A5000 Problem

  • Hi allseits, mein A5000 macht Probleme. Ich habe den Rechner vor einiger Zeit mit offensichtlich defekter CMOS-Pufferbatterie bekommen. Man musste beim Booten immer ein CMOS-Reset durchführen (<DEL> bzw. <R>) und auch die Monitor-Einstellungen neu setzen. Manchmal wollte der Rechner gar nicht booten bzw. ist nur in den Supervisor-Mode gegangen. Inzwischen startet der Rechner leider gar nicht mehr. Beim Einschalten drücke ich <DEL> zum CMOS Reset. Es leuchten auf der Tastatur kurz alle drei LEDs auf, die Festplatte läuft und nach ein paar Sekunden gibt es das "Acorn Beep". Sonst passiert nichts, es gibt keine Bildschirmausgabe und auch kein Zugriff auf Floppy oder Harddisk. Auch die üblichen Acorn Shortcuts (<DEL>, <R>, <T>, <CTRL><BREAK>, <SHIFT>, <F12>) bewirken nichts und es gibt keine Fehler-Blinksignale der Floppy LED.


    Ich habe den Rechner geöffnet und untersucht: Die defekte CMOS-Pufferbatterie hat meines Erachtens nach auf der Platine keinen Schaden angerichtet. Die unteren 4 Beinchen des 8583 CMOS Chips sind zwar leicht korrodiert, aber die Kontakte scheinen nach Prüfung der Verbindungen per Multimeter soweit in Ordnung zu sein. Nun überlege ich, wie ich bei der weiteren Fehlersuche am Besten vorgehen soll. Leider habe ich keine wirklich brauchbaren Unterlagen zur systematischen Fehlersuche beim A5000. Auf https://stardot.org.uk/forums/viewtopic.php?t=14845 wird behauptet, dass ein defekter CMOS Chip den Rechner vom Booten abhalten kann. Angeblich kann man die +5 Volt Versorgung des CMOS Chips unterbrechen, dann müsste der Rechner in den Supervisor Modus starten (sofern es keine anderen Defekte gibt). Kann das jemand bestätigen? Gibt es andere Testpunkte zur Überprüfung (ein Oszilloskop hätte ich zur Verfügung)? Ich möchte ungern den CMOS Chip "auf Verdacht" entfernen...

  • Was für ein Monitor ist denn angeschlossen ??


    Probier mal auf dem Ziffernblock die richtige zugehörige Monitornummer während des Einschaltens festzuhalten. Also z.B. "4 auf Ziffernblock" und PowerOn für SVGA Monitor.


    Ein Acorn der den "Beep" bringt und keine FloppyCodes blinkt sollte eigentlich OK sein, weil der POST durchgelaufen ist. Auf einem alten 15kHz Monitor oder einem schnellen VGA Monitor kommt noch ein Farbwechsel dreier Farben, bevor es losgeht. Dies sieht man aber teils auf "modernen" Monitoren nicht, weil die da selbst noch mit Einschalten beschäftigt sind.


    Das mit dem Auslöten und Ersetzen des CMOS Chips habe ich bei einem ähnlichen Fehlerbild - keine Floppycodes, kein Bild, aber eben leider auch kein Beep - auch mal gemacht. Das, und auch vorheriges 5V Trennen, hat hier, leider, rein gar nichts gebracht.


    Ansonsten: Mal LK6 suchen. Das ist hinten links in Nähe des Videoanschlusses. Da müssen 2 Jumper draufsitzen, die anderen Links sind leer. Die Positionen merken und die Jumper 3-4 x Abziehen und Wiederaufstecken.

    Dort wird der Videotakt an den VIDC durchgereicht - evtl., wenn die Jumper korrodiert sind - könnte evtl. das so Aussehen, wie Du es beschreibst.

    Nächste Variante wäre dann möglicherweise ein defekter Oszillator, was man aber mit Hausmitteln leider nicht mehr rausbekommt. Aber man könnte evtl. - wenn da jetzt ein VGA Monitor mit VGA Mode dran ist - versuchen einen 15kHz Monitor anzuschließen und beim "Einschalten" die "0" oder "1" auf dem Ziffernblock zu halten. Das schaltet dann den TV/Multisync Mode frei und der benutzt einen anderen Takt als der VGA Modus.



    Und noch: Wenn das Gerät läuft, mal blind F12 drücken. CAPS-Lock einschalten und BASIC + Return tippen. Dann "VDU 7" + Return - sollte den Beep bringen. Wenn der kommt, weißt Du das das System da ist, CPU und MEMC OK sind und zumindest der VIDC Soundteil OK ist.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

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  • Hi, ja ich bin generell auch der Meinung, dass der Rechner nicht ganz hinüber sein kann wenn der BEEP ertönt. Leider zegt er eben sonst keine Lebenszeichen. Die unterschiedlichen Monitor-Codes am NumPad habe ich natürlich auch schon probiert, leider erfolglos. Den BASIC Trick werde ich noch probieren. Allerdings bin ich nicht sehr optimistisch, da der Rechner sonst auf keine Eingaben reagiert - normalerweise müsste doch zumindest die CAPS Taste eine Wirkung (CAPS LED an/aus) zeigen. Zumindest ist das bei meinem A3020 so...

  • Habe nochmals getestet: Am A3020 zeigt CAPS sofort Wirkung auf die entsprechende LED, egal ob der Monitor richtig konfiguriert ist bzw. in welchem Betriebszustand der Rechner ist (Supervisor Mode, Risc OS, Basic). Der VDU 7 Trick funktioniert ebenfalls.

    Am A5000 passiert leider gar nix, nach dem BEEP ist der Rechner komplett tot (keine LED Reaktion auf die CAPS Taste und auch kein F12/BASIC/VDU 7 Beep).

    Dann muss ich mich wohl doch mal mit dem Oszi auf Signalsuche machen. Jedenfalls dank für die Bestätigung, das CMOS Chip Basteleien hier nichts bringen!

  • dank für die Bestätigung, das CMOS Chip Basteleien hier nichts bringen!


    Das habe ich aber so nicht geschrieben.

    Ich würde auch vorschlagen, wenn Du hast und das bedienen kannst, daß Du erstmal mit dem Oszilloskop auf Suche gehen solltest. Wäre so das naheliegendste. Evtl. noch den Standard mit den Netzteil-Spannungen, die man durchmißt, aber die werden schon passen.

    Und wenn dann da - v.a. an den Quarzen - auch alles ok ist, würde ich vermuten, daß - wenn nicht evtl. doch noch jemand eine durchschlagende andere Idee hat - es sicher einen Versuch wert wäre, mal die Spannung an dem CMOS rauszunehmen. Aber eben nur, weil das in dem UKforum empfohlen worden ist und es eigentlich auch keine große Sache ist, wenn man das eine Beinchen vorsichtig hochzieht und ablötet und wenns dann immer noch nicht besser geworden ist, ja auch einfach wieder den halben Millimeter runterdrücken und wieder anlöten kann.

    Was ich wahrscheinlich tatsächlich nicht nochmal machen würde, wäre den kompletten Chip auf Verdacht wechseln.

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries

  • Mist, ich habe mich selbst irregeführt - der Rechner hängt schon viel früher im Selbsttest/Boot-Prozess. Das kommt wohl davon, wenn man sich nicht ausreichend Zeit für eine ordentliche Analyse nimmt :-(.
    Ich hatte den Rechner eingeschaltet, die Keyboard LEDs blinken kurz auf und die Harddisk läuft an. Die originale Conner-HDD war wohl defekt und wurde gegen eine extrem laute Seagate Platte getauscht. Diese verursacht beim Start (ausparken der Köpfe und initialer Seek) ein Geräusch, das ich für den Selbsttest-Pieps gehalten hatte. Das war natürlich Blödsinn, der Rechner hängt schon am Beginn der Testprozedur und gibt (im wahrsten Sinn des Wortes) keinen Pieps von sich. Demnach werde ich mich initial bei der Fehlersuche wohl auf die Spannungsversorgung der CPU sowie Reset- und Taktsignal konzentrieren...

    Hinsichtlich CMOS habe ich verstanden, dass der Tausch in Deinem Fall nix gebracht hat. Natürlich muss das bei einem anderen Rechner nicht genauso sein, aber es ist jedenfalls kein "Allheilmittel".

  • So war das gemeint, ja. Wäre schön, wenn Du irgendwie weiterkommst, wenn Du mal hier sagst, was und wie Du es repariert hast.


    Ich weiß noch, daß ein sehr "schöner" Fehler, mit dem man sich ebenfalls selbst beim Zusammenbau hinters Licht führen kann, ein fehlerhaft gejumpertes RAM ist. Etwa so: die RAM Erweiterung rausgenommen, die Jumper dafür verändert (auf default), später das RAM wieder eingesteckt und die Jumper vergessen - bringt auch so eine seltsamst reagierende Maschine hervor (sicher in Deinem Fall jetzt gerade wohl eher nicht, aber evlt. beim Wiederaufbau dran denken).

    -- 1982 gab es keinen Raspberry Pi , aber Pi und Raspberries