowhow? Da war doch alles fertig frittiert - wie aus der Dose. Diskette rein und zocken.
Jaaa, schönes Popcorn-Thema, die Sonderzüge rollen schonmal zur Mais-Fabrik! Als damaliger Atari ST Nutzer kann ich mich da eigentlich entspannt zurück lehnen und auf die Dinge warten, die da kommen! Die Amiga-Freunde schreiben sich bestimmt gleich um Kopf und Kragen, Und immer die selben Argumente werden auch kommen!
Den PC als den Rechner herzunehmen, der IT-Knowhow produziert hat, ist schon argh abwegig.
Eine noch verkorstere Architektur ist mir bisher eigentlich begegnet.
Das ganze basiert auf einem verkrüppelten Prozessor, und dessen eingeschränkte Möglichkeiten wurden dann auch noch beschnitten.
Damit erzeugt man bestenfalls Know-How-Not.
Von MS-DOS bis Windows 10 ist aber eine gewisse Kontinuität zu erkennen. Es gibt noch heute Dinge in Windows, die nicht so wären, wie sie nunmal sind, wenn das nicht mit MS-DOS angefangen hätte, die Laufwerksbuchstaben zum Beispiel, reservierte Dateinamen wie com, con, usw. die man bis heute nicht nutzen kann, obwohl diese Bezeichnungen schon lange eigentlich keine Rolle mehr spielen.
Letztendlich hat sich ja auch VHS gegen Video 2000 und Betamax durchgesetzt. Noch so ein Klischee, was immer wieder bemüht wird!
Programmieren lernen und lernen wie OS, Soft- und Hardware / Interfacing funktioniert geht imho auf jedem Universalrechner der 80-90er Jahre recht ähnlich. Ich sehe da nicht, warum ein PC/C64/Atari etc da besser oder schlechter geeignet sein soll als ein Amiga.
Wenn man wirklich "unten" anfangen will, dann muss das ein Einplatinenrechner sein, mit Hextastatur und 7-Segment-Anzeige, ein Kim 1, ein Profi 50 oder sowas. So wie es viele von uns in der Berufsausbildung gemacht haben. Aber ist das heute noch nötig? Die Kinder lernen heute mit Scratch, dem Caliope oder Roboterbausätzen die Programmiergrundlagen. Da wird nicht mehr gepeekt und gepoket, sondern es werden nur noch Proueduren angesprochen, wie die intern funktionieren, was die letztendlich auf Registerebene machen, ist erstmal nicht sichtbar. DIe Hardware-Ebene spielt in der heutigen Softwareentwicklung nur noch eine Rolle am Rand, da sämtliche Hardware durch irgendwelche Middleware. Treiber usw. gekapselt ist.
Für mich sieht ehrlich gesagt dieser CBM einfach wunderschön aus. Er wird der einzige Rechner der bei mir ins Wohnzimmer kommt.
Er hat diesen futuristischen Touch aus den 70igern. Wie Möbel von diesem Collani damals. Garantiert ein Gesprächsthema.
Was hat jetzt die rundgelutschten Flintstone-Rechner mit dem Amiga-Spiele-Computer zu tun?
Ira Velinsky war der Designer.
Seine Meisterwerke erschuf er aber erst, als er mit den Tramaiels zu Atari wechselte. Die gesamte ST-Serie vom 260er bis zum Falcon, natürlich auch die Megas, die STacy, das ST-Book, der Portfolio, und vor allem der TT und Mega STE. Mit der STacy errang Atari auf der Hannover Messe im Industrie-Forum Design 1989 den ersten Platz in der Kategorie "Tragbare Computer". TT und Mega STE sind für mich die schönsten Desktop-Computer ever. Und man darf das XE-Gamesystem nicht vergessen, winderschön!
Hier will doch keiner jemanden bekehren.... Nur die Aussage das der Amiga nicht viel zur späteren Entwicklung der ganzen IT Branche beigetragen hat, würde ich so nicht stehen lassen.
Ja, das Spiele-Thema, ünerhaupt Multimedia war sein Ding. Der Amiga brachte die Entwickler erst drauf, für den PC Soindkarten, 3D-Beschleuniger und ähnliches zu entwickeln. Allerdings der erste Impuls zu 3D Hardware-Beschleinigung dürfte ATARI mit der Jaguar-Konsole gliefert haben, da gabs zum ersten Mal rudimentäre 3D-Hardwarebeschleunigung für den Massenmarkt.
Ohne Amiga wäre Commodore noch viel eher Pleite gegangen.
Damit konnten sie sich noch ein paar Jahre über Wasser halten.
Und wenn man das ganze kontinuierlich weiterentwickelt hätte, wer weiß, was dann geworden wäre.
Vielleicht hätte die technische Überlegenheit des Systems dafür gesorgt, daß man dauerhaft am Markt hätte bestehen können.
Aber die bestand ja leider wegen der fehlenden Weiterentwicklung nur relativ kurz.
Commodores Problem war, und das ist ein Tramiel-Erbe, dass man die Entwickler gefeuert hat, als sie mit dem Rechnerdesign halbwgs fertig waren. Das dabei von den Entwicklern dort in diesen Projekten erworbene Wissen ging damit verloren, neue Leute mussten sich einarbeiten. Die Ensoniq-Soundkarten der 1990er Jahre stammten von Bob Yannes, der zuvor den SID entwickelt hatte. Bei Atari lief es ähnlich, aber ein wenig dazugelernt hatten die Tramiels da schon.
Farbgrafik und Videobearbeitung (Stichwort Genlock) konsequent auftreten können- das blieb aber "Wischi Waschi".
Ja Genlock, das Killerargument was jedes Mal zum Amiga kommt. Spielt heute garkeine Rolle mehr, es wird schon seit den 1990er Jahren in Hard- oder Software in Videoschsoftware (damls oft durch Videoschnittkarten beschleunigt) digital im Rechner zusammengemischt. Die besten Videoschnittkarten für PCs kamen von Pinnacle, die saßen in Braunschweig. Teils ehemalige Commodore-Leute.
Der Amiga hätte vielleicht eine Chance gehabt, wenn nicht Commodore, sondern jemand anderes die Technologie übernommen hätte
Bei Atari? *scnr* Die besten Chancen hätte er gehabt, wenn man das ursprüngliche Team hätte weiter machen lassen, statt sie zu feuern.
Der schnitt selbst die sehr bescheidene Büromaschine IBM-kompatible-PC besser ab - Firmen wie ATI oder später 3Dfx haben investiert und das Geld gebracht. Diese Art von offenen System was nicht mal mehr IBM kontrollierte war unschlagbar im Spielemarkt.
Ab etwa 1995 übernahmen vor allem Microsoft und Intel die Führungsrolle und definierten die Standards. Die Entkopplung der Hardware durch eine Treiberschicht und einer Multimedia-Middlewäre (OpenGL bzw. insbesondere DirectX) war da der wichtige Schritt. Ohne das hätten diverse Sound- und Grafikchip-Hersteller keine Chance gehabt, da sonst der PC-Spiele.Markt zu zerstückelt worden wäre, da man sonst für Spiel X wegen Hardwareabhängigkeit unbedingt Grafikkarte Y und Soundkarte Z brauchte, mit anderen wäre es garnicht gelaufen. Erst diese Hardwareunabhängigkeit beflügelte den Markt.
Ich denke wir liegen gar nicht so weit auseinander beim Amiga - Was ihr nicht mögt ist dass ich den Amiga als Spielemaschine abstempel und ihm sein Innovationspotential abspreche. Beim letzten Punkt lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Es gab wohl 2-3 Sachen die wirklich wegweisend waren.
Der A500, 600, 1200 das waren Spielemaschinen, mit denen man auch ein bischen was ernstes machen konnte, aber wegen der 50/60 Hz Interlaceflimmerei nicht lange... Das war an den Ataris mit dem Monochrom-Monitor besser, und dass es nur Shcwarzweiß war spielte kaum eine Rolle, denn die meisten Drucker konnten auch keine Farbe. Und am Ende fast jeder ernsthaften Anwendung stand damals eben ein Ausdruck.