"Cats Eye" Alignement Check TM-848-02

  • Hat einer schon mal von euch den "Cats Eye" Alignement Check durchgeführt? ICh bräuchte ein paar Tips zur Einstellung des Oszis.

    Laut Service Manual für TM-848-02


    Channel A: Test Point 2
    Channel B: Test Point 3
    Ground: Test Point 1

    Time Base: 20 ms per division

    soweit ok, dann kommt

    "Read Differentially: A plus B, B inverted"

    Da gibt es unter Math bei meinem OWON XDS3204AE zwei mögliche Optionen, die aber irgendwie nicht zum Ziel führen.

    Waveform Math -> CH1 - CH2

    oder alternativ

    User Functions: (ch1)Diff(ch2)

    Auch scheint es auf Kanal A und B nur Rauschen zu geben. Auch ist bei diesem Test (im Gegensatz zu anderen) nicht klar definiert, ob die Kanäle AC oder DC gekoppelt sind.

    External Trigger: Test Point 11/12 negative trigger

    Hier könnte ich auch gleich den Index Impuls als Trigger abgreifen und auf CH3 legen, und brauche nicht diesen Testpoint?

  • Im Prinzip ja, aber ... :)


    Hier könnte ich auch gleich den Index Impuls als Trigger abgreifen und auf CH3 legen, und brauche nicht diesen Testpoint?

    Wenn du das entsprechendes DriveSelect aktivierst, bekommst du auch das Index-Signal auf dem Bus. Sonst nicht.

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    ;----- ENABLE NMI INTERRUPTS
    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Das mit dem Index Impuls ist eigentlich das kleinste Problem - Mein Hauptproblem ist, das ich keine Alignment Floppy habe - das macht vermutlich das ganze Unterfangen sinnlos …

    2 Mal editiert, zuletzt von frank128 ()

  • Ja, absolut.

    Ohne Alignmentdisk kannst Du das Cat's Eye Alignment nicht durchführen. Die Disk enthält spezielle Spuren, die nicht kopiert werden können. Diese Disks muss man kaufen.


    Ich hatte Dir gerade die entsprechende Stelle aus diesem Video https://youtu.be/BPy4Yf37XRE?t=586 rausgesucht in der gesagt wird, dass Du evtl mal einen Step in oder out versuchen musst um den Alignment Track zu finden. Wenn er nicht da ist, wo er sein sollte, könnte auch der Track-0 Indikator verstellt sein.


    Aber wie gesagt: Ohne Alignment Disk geht das sowieso nicht


    obbi

  • Ohne Alignmentdisk kannst Du das Cat's Eye Alignment nicht durchführen. Die Disk enthält spezielle Spuren, die nicht kopiert werden können. Diese Disks muss man kaufen.

    ...

    Aber wie gesagt: Ohne Alignment Disk geht das sowieso nicht


    obbi

    Der Hinweis mit dem "kaufen" ist nicht sonderlich hilfreich, da es solche Alignment Floppies für 8" FDDs praktisch nicht mehr gibt und diese auch nicht bei eBay angeboten werden. Im 5.25" oder 3.5" ist das etwas anderes - ich habe eine für 5.25 FDDs mit C64 Software.

  • In deinem Fall dann: Signal von TP3, 4 abgreifen, auf maximale Amplitude beim Lesen einer von einem anderen Laufwerk formatierten und beschriebenen Disk einstellen.

    Wie genau meinst Du das?

    CH1 auf TP3, CH2 auf TP4? TP2 dabei irrelevant ?
    Diff zwischen CH1 und CH2 ?
    AC / DC Kopplung der Kanäle ?
    maximale Amplitude wo?
    und dann Triggern auf Index Impuls via CH3?

  • Nur einen Kanal, entweder an TP3 oder TP4, wo die Unterschiede am besten messbar sind.
    AC Kopplung um das Signal nicht zu doll zu belasten. Dann einen Track lesen und während des Lesens die Spurlage einstellen, Ziel dabei einfach das gemessene Signal zu maximieren, dann ist die Lage auch korrekt eingestellt.

    https://youtu.be/nrbCImKLj18?t=639

    Hier kann man die Vorgehensweise auch sehen. Ich hab nach der Methode mehrere 5.25 Floppies wieder eingestellt, ohne Alignment Disk. Nur mit einer original Commodore Demodiskette.

  • https://youtu.be/nrbCImKLj18?t=639

    Hier kann man die Vorgehensweise auch sehen. Ich hab nach der Methode mehrere 5.25 Floppies wieder eingestellt, ohne Alignment Disk. Nur mit einer original Commodore Demodiskette.

    So hatte ich das (mit Omnidisk und einer von einem vertrauenswürdig Drive formatierten Floppy) in der Vergangenheit bei der Ausrichtung des oberen Kopfes gehandhabt. Im Falle meines defekten TM-848-02 betrifft es aber den unteren Kopf (der obere ist sowieso deaktiviert). Die Spuren sind um eine Spur verschoben. Eine eingestellter Track 0 liefert mit OmniDisk (sowie auch AnaDisk) einen Track 1. Eine (versuchte) Justierung des Track 0 Sensors (um den Versatz auszugleichen) konnte das leider nicht ändern.

  • So ganz verstehe ich die Anleitung für TRACK 00 SENSOR CHECK AND ADJUSTMENT nicht. Testpoint 10 ist mit dem Track 00 Sensor verbunden. Bei Track 0 und Track 1 soll TP10 auf high liegen. Bei Track 2 auf "low or in transition" und bei Track 3 auf low.

    Bei meinem TM848-02 ist Track 0 (der wohl eher Track 1 sein sollte) auf high (5V), und alle Tracks ab 1 sind auf low. Es gibt da also keine zwei Tracks, bei denen TP10 auf high liegt.

    Berücksichtigt man all diese Symptome und das seltsame Geräusch, als ich versuchte, mit dem FDD-Tester vor die vermeintliche Spur 0 zu steppen, vermute ich, dass es hier einen physischen Stopper gibt, der verstellt wurde und den Step (nach außen !) zur richtigen Spur 0 verhindert.

  • Das Frustriert. Wie ich bereits schrieb scheint der "Cats Eye" Alignement Check mit meinen beiden Oszis OWON SDS1102 und OWON XDS3204AE nicht zu funktionieren. Laut Service Manual für TM-848-02 sollten folgende Parameter eingestellt werden.


    Channel A: Test Point 2

    Channel B: Test Point 3

    Ground: Test Point 1

    Time Base: 20 ms per division

    Voltage: 500 mV per division
    externe Triggerung über TP11/12 (SS/DS)


    Egal welche Dinge ich da einstelle (AD/DC Kopplung der Kanäle, 8/12/14 Bit resolution) - ich sehe bei diesem Setting nur Störimpulse, die unverändert auftreten, egal ob eine Diskette eingelegt ist, das Drive selected oder ein Track gelesen ist. TP2 und TP3 hängen laut Schaltplan über einen NE592N 8149 ("Video-Verstärker") relativ nah am Schreib-/Lesekopf. Vielleicht ist der Output dieses (Vor?) Verstärkers zu schwach für die Oszi Einstellung 500 mV. Wenn es da schwächere Nutzsignale geben sollte, so werden diese auf meinen Oszis auch mit 10mV nicht angezeigt.

    Ich verstehe nicht, wie man auf dem Oszi Bildschirm ein Cats Eye Pattern mit 500 mV per division sehen will. Vielleicht wird eine Differential Probe benötigt? Bei meinem derzeitigen Setting hängt TP2 an Probe 1 (CH1) und TP3 Probe 2 (CH2), und die Masse beider Probes hängen gemeinsam an TP1.

    Übrigens, Messungen direkt am 50pin FDD Interface sind soweit OK. Theoretisch könnte ich versuchen über READ DATA (RD) zu kalibrieren, aber da hängen ja noch die unterschiedlichen Verstärker und Filter dazwischen. Man könnte Notfalls auf den Oszi verzichten und direkt mit OmniDisk über try & error kalibrieren.

  • OK, ich vergesse mal das "Cats Eye" Pattern Ding.

    https://youtu.be/nrbCImKLj18?t=639

    Hier kann man die Vorgehensweise auch sehen. Ich hab nach der Methode mehrere 5.25 Floppies wieder eingestellt, ohne Alignment Disk.

    In dem Video ist nicht klar, wo genau die Probes des Oszis am 8" FDD angeschlossen wurden.


    10:50
    "put the probes so you can capture the signal"
    "so you can put this one"
    "check out the schematic for which tests points we care about."
    "Well actually, all of those work. So it's the output of the amplifier"

    Also in meinem Fall die Test Points TP4 und TP5 (die noch nicht mit Pins versehen sind). Haben die nun ihr Differential Probe für diese Testpoints genutzt? Oder diese an einzelne Kanäle ihres Oszis angeschlossen? Ich kann das im Video nicht erkennen.


    Im Video beziehen sie das Index Signal (genau wie ich) vom FDD-Schnittstelle – und nicht von irgendwelchen internen Testpoints auf der FDD-Control Plane. Dies hat den Vorteil, dass man sich nicht mit den zwei Indexsignalen (SS/DS-Disketten) herumschlagen muß.

  • Ich verstehe nicht, wie man auf dem Oszi Bildschirm ein Cats Eye Pattern mit 500 mV per division sehen will.

    Schau mal genau auf den Bildschirm, da steht was du falsch machst.

    Ich weiss, ich hacke immer wieder auf dem Thema rum, aber jedesmal sind die Leute blind durch Digitaltechnik.

    Übrigens, mit Analogtechnik wäre das nicht passiert. ;)


    pasted-from-clipboard.png

    Du hast ein massives Abtastproblem !!!

    Disketten arbeiten mit 250kbits/s, du tastest mit 25kS/s ab. D.h. das Oszi schaut nur ca. jedes 10. Bit mal zufällig auf das Signal und speichert es ab.

    Da brauchst du nichts an der Spannung/Div oder Bittiefe ändern.


    Wie immer: Wer viel misst, misst Mist.

    Und auch immer wieder gerne: Digital-Oszis sind toll, aber man sollte verstehen was die machen. Das ist nicht persönlich gemeint, aber dein Beispiel ist ein Klassiker. Übrigens auch bei Ingenieuren.

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    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Ohne die analoge alignment Disk wird man vermutlich niemals etwas sehen, was Ähnlichkeit mit dem 'cats eye' Signal hat.

    Da gebe ich dir Recht.

    Aber solange ich eine formatierte Diskette benutze, sind Fluxwechsel vorhanden und es sollte ein mehr oder weniger konstantes Signal an den Testpunkten anliegen.


    Da hatte zitruskeks ja geschrieben, das Allignment mit einer Demo-Disk durchzuführen. Find ich 'ne gute Idee.

    Im einfachsten Fall auf max. Amplitude einstellen.



    frank128 , du bist ja an einer 8" Floppy, da sind 500kbits/s drin. Aber das aendert nichts am Problem.

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  • Also in meinem Fall die Test Points TP4 und TP5 (die noch nicht mit Pins versehen sind). Haben die nun ihr Differential Probe für diese Testpoints genutzt? Oder diese an einzelne Kanäle ihres Oszis angeschlossen? Ich kann das im Video nicht erkennen.

    Ich kanns dir leider nur für ein paar CBM 5.25er sagen, aber prinzipiell sollte es identisch sein:

    Bei der 1541 ist beispielsweise die Spule L11 ein Messpunkt, egal von vor oder nach der spule mit GND als Referenz, also ohne differential probe etc.
    (PS: die Pinangaben zum NE592 sind dennoch strange, pin8 ist eigentlich NC?)



    Btw, auch da schon einen Fall gehabt wo ein fancy Digitalscope eher hinderlich war:
    https://www.forum64.de/index.p…ostID=1911651#post1911651

  • pasted-from-clipboard.png

    Du hast ein massives Abtastproblem !!!

    Disketten arbeiten mit 250kbits/s, du tastest mit 25kS/s ab. D.h. das Oszi schaut nur ca. jedes 10. Bit mal zufällig auf das Signal und speichert es ab.

    Da brauchst du nichts an der Spannung/Div oder Bittiefe ändern.

    Oh Sch**** , das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Der OWON XDS3204AE hat 1GSa/s als Leistungsparameter. Natürlich ist das nur der Maximalwert. Bei 1 ns per division habe ich mit der Nutzung nur eines Kanals (und nur 8Bit) 1GS/s , bei:

    • 1 µs per division nur noch 500MS/s
    • 100 µs per division nur noch 5MS/s
    • 500 µs per division nur noch 1MS/s
    • 1 ms per division nur noch 500KS/s

    In dem Youtube-Video von CuriousMarc wurde ein Keysight DSOX3104T verwendet, welches knapp 20000 Euronen kostet. Da kann ich mit meinem OWON XDS3204AE nicht mithalten.

  • Wie immer: Wer viel misst, misst Mist.

    Und auch immer wieder gerne: Digital-Oszis sind toll, aber man sollte verstehen was die machen. Das ist nicht persönlich gemeint, aber dein Beispiel ist ein Klassiker. Übrigens auch bei Ingenieuren.

    Du hast ja recht. 8-)

    Die Analog Oszis aus dem letzten Jahrtausend haben mich damals nicht sonderlich begeistert (genau so wie russische Funkgeräte in meiner NVA Zeit) - machten auch mit ihrer Bildröhre optisch nichts her. Digital Oszis sind da viel ansprechender und Einsteiger freundlich - wenn auch nicht minder komplex in ihren Konfigurationsoptionen. Ich dachte mit 200 MHz, 1GSa/s und 14Bit ADC decke ich den Retro Bereich gut ab.

  • 1 ns per division

    Wirklich 1ns? Das waere 1 Sample/div. Find ich unsinnig, aber das nur nebenbei.


    Du hast ja recht. 8-)

    Weiss ich doch ! ;)

    Aber Fehler machen wir alle mal.


    Ich bin nur froh, das ein grossteil meiner Erfahrung durch die Fehler anderer entstanden ist.


    Digital Oszis sind da viel ansprechender und Einsteiger freundlich

    Das ist ja genau das Problem.

    Viel bunt, viel Hertz, viel Pixel, und zack habe ich ein tolles Bild. Ob ich damit was anfangen kann, weiss ich nicht. Aber alles bunt.

    Ob das immer Einsteiger freundlich ist, weiss ich nicht. Ja, es passiert was, aber ob es dem Ergebnis hilft?

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    (aus: IBM BIOS Source Listing)

  • Man könnte Notfalls auf den Oszi verzichten und direkt mit OmniDisk über try & error kalibrieren.

    Genau das habe ich heute getan. Zumindest ist der Spurversatz von mir eliminiert worden. Leider fehlt die fein Kalibrierung, da auf einigen Spuren nur die Hälfte der Sektoren erkannt wird und auch Lesefehler bei erkannten Sektoren auftreten. Ein Alignment via Oszi ist somit nicht obsolet geworden.

  • Problem gelöst. Alle Messungen, wo (wie im Service Manual empfohlen) ein Ground Test Point (wie TP1) auf der Platine als Ground für die Oszi Probe genutzt wurde, schlugen direkten Messungen direkt hinter den Schreib-Leseköpfen fehl bzw. zeigten nur Störimpulse und keine Nutzsignale an. Wenn ich aber z.B. die Test Points TP4 und TP5 direkt mit nur einer Probe messe, d.h TP4 als "Ground" (mit der Krokodilklemme) und TP5 als Messpunkt, dann werden brauchbare Signale auf dem Oszi angezeigt, mit denen man auf max. Amplitude kalibrieren kann. Eine Differential-Probe hätte vermutlich besser gepasst. Natürlich musste ich bei diesem Workaround (ohne Differential-Probe) den Oszi im Batteriebetrieb betreiben (keine Erdung) und auch keinen anderen Kanal für parallele Messungen nutzen (wo doch Ground bei allen Kanälen zusammengeschaltet ist).