Beiträge von Roland_t29

    Ich habe die gleiche Frage wie Pyewacket : trotz intensiver Suche konnte ich keinen Hinweis finden, dass der 6060 Prozessor den IBM /360 Maschinencode emuliert. Das würde doch nur Sinn machen, wenn Olivetti Softwarelizenzen von IBM für /360 Software genommen hätte.


    Zu den eingangs genannten Patenten ist zu sagen, dass sie außerhalb USA nie erteilt wurden, sondern im Zustand der Offenlegung bis zur Zurücknahme verharrten. Das ist nicht unüblich, Firmen machen das, wenn die Erfindungshöhe zweifelhaft ist. Man hat dann zwar keinen Patentschutz (in Europa), aber es schafft einen Stand der Technik, den andere nicht für eigene Patente nutzen können.


    Roland

    im technikum29 haben wir sowohl eine /32 und eine 5100: bei beiden Maschinen dominieren noch die bekannten "Silberwürfel-ICs" die Platinen, so dass beide Systeme hier höchstwahrscheinlich ausgeschlossen werden können.

    Eine kurze Suche im Web zeigt, dass wohl auch die Nachfolger vom 5100, die IBM 5110 und 5120 ausgeschlossen werden können.


    Roland

    Falls jemand ein bisschen mehr Platz hat und einen Magnettrommelspeicher sucht...


    https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/historischer-grossrechner-stantec-rechenmaschine-von-1963/2520522591-168-739

    Der Rechner wird schon gerettet- suspekt, dass er noch im Netz steht?

    Wir (technikum29) sind im permanenten Austausch mit dem Anbieter, das Teil geht zu uns. Ich denke, dass wir Ende Okt/Anfang November vom Transport berichten können


    Roland

    verstehe ich richtig: wenn das Laufwerk genutzt wird, bricht das Bild zusammen ?


    Ich halte eine Einstreuung vom Laufwerk für unwahrscheinlich (könnte man durch Ausbau des Laufwerkes und Betrieb mit etwas Abstand/anderer Orientierung testen). Wahrscheinlich ist es ein Netzteilproblem, eine der Versorgungsspannungen bricht während des Betriebs ein.


    Roland

    Sieht vom Transportvolumen noch Ok aus, warum stellst du diese Maschine nicht auf der Classic-Computing aus? Aber hm, ja, geht nicht, denn dazu müsste ich irgendjemand seine 2 Tische wegnehmen. Aber sowas auf der CC wäre ein Hammer... Schade!

    Für dieses Jahr ist es zu spät, sie kam gestern an, muss zusammengebaut und geprüft werden. Dann sehen wir mal weiter. In unserer Reparaturwarteschlange steht sie nicht ganz vorne.

    Transportabel wurde sie gestern erst, als die Platte und das Netzteil ausgebaut wurden. Sie musste aus einem Keller über eine schmale Treppe ans Tageslicht gebracht werden.


    Roland

    Krass. Der Drucker ist ja der Hammer.

    Den würde ich irgendwann mal gern in Aktion sehen :capone:

    Oh, mein Fehler: der Drucker ist unsere Anelex, seinerzeit der schnellste Drucker, er gehört zum Bestand. Nur das Rack links daneben, das Terminal ganz links, die Platte vor dem Rack ( wurde zum Transport ausgebaut) und die ganze Doku, Platten & Kabel rechts gehören zur Pr1me. Das ganze Arrangement ist dem begrenzten Platz im T29 geschuldet


    Roland

    heute wieder einen Neuzugang ins technikum29 geschafft: eine Pr1me 300:



    Komplett mit (Wechsel-)festplatte, Betriebssystem, umfangreicher Doku inkl. Schaltplänen und einem Terminal. Die Maschine ist hardwaremäßig für den Anschluß von 8 Terminals vorbereitet. War bis vor kurzem in Betrieb und wurde betriebsbereit stillgelegt - wir werden sehen :)

    Sie stand wohl mal in einer Berufsschule, bevor sie über den Keller eines Sammlers heute zu uns fand.


    Gibt es hier im Forum noch Pr1me-Besitzer ?


    Roland

    Im Netzteil sind 3 Filterkondensatoren: die zwei orangen RIFAs zu 4700 pF und (wahrscheinlich der rote Klotz) ein 0.1 µF. Die liegen hinter der Sicherung, bei einem Kurzschluss würden sie sie auslösen, dabei aber wahrscheinlich nicht so unbeschadet aussehen wie im Foto. Die RIFAs haben Risse in der Ummantelung, die würde sogar ich wechseln :D


    Dann (alles schon vorgekommen) die Sicherung prüfen, stimmen Strom und Charakteristik ? Hat der Heissleiter R39 in kaltem Zustand die 10 Ω ?


    Als nächstes die 4 Gleichrichterdioden und die zwei 100 µF/200V Elkos prüfen. Dann mal vorsichtig mit dem Regel-Trenntrafo die Spannung hochfahren und Strom und Spannung den den 100 µF-Kondensatoren messen. Sollte immer noch zu viel Strom fließen, den Schalttransistor vor dem Trafo checken oder probeweise auslöten. Spätestens jetzt muss es gelingen, mit dem regeltrafo die 100 µF-Kondis zu laden


    Roland

    Jeder hat da so seine Rezepte und was gut oder schlecht ist hängt halt immer vom Einzelfall ab. Z.B. ob da noch Papieraufkleber auf der Platine sind oder Beschriftungen. Und klar, das Platinenmaterial und die Qualität des Kupfers ist wichtig, eine Maschine der 50er Jahre braucht andere Methoden als Compis der 70er/80er.


    Ich hatte die Tage ja auch 2 RIFA-Explosionen bei unseren UNIVACs. Neben weissem stinkendem Rauch hinterlassen die ja so eine braune ölige Flüssigkeit. Ich habe vor der Chemie der alten Tage großen Respekt, d.h. Reinigung nur mit Einmalhandschuhen. Bei mir half schon warmes Seifenwasser (Spülmittel), um die Pampe weg zu bekommen. Ich bade Platinen auch in Spülilauge, um zB den Geruch von ausgelaufenen Elkos nach Katzenpisse weg zu bekommen. Sorge um die Platine habe ich da weniger, in der Fertigung wurden die mit viel aggressiverer Chemie gebadet. Wichtig ist Nachspülen mit reinem Wasser und extrem sorgfältiges Trocknen. Bauteile, die evtl. Wasser in Höhlungen sammeln könnten (offene Trafos, manche Potis) klebe ich ab oder löte sie aus.

    Ich hatte auch schon hartnäckige Fälle (massig Korrosion und großflächige Elektrolytschäden beim Schaltnetzteil eines hp54510 Oszi)) erfolgreich in der Spülmaschine (Schonprogramm bei niedriger Temperatur), aber nur als ultima ratio wenn garnichts mehr geht.


    Roland

    Herzlichen Glückwunsch! 🍾🎉


    Wenn ihr wieder Richtung Weiden fahrt- sagst du mir Bescheid, Roland_t29 ?

    Bei dir müsste ich doch das Hazeltine 1000 abholen, evtl. ergibt sich eine kommode Übergabe? ;)

    Wir müssen im T29 erst Platz schaffen, das dauert bis in den Nov, bis wir die Maschine abholen. Ich wäre die Hazeltines gerne früher los: es ist ja ein 1000 und ein 1500, für beide hattest du dich und auch tardis beworben, habt ihr euch in der Aufteilung schon geeinigt/gelost ??


    Fairerweise sei gesagt, dass das 1000er komplett aussieht, beim 1500 fehlen einige Tastenkappen. Funktion in beiden Fällen unklar.


    Roland

    wenn wir das Teil nicht im technikum29 unterbringen könnten sollten, dann sorgen wir dafür, dass ein (vorzugsweises englisches) Computermuseum das Teil bekommt. Sowas **muss** erhalten bleiben und darf nicht zum Schrott gehen.


    Roland

    So, heute habe ich mir die Stantec-Maschine angesehen. Bei miesem Wetter ging's von Frankfurt nach Weiden und zurück. Die Maschine steht in einem alten Lagerhaus, Teile davon stammen aus dem vorletzten (!) Jahrhundert. Die Maschine steht (noch) trocken, aber nebenan ist schon das Dach eingestürzt und es regnet rein.


    Es ist eine Stantec Zebra Mk. II, In Betrieb genommen 1963 und außer Betrieb gesetzt 1972. Seit dem steht sie in diesem Lagerhaus, in dem früher das Lager einer Lebensmittel-Großhandlung war.


    Der Rechner umfasst ein 2m * 1.75 m * 0,6 m dreigeteiltes Gestell mit dem eigentlichen Rechner , links ist der Platz, in dem die Speichertrommel zuhause ist:



    Dann gehört noch eine Bedienkonsole dazu:



    sieht aus wie ein Flugzeugcockpit. In der Mitte drei Reihen von Glimmlampen (für 33 bzw 34 Bit Worte) und 6 + 3 Status-Glimmlampen. Zur Zahleneingabe rechts unten eine Telefon-Wählscheibe. Im unteren Teil und in zwei trapezförmigen "Anbauten", die links und rechts an die Konsole gehören, befindet sich die Stromversorgung:



    Zusammengebaut sah das mal so aus (Zeitungsartikel aus der Zeit zu genau der Anlage !):




    In dem Lager befindet sich noch die Original-Speichertrommel mit Elektronik (stilecht für die Gegend auf einer alten Hacker Pschorr-Holzbierkiste gelagert :) und eine Ersatztrommel:


    :


    Soweit festzustellen war, befinden sich alle Verkleidungen noch im Lager. Ferner 2 Fernschreibmaschinen zur Ein-/Ausgabe und div. Lochstreifenstanzer und -leser:


      



    Die Anlage ist, anders als der Vorgänger Stantec Zebra, schon voll transistorisiert. Hier ein Blick auf die Rechnerplatinen:



    Man sieht die schwarzen Ge-Transistoren TK42, gestempelt "STC" für Standard Telephones & Cables Ltd, London.


    Alles in allem ein toller Fund, die Anlage dürfte einmalig sein. der Zustand ist befriedigend, die Elektronik sieht noch recht sauber aus. Leider wurden die Kabelverbindungen ohne Markierung getrennt, es gibt keinerlei technische Unterlagen und nur Anleitungen für die damals benutzten Anwenderprogramme.


    Die Chance, das alles gereinigt wieder zu einer vorzeigbaren Maschine zusammen zu setzen sind größer Null, eine Wiederinbetriebnahme halte ich aktuell für ausgeschlossen. Wir müssen jetzt im technikum29 sehen, wie wir Platz schaffen können, um das Teil vorzeigbar unterzubringen.


    Roland

    Dein TOS ist nicht AMBOSS, von daher ist meine Betriebssystemsanleitung evtl. nicht zutreffend. Ein paar Tipps, wo du suchen könntest:


    :F0: weist das BS an, die Diskette als im INTEL-Format zu behandeln. Wenn sie nicht im INTEL-Format ist weiss ich nicht was dein TOS macht

    :D0: wäre das BS1M-Format, :J0: das IBM-Format.

    Probier doch die mal aus im Zusammenhang mit dem DIR-Kommando


    Mit einem weitern "$" kannst du weitere Parameter angeben. Bei Amboss bewirkt der Parameter "I", dass auch versteckte und Systemdateien bei DIR angezeigt werden.


    Du wirst dich halt mal durch die AMBOSS-An leitung durchbeißen müssen und sehen, was bei dir geht und was nicht 8)


    Roland

    Alle zweiseitigen 8"-Laufwerke können auch einseitige Disketten verarbeiten. Das hatte schon die IBM zu Beginn so gemacht :)

    lgp30 : bist du da sicher ? Ich habe hier zB die Pläne von einem Shugart 850 (double sided), das hat nur eine Lichtschranke für die Indexerkennung, das funktioniert so nicht mit einem einseitigen 8"Floppymedium.

    Es kann aber ein 2-seitiges Floppymedium als wie ein einseitiges formatieren/beschreiben (das dann aber nicht von einem einseitigen Laufwerk gelesen werden kann), womit wir wieder beim Ausgangsthema wären


    Roland

    Ok, sehe ich auch gerade. Dann passt es ja. Ich hatte deine Bemerkung mit den 2 Index-Lichtschranken wohl falsch verstanden.


    Witzig, ein Shugart 801 ist eigentlich Hard-sektoriert und kann auf Softsektor umgejumpert werden, siehe Anhang



    Roland

    Hallo Axel,


    was mich wundert: dein Controller entspricht von der Bestückung her dem Controller, zu dem ich Unterlagen habe. Der kann aber nur einseitig. Wenn du auf die Steckerbelegung J1 schaust siehst du, dass es kein side-select Signal gibt. Von daher wundert mich der Einbau eines Kombi-SS-DS-Laufwerks.


    Roland

    Gab es später von der Q1 Lite noch ein Nachfolger Modell ,

    nachdem 1974 Nixdorf Q1 übernahm,

    Ich gebe hier mal die Antwort eines Q1-Entwicklers zu der Frage weiter:


    "The 'successors' to the Q1/Lite were the Q1/Microlite series - a Q1/Lite console that

    incorporated dual 5-1/4 floppies, and later a 80 column dot matrix printer [which had
    it's own Z80 processor [both of which I developed]. I did an controller for a 24x80
    CRT display that never got incorporated into a formal product.

    The last major project was the "BOM" [Basic Office Machine], which had a thin Plasma
    display, and a 8" wide thermal printer, and some bubble memory."


    Roland