Nachdem hier schon mal die Daten der im Leybold Simulog Computer verwendeten Siemens LSL Chips geklärt wurden (vielen Dank für die vielen Infos)
Zum Beispiel der Siemens FLH151. Der ist Pin-kompatibel zum 7450.
Man bekommt die Chips als NOS-Ware noch bei ebay und anderen ebay-Händlern. Also der Austausch der defekten Chips sollte prinzipiell kein Problem sein.
Was mich jetzt aber sehr wundert…
wollte ich das System hier nochmal im Detail vorstellen.
An dieser Stelle auch noch mal vielen Dank an runni , von dem ich das System bekommen habe, an SBC, der es mir überlassen hat, obwohl er vor mir Interesse angemeldet hatte und an Reinhard , der es für mich abgeholt hat.
Warum ich so ein großes Interesse an ausgerechnet diesem Lernsystem habe? Ich habe das damals in der 12 Klasse in unseren damals sehr spärlich ausgestatteten EDV-Räumen entdecken. Das war irgendwann mal angeschafft worden, wurde aber nicht benutzt, weil sich von den Lehrern niemand damit auskannte. Ich habe es mir dann vorgenommen und aufgebaut und ganz stolz meinem EDV-Lehrer vorgeführt. Der war ganz begeistert, hat aber nichts verstanden und so ist es irgendwann wieder im Schrank verschwunden. Trotzdem war das damals ein tolles Erfolgserlebnis. Ich hatte gerade begonnen , 6502-Assembler zu lernen und der Simulog Computer hat mir wirklich geholfen, die Arbeitsweise des 6502 (und anderer Mikrocontroller) zu verstehen.
Hier hatte ich auch schonmal was zum Simulog Computer geschrieben.
forum.classic-computing.de/index.php?attachment/87497/
Die rot durchgestrichenen Sachen gehören nicht dazu. Die sind von einem Nachfolgesystem.
Die Module wurden auf dieses Bord gesteckt:
forum.classic-computing.de/index.php?attachment/87498/
Dieses Schulsystem mit einfachen Logikgattern war weit verbreitet. Das interessiert…
Ich finde das Ding so genial, weil man, obwohl es auf den ersten Blick mit den vielen Kabel und Lämpchen etwas kompliziert aussieht, nach kurzer Zeit versteht, wie ein Prozessor bzw. Mikrocontroller funktioniert. Bis auf Gatter- und Flipflop-Ebene herunter. Das liegt unter anderem daran, dass der Computer seriell arbeitet, so dass man immer 8 Takte Zeit hat, zu verstehen, was gerade wohin geschoben wird.
Hier ein Foto des fertig aufgebauten Computers vom Titelblatt des Handbuchs:
Das Original-Netzteil hat 6A, und die werden auch gebraucht. Das System stammt von Anfang der 1970er Jahren und arbeitet natürlich mit Lämpchen, viele Lämpchen.
Die Spannungsversorgung beträgt 12 Volt und wird in jedem einzelnen Modul mittels Transistor und Zenerdiode auf 5 Volt reduziert werden. Die Logikspannung zwischen den Modulen beträgt 0 und 12 Volt. Aus Kompatibilitätsgründen zu den anderen Leybold Experimentiersystemen. Die gesamte Logik ist mit Siemens LSL FHx-Chips realisiert (LSL = langsame störsichere Logik). Das wurde in dem oben verlinkten Thread schon ausführlich diskutiert.
Soweit erstmal zur Erkärung des Systems.