Hallo zusammen,
nach dem mein gesamter Thread zu dem Gerät weg ist, ich aber einiges über den Rechner rausgefunden habe, schreibe ich das hier doch nochmal zusammen.
Im Internet gibt es leider nicht viele Quellen zu dem Gerät. Auf archive.org eine paar zeitgenössische Artikel. Das sind aber eigentlich eher Produktvorstellungen.
Bilder hab ich noch nicht so viele gemacht, aber es gibt eine (etwas ältere) Vorstellung hier im Forum.
Geholfen hat mir diese Seite, die vorallem das SETUP.EXE anbietet, denn der Amstrad hat kein Setup im BIOS.
Die passende DOS 4.01 und Windows 2.1 386 Installationsmedien findet man bei WinWorld .
Der Rechner wirkt in manchen Punkten etwas skurril, z.B. sind die ISA-Slots quer zum Gehäuse. Ich finde das aber geschickt, da so die Stecker rechts zu finden sind und nicht hinten.
Das Mainboard hat einen FD- und HD-Kontroller eingebaut, der HD-Teil ist allerdings stillgelegt. Stattdessen gibt es eine ISA-Karte mit einem RLL-Kontroller, bei dem der FD-Teil deaktiviert ist (zumindest ist der Pin-Header nicht drauf). Da gab es wohl einen Rechtssteit zwischen Amstrad und Seagate, da es zu Lieferverzögerungen kam, weil die Festplatte nicht ordnungsgemäß funktionierte. Es gab einen Rückruf und es wurde dann ein WD-Kontroller eingebaut. Die Schadenssumme wurde von Amstrad auf 150 Mio Pfund veranschlagt, wimre wurden 85 Mio zugesprochen (Pfund -> DM waren *3 im Jahr 1989).
Was auch noch unpraktisch für den PC-Sammler ist, ist Amstrad - im Gegensatz zu vielen Herstellern aus Fernost - an das Patent von IBM auf den Tastaturanschluss gehalten hat und eine eigenes, proprietäres Interface entwickelt hat, das sich auch nicht durch einen passiven Adapter anpassen lässt. (Zum Glück hab ich eine passende Tastatur).
Ein wirklich tolles Feature ist der Batteriehalter. Der befindet sich in der Vertiefung, in die man den passenden Monitor stellt. Er nimmt vier AA-Batterien auf, ist von außen zugänglich und ist nicht nach unten offen => sehr sammlerfreundlich.
Was mich bei der Inbetriebnahme auch lange beschäftigt hat, ist dass die Low-Level-Formatierroutine an einer etwas seltenen Stelle im Speicher liegt, nämlich an CC00:5 (also in debug mit "g=cc00:5" gestartet wird. Nach dem LL-Format ist die Platte noch in einem recht brauchbaren Zustand - nur 174080 Bytes in fehlerhaften Sektoren.
Noch ein kleiner Tipp, wie man schnell Software auf einen Rechner transferieren kann:
Ich habe eine ISA-Ethernet-Karte eingebaut, den passenden Packet-Treiber installiert und das "NC" aus mTCP-Paket auf den Rechner kopiert.
Auf dem DOS-PC startet man dann
Auf dem Linux-Rechner schickt man dann diese Datei (möglichst ein großes ZIP, evtl. als erstes ein UNZIP.EXE hinschicken) mit
Das geht echt flott.
Das Namensschema erklärt sich übrigens aus der Serie des Rechner, hier 2000er, dem verbauten Prozessor 386er und der 65MB Festplatte => PC2386/65. Der Prozessor ist ein 386DX mit 20 MHz. 4MB RAM sind drin und die besagte Seagteplatte ST277R.