Reparatur und Inbetriebnahme des Leybold Simulog Computers

Das ist alles sehr merkwürdig. Der Kondensator war Original. Da hat niemand vorher rumgelötet.

Und messtechnisch und von der Ausgabefrequenz würden die 0,47µ besser passen.

Inzwischen lösen sich an der Stelle schon die Leiterbahnen. Deswegen lasse ich das Modul jetzt mal in Ruhe.

Aktuell lassen sich ca. 0,1 bis 15 Hertz einstellen. Das ist eigentlich ok. Wenn's mir dann doch zu langsam ist, baue ich wieder einen 0,47µ ein.

Das Ding arbeitet ja seriell. Jedes Laden oder Speichern braucht sowieso schon 8 Takte. Ein kompletter Befehlszyklus hat 16 Takte (8 Takte für das Laden der Instruktion, 8 Takte für die Ausführung). Bei Multiplikation und Division verlängert sich die Ausführung. Man hat also viel Zeit, die Bits zu verfolgen.

Ich denke 1-2 Hertz ist ganz ok. Und man kann ja auch noch manuell takten. Und es gibt die schlaue Funktion, dass der Taktzähler immer noch 8 Takten automatisch stoppt. Die haben sich wirklich viele Gedanken gemacht.

Die hohe Frequenz hätte den Effekt, dass man einmal auf's Knöpfchen drückt und das Programm ist sofort fertig. Was ja zum Zeigen auch mal ganz nett ist.

In den großen Modulen des Simulog Computers habe ich sowas bisher nicht gefunden. Ich werde mal ein paar von den kleinen Modulen aufschrauben.

Auf dem Simulog-Board im technikum29 sind wohl gleich zwei einstellbare Taktgeber drauf. Die sehen aber schon äußerlich anders aus und sind vermutlich anders aufgebaut. Ich denke, die werde ich mir am Samstag mal ausleihen und ausprobieren.

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Während ich auf die Stecker warte, habe ich mich ein bisschen mit der Softwaresimulation beschäftigt. Ich hatte immer vorgehebt, den Simulog Computer per Software zu simulieren, wenn ich keinen auftreiben kann. Aber das ist schon ein wenig kniffelig, wenn man sowas noch nicht gemacht hat. Die Anzahl der Verbndungen wird ja sehr schnell unübersichtlich. Und bei den Takt eingängen muss

Ich habe ich mich an einem Speicherregister versucht. Ich habe die 8 D-Flipflops einzelnen anhand des Datenblatts zum 7474 implementiert plus die Ein- und Ausgangslogik und die Rückführung (Ringpuffer). Das funktioniert soweit, aber obwohl ich mich bei den Flipflips genau an das Datenblatt gehalten haben, verhält sich meine Simulation anders als die reale Hardware. DIe Simuluation schiebt immer bei einer positiven Flanke am Takteingang und die Hardware bei einer negativen Flanke. Also entweder haben die noch einen Inverter versteckt oder ich habe das Datenblatt falsch interpretiert. Ich werde mir das heute Abend noch mal anschauen.

Schwierig werden die Zählermodule mit dem Umschalter. Weder auf den Modulen noch im Handbuch ist die Innenschaltung abgedruckt. Die genaue Logik werde ich wohl durch Ausprobieren herausfinden müssen.

So sieht das im Moment aus. Noch etwas primitiv, aber es geht ja erstmal nur um die Funktion. Das eine Modul funktioniert, wie gesagt. Die anderen sind noch Dummies.

Zitat von Reinhard

ist da nicht ein Transistor im Eingang, zur Pegelanpassung von 12V auf TTL? Der invertiert doch das Signal.

Eingangstransistoren gibt es nicht, nur Eingangswiderstände. Die Ausgänge haben Transistroren. Da hängen ja teilweise auch die Lämpchen dran.

Das Datenblatt vom 7474 sagt "positiver Flanke". Also habe ich das schonmal richtig implementiert.

Im Modul sitzt eingangsseitig noch ein 7400 (FLH101) und 7450 (FLH151). Daraus wird das hier gemacht:

Ich denke, das untere UND-Gatter ist in Wahrheit ein NAND.

Zitat von Reinhard

Ausgefülltes Dreieck bedeutet FlipFlop reagiert auf fallende Flanke.

Achso! Das wusste ich nicht. Dann passt das ja.

Zitat von joern

Sorry falls off-topic, aber kann man damit hier was anfangen?

Irgendein Leybold Interface für den Commodore C64

Ich könnte mir vorstellen, dass man damit irgendein neueres Leybold Lern-/Experimentiersystem ansteuern kann. Oder irgendein Modell.

Man bräuchte ein Handbuch oder eine Beschreibung. Da lässt sich doch im Netz sicher was finden.

EDIT: Das Interface diente wohl der Messwerterfassung bei Versuchen mit Leybold Lernmodellen.

Vielleicht konnte man die Versuche auch damit steuern.

Messinterface CAP-CS2 (Fa. Leybold-Heraeus)

Heute als Sammellieferung von AliExpress angekommen:

Kontakte, Schrumpfschlauch und hochflexibles Silikonkabel.

Aber AliExpress hat mich wieder bei den Versandzeiten verarscht. Der Schrumpfschlauch hatte Liefertermin Januar 2024. Ist ja toll, wenn die Ware soviel früher geliefert wird, aber können die das nicht mal vorher angeben?

Wegen der angezeigeten Lieferzeit habe ich nähmlich parallel nochmal bei Reichelt bestellt. Bis Januar wollte ich nicht warten. Diese Fake-Liefertermine bei AliExpress gehen langsam wirklich ins Geld.

Ok, normalerweise bin ich bei der Lieferzeiten ganz entspannt. Da kommt es mir auf ein paar Wochen nicht an. Aber bei dem Simulog Computer ist das anders. Den will ich laufen sehen.

Noch ein Wermutsstropfen: Das Silikonkabel stink wie die Pest nach Kuststoff. Das Problem hatte ich schon länger nicht bei AliExpress. Ich werde das mal gründlich abwaschen und ein paar Tage ausdünsten lassen. Wenn das nicht hilft, werde ich es reklamieren.

Der Geruch der Kabeln verschwindet so langsam (oder ich habe mich dran gewöhnt ). Ich lasse sie noch mal ein paar Tage liegen. Die Reklamation bei AliExpress läuft.

Zwischenzeitlich hab ich die Zeit genutzt und mit der Simulation weiter gemacht. Das hilft ja ungemein, die Funktion jedes einzelnen Moduls zu verstehen.

Es sind jetzt alle Module implementiert und alle Verbindungen eingegeben. Es funktioniert schon sehr viel. Einfache Instruktionen werden geladen und ausgeführt. Laden und Addieren funktioniert. Aber das Rechenwerk macht noch Probleme. Die Subtraktion funktioniert nur manchmal. Da muss irgendein Flipflip manchmal in einem falschen Zustand sein, wird vielleicht nicht richtig zurückgesetzt. Ich hab's noch nicht verstanden.

Die Funktion aller Ein- und Ausgänge jedes Moduls sind zwar im Handbuch beschrieben, aber manchmal nicht exakt genug.

Die Darstellung ist etwas unübersichtlich, weil ich im Moment neben den LEDs auch den Zustand aller Ein- und Ausgänge visualisiere. Das hilft mir beim Verständnis und beim Debuggen. Ich habe auch mal als Proof-of-Concept angefangen, die auf den Modulen aufgedrucken Schaltungen ebenfalls als Grafik anzuzeigen. Das macht es nicht übersichtlicher, hilft mir aber zusätzlich. Die Grafiken sind aber noch unvollständig.